Blutschwämmchen und Feuermale
Blutschwämme sind gutartige Wucherungen von Blutgefäßen, die oft bei Neugeborenen auftreten. Sie können flach oder erhaben sein und wachsen langsam, aber sie sind meist ungefährlich. Hier erfährst du, wie man sie behandeln kann. Neugierig geworden? Das und vieles mehr findest du im folgenden Text!
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Lerntext zum Thema Blutschwämmchen und Feuermale
Blutschwämmchen – Biologie
Hast du schon mal etwas über ein Blutschwämmchen oder Blutschwamm gehört? Oder vielleicht hast du in der Schule oder in deinem Freundeskreis schon ein Blutschwämmchen gesehen? Die meist rötlichen Hautveränderungen können am ganzen Körper vorkommen, besonders häufig sind sie im Kopf- und Halsbereich. Kommen sie im Gesicht vor oder wachsen sie sehr schnell, müssen sie manchmal frühzeitig behandelt werden. Meistens sind Blutschwämmchen jedoch nicht gefährlich und bilden sich von allein zurück.
Einfach erklärt erfährst du in diesem Text alles Wichtige über Blutschwämmchen. Wir zeigen dir, was man unter Blutschwämmchen versteht, woher sie kommen und was man dagegen tun kann.
Was sind Blutschwämmchen? – Definition
Blutschwämmchen oder auch Hämangiome sind gutartige Tumore der Blutgefäße, die vor allem bei Neugeborenen und Säuglingen – meist in den ersten Tagen nach der Geburt – auftreten. Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen. Blutschwämmchen können sowohl auf der Hautoberfläche als auch in tieferen Schichten der Haut liegen. Manchmal kommt auch beides kombiniert vor.
Man unterscheidet zwischen dem häufig vorkommenden klassischen infantilen Hämangiom, das erst kurz nach der Geburt entsteht und einen typischen Verlauf zeigt, und dem eher seltenen kongenitalen (angeborenen) Hämangiom, das schon bei der Geburt ausgereift ist.
Wie sehen Blutschwämmchen aus?
Das Aussehen der Blutschwämmchen ist sehr unterschiedlich: Meist erkennt man nach der Geburt punktförmig einen kleinen roten Knoten, der flach oder erhöht sein kann und meist zügig wächst. Sie können aber auch als rötlich-blaue Hautflecken erscheinen, die flach und unregelmäßig erscheinen und auch in die Tiefe wachsen können. Hämangiome können bis zu mehrere Zentimeter groß werden. Um den sechsten Lebensmonat herum kommt es meist zum Stillstand. Gerade kleine Hämangiome bilden sich im Laufe der folgenden Jahre oft vollständig zurück. Das erkennt man daran, dass in der sogenannten Rückbildungsphase die Farbe und Dicke des Hämangioms immer mehr abnimmt.
In jedem Fall sollten Hautauffälligkeiten immer von einem erfahrenen Arzt abgeklärt werden.
Von den Blutschwämmchen zu unterscheiden sind die Feuermale. Diese Fehlbildungen der Blutgefäße sind häufig auch sehr auffällig, aber weder schmerzhaft noch gefährlich und gut behandelbar.
Die folgende Tabelle fasst noch einmal das Wachstum der Blutschwämmchen, das typischerweise in drei Phasen verläuft, zusammen:
Hämangiom – Phasen der Entwicklung | Beschreibung |
---|---|
Phase 1 | Wachstum: in den ersten Lebensmonaten |
Phase 2 | Stillstand: einige Monate bis Jahre |
Phase 3 | Rückbildung: abgeschlossen zwischen dem 4. und 9. Lebensjahr |
Wie entstehen Blutschwämmchen?
Vielleicht fragst du dich, wodurch Blutschwämmchen denn überhaupt entstehen. Die genaue Ursache, warum Blutschwämmchen entstehen, ist nicht bekannt. Beteiligt am Wachstum der Blutschwämmchen ist die innerste Zellschicht der Blutgefäße – das sogenannte Endothel.
Blutschwämmchen vorbeugen und behandeln
In der Regel ist bei einem klassischen Hämangiom, das eher klein und begrenzt ist, keine weiterführende Therapie notwendig. Normalerweise bildet es sich im Laufe der Zeit von allein zurück. Ist das Hämangiom aber besonders groß, wächst schnell oder befindet sich an problematischen Stellen wie Nase, Ohr, Auge oder Mund, kann eine Therapie notwendig sein, um mögliche Einschränkungen beim Atmen oder bei der Gehör- und Sehentwicklung zu verhindern. Die Therapie sollte dann möglichst früh eingeleitet werden.
Seit 2014 ist für die Behandlung von Säuglingen mit auffälligem Hämangiom das Medikament Propranolol zugelassen. Propranolol wird in erster Linie bei Herz-Kreislauf-Patienten eingesetzt. Es ist ein sogenannter Betablocker, der gefäßverengend wirkt. Ziel dieser Therapie ist ein frühzeitiger Wachstumsstopp des Hämangioms.
In vielen Fällen kann aber zunächst abgewartet werden, wie sich das Blutschwämmchen entwickelt. Manchmal bildet es sich in der Rückbildungsphase nicht vollständig zurück und kann dann stören. In diesem Fall sollte man gemeinsam mit seinen Eltern überlegen, ob man es entfernen lassen möchte. Heute wird dazu meistens ein Farbstofflaser verwendet. Dieser durchdringt schonend die Haut bis zu den Blutgefäßen und zerstört diese. Diesen Vorgang nennt man Verödung. Häufig bleibt dann nur eine kleine Narbe zurück.
Blutschwämmchen – Zusammenfassung
Blutschwämmchen sind gutartige Tumore der Blutgefäße, die durch unkontrollierte Wucherungen der innersten Gefäßschichten entstehen. Sie können punktförmig, flach oder erhaben auf der Hautoberfläche sein oder in die Tiefe wachsen. In den meisten Fällen sind sie harmlos und bedürfen keiner weiteren Therapie. Dagegen werden Hämangiome mit Verdacht auf Komplikationen schon frühzeitig in der Wachstumsphase mit Propranolol medikamentös behandelt. Manchmal ist es aber auch ratsam, die Entwicklung zunächst abzuwarten. Sind nach Abschluss der Wachstumsphase – in der Regel frühestens nach dem vierten Lebensjahr – noch Reste vorhanden, ist die Behandlung mit dem Farbstofflaser eine geeignete Methode, um diese zu entfernen.
Auch zu dem Thema Blutschwämmchen haben wir einige interaktive Übungen vorbereitet. Du kannst dein neu gewonnenes Wissen also direkt testen. Viel Spaß!
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