Fabeln – Merkmale und Aufbau
Fabeln sind kurze Erzählungen in Prosa- oder Versform, die eine Lehre vermitteln. Tiere mit menschlichen Eigenschaften spielen in Fabeln eine zentrale Rolle. Entdecke bekannte Fabeldichter wie Lessing und Äsop sowie typische Fabelmerkmale wie personifizierte Tiere. Interessiert? Dies und mehr in den folgenden Abschnitten!
- Fabeln – kurz erklärt
- Bekannte Fabeln und Fabeldichter
- Merkmale einer Fabel
- Dreiteiliger Aufbau
- Tiere als Darsteller
- Prägnante Charaktere
- Keine Angaben zur Zeit oder zum Ort des Geschehens
- Kurze Handlung
- Einfache Sprache
- Lehre/Moral
- Beispiel einer Fabel: „Der Rabe und der Fuchs“
- Ausblick – das lernst du nach Fabeln – Merkmale und Aufbau
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Fabeln
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Grundlagen zum Thema Fabeln – Merkmale und Aufbau
Fabeln – kurz erklärt
Merke:
Eine Fabel ist eine kurze Erzählung in Prosa- oder Versform. Der Begriff stammt von dem lateinischen Wort fabula ab, was so viel wie „Erzählung“ oder „kleine Geschichte“ bedeutet.
Eine Fabel verfolgt das Ziel, eine Botschaft oder eine Lehre zu vermitteln. Die darstellenden Figuren in Fabeln sind meist Tiere, die menschlich handeln und menschliche Eigenschaften besitzen. Deshalb können Fabeldichter Kritik an negativen Eigenschaften und Verhaltensweisen der Menschen üben, ohne direkt bestimmte Personen zu kritisieren.
Bekannte Fabeln und Fabeldichter
Neben Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781) sind außerdem auch Christian Fürchtegott Gellert (1715–1769) und Äsop (6. Jahrhundert v. Chr.) bekannte Verfasser von Fabeln.
- „Der Esel und der Wolf“ (Lessing)
- „Der Kuckuck“ (Gellert)
- „Der Fuchs und das Schaf“ (Äsop)
- „Der Fuchs und der Storch“ (Äsop)
Wusstest du schon?
Fabeln gibt es schon seit über 2 500 Jahren! Eine der ältesten bekannten Fabeln stammt vom griechischen Dichter Äsop. Viele seiner Geschichten wie „Der Fuchs und die Trauben“ vermitteln auch heute noch wichtige Lebensweisheiten. Es ist faszinierend, dass diese kurzen Geschichten schon so lange Teil unserer Kultur sind, oder?
Merkmale einer Fabel
Es gibt bestimmte Fabelmerkmale, an denen sich Fabeln leicht erkennen lassen:
- strenger Aufbau
- meist Tiere mit menschlichen Eigenschaften
- kurz und prägnant
- keine Angaben zur Zeit oder zum Ort des Geschehens
- keine Nebenhandlung
- einfache Sprache
Fehleralarm
Viele Schülerinnen und Schüler verwechseln Fabeln mit Märchen. Während in Märchen häufig Zauberei und fantastische Wesen vorkommen, sind in Fabeln meistens Tiere die Hauptfiguren, die menschliche Eigenschaften haben und moralische Lektionen lehren.
Dreiteiliger Aufbau
Viele Fabeln setzen sich aus den drei Teilen Einleitung, Hauptteil und Schluss zusammen. In der Einleitung wird die Ausgangssituation geschildert, der Hauptteil setzt sich aus Handlung und Gegenhandlung zusammen, die gemeinsam den zentralen Konflikt bilden und am Schluss kommt es zu einer Lösung.
Hier siehst du noch einmal alle wichtigen Begriffe zum Aufbau der Fabel zusammengefasst:
Ausgangssituation: Die Ausgangssituation ist kurz und einfach.
Handlung (Aktion): Spieler und Gegenspieler geraten in eine Konfliktsituation. Oft beginnt sie mit der direkten Rede eines Tieres.
Gegenhandlung (Reaktion): Der Gegenspieler, also meist das zweite Tier, handelt. Dabei kommt es oft zu einer überraschenden Wende. Diese nennt man Pointe. Das bedeutet, dass sich zum Beispiel das vermeintlich schwächere Tier durchsetzt.
Ergebnis (Lösung): Damit ist das Ende der Geschichte gemeint.
Tiere als Darsteller
In Fabeln denken und sprechen Tiere wie Menschen. Diese Vermenschlichung von Tieren bezeichnet man als Personifikation und Typisierung. Sie ist ein besonders auffälliges Merkmal von Fabeln.
Kennst du das?
Vielleicht hast du schon einmal beobachtet, wie sich Tiere im Zoo oder im Park verhalten. Manchmal scheinen sie menschliche Eigenschaften zu zeigen, wie etwa ein Affe, der eifrig eine Nuss knackt oder ein Fuchs, der schlau nach Futter sucht. In Fabeln werden solche Tiere oft mit menschlichen Eigenschaften dargestellt, um eine moralische Lehre zu vermitteln. Diese Darstellung hilft dir, die Botschaft der Fabel besser zu verstehen.
Prägnante Charaktere
Manche Fabeltiere kommen in unterschiedlichen Fabeln immer wieder vor. Sie haben wenige, aber dann wiederkehrende Charaktereigenschaften. Um diese zu betonen, haben viele Tiere auch bezeichnende Namen.
Tier | Fabelname | Charaktereigenschaft |
---|---|---|
Fuchs | Reineke | schlau, hinterlistig |
Rabe | Pflückebeutel | einfältig, eitel |
Hase | Lampe oder Meister Lampe | vorlaut, verängstigt |
Storch | Adebar | stolz |
Bär | Meister Petz | einfältig, freundlich |
Wolf | Isegrim | verlogen, räuberisch, böse |
Meist treffen Tiere aufeinander, die gegensätzliche Einstellungen oder Verhaltensweisen verkörpern.
Kontrovers diskutiert:
Expertinnen und Experten diskutieren, ob die Verwendung von Tieren in Fabeln heute noch sinnvoll ist. Manche argumentieren, dass Tiere als Figuren immer noch effektiv sind, um menschliche Schwächen darzustellen. Andere glauben, dass moderne Fabeln besser mit Menschen als Protagonistinnen und Protagonisten funktionieren würden, da dies direktere Verbindungen zu realen Lebenssituationen ermöglicht. Was denkst du?
Keine Angaben zur Zeit oder zum Ort des Geschehens
Wo genau und wann die Geschichte spielt, erfahren die Lesenden nicht. Meistens gibt es in Fabeln nur einen einzigen Handlungsort.
Kurze Handlung
Fabeln sind in der Regel eher kurz und prägnant. Das liegt unter anderem daran, dass die Geschichte in einer kurzen Zeitspanne spielt. Es gibt keine Nebenhandlung.
Einfache Sprache
Die Sprache in Fabeln ist einfach, um sie für jede und jeden verständlich zu machen.
Lehre/Moral
Eine Fabel enthält immer eine Lehre. Manchmal muss man als Leserin oder Leser die Lehre der Fabel selbstständig aus dem Text herauslesen. In einigen Fällen aber schließt die Fabel mit einer ausformulierten Lehre.
Fehleralarm
Ein verbreiteter Irrtum ist, dass Fabeln immer mit einer expliziten Moral enden. Obwohl dies oft der Fall ist, können Fabeln auch implizite Botschaften enthalten, die durch das Verhalten der Figuren vermittelt werden.
Beispiel einer Fabel: „Der Rabe und der Fuchs“
„Ein Rabe fand ein Stück vergiftetes Fleisch und trug es in seinen Krallen weg, um es zu fressen. Auf einem Baum gelandet wollte er das Fleisch gerade fressen, als ein Fuchs herbeigeschlichen kam und ihn ansprach. Der Fuchs sprach: ‚Ich wünsche dir nur das Beste, Vogel des Jupiters.‘ Der Rabe war erstaunt und wollte wissen: ‚Für wen hältst du mich?‘ Der Fuchs erklärte: ‚Na, du bist doch der mächtige Adler, der jeden Tag von Zeus auf diese Welt geschickt wird, um die Armen mit Essen zu versorgen. Oder etwa nicht? Ich sehe doch das Stück Fleisch in deinen Krallen.‘
Der Rabe war sichtlich erstaunt, aber freute sich riesig, für einen Adler gehalten zu werden. Um den Fuchs in seinem Glauben zu lassen, ließ er das Stück Fleisch vom Baum fallen und flog stolz davon.
Der Fuchs fing die Beute auf und fraß sie gierig. Aber seine Schadenfreude verwandelte sich bald in furchtbare Schmerzen. Das Gift begann zu wirken und er starb. ‚Möchtet ihr euch nie etwas anderes als Gift erloben, verdammte Schmeichler!‘“
Die Merkmale der Fabel „Der Rabe und der Fuchs“
Die Erzählung „Der Rabe und der Fuchs“ aus dem Jahr 1759 von Gotthold Ephraim Lessing erfüllt alle Merkmale einer Fabel.
Dreiteiliger Aufbau: Die Fabel beginnt mit einer einfachen Ausgangssituation, in der ein Rabe ein Stück vergiftetes Fleisch findet, damit auf einen Baum fliegt und vom Fuchs angesprochen wird. Anschließend setzt die Handlung (Aktion) mit dem Dialog ein. Jetzt folgt die Gegenhandlung (Reaktion), als der Rabe das Stück Fleisch fallen lässt und wegfliegt. Am Ende der Fabel folgt schließlich das Ergebnis oder die Lösung, in der der Fuchs das Fleisch frisst und stirbt.
Tiere als Darsteller: Darsteller der Fabel sind ein Rabe und ein Fuchs.
Prägnante Charaktere: Der Fuchs, meist Reineke genannt, ist schlau und hinterlistig. Der Rabe gilt in Fabeln dagegen oft als einfältig, besserwisserisch und diebisch.
Keine genauen Angaben zum Ort oder zur Zeit des Geschehens: Die Lesenden erfahren nicht, wo oder wann die Geschichte spielt.
Kurze Handlung: Die Geschichte ist übersichtlich und in wenigen Worten erzählt.
Einfache Sprache: Die Geschichte enthält keine seltenen Wörter. Der Satzbau folgt einfachen Regeln.
Lehre/Moral: Lessing macht mit der Fabel darauf aufmerksam, dass Ehrlichkeit im Leben zählt und dass sich falsche Schmeicheleien nicht auszahlen.
Schlaue Idee
Wenn du mit Freundinnen und Freunden spielst, überlege dir eine kleine Geschichte mit Tiercharakteren, die typische menschliche Eigenschaften zeigen. Auf diese Weise übst du den Aufbau und die Merkmale von Fabeln.
Ausblick – das lernst du nach Fabeln – Merkmale und Aufbau
Vertiefe dein Wissen über andere Literaturformen mit dem Thema Was ist ein Märchen?. Oder entdecke weitere spannende Themenseiten rund um die Fabel und beschäftige dich mit den Fabeln von Äsop und den Fabeln von Lessing.
Fabeln – Zusammenfassung
- Unter einer Fabel versteht man einen kurzen Text in Prosa oder Versform, der meist von Tieren mit menschlichen Eigenschaften handelt und eine Botschaft bzw. Moral vermittelt.
- Zu den bekanntesten Fabeldichtern zählen Gotthold Ephraim Lessing, Christian Fürchtegott Gellert und Äsop.
- Fabeln lassen sich unter anderem an folgenden Merkmalen erkennen: strenger Aufbau, kurz und prägnant, meist Tiere mit menschlichen Eigenschaften, keine Angaben zur Zeit oder zum Ort des Geschehens sowie eine einfache Sprache.
- Nicht zu verwechseln ist die Fabel mit dem Märchen, das im Gegensatz zur Fabel Zauberei und fantastische Wesen enthält.
- Die Fabel umfasst in der Regel drei Teile: Ausgangssituation (Einleitung), Konflikt (Hauptteil) und Lösung/Moral (Schluss).
Häufig gestellte Fragen zum Thema Fabeln
Transkript Fabeln – Merkmale und Aufbau
Pssst. Hinter mir im verwunschenen Wald hat sich eine Fabel verirrt.Wir müssen ganz leise sein, um sie nicht zu verschrecken. Ich zeig euch jetzt, wie man diese scheuen Geschöpfe einfängt! Fabeln scheinen etwas ganz besonderes zu sein. Lass uns gemeinsam herausfinden, warum. Eine Fabel ist eine kurze Erzählung in Prosa- oder Versform. Der Begriff stammt vom Lateinischen "fabula", was so viel wie "Erzählung" oder "kleine Geschichte" bedeutet. Darsteller der Fabel sind meist Tiere, die oft menschlich handeln und menschliche Eigenschaften besitzen. Die Tiere denken und sprechen also wie Menschen. Man bezeichnet das als Personifikation und Typisierung. Auf diese Weise konnten die Fabeldichter Kritik an negativen Eigenschaften und Verhaltensweisen der Menschen üben, ohne direkt BESTIMMTE Personen zu kritisieren. So kannst du aus Fabeln auch Lehren für dein eigenes Verhalten ziehen. Zum Beispiel, nicht unüberlegt zu handeln, oder niemals trügerischen Schmeichlern zu verfallen. Aber an welchen Merkmalen kannst du Fabeln jetzt genau erkennen? Auffällig ist, dass es in Fabeln keine Angaben zur Zeit oder zum Ort des Geschehens gibt. Meistens gibt es nur einen einzigen Handlungsort und eine kurze Zeitspanne, in der die Geschichte spielt. Außerdem gibt es in Fabeln keine Nebenhandlungen. Das liegt unter Anderem daran, dass Fabeln in der Regel eher kurz und prägnant sind. Die Sprache in Fabeln ist einfach, um sie für jede und jeden verständlich zu machen. Die vorher genannte Personifikation, also Vermenschlichung von Tieren, ist das wichtigste und auffälligste Merkmal von Fabeln. Meist treffen Tiere aufeinander, die gegensätzliche Einstellungen oder Verhaltensweisen verkörpern. Manche Tiere kommen in unterschiedlichen Fabeln immer wieder vor und haben immer ähnliche oder gleiche Charaktereigenschaften. Um diese zu unterstreichen, haben viele Tiere auch bezeichnende Namen. Der Storch Adebar ist stolz. Die Gans Adelheid gilt als geschwätzig. Der Bär Meister Petz ist oft gutmütig und stark, aber auch hin und wieder unklug. Der Wolf Isegrim hört meist auf seinen Bauch. Der Hase Meister Lampe ist ängstlich und vorlaut. Der Fuchs, meist Reineke genannt, hingegen ist schlau und hinterlistig. Lass uns anhand eines Beispiels herausfinden, wie der typische Aufbau von Fabeln aussieht. "Der Rabe und der Fuchs" von Gotthold Ephraim Lessing aus dem Jahr 1759. Eine Fabel beginnt in der Regel mit einer einfachen Ausgangssituation: Ein Rabe fand ein Stück vergiftetes Fleisch und trug es in seinen Krallen weg, um es zu fressen. Auf einem Baum gelandet wollte er das Fleisch gerade fressen, als ein Fuchs herbeigeschlichen kam und ihn ansprach. Anschließend setzt unmittelbar die Handlung (Aktion) ein. Spieler und Gegenspieler geraten in eine Konfliktsituation. Oft beginnt die eigentliche Handlung einer Fabel auch mit der wörtlichen Rede eines Tiers. Der Fuchs sprach: "Ich wünsch dir nur das Beste, Vogel des Jupiters!" Der Rabe war erstaunt und wollte wissen: "Für wen hältst du mich?" Der Fuchs erklärte: "Na, du bist doch der mächtige Adler, der jeden Tag von Zeus auf diese Welt geschickt wird, um die Armen mit Essen zu versorgen? Oder etwa nicht? Ich sehe doch das Stück Fleisch in deinen Krallen..." Jetzt folgt die Gegenhandlung (Reaktion). Der Gegenspieler - also meist das zweite Tier - handelt. Dabei kommt es oft zu einer überraschenden Wende. Diese nennt man Pointe. Das bedeutet, dass sich zum Beispiel das vermeintlich schwächere Tier durchsetzt. Der Rabe war sichtlich erstaunt, aber freute sich riesig, für einen Adler gehalten zu werden. Um den Fuchs in seinem Glauben zu lassen, ließ er das Stück Fleisch vom Baum fallen und flog stolz davon. Am Ende der Fabel folgt schließlich das Ergebnis oder die Lösung. Der Fuchs fing die Beute auf und fraß sie gierig. Aber seine Schadenfreude verwandelte sich bald in furchtbare Schmerzen. Das Gift begann zu wirken und er starb. In einigen Fällen schließt die Fabel mit einer ausformulierten Lehre. Im Originaltext von Lessing heißt es zum Beispiel: "Möchtet ihr euch nie etwas anders als Gift erloben, verdammte Schmeichler!" Manchmal muss man als Leserin oder Leser die Lehre der Fabel aber auch selbstständig aus dem Text "herauslesen". Der Aufbau "Ausgangssituation...Handlung...Gegenhandlung und Ergebnis bzw. Lösung" ist jedoch immer gegeben. Neben Gotthold Ephraim Lessing sind außerdem auch Christian Fürchtegott Gellert und Äsop bekannte Fabeldichter. Okay: Showtime! Upsi.
Fabeln – Merkmale und Aufbau Übung
-
Bestimme den Aufbau einer Fabel.
TippsEine Fabel beginnt in der Regel mit einer einfachen Ausgangslage.
Der anschließende Teil enthält häufig die wörtliche Rede eines Tiers.
In einigen Fällen endet die Fabel mit einer ausformulierten Lehre. Manchmal muss man als Leserin oder Leser die Lehre der Fabel aber auch selbstständig aus dem Text „herauslesen“.
LösungDer folgende Aufbau ist bei einer Fabel immer gegeben:
- In der Regel beginnt sie mit einer einfachen Ausgangssituation.
- Die Handlung (Aktion) setzt unmittelbar danach ein, häufig mit der wörtlichen Rede eines Tiers. Spieler und Gegenspieler geraten hier in eine Konfliktsituation.
- Es folgt die Gegenhandlung (Reaktion), meist des zweiten Tieres. Häufig gibt es eine überraschende Wende (Pointe).
- Die Fabel endet mit einem Ergebnis / einer Lösung mit einer direkt oder indirekt ausformulierten Lehre, sodass man aus Fabeln auch Lehren für das eigene Verhalten ziehen kann.
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Bestimme die Eigenschaften der Fabeltiere.
TippsBeginne mit den Zuordnungen, die du vielleicht sogar außerhalb von Fabeln kennst, z. B. durch die Redewendung „schlau wie ein ... sein“ oder auch „Sei doch kein ...hase!“.
Die Gans Adelheid redet gern viel.
LösungDarsteller und Darstellerinnen der Fabel sind meist Tiere, die oft menschlich handeln und menschliche Eigenschaften besitzen. Die Tiere denken und sprechen also wie Menschen. Man bezeichnet das als Personifikation und Typisierung. Auf diese Weise konnten die Fabeldichter Kritik an negativen Eigenschaften und Verhaltensweisen der Menschen üben, ohne direkt bestimmte Personen zu kritisieren.
Manche Tiere kommen immer wieder in Fabeln vor und haben immer ähnliche oder gleiche Eigenschaften. Um diese zu unterstreichen, haben viele Tiere zudem bezeichnende Namen. Bestimmt kennst du auch schon aus deinem Alltag einige Eigenschaften, die den Tieren in Fabeln ebenfalls zugeschrieben werden, z. B. durch die Redewendung „schlau wie ein Fuchs sein“ oder auch „Sei doch kein Angsthase!“.
Ein paar weitere Eselsbrücken für die Eigenschaften sind:
- der stolze Storch Adebar
- der Wolf Isegrim, der meist auf seinen Bauch hört: Denke z. B. an das Märchen Rotkäppchen, in dem der Wolf Rotkäppchen und dessen Großmutter zeitweise in seinem Bauch verschlingt.
- Man spricht auch von „schnatternden Gänsen“, wenn Leute (zu) viel reden – so wie die geschwätzige Gans Adelheid.
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Ermittle die Merkmale und den Aufbau einer Fabel.
TippsWann und wo eine Fabel spielt, wird nicht genau angegeben. Du findest also keine ... und Ortsangaben in Fabeln.
Eine Fabel ist sprachlich einfach gehalten.
LösungIn dieser Aufgabe solltest du die Merkmale einer Fabel zusammentragen sowie deren Aufbau vervollständigen. Notiere dir am besten die wichtigsten Merkmale und den Aufbau einer Fabel (lat. fabula), damit dir das Erkennen einer Fabel in Zukunft ganz leicht fällt.
Besonders leicht erkennst du eine Fabel an der Personifikation von Tieren, die dort sprechen und denken können wie Menschen. Außerdem handelt es sich bei der Fabel um eine kurze Erzählung in einfacher Sprache, ohne Zeit- und Ortsangaben, mit meist nur einem Handlungsort sowie Erzählstrang.
Die Fabel ist weiterhin immer gleich aufgebaut und beginnt mit der Beschreibung der Ausgangssituation, worauf Handlung (Aktion) sowie Gegenhandlung (Reaktion) folgen. Sie schließt mit einem Ergebnis bzw. einer Lösung und enthält häufig eine Lehre am Ende. -
Arbeite die Lehren heraus, die zu dieser Fabel passen.
TippsLies dir die Geschichte in Ruhe durch. Lies wenn nötig auch ein zweites Mal. Überlege erst dann, welche Lehren zu der Fabel passen.
Zwei Lehren passen zu dieser Fabel. Da die Lehre hier nicht ausformuliert ist, musst du sie selbst herauslesen.
Muss der Fuchs jemandem schmeicheln, um an die Beute zu kommen?
Wie viele Tiere streiten sich in dieser Fabel?
Sowohl der Löwe als auch der Bär sind stärker als der Fuchs. Bringt ihnen ihre Stärke wirklich etwas in dieser Fabel?
LösungFabeln sind nicht nur kurze, bedeutungsleere Erzählungen, sie vermitteln immer auch eine Lehre. Häufig kannst du außerdem Lehren für dein eigenes Verhalten daraus ziehen. In einigen Fällen schließt die Fabel mit einer ausformulierten Lehre, oftmals musst du sie aber selbstständig herauslesen. Auch in dieser Fabel von Äsop musstest du die Lehre selbst herausfinden.
Dazu war es zunächst wichtig, dass du dir die Fabel über den Fuchs, den Bären und den Löwen in Ruhe und mehrfach durchliest. Erst danach ergibt es Sinn, sich Gedanken über die Lehre dieser Fabel zu machen.
Die Lehren Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte. sowie Unfriede zerstört, Friede nährt. waren die beiden Lehren, die zu dieser Fabel passen. Diese Aussagen treffen zu, da:
- sich hier zwei Tiere (Löwe und Bär) streiten, letztlich aber das dritte Tier (Fuchs), das abwartet, sich über die Beute freuen kann, und
- die beiden Streithähne (Unfrieden) nichts von ihrer Beute haben, der schlaue Fuchs dagegen, der in Frieden abwartet, sich schließlich den Bauch vollschlagen kann.
URL: https://www.deutschland-lese.de/index.php?article_id=1476 [zuletzt abgerufen am 04.05.2020]. -
Nenne die Namen der Fabeltiere.
TippsBei Meister Petz handelt es sich um ein sehr großes, bei Meister Lampe um ein sehr kleines Tier.
Man spricht häufig vom „schlauen ...“. Weißt du, welches Tier gemeint ist? In Fabeln heißt es auch häufig Reineke.
LösungDie Personifikation, also die Vermenschlichung von Tieren, ist das wichtigste und auffälligste Merkmal von Fabeln. Manche Tiere kommen in unterschiedlichen Fabeln immer wieder vor und haben immer ähnliche oder gleiche Eigenschaften. Um diese zu unterstreichen, haben viele Tiere zudem bezeichnende Namen.
Vielleicht hast du beispielsweise schon einmal vom Meister Lampe gehört und weißt, dass es sich dabei um einen Hasen handelt. Weitere Tiere, die häufig in Fabeln vorkommen, sind Adebar (Storch), Reineke (Fuchs), Meister Petz (Bär), Adelheid (Gans) und Isegrim (Wolf). -
Vervollständige die Informationen zu den Merkmalen von Fabeln.
TippsIn einer Fabel wird nicht angegeben, wo und wann sie spielt, Ort und ... sind also unbekannt.
Erinnerst du dich an den Nachnamen des Dichters, dessen Fabel Der Rabe und der Fuchs du im Video kennengelernt hast?
Fabeln kritisieren die Handlungen von Menschen, jedoch nicht direkt, sondern indirekt durch die Tiere.
LösungNachdem du vorhin noch Hilfestellungen bei den Merkmalen und dem Aufbau einer Fabel hattest, musstest du dich hier schon gut auskennen und selbstständig die fehlenden Informationen ergänzen. Neben Merkmalen einer Fabel, zu denen du dir bereits in der vorherigen Aufgabe die wichtigsten Informationen notiert hast, wurden hier noch einmal berühmte Fabeldichter wiederholt: Gotthold Ephraim Lessing, Christian Fürchtegott Gellert und Äsop. Da Fabeln mit einer Lehre enden, z. B. Handle nicht, bevor du nachgedacht hast! (Der Fuchs und der Ziegenbock von Äsop), kannst du daraus meist auch Lehren für dein eigenes Verhalten ziehen.
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Ich finde es war sehr hilfreich. Ich bräuchte persönlich manchmal nur mehr Übungen…
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Danke! Es macht viel Spaß
Oh es tut mir leid ich wollte das in einem anderen Video kommentieren . Das Video ( Aufbau einer Fabel