sofatutor beim 10. EduCamp in Ilmenau
Das EduCamp feierte Jubiläum in Ilmenau und natürlich war auch sofatutor mit dabei! Wer von euch sich jetzt fragt, was um alles in der Welt ein EduCamp sein soll: Wie das Wort schon andeutet geht es um eine lockere Zusammenkunft zum Thema Bildung.
In Anlehnung an die in den USA entstandenen selbst organisierten und freien „Mitmach-Konferenzen“ für jedermann, den „BarCamps“, geht es beim EduCamp um den offenen Austausch rund um Bildung. Neue Methoden beim Lernen und Lehren, der Einsatz von Medien, aktuelle Entwicklungen, spannende Ideen und Projekte: Jeder, der Lust hatte sich auszutauschen und zu diskutieren, war willkommen! Da ist es selbstverständlich, dass auch das visionäre Team von sofatutor am Freitag Nachmittag die Straßen unsicher machte, um beim 10. EduCamp dabei zu sein!
Die Fahrt nach Ilmenau hatte es schonmal in sich: Sie dauerte Dank Stau nicht nur wesentlich länger als gedacht, sie war auch noch sehr unterhaltsam. Warum? Weil man ziemlich kreativ wird, wenn man überlegt, wie man die langen Busstunden ohne Langeweile rumkriegt ;). In unserem Fall haben wir „sofatutor-Begriffe“ auf Zetteln gesammelt, um sie dann mit Händen und Füßen dazustellen und zu erraten:
Das sah dann so aus….
Danach ging es weiter mit dem Klassiker: „Wer bin ich?“. Zwar sieht es auf dem Foto so aus, als wären wir alle stark kurzsichtig – aber nein ;-). Ungünstige Lichtverhältnisse und kraklige Schriftbilder erschwerten die Sache nur etwas. Am Ende fand schließlich auch jeder heraus, was auf seinem Zettel stand. Mit dabei waren unter anderem „Pippi Langstrumpf“, „Popeye der Seemann“ oder die „Queen“ – eine interessante Mischung!
Wer bin ich?? – Nachzulesen auf dem Zettel.
Irgendwann erreichten wir dann tatsächlich das beschauliche Ilmenau und saßen gegen 22 Uhr im „Ratskeller“, in dem wir dann quasi ein vorzügliches, deftiges Mitternachts-Lunch genießen konnten.
Entsprechend gestärkt stürzten wir uns am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein in das Abenteuer EduCamp! Um 9.30 Uhr versammelten sich ca. 150 Bildungsinteressierte, um die Themen für den Tag festzulegen.
Insgesamt fanden das ganze Wochenende eine Reihe von wirklich interessanten Seminaren („Sessions“) statt, von denen wir an dieser Stelle nur einige wenige kurz vorstellen können.
1. Nachhilfe als Phänomen: Die vorgestellten Statistiken und Zahlen rund um Nachhilfe sprachen eindeutig für den Trend hin zur Nachhilfe. In der "Session wurde vor allem Ursachenforschung betrieben. Überfrachtete Lernpläne, schmale Zeitfenster für die individuelle Förderung der Schüler, fehlende Motivation der Schüler und das allgemeine Problem der Benachteiligung bildungsferner Schichten waren nur einige von vielen angesprochenen Punkten. Konsens herrschte vor allem darin, dass die Freude am Lernen beim Notendruck oft zu kurz kommt und Nachhilfe meist das auffängt, was die Schule nicht leisten kann.
2. Lernst du dich passiv? In dieser Session wurde vor allem die Frage diskutiert, wie man Lernen noch interaktiver gestalten kann. Vielen Teilnehmern war wichtig, die Interaktion bei Online-Lernangeboten zu verbessern und einen Austausch zwischen den Lernenden zu stärken. Auch die fachliche Betreuung war ein wichtiger Punkt. Das war auch für uns sehr inspirierend und ermutigend, wenn wir an unsere Fachredakteur/-innen denken, die mit viel Engagement unsere Fächer inhaltlich betreuen.
3. Medienkompetenz schlägt „digitale Demenz“: Was ist eigentlich dran an den Vorurteilen und vermeintlichen Gefahren, die digitalen Medien mitunter vorgeworfen werden? Am Ende der Session war man sich vor allem darin einig, dass nicht die digitalen Medien an sich das Problem sind, sondern der falsche oder maßlose Umgang mit ihnen. Da digitale Medien inzwischen ein fester Bestandteil unseres Alltags geworden sind, muss die Vermittlung von Medienkompetenz in der Schule in Zukunft eine stärkere Rolle einnehmen, was auch in der Lehrerausbildung berücksichtigt werden sollte.
4. Sinn und Unsinn im Bildungsföderalismus: Ausgehend von den verschiedenen Akteuren aus dem Bildungsbereich (Politiker, Lehrer, Menschen aus dem E-Learning Bereich etc.) wurden die Probleme und eventuelle Vorteile des Bildungsföderalismus diskutiert. Als Zwischenfazit stand für die Teilnehmer fest, dass das Bildungssystem derzeit nicht verändert werden kann (das setzt eine Grundgesetzänderung voraus) und es vielmehr eine Reform auf einer niedrigeren Ebene geben muss: der Schule! Abschließend wurden noch einige Reformideen ausgetauscht.
Besonders beeindruckend war auch die Session der mit Sicherheit jüngsten Teilnehmer des EduCamps: Die beiden 11-Jährigen Zwillingsschwestern Nele und Lotte stellten gemeinsam und ziemlich überzeugend das Konzept der Winterhuder Reformschule vor. Ein tolles Beispiel für frühes Engagement und Interesse an guter Bildung!
In dem Sinne freuen wir uns schon darauf, das EduCamp in einem Jahr hier in Berlin zu haben!
Viele Grüße,
euer sofatutor-Team!