Northern Ireland – history
Erfahre die Geschichte Nordirlands, geprägt von Konflikten und Spannungen bis hin zu diplomatischen Durchbrüchen. Von der Gründung bis zum Brexit: Entdecke die Hintergründe und die Bedeutung des Nordirlandkonflikts für die heutige Zeit. Interessiert? Tauche ein und verstehe die Komplexität dieser historischen Ereignisse!
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Lerntext zum Thema Northern Ireland – history
The History of Northern Ireland – die Geschichte Nordirlands
Die Geschichte von Nordirland ist geprägt von Konflikten, Spannungen und Leid. Bis ins Jahr 2022 existiert mit der Republik Irland ein Land innerhalb der EU, das in zwei Staaten geteilt ist. Dieser Text soll helfen, die Hintergründe dieser Trennung zu verstehen, und erklären, warum eine Wiedervereinigung Irlands so kompliziert ist.
Northern Ireland – facts
Zuerst einige Fakten über Nordirland. Das Land in seiner heutigen Form wurde im Jahr 1920 gegründet und liegt im Nordosten der Insel Irland. Es besteht aus sechs Verwaltungsbezirken und ist ein Teil des Vereinigten Königreichs (United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland). Auf der obigen Infografik sind eine Karte und die Flagge Nordirlands abgebildet. In der folgenden Übersichtstabelle findest du noch weitere Fakten zu Nordirland:
Nordirland | Daten |
---|---|
Einwohnerzahl | 1,9 Millionen (Stand 2021) |
Fläche | 14 100 km² |
Hauptstadt | Belfast |
Währung | pound sterling (£) |
Sprachen | Englisch, Irisch-Gälisch, Ulster Scots |
The History of Northern Ireland – Irland und Nordirland
Die Geschichten Irlands und Nordirlands sind eng verwoben. Bereits im Mittelalter erhoben viele englische Monarchen Anspruch auf die Insel Irland, vorwiegend weil sie eine Invasion seitens Irlands fürchteten. Henry VIII ließ sich schließlich von Irlands Parlament den Zusatztitel King of Ireland im Jahr 1542 geben. Große Teile der irischen Bevölkerung wehrten sich bereits dagegen, da Irland historisch ein katholisches Land war und Henry VIII seine eigene, protestantische Kirche gründete: den Anglikanismus. Es kam zu religiös und politisch motivierten Aufständen und Konflikten, die insgesamt jahrhundertelang schwelten. Im Jahr 1610 beschloss King James I mit der Ulster Plantation, dass die Ländereien im Nordosten der irischen Insel protestantischen Grundbesitzern zugeschrieben wurden. Daraufhin fanden religiös motivierte, manchmal wahllose Morde an Protestantinnen und Protestanten statt.
Im Jahr 1649 marschierte der britische Lord Protector Oliver Cromwell mit einer Armee in Irland ein und ermordete systematisch ganze katholische Familien. Um das Jahr 1700 lagen 90 % des Grundbesitzes in Irland in den Händen protestantischer Familien. Schließlich wurde im Jahr 1800 der Act of Union unterschrieben, der Irland in das Vereinigte Königreich eingliederte. Seither durfte Irlands Parlament Entscheidungen nur treffen, wenn diese auch durch das Parlament Englands abgesegnet werden.
Die Lage verschlechterte sich zum Ende des 19. Jahrhunderts für Irland. Das Land wurde durch hohe Steuern von England ausgebeutet und durch die Great Famine (auch Potato Famine genannt) verhungerten ab 1845 ganze Dörfer und Landstriche in Irland. Die Reaktion darauf waren massive Flucht- und Migrationsbewegungen nach Amerika und eine Radikalisierung der Menschen, die nach einer Unabhängigkeit Irlands strebten.
Der Nordirlandkonflikt – Radikalisierung (1916–1969)
Im Jahr 1916 fand in Irland der sogenannte „Osteraufstand“ (Easter Rising) statt. Bewaffnete irische Nationalisten versuchten, die Unabhängigkeit von England zu erzwingen, aber der Aufstand wurde durch die britische Armee vernichtend und brutal zerschlagen. Als Reaktion auf diese Zerschlagung gründete sich in Irland die Irish Republican Army, kurz IRA.
Von 1919 bis 1921 herrschte ein irischer Bürgerkrieg, der als Irish War of Independence in die Geschichte einging. Mit dem Partition Act von 1920 wurde Irland offiziell in zwei Staaten unterteilt, die durch zwei Parlamente regiert werden. Seither spricht man von der Republic of Ireland und Northern Ireland, das weiterhin loyal zur britischen Krone steht.
Im Jahr 1922 wurde der Anglo-Irish Treaty unterzeichnet, der auf dem Papier den Frieden zwischen Irland und Nordirland sicherte. Doch die Gräben zwischen den nationalistisch-republikanischen Iren und den unionistisch-loyalen (loyal der englischen Krone gegenüber) Iren waren tief. Über die gesamte Zeit herrschten Spannungen und Konflikte zwischen den beiden Lagern.
Schließlich errang die Republic of Ireland im Jahr 1948 die Unabhängigkeit von England. So entstand allerdings auch zusätzlicher Druck auf der Insel Irland, da sich nun zwei Staaten mit unterschiedlichen politischen Ausrichtungen eine gemeinsame Insel teilten.
Der Nordirlandkonflikt – „The Troubles“ (1969–2001)
Die Zeit von 1969 bis 2001 wird im englischen Raum als The Troubles bezeichnet. Im Jahr 1969 wurden sowohl Nationalisten als auch Loyalisten in Nordirland immer radikaler und es kam schließlich zu Gewalt auf Demonstrationen.
Im Jahr 1972 ereigneten sich in Nordirland in den Städten Derry und Belfast bewaffnete Straßenschlachten, bei denen Menschen starben. Als Antwort darauf rückte die britische Armee in Nordirland ein, um die Aufstände und die Straßenschlachten niederzuschlagen. Der 30. Januar 1972 ging als Bloody Sunday (Blutsonntag) in die Geschichte ein.
Insgesamt wurden 300 000 Soldaten in Nordirland stationiert – in einem Land mit damals nur 1,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern.
Seit 1972 fanden als Antwort auf den Einmarsch der britischen Armee gezielte Anschläge auf Menschen statt, die von extremistischen Flügeln der IRA organisiert wurden. Als Reaktion darauf verschlimmerte sich die Unterdrückung der katholischen Bevölkerung in Nordirland weiter. Es wurden Stacheldraht und schließlich sogar Mauern zwischen national-republikanischen und loyalistischen Vierteln aufgebaut, um gewalttätige Anschläge zu verhindern. Insgesamt starben in der Zeit der Troubles an die 3 600 Menschen auf beiden Seiten des Konflikts.
Lichtblicke – Diplomatie ab 1994
Kriege und Auseinandersetzungen können immer nur mit Diplomatie ein Ende finden. Zu dieser Einsicht gelangten im Jahr 1994 die Politiker John Hume und Gerry Adams. Sie begannen, eine diplomatische Lösung für den Konflikt in Nordirland zu erarbeiten. Ihre Bemühungen mündeten 1998 im sogenannten Good Friday Agreement (Karfreitagsabkommen), das zwischen dem irischen und dem britischen Premierminister getroffen wurde. Mit dieser Einigung wurde der Rückzug der britischen Armee aus Nordirland beschlossen und es begann eine friedlichere Zeit für Nordirland. Der Politiker John Hume erhielt für seine Bestrebungen im Friedensprozess im Jahr 1998 den Friedensnobelpreis.
The History of Northern Ireland – Brexit
Mit der Erklärung zum Brexit im Jahr 2016 wurde in großen Teilen der Bevölkerung Nordirlands die Angst groß, dass die Gewalt aus den Zeiten der Troubles wieder aufflammen würde. In der Tat ist der Brexit seit dem offiziellen Beginn im Jahr 2020 ein Problem für die zweigeteilte Insel Irland. Nordirland ist ein Teil des Vereinigten Königreichs und somit kein Teil der EU mehr, während die Republic of Ireland weiterhin ein Mitglied ist. Hohe Ein- und Ausfuhrzölle sowie politische Spannungen um die teils ungeklärte Frage nach einer harten oder einer weichen Grenze zwischen Nordirland und Irland sind Konfliktherde, die die Lage in Nordirland eskalieren lassen könnten.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Northern Ireland – History
Northern Ireland – history Übung
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Nenne die wichtigsten Fakten über Northern Ireland.
TippsNordirland ist nur ein kleiner Teil des Vereinigten Königreichs.
Nordirland grenzt an das Meer und ein anderes Land.
LösungNordirland ist, aus politischer Sicht, ein Teil des United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland – kurz UK. Es ist der einzige Teil des UK, der eine Grenze zu einem anderen Staat hat – nämlich Irland, oder genauer gesagt der Republic of Ireland.
Nordirland ist flächenmäßig und von der Bevölkerung her der kleinste Teilstaat des UK. Nordirland hat ca. 1,8 Millionen Einwohner, etwa so viele wie die deutsche Stadt Hamburg. Diese leben auf einer Fläche, die etwas kleiner ist als das Bundesland Thüringen. Im ganzen Vereinigten Königreich leben 64 Millionen Menschen. Nordirland macht also weniger als 3 % der Gesamtbevölkerung aus.
Belfast ist mit mittlerweile rund 280.000 Einwohnern in etwa so groß wie Wiesbaden, die Landeshauptstadt von Hessen. Belfast heißt auf Irisch Béal Feirste und Nordirland heißt Tuaisceart Éireann. Belfast als kulturelles, ökonomisches und politisches Zentrum Nordirlands war in den 1970er bis weit in die 1990er Jahre hinein vom Nordirland-Konflikt, auf Englisch auch The Troubles genannt, geprägt. Heute ist die Stadt friedlich und vom Tourismus sowie vor allem von den riesigen Hafenanlagen geprägt. In Belfast befindet sich das größte Trockendock der Welt und Anfang des 20. Jahrhunderts wurde hier die Titanic gebaut, nach der heute auch ein Viertel benannt ist.
Nordirland liegt auf der irischen Insel und hat nur eine Grenze zu der Republik Irland. Die Färöer Inseln, Faroe Islands, und Grönland, Greenland, sind ebenfalls Inseln im Nordatlantik. Sie hängen aber eng mit dem Königreich Dänemark zusammen. Zypern, Cyprus, ist ein eigener Inselstaat im Mittelmeer zwischen Griechenland und der Türkei.
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Fasse die Geschichte des Gebietes des heutigen Northern Ireland zusammen.
TippsNordirland war stets umkämpft, seit sich die Krone in England über die Region und die ganz Welt ausbreitete.
Die Konflikte in Nordirland waren häufig vor allem religiös geprägt. Der Konflikt fand zwischen den zwei großen, westlichen christlichen Kirchen statt.
Unterschiedliche Königinnen und Könige übten immer wieder Druck und Macht auf Nordirland aus – bis zu dem Punkt, an dem ganz Irland Teil des Vereinigten Königreichs war.
LösungDas Land Nordirland ist noch keine hundert Jahre alt und existiert erst seit dem Jahr 1921. Die Geschichte vor dieser Zeit, insbesondere ab der englischen Kolonisation im 16. Jahrhundert, prägt jedoch sehr stark die spätere Entstehung Nordirlands und sie ist auch die Wurzel für den Nordirlandkonflikt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Irland hatte sich eigentlich im 15. Jahrhundert von der englischen Herrschaft befreit. Aber ab der Mitte des 16. Jahrhunderts führte König Henry VII. den Titel des King of Ireland, König von Irland, ein und krönte sich selbst zum König Irlands. Bis zum Ende des Jahrhunderts wurde Irland fast vollständig von England erobert. Bis zur vollständigen Vereinigung Anfang des 19. Jahrhunderts blieb Irland das, zumindest offiziell vom Vereinigten Königreich getrennte, Kingdom of Ireland, von dem der englische König jedoch der Herrscher blieb.
Vor allem die religiösen Konflikte prägten in dieser Zeit das Geschehen in Irland. Die englischen Könige waren meist Protestanten, genauer gesagt Anglikaner. Die in Irland sehr stark vertretenen Katholiken wurden immer wieder von ihrer Religionsausübung abgehalten, katholische Geistliche oder katholische Rebellen wurden umgebracht. Manche Regionen, insbesondere im Norden der Insel Irland, zum Beispiel in Ulster, wurden, unterstützt von der englischen Krone, stärker von Protestanten besiedelt. Die religiösen Konflikte gingen so weit, dass der englische König James II. als Katholik von einigen protestantischen Teilen des Adels und Parlamentariern in der Glorious Revolution 1688-1689 entthront wurde, damit die Katholiken ihre Macht in Großbritannien nicht ausbauen konnten.
Bis heute ist Irland stärker vom Katholizismus geprägt, während Großbritannien stärker vom Protestantismus geprägt ist. Diese Aufteilung sollte auch noch später – im Nordirlandkonflikt ab 1970 – eine wichtige Rolle spielen.
Ende des 18. Jahrhunderts versuchten Teile des irischen Adels und der führenden politischen Klassen die Unabhängigkeit Irlands zu erkämpfen. Dieser Aufstand wurde jedoch von den Briten niedergeschlagen und das United Kingdom of Great Britain and Ireland wurde auf Grundlage der Acts of Union 1800 gegründet. Diese beiden Gesetze, Acts, gelten auch noch heute auf den britischen Inseln und in Nordirland – aber nicht mehr in der unabhängigen Republic of Ireland.
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Bestimme, wo die Teilstaaten und Hauptstädte liegen.
TippsNur ein Teilstaat des United Kingdom liegt nicht auf der britischen Insel.
London ist zwar die Haupstadt des gesamten United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland. Aber jeder Teilstaat hat noch einmal eine eigene Verwaltung, die sich in den eigenen Hauptstädten der Länder befindet.
Auf einer Insel teilt sich das United Kingdom die Fläche mit einem unabhängigen Staat.
LösungAuf der relativ kleinen Fläche der zwei Inseln Ireland und Great Britain fanden im Laufe des Jahrhunderts immer wieder große Veränderungen statt. Während von Great Britain – insbesondere von London – aus über mehrere Jahrhunderte ein kolonialistisches Weltreich regiert wurde, gab es auch innerhalb der heutigen Staatsgebiete des United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland sowie der Republic of Ireland immer wieder Umwürfe, Spannungen, gewaltsame Konflikte und Kriege über die Vorherrschaft in den einzelnen Staaten und Regionen.
Zwar gehören politisch Nordirland, Schottland, Wales und England zusammen. Aber es gibt immer noch viele, vor allem kulturelle Trennlinien zwischen den verschiedenen Landesteilen. So hat Wales die eigene keltische Sprache Cymraeg, die sich auf Straßenschildern wiederfinden lässt. Schottland und Irland haben sehr starke eigene Dialekte und Akzente, die auf den Gaelic Languages basieren. Alle Teilstaaten haben auch eigene Verwaltungsstrukturen, teilweise sogar eigene Parlamente, und natürlich auch eigene Hauptstädte. Sehr sichtbar sind die Unterschiede auch im Sport. Jeder Teilstaat hat zum Beispiel ein eigenes Fußballteam oder Rugbyteam.
In Wales und vor allem Schottland gab und gibt es immer wieder Bestrebungen, das Vereinigte Königreich zu verlassen und zu einem unabhängigen Staat zu werden. In Schottland wurde zuletzt im Jahr 2014 erfolglos über die Unabhängigkeit abgestimmt. Nordirland bildet hier eine Ausnahme. Der Nordirlandkonflikt, der sich über viele Jahre von den 1970ern bis in die 1990er Jahre zog, handelte vor allem darum, dass irische, katholische Nationalisten, insbesondere die IRA, eine Unabhängigkeit von Großbritiannien und einen vereinigten irischen Staat erkämpfen wollten, während die schottischen und englischen protestantischen Unionisten Teil des Vereinigten Königreichs bleiben wollten. Eine völlige Unabhängigkeit Nordirlands forderten nur sehr wenige Gruppen.
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Setze die historischen Ereignisse der Geschichte von Northern Ireland in eine chronologische Beziehung.
TippsAchte auf Signalwörter in den kurzen Abschnitten. Sortiere danach die Ereignisse.
Es geht nur um die Geschichte des 20. Jahrhunderts in Nordirland – Ereignisse aus einer anderen Zeit gehören nicht dazu.
LösungDie Geschichte des Teilstaates Nordirland beginnt erst im 20. Jahrhundert, denn vorher existierte dieser Staat gar nicht. Wie viele andere Staaten am Anfang des 20. Jahrhunderts strebte auch Irland immer stärker nach Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich. Erste Schritte in diese Richtung wurden durch die Home Rule, eine relative Autonomie, vor allem was die Innenpolitik des Landes anging, in den 1910er Jahren erreicht.
Während der irische Nationalismus jedoch auf dem Rest der Insel erstarkte, waren insbesondere die protestantische Mehrheit in Belfast und eine durchaus zählbare protestantische Minderheit auf der ganzen irischen Insel, ganz besonders in der Region Ulster, für den Verbleib im Vereinigten Königreich. Belfast war auch ökonomisch über den großen Hafen und viel Industrie mit der Wirtschaft der britischen Insel verknüpft.
Eine größere Rolle in der Frage nach der Unabhängigkeit und eine dramatische Rolle in den Konflikten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sollte die Anfang des 20. Jahrhunderts gegründete Sinn Féin-Partei spielen. Sie wird übrigens mit einem sch-Klang am Anfang ausgesprochen, und zwar /ʃɪn ˈfeɪn/ oder – vereinfacht – shin-FAYN. Irland wurde zwar nach und nach unabhängig, aber Nordirland blieb auch nach der Partition, der Abtrennung Irlands, ein Teilstaat des United Kingdom.
Nach einigen Jahren relativer Ruhe entfachte sich Ende der 1960er Jahre der Konflikt, der fast 30 Jahre andauern würde und der sich entlang der Streitlinien zwischen protestantischen Unionisten und katholischen, irischen Nationalisten abspielte.
Neben militärischen Sicherheitskräften aus der Republik Irland und aus Großbritannien formten sich auch paramilitärische Gruppen. Insbesondere die irisch-nationalistische IRA, Irish Republican Army, verübte ab den 1970ern regelmäßig Bombenanschläge in Irland, England und manchmal sogar auf dem europäischen Festland. Die IRA bekam nach dem Bloody Sunday 1972, bei dem britische Soldaten 14 Demonstranten für die nordirische Unabhängigkeit in Derry erschossen, erheblichen Zuspruch in der katholischen und irisch-nationalistischen Bevölkerung.
Erst in den 1990er Jahren, nach einem langen blutigen Konflikt, der als The Troubles, auf Deutsch als Nordirlandkonflikt, in die Geschichte einging, konnten Friedensverhandlungen aufgenommen werden. Mit dem Good Friday Agreement von 1998 bekam Nordirland eine eigene Regionalregierung, in der die politische Macht zwischen den politischen Parteien, die – zu einem gewissen Grad – die Konfliktparteien widerspiegeln, aufgeteilt ist. Sinn Féin, während The Troubles häufig eng mit der IRA verknüpft, ist zum Beispiel eine dieser Parteien, aber auch die Ulster Unionist Party, eine der Parteien, die vor allem für das Verbleiben Nordirlands im Vereinigten Königreich einsteht, gehört zu den heutigen Parteien Nordirlands.
Zwar ist der Konflikt offiziell beendet, Spannungen gibt es jedoch auch heute immer mal wieder.
Hier noch eine kurze, übersichtliche Chronologie der Ereignisse aus dieser Aufgabe:
- 1905: Sinn Féin is formed.
- 1920: Home Rule is established.
- 1922-1923: Irish Civil War.
- 1922: Partition divides Ireland into Northern and Southern Ireland or the Irish Free State.
- 1972: Bloody Sunday.
- ca. 1968-1998: The Troubles, violent conflict in Northern Ireland.
- 1998: Good Friday Agreement.
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Beschreibe die geographische Lage von Northern Ireland.
TippsNordirland liegt nicht auf dem Hauptgebiet Großbritanniens.
Nordirland hat nicht die gleiche Hauptstadt wie Irland.
Nordirland ist, obwohl es ein paar eigene politische Strukturen hat und nicht auf dem Hauptgebiet des UK liegt, kein eigener, unabhängiger Staat.
LösungDas Hauptgebiet des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland, United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland, liegt auf der britischen Insel. Nordirland, Northern Ireland, liegt jedoch auf der irischen Insel, die im Westen der britischen Insel liegt und sehr viel kleiner ist. Dass Nordirland Teil des United Kingdom ist, hat geschichtliche Wurzeln. Während Anfang des 20. Jahrhunderts der Südteil der irischen Insel zur Republic of Ireland, einem unabhängigen Staat, wurde, blieb der Nordteil der Insel in der Union, also im Vereinigten Königreich. Dies hatte nicht zuletzt religiöse Gründe, da gerade der Norden eher protestantisch geprägt war, der Süden jedoch katholisch.
Nordirland bekam mit der Aufteilung, auch Partition genannt, eine eigene Hauptstadt, nämlich Belfast. Dublin wurde zur Hauptstadt der unabhängigen Republic of Ireland.
Nordfriesland liegt an der Nordseeküste und ist eine Region im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein.
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Bestimme, welche Rolle die verschiedenen Personen aus Northern Ireland und dem übrigen United Kingdom spielen.
TippsFast alle der überwiegend fiktiven Aussagen der Zeitzeugen stammen aus dem 20. Jahrhundert.
Denke daran: Die Protestanten waren in der Regel Unionists und wünschten sich einen Verbleib im United Kingdom. Die Katholiken waren meist irische Nationalisten und wollten raus aus dem United Kingdom.
Manche Gruppen wie die IRA versuchten, die Unabhängigkeit Nordirlands auch mit Gewalt zu erkämpfen.
LösungDiese fünf Aussagen der verschiedenen Zeitzeugen der nordirischen Geschichte sind im Wesentlichen ausgedacht. Aber sie spiegeln dennoch wider, welche Konfliktlinien und – zum Teil – welche Auswirkungen der Nordirlandkonflikt hatte, dessen Grundsteine bereits zur Zeit Elizabeth I. und davor, also im 16. und 17. Jahrhundert, gelegt wurden. Schauen wir uns die Aussagen einmal chronologisch an:
- The Catholic enemies of God, of my kingdom and of my people, shall henceforth obey our Anglican rule. Elizabeth I. (1533-1603) war eine der wohl mächtigsten Herrscherinnen in der westlichen Welt, auf jeden Fall zu ihrer Zeit und vielleicht sogar aller Zeiten. Obwohl sie als etwas moderater galt als andere Königinnen und Könige vor und nach ihr, baute sie die britische Herrschaft in Irland teilweise äußerst brutal aus. Die katholischen Iren sah sie als barbaric, barbarisch, an, was zu jener Zeit gleichbedeutend mit gottlos oder gottesfeindlich war. Elizabeth I. selbst war eine Anglikanerin, also eine Protestantin in der Kirche von England, Church of England.
- I am very fond of this Partition rule. Now we can peacefully live with our Irish neighbours but remain part of the motherland. Diese Aussage könnte am ehesten aus den 1920er bis 1950er Jahren stammen. Dass es sich um einen Unionist handelt, kann man vor allem an dem Wort motherland, das sich natürlich auf das Vereinigte Königreich bezieht, ablesen. Auch identifiziert er sich nicht als Ire und grenzt sich von den irischen Nachbarn ab. Dies ist ein äußerst friedfertiger Unionist – meist saß der Hass zwischen den protestantischen Unionisten und den katholischen Nationalisten tief. Teilweise sitzt er auch heute noch tief, auch wenn der Nordirlandkonflikt offiziell vorbei ist.
- We will have to end the Unionist rule! Ireland shall be one, no matter the cost! Even if bombs are the only language they understand. Verschiedene Organisationen, häufig mit ähnlichen Zielen, hießen IRA. Dies könnte ein Kämpfer der Provisional IRA sein, die für viele Bombenanschläge und andere gewalttätige Übergriffe im nationalistischen Unabhängigkeitskampf von Großbritannien in den 1970er, 1980er und Anfang der 1990er Jahre verantwortlich war. Sie bekämpften vor allem das britische Militär mit Guerillataktiken. Wie der fiktionale Kämpfer sagt, waren ihnen alle Mittel in ihrem Kampf recht. Viele Menschen, auch jene, die nichts mit dem Konflikt zu tun hatten, wurden Opfer der Bomben der IRA.
- Give Ireland Back To The Irish / Don't Make Them Have To Take It Away / Give Ireland Back To The Irish / Make Ireland Irish Today. Auch in England sorgte insbesondere der Bloody Sunday für einen Schock. Paul McCartney, der in diesem Beispiel gegen den Verbleib Nordirlands in der Union ist, war von den Ereignissen beeindruckt und schrieb diesen irisch-nationalistischen Protestsong. McCartney, der als Beatles-Sänger ein absoluter Superstar war und selber Engländer ist, durfte den Song aber zunächst nicht in England veröffentlichen. Die Regierung des UK wollte vermutlich mit allen Mitteln verhindern, dass auch auf der britischen Insel eine Stimmung gegen die Union und für die Unabhängigkeit der ganzen irischen Insel aufkommt. Der Song wurde vor allem auch als Reaktion auf die Ereignisse des Bloody Sunday am 30.01.1972 geschrieben. Nicht nur Paul McCartney, sondern auch die irische – also aus der Republic of Ireland stammende – Band U2 veröffentlichte einen sehr bekannten Song zum Bloody Sunday, nämlich: Sunday, Bloody Sunday.
- It is time we end The Troubles and come home to our Irish Catholic brothers and sisters. The British already caused too much pain and suffering. Der irische Nationalist ist des Konflikts müde, der im Laufe der Zeit als The Troubles bezeichnet wurde. Dass es ein irischer Nationalist sein muss, erkennt man daran, dass die sprichwörtlichen Brüder und Schwestern katholisch sind und dass die Briten als Verursacher für die Schmerzen und das Leid gelten. Der Konflikt ist tatsächlich auch im Wesentlichen seit dem Good Friday Agreement von 1998 beendet. Ganz ausgeräumt sind die Konflikte jedoch immer noch nicht und auch die Spätfolgen des gewaltsamen Konfliktes sind immer noch spürbar. Immer noch gibt es, im kleineren Rahmen, Gewaltausbrüche. Das ist ganz besonders während der sogenannten Marching Season so, in der vor allem Protestanten Märsche abhalten, die auch durch vorwiegend nationalistische Stadtviertel gehen. Die IRA ist aber im Wesentlichen nicht mehr existent und sie wurde im Jahr 2005 komplett entwaffnet und aufgelöst.
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