Tonleiter – Definition
In der Musik gibt es verschiedene Tonleitern. Eine Tonleiter ist eine Skala, die aus mehreren Tönen besteht. Diese Töne werden ihrer Tonhöhe entsprechend angeordnet. Dabei unterscheidet man in unseren Breiten grundsätzlich zwischen Durtonleitern und Molltonleitern. Weitere Unterscheidungen, die sich aus der geschichtlichen Entwicklung der Tonleitern oder ihrer Verwendung ergeben, sind:
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diatonische Tonleitern (hierzu zählen auch Dur- und Moll-Tonleitern),
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heptatonische Tonleitern,
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pentatonische Tonleitern und
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chromatische Tonleitern.
Die verschiedenen Tonleitern lassen sich über ihre enthaltenen Noten abbilden, damit Musikerinnen und Musiker in der Lage sind, nach ihnen zu spielen oder zu singen. Außerdem ist es wichtig, Tonleitern gut zu lernen und zu verstehen, wie sie aufgebaut sind. Denn jedes Stück in der Musik lässt sich einer oder manchmal auch mehreren Tonleitern zuordnen.
Geschichte der Tonleitern
Die Geschichte der Tonleitern reicht bis in die Antike zurück. Der griechische Philosoph und Mathematiker Pythagoras entdeckte, dass Töne sich nur dann gut anhören, wenn sie in einem bestimmten Abstand zueinander erklingen. Diese Erkenntnis bildete die Grundlage für unser heutiges Tonleiter- und Notensystem.
Im Mittelalter waren die Instrumente etwas einfacher gebaut als heute und man brauchte nur die sieben Stammtöne C, D, E, F, G, A und H, um eine harmonische Musik zu erzeugen. Dies wird oft auch als Heptatonik (griechisch „Siebentönigkeit“) bezeichnet. Der eigentlich noch dazugehörige achte Ton für eine vollständige Tonleiter wird nicht dazugezählt, da es sich dabei einfach um den oktavierten Grundton handelt. Später dann, als die Instrumente immer komplexer wurden, fügte man zwischen die Ganz- noch Halbtonschritte ein.
Die meisten im europäischen Raum gängigen heptatonischen Tonleitern sind auch diatonisch. Diatonische Tonleitern teilen einen Oktavraum immer in fünf Ganz- und zwei Halbtonschritte. Diese Aufteilung findet sich bei allen natürlichen Dur- und Molltonleitern. Eine Durtonleiter etwa ist immer nach dem folgenden Schema aufgebaut: Ganzton – Ganzton – Halbton – Ganzton – Ganzton – Ganzton – Halbton. Neben der Heptatonik gibt es noch andere Skalen, wie beispielsweise die Pentatonik (griechisch penta für fünf), die unter anderem für Blues-Tonleitern verwendet wird.
Unser heutiges Tonsystem ist in Oktavräume von zwölf Halbtonschritten eingeteilt. Diese Halbtonschritte entsprechen einer Skala von zwölf Tönen. Wenn man diese Töne alle direkt hintereinander spielt, erhält man eine chromatische Tonleiter. Neben den Halbtonschritten gibt es auch noch die Ganztonschritte, die ihrerseits aus zwei Halbtonschritten bestehen. Den Abstand zwischen zwei Tönen bezeichnen wir als Intervall.
Alle Dur- und Molltonarten ergeben zusammen ein tonales System, das unsere zeitgenössische westliche Musik bestimmt. Dieses wird im sogenannten Quintenzirkel zusammengefasst. Dur- und Molltonleitern unterscheiden sich dabei in ihrem Aufbau voneinander. Wenn du wissen möchtest, welche Tonleitern es in diesem System genau gibt, kann dir die folgende Erklärung zu den Dur- und Molltonleitern sicherlich weiterhelfen.
Was ist eine Durtonleiter und was ist eine Molltonleiter?
Der Begriff Dur leitet sich vom lateinischen Wort durus ab, was so viel wie „hart“ bedeutet, während Moll auf mollis, lateinisch für „weich“, zurückzuführen ist. Dur- und Molltonarten unterscheiden sich nicht nur im Klang voneinander, sondern auch in ihrem Charakter. So werden Durtonarten eher als lebhaft und fröhlich wahrgenommen, während Molltonarten als traurig und melancholisch gelten. Doch wie wird dieser unterschiedliche Klang und Charakter erzeugt?
Die Tonleitern der Dur- und Molltonarten unterscheiden sich in der Lage ihrer Halbtonschritte. Doch wo liegen die Halbtonschritte bei einer Durtonleiter? Die folgende Übersicht zeigt die Halb- und Ganztonschritte der C-Dur-Tonleiter:
Ausgehend vom Grundton C liegen die Halbtonschritte zwischen dem dritten und vierten sowie siebten und achten Ton. Die übrigen Schritte haben Ganztonabstände. Diese Abstände der Töne sind charakteristisch für alle Durtonleitern. So liegen beispielsweise auch bei G-Dur die Halbtonschritte zwischen der dritten und vierten sowie der siebten und achten Stufe. Das Besondere bei G-Dur im Vergleich zu C-Dur ist, dass der siebte Ton F um einen Halbton erhöht werden muss, damit die charakteristischen Tonabstände erhalten bleiben. Dieses Prinzip lässt sich nun auf alle weiteren Durtonarten anwenden, wobei manche Töne dann entsprechend durch ein # um einen halben Ton erhöht oder durch ein b erniedrigt werden müssen.
Wie sieht es nun bei den Molltonleitern aus? Hier liegen die charakteristischen Halbtonschritte zwischen der zweiten und dritten und zwischen der fünften und sechsten Stufe. Die folgende Übersicht zeigt die Halb- und Ganztonschritte der a-Moll-Tonleiter:
Die Tonleitern sind in unseren Beispielen im Violinschlüssel notiert – dieser ist der gängigste. Die Lage der Halb- und Ganztonschritte einer Tonleiter bleibt aber in sämtlichen Notenschlüsseln, so auch dem Bassschlüssel, gleich.
Nach diesen charakteristischen Abständen lassen sich alle reinen Molltonleitern bilden. Neben der reinen Molltonleiter gibt es aber auch noch die harmonische Molltonleiter und die melodische Molltonleiter, für die andere Tonabstände gelten. Wenn du wissen möchtest, wie diese Tonleitern aufgebaut sind, schau dir gerne nochmals unser Video an oder wirf einen Blick in die unten stehende Tabelle.
Wie kann man sich die Tonleitern merken?
Wenn man die charakteristischen Tonabstände der grundlegenden Tonleitern auswendig lernt, kann man sich die entsprechenden Tonleitern ganz leicht herleiten.
In dieser Tabelle sind noch einmal alle Tonleitern mit der Lage ihrer charakteristischen Tonabstände zusammengefasst:
Grundlegende Tonleiter |
Charakteristische Tonabstände |
Durtonleiter |
Halbtonschritte zwischen den Stufen 3–4 sowie 7–8 |
Reine Molltonleiter |
Halbtonschritte zwischen den Stufen 2–3 sowie 5–6 |
Melodische Molltonleiter |
Halbtonschritte zwischen den Stufen 2–3 sowie 7–8 |
Harmonische Molltonleiter |
Halbtonschritte zwischen den Stufen 2–3, 5–6 sowie 7–8. Hinzu kommt ein Tonschritt aus 1,5 Tönen zwischen den Stufen 6–7. |
Bei sofatutor findest du neben unserem Video übrigens auch viele interaktive Übungen zu den Tonleitern.
Gibt es noch andere Tonleitern?
Die hier beschriebenen Tonleitern sind gebräuchlich in dem uns bekannten westlichen Kulturbereich. Es gibt jedoch noch eine Vielzahl weiterer Tonarten, die entweder geschichtlich vorherrschend waren – wie zum Beispiel die Kirchentonleitern –, oder jene, die sich in anderen Regionen der Welt entwickelt haben – wie beispielsweise im asiatischen, arabischen oder afrikanischen Kulturraum.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Tonleitern
Was ist eine Tonleiter?
Eine Tonleiter ist eine Skala aus mehreren Tönen. Tonleitern unterscheiden sich dabei in der Anzahl der Töne, den Tonabständen sowie ihrem Klang.
Wie viele Töne hat eine Tonleiter?
Die gängigsten Tonleitern bestehen aus sieben verschiedenen Tönen. Für eine komplette Tonleiter aus acht Tönen wiederholt man bei der letzten Stufe noch einmal den ersten Ton.
Gibt es einen Merksatz für Tonleitern?
Der Merksatz für Durtonleitern mit einem # lautet: Geh Du Alter Esel Hole Fische. Der Merksatz für Durtonleitern mit einem b lautet: Frische Brötchen Essen Alte Damen Gern.