Plattentektonik
Erkunde die faszinierende Welt der Kontinentalverschiebung und Plattentektonik! Hier erfährst du, wie die tektonischen Platten, die unsere Erdkruste und den obersten Erdmantel bilden, sich bewegen und welche Unterschiede zwischen ozeanischen und kontinentalen Platten es gibt. Zusätzlich wirfst du einen genaueren Blick auf die Auswirkungen unterschiedlicher Bewegungsrichtungen. Neugierig geworden? Dann tauche ein in das spannende Gebiet der Geophysik!
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Grundlagen zum Thema Plattentektonik
Plattentektonik – einfach erklärt
Dem Wissenschaftler Alfred Wegener fiel bei genauerer Betrachtung der Weltkarte auf, dass die Westküste Afrikas und die Ostküste Südamerikas wie zwei Puzzleteile zusammenpassen. Er entwickelte daraufhin die „Lehre der Kontinentalverschiebung“, die davon ausgeht, dass sich die Kontinentalplatten über Millionen von Jahren voneinander wegbewegt haben. Ausgangspunkt dafür war die Theorie der Plattentektonik:
Einfach erklärt besteht die Lithosphäre (Erdkruste und oberster Erdmantel) aus mehreren großen und vielen kleinen Bruchstücken, den sogenannten Lithosphärenplatten oder tektonischen Platten. Sie werden oftmals auch als „Kontinentalplatten“ bezeichnet. Dabei kann zwischen ozeanischen und kontinentalen Platten unterschieden werden. Unterhalb dieser befindet sich die Asthenosphäre. Diese Schicht ermöglicht eine Bewegung der Platten durch den Konvektionsstrom, das heißt durch die Fließbewegung des Magmas im Erdinneren.
Fehleralarm
Die Kontinentalplatten sind nicht gleichzusetzen mit Kontinenten. Obwohl sie oft gleich benannt sind, können Kontinentalplatten mehr als einen Kontinent oder nur Teile davon umfassen.
Plattentektonik – Bewegungsrichtungen und Auswirkungen
Innerhalb der Theorie der Plattentektonik unterscheidet man drei Richtungen, in die sich die Platten bewegen können:
1) Die Platten driften voneinander weg (sogenannte divergente Plattengrenzen).
- Bei divergenten Plattengrenzen entstehen „Lücken“ (Riftzonen), die durch ausströmendes Magma aus der Asthenosphäre geschlossen werden. Sie kommen vor allem im Bereich der mittelozeanischen Rücken vor. Tritt Magma aus dem Meeresboden, erstarrt es unmittelbar und bildet so stetig neue ozeanische Kruste. Dadurch breitet sich der Meeresboden in beide Richtungen aus (sea floor spreading). Auswirkungen: In diesen Bereichen können Grabenbrüche, Gebirge, Vulkanausbrüche und Erdbeben entstehen. Raumbeispiele: Mittelatlantischer Rücken, Ostafrikanisches Riftvalley
2) Die Platten stoßen zusammen (sogenannte konvergente Plattengrenzen).
- Stoßen in Konvergenzzonen eine kontinentale und eine ozeanische Platte zusammen, sinkt die ozeanische Platte aufgrund ihrer größeren Dichte unter die kontinentale und wird somit subduziert. Dabei hebt sich die kontinentale Platte. Auswirkungen: Charakteristisch sind Tiefseegräben am Meeresboden und Gebirgsentstehungen auf der kontinentalen Platte. Zudem sind für Subduktionszonen auch Vulkanismus und Erdbeben kennzeichnend. Raumbeispiele: Atacama-Tiefseegraben und Faltengebirge der Anden.
- Wenn andererseits zwei kontinentale Platten aufeinanderstoßen, werden diese aufgrund der ähnlichen Dichte gegeneinandergepresst und gefaltet. Auswirkungen: Die Erdkruste verdickt sich und gewaltige Gebirge können sich dadurch herausheben. Raumbeispiel: Himalaja
Wusstest du schon?
Die Erdplatten bewegen sich etwa so schnell wie deine Fingernägel wachsen! Fingernägel wachsen ungefähr 2 bis 3 Zentimeter pro Jahr, und in der gleichen Zeit legen die tektonischen Platten etwa dieselbe Strecke zurück. Diese langsamen Bewegungen können jedoch massive Erdbeben und Vulkanausbrüche verursachen!
3) Die Platten gleiten seitlich aneinander vorbei (sogenannte konservative Plattengrenzen).
- An konservativen Plattengrenzen gleiten die Platten aneinander, weitgehend ohne vertikale Bewegungen, vorbei. Auswirkungen: Dadurch können Querbrüche und Transformstörungen entstehen. Raumbeispiel: San-Andreas-Störung
Plattenbewegung | Auswirkungen | Raumbeispiele | |
---|---|---|---|
divergente Plattengrenzen | voneinander weg | Gebirge, Grabenbrüche, Vulkanismus, Erdbeben | Mittelatlantischer Rücken, Ostafrikanisches Riftvalley |
konvergente Plattengrenzen | aufeinander zu (ozeanisch/kontinental) | Tiefseegräben, Gebirge, Inselbögen, Vulkanismus, Erdbeben | Atacama-Tiefseegraben, Faltengebirge der Anden |
aufeinander zu (kontinental/kontinental) | Krustenverdickung, Gebirge, Erdbeben | Himalaja | |
konservative Plattengrenzen | aneinander vorbei | Querbrüche, Transformstörungen, Erdbeben | San-Andreas-Störung |
Plattentektonik – Zukunft
Nachdem du jetzt weißt, was Plattentektonik ist und welche Auswirkungen die verschiedenen Plattengrenzen mit sich bringen, lass uns noch rasch einen Blick in die Zukunft der Plattentektonik in Europa werfen: Zeigte die Plattentektonik bislang, dass die afrikanische Platte unter die eurasische Platte gedrückt wurde, warnen einige Forschende davor, dass zukünftig ein Rollentausch bevorstehen könnte. Demnach zeigen die Daten, dass europäischer Meeresboden unter Sizilien verschwinden könnte. Für Europa hieße das, dass man sich auch hierzulande verstärkt Gedanken über Erdbeben und Tsunamis machen sollte.
Ausblick – das lernst du nach Plattentektonik
Möchtest du mehr über die gewaltigen Kräfte, die unsere Erde formen, erfahren? Dann kannst du mit Erdbeben weitermachen. Oder dich interessiert, wie unsere Kontinente entstanden sind? So lernst du etwas über die Folgen der Plattentektonik und wie verschiedene Themen zusammenhängen können.
Zusammenfassung zum Thema Plattentektonik
- Die Plattentektonik erklärt die Bewegung der Erdplatten, aus denen die Lithosphäre besteht.
Alfred Wegener stellte fest, dass die Kontinente wie Puzzleteile zusammenpassen und entwickelte die Theorie der Kontinentalverschiebung. Es gibt drei Arten von Plattengrenzen:
Divergente Plattengrenzen: Die Platten bewegen sich voneinander weg, wodurch neue ozeanische Kruste entsteht (z. B. Mittelatlantischer Rücken).
Konvergente Plattengrenzen: Die Platten stoßen zusammen, was zu Gebirgsbildung, Vulkanismus und Erdbeben führt (z. B. Himalaja, Anden).
Konservative Plattengrenzen: Die Platten gleiten aneinander vorbei, was zu Erdbeben führt (z. B. San-Andreas-Störung).
- In Zukunft könnte es in Europa zu mehr Erdbeben kommen, wenn sich der europäische Meeresboden unter Sizilien bewegt.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Plattentektonik
Transkript Plattentektonik
Obwohl die Erdoberfläche sehr statisch erscheint, bewegt sie sich in Wirklichkeit. Das ständige Auf- und Absteigen von Hitze tief im Inneren der Erde verursacht Konvektionsströme. Diese können die Platten auseinandertreiben, was dazu führt, dass sie sich jedes Jahr um ein paar Zentimeter bewegen. Das scheint nicht viel, jedoch sind die Auswirkungen massiv. Denn diese Bewegungen sind Auslöser für Erdbeben, für das Entstehen von Vulkanen, von Gebirgen, und über Millionen von Jahren hinweg bewegen sie ganze Kontinente. Diese spektakulären Ereignisse treten alle aufgrund der Plattentektonik auf. Es gibt drei verschiedene Richtungen, in die sich Platten bewegen können. Sie können voneinander wegdriften, zusammenstoßen oder sich seitlich aneinander vorbei bewegen. Bei Platten, die sich voneinander wegbewegen, spricht man von divergenten Plattengrenzen. Diese sind meistens unter Wasser zu finden. Während die Platten voneinander wegdriften, steigt flüssiges Magma nach oben, was dazu führen kann, dass eine ganze Kette von Vulkanen ausbricht. Das Magma kühlt schließlich ab und formt neue Felsoberflächen. Wenn sich Platten aufeinander zu bewegen, gibt es zwei mögliche Auswirkungen. Wenn beide Platten kontinentale Platten sind, werden beide Oberflächen nach oben gedrückt und ein Gebirge entsteht. Hierbei spricht man von einer Kollisionsgrenze. Oder es kommt zur Subduktion, bei der eine ozeanische und eine kontinentale Platte zusammenstoßen, und dadurch die ozeanische Platte mit ihrer höheren Dichte nach unten gedrückt wird. Dies nennt man eine konvergente Plattengrenze. Die untergeschobene Kruste schmilzt zu Magma, was Erdbeben und mächtige Vulkane auslösen kann. Wenn sich Platten seitlich aneinander vorbei bewegen, spricht man von konservativen Plattengrenzen. Es wird zwar kein neues Land erzeugt oder zerstört, aber sie können schwerwiegende Erdbeben auslösen. Die Bewegung der Platten zeigt, dass die verborgene Hitze tief in unserem Planeten ständig neue Landschaften formt.
Plattentektonik Übung
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Fasse die Prinzipien der Plattentektonik zusammen.
TippsVor Millionen von Jahren waren die Erdplatten noch deutlich näher beieinander. Kannst du dir vorstellen, was durch das Auseinanderrücken der Platten entstanden ist?
Die Plattentektonik beschreibt die Theorie, dass die Erdkruste aus mehreren großen und vielen kleinen Platten besteht.
Zwei Aussagen sind korrekt.
LösungDadurch, dass sich die Erdoberfläche bewegt, können auch die Erdplatten auseinandergetrieben werden. Im Jahr bewegen sich die Erdplatten zwar nur etwa dreißig Zentimeter, ihre Bewegungen können aber Erdbeben auslösen und sind die Ursache für die Entstehung von Vulkanen und Gebirgen. Die Entstehung der heutigen Kontinente ist ein gutes Beispiel für die Bewegung der Erdplatten. Denn vor Millionen von Jahren war Nordamerika noch mit Europa und Asien verbunden. Dieser Kontinent hieß Laurasia. Südamerika hing hingegen mit Afrika zusammen. Dieser Kontinent hieß zusammen mit der Antarktis und Australien Gondwana. Dieses Phänomen nennt man auch Kontinentalverschiebung. Die Kontinente, wie wir sie heute kennen, sind also durch die Kontinentalverschiebung entstanden.
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Definiere die jeweiligen Fachbegriffe rund um das Thema Plattentektonik.
TippsSubduktion wird auch der Zusammenstoß zweier Erdplatten genannt. Was passiert da wohl mit der schwereren Erdplatte, die eine höhere Dichte besitzt?
Erdbeben entstehen dadurch, dass zwei Erdplatten aneinanderreiben. Kannst du dir vorstellen wie ein Gebirge entsteht? Ein kleiner Tipp: Ein Gebirge formiert sich ebenfalls aus Erdplatten.
LösungDie Platten der Erdoberfläche werden durch die Konvektionsströme angetrieben. Darunter versteht man die Hitze im Erdinneren, die die Erdplatten im Jahr bis zu dreißig Zentimeter bewegen. Generell unterscheidet man dabei drei Plattenbewegungen:
1.) die divergente Plattengrenze, d. h. das Voneinanderwegdriften der Platten, was besonders häufig unter Wasser geschieht und Vulkanausbrüche zur Folge hat,
2.) den Zusammenstoß von Erdplatten entweder durch das nach oben Drücken zweier Platten (die sogenannte Kollisionsgrenze) oder durch das nach unten Drücken einer Platte unter eine andere, was als Subduktion bezeichnet wird, oder
3.) das seitliche Aneinandervorbeibewegen von zwei Erdplatten, was als konservative Plattengrenze bezeichnet wird.
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Arbeite aus dem Text die Merkmale von Schicht- und Schildvulkanen heraus.
TippsAls der Ätna am 17. Mai 2008 ausbrach, strömte erst Lava aus seinem Krater und drei Tage später ging ein Ascheregen nieder. Weißt du, welche Art von Vulkan der Ätna ist?
Das Wort Schichtvulkan impliziert bereits, dass diese Art von Vulkan aus mehreren Schichten aufgebaut ist und daher höher ist als ein Schildvulkan.
Der Schildvulkan trägt seinen Namen, da seine Form schildförmig ist, ähnlich wie der Panzer einer Schildkröte.
LösungSchichtvulkane wie der Ätna wachsen aufgrund ihrer Aktivität jährlich. Dabei können sie aber auch durch Vulkanausbrüche an Höhe verlieren. Ein Schildvulkan wie der Mauna Loa ist demgegenüber von Natur aus eher flacher. Auch fließt bei einem Ausbruch eines Schildvulkans lediglich Lava ab. Bricht dahingegen ein Schichtvulkan aus, so fließt nicht nur Lava ab, sondern es geht auch ein Ascheregen nieder, der von abgekühlten Lavagesteinsbrocken begleitet wird.
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Bestimme den Schichtaufbau der Erde.
TippsDer Begriff Abtauchzone beschreibt eine Erscheinung, die im Zusammenhang mit erdinneren Vorgängen auftritt.
Die Lufthülle, die unsere Erde umgibt, wird Atmosphäre genannt.
Der Erdkern ist der tiefste Punkt der Erde.
LösungDas Bild illustriert den schalenförmigen Aufbau der Erde und zeigt die erdinneren Vorgänge. Ganz im Erdinneren befindet sich der Erdkern. Forscher gehen davon aus, dass sein äußerer Teil flüssig ist und von Magma umschlossen wird. Die Fließbewegungen des Magmas verursachen die sogenannten Konvektionsströme, welche im Bild durch die Pfeilbewegungen dargestellt werden. Du hast gelernt, dass die Konvektionsströme die Erdplatten auseinandertreiben können. Dabei taucht eine Platte unter eine andere Platte ab. Geologen nennen diesen Vorgang die Abtauchzone. Dieser Vorgang passiert im Erdmantel. Über dem Erdmantel befindet sich die Erdkruste.
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Schildere, welche Auswirkungen die drei verschiedenen Plattenbewegungen haben können.
TippsEs gibt zwei mögliche Szenarien, wenn zwei Erdplatten zusammenstoßen. Ein Szenario führt zur Gebirgsbildung und das andere zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen.
Sowohl die Subduktion als auch die divergente Plattengrenze kann zu Vulkanausbrüchen führen.
Wenn du dir die Fachbegriffe nicht merken kannst, kannst du sie auch versuchen abzuleiten. Kollisionsgrenze enthält zum Beispiel das Wort Kollision, was „Zusammenprall“ bedeutet. Hier wäre damit der Zusammenprall von zwei Erdplatten gemeint.
LösungDie Bewegungen der Erdplatten können verschiedene Szenarien auslösen. Wenn flüssiges Magma freigesetzt wird, wie das bei divergenten Plattengrenzen oder konvergenten Plattengrenzen der Fall ist, können Vulkanausbrüche aber auch Erdbeben ausgelöst werden.
Doch noch ein weiteres Szenario könnte Erdbeben auslösen, nämlich wenn sich zwei Erdplatten seitlich aneinander vorbei bewegen. Das passiert zum Beispiel an der San-Andreas-Spalte in Kalifornien.
Ein Gebirge hingegen entsteht immer nur dann, wenn zwei Platten aufeinanderprallen und sich gegenseitig nach oben drücken. Das ist bei der Kollisionsgrenze der Fall.
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Erkläre die Entstehung von Erdbeben in Kalifornien.
TippsAchte auf Signalwörter und logische Verknüpfungen. Wenn in einem Satz zum Beispiel von der San-Andreas-Spalte die Rede ist, muss im darauf folgenden Satz erklärt werden, was diese ist.
Da du erklären sollst, wie Erdbeben entstehen, sollte das Resultat – also dass ein Erdbeben entsteht – an letzter Stelle stehen.
LösungSicher weißt du nun, dass Erdbeben entweder durch konvergente Plattengrenzen oder durch konservative Plattengrenzen entstehen. Bei konvergenten Plattengrenzen stoßen zwei Erdplatten aufeinander, wobei jene Erdplatte mit der höheren Dichte nach unten gedrückt wird. Ihre Kruste schmilzt zu Magma, was zu Vulkanausbrüchen und auch zu Erdbeben führen kann. Ein zweites Szenario für die Entstehung von Erdbeben ist die konservative Plattengrenze. Die San-Andreas-Spalte ist ein Beispiel hierfür. Indem die Pazifische Erdplatte seitlich an der Nordamerikanischen Erdplatte vorbeidriftet, verhaken sich Gesteine, welche sich durch die ruckartige Verschiebung beider Erdplatten wieder voneinander lösen. Dabei verschieben sich die Platten jedoch jeweils um mehrere Meter. Diese Verschiebung nehmen wir als Erdbeben wahr.
Erdbeben – wenn die Erde erzittert
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