Sommerferientagebuch - Teil 1
Die Ferien sind da!
Was macht man aber so in den ganzen 6 Wochen?
Wir wissen es auch nicht mehr und haben deshalb unser Sommerferientagebuch vom letzten Jahr rausgekramt.
Tag 1:
- bis 12 Uhr geschlafen, Eltern kurz um 7 Uhr darauf hingewiesen, dass die Kaffeemaschine zu laut ist und sie sich die nächsten 6 Wochen bis auf Arbeit gedulden sollen, um ersten Kaffee des Tages zu trinken.
- 14 Uhr: über Frühstück nachgedacht, für 5-Minuten Terrine und Eis entschieden
- 18 Uhr: Verbotene Liebe oder so ne andere europäisierte Telenovella reingezogen
- 20 Uhr: Abendbrot mit Eltern, auf allg. Taktik verständigt, Zeugnisresultate zu ignorieren
- 22 Uhr: Telefonat mit besten Freund, Morgen machen wir richtig einen los!
Tag 2:
- bis 14 Uhr geschlafen, Eltern um 7 Uhr erneut auf Kaffeemaschine hingewiesen
- 18 Uhr Brunchen mit Freunden, die kulinarische Gegebenheiten der Großstadt sind perfekt auf die Mahlzeitaufnahme von Schülern in den Sommerferien ausgelegt
- 22 Uhr: mit Freunden darauf verständigt, dass wir Morgen richtig einen losmachen
- 01 Uhr: auf Facebook Tags von unvorteilhaften Bildern vom Brunchen entfernt
- 03 Uhr: beim Schauen des 30ten Katzenvideo auf Youtube eingeschlafen
Tag 5:
- bis 10 Uhr geschlafen, die Katze will fressen und ist auf Krawall gebürstet
- 11 Uhr: Cola und Sonne auf dem Balkon
- 14 Uhr: Fanta und Sonne auf dem Balkon
- 16 Uhr: Sprite und Sonne auf dem Balkon
- 18 Uhr: Mezzo-Mix und Sonne auf dem Balkon
- 20 Uhr: Pantenol auf dem ganzen Körper verteilt, der Schmerz bleibt
- 22 Uhr: die Möglichkeit ausgelotet, die Gefriertruhe zum Bett umzufunktionieren, am Widerstand der Mutter gescheitert – Notiz an mich selbst: Mutter scheint Essen wichtiger als eigenes Kind
- 0 Uhr: mit diversen Eiswürfeln den Weg ins Bett gefunden, die Sonne brennt auf der Haut
- 5 Uhr: das Bett ist nass, die Eiswürfel verschwunden, erste Hautfetzen verteilen sich im Bett
Tag 8:
- bis 12 Uhr geschlafen, die Haut scheint sich erholt zu haben, die Öffentlichkeit hat mich wieder
- 14 Uhr: Fernsehen
- 16 Uhr: Resteverwertung aus dem Kühlschrank, Notiz an mich selbst: Eltern haben sich immernoch nicht auf veränderte Nahrungsaufnahme des Kindes eingestellt, enttäuschend
- 18 Uhr: QVC, wo war ich in all den Jahren? Möchte diesen Staubsauger-Haarschneider haben, Kostenfreigabe zu Eltern
- 20 Uhr: boykottiere Abendbrot mit Eltern, will Bewusstsein schaffen für nicht tragbare Zustände im Kühlschrank
- 21 Uhr: esse Reste vom Abendbrot
- 22 Uhr: Telefonat mit bestem Freund, bin wieder bereit um richtig einen loszumachen
- 0 Uhr: bin zu müde, um einen loszumachen
- 3 Uhr: manage meine Listen auf Facebook, warum bloß hatte ich meine Bio-Lehrerin im “Inner Circle” – NEIN!
- 4 Uhr: Kann vor Scham nicht schlafen, Morgen ziehe ich zurück, zu SchülerVZ
- 5 Uhr: Umzug verworfen, ein Schulwechsel ist die einfachere Alternative
Tag 10:
- 7 Uhr: mein Wecker klingelt – WARUM?
- 7:05 Uhr: Gehirn nimmt Arbeit wieder auf, wir fahren in den Urlaub – WARUM?
- 7:15 Uhr: die Mutter kommt herein und öffnet die Gardinen – WARUM?
- 8 Uhr: Sitze am Frühstückstisch, ertrage Geschlürfe der Kaffeemaschine und gute Laune der Eltern
- 9 Uhr: Sitze im Auto und frag mich WARUM?
Im nächsten Teil erfahrt ihr: WARUM, wohin die Reise geht, wo man am Reiseort richtig einen losmachen kann und wie man mit schlechtem Mobile-Empfang dennoch seine Facebook Posts managen kann.