Personalpronomen und Possessivpronomen
Während Personalpronomen kleine Wörter sind, die anstelle einer Person oder Sache stehen, zeigen Possessivpronomen an, wem etwas gehört.
Inhaltsverzeichnis zum Thema
- Was sind Personalpronomen?
- Die Personalpronomen der 1. und 2. Person Singular und Plural
- Die Personalpronomen der 3. Person Singular und Plural
- Für Experten: Reflexivität der Personalpronomen
- Was sind Possessivpronomen?
Was sind Personalpronomen?
Die Personalpronomen im Lateinischen sind sogenannte „persönliche Fürwörter“. Sie können anstelle einer Person oder Sache stehen. So lassen sich Wortwiederholungen vermeiden. Ich kann z.B. sagen:
- Carla mag Mathe.
- Oder: Sie (also Carla) mag Mathe.
„Sie“ ist in diesem Fall ein Personalpronomen. Es steht anstelle des Nomens „Carla“. Damit solche Pronomen verwendet werden können, muss aber aus dem vorangegangenen Text klar sein, wer genau gemeint ist.
- Sie will nur diesen einen.
Weißt du, wer „sie“ ist? Ein Mädchen, vielleicht Carla oder eine Katze? Und wer ist mit „einen“ gemeint? Ein Junge oder ein Schokokuchen? In solchen Fällen ergibt die Verwendung von Personalpronomen natürlich keinen Sinn, weil uns Informationen fehlen.
Die Personalpronomen der 1. und 2. Person Singular und Plural
Die lateinischen Personalpronomen für die 1. und 2. Person Singular und Plural lauten:
- ego (ich)
- tu (du)
- nos (wir)
- vos (ihr)
Sie gelten für alle Geschlechter (Genera). Sowohl ein Junge als auch ein Mädchen wird sich also mit ego bezeichnen. Du kannst sowohl einen Jungen als auch ein Mädchen mit tu ansprechen.
Verschaffe dir nun einen Überblick über die Deklination der Personalpronomen:
Die Genitivformen im Plural: nostrum und vestrum werden nur als Genitivus partitivus verwendet. Sie bezeichnen also einen Teil oder eine Menge:
- nemo nostrum/vestrum (niemand von uns/euch)
Wenn du deine Kenntnisse über den Genitivus partitivus auffrischen oder ihn lernen möchtest, kannst du dir hier ein Video dazu anschauen.
Die Personalpronomen der 3. Person Singular und Plural
Als Personalpronomen der 3. Person (er, sie, es) werden die Formen von is, ea, id verwendet. Achtung: Hier wird zwischen den unterschiedlichen Geschlechtern (Genera) unterschieden. Kannst du is, ea, id schon deklinieren?
Für Experten: Reflexivität der Personalpronomen
Die Personalpronomen der 1. und 2. Person Singular (ego und tu) und Plural (nos und vos) können sowohl reflexiv (rückbezüglich) als auch nicht reflexiv gebraucht werden (das heißt, sie beziehen sich auf etwas anderes als das Subjekt):
- reflexiver Gebrauch: Te laudas. (Du lobst dich (selbst).)
Auf das Subjekt „du“ (es versteckt sich in laudas) wird durch te Bezug genommen.
- nicht reflexiver Gebrauch: Magister te laudat. (Der Lehrer lobt dich.)
Das Subjekt (der Lehrer) ist eine andere Person als derjenige, der hier gelobt wird.
Das Personalpronomen der 3. Person is, ea, id kann nicht reflexiv gebraucht werden. Möchte man ausdrücken, dass sich das Pronomen auf das Subjekt des Satzes bezieht, muss man das Reflexivpronomen für die 3. Person benutzen. Dieses hat im Sg. und Pl. die gleiche Form:
reflexiv Sg.: Se laudat. (Er lobt sich (selbst).
nicht reflexiv Sg.: Magister eum laudat. (Der Lehrer lobt ihn.)
reflexiv Pl.: Se laudant. (Sie loben sich (selbst).)
nicht reflexiv Pl.: Magister eos laudat. (Der Lehrer lobt sie.)
Was sind Possessivpronomen?
Possessivpronomen sind „besitzanzeigende Fürwörter“. Sie zeigen an, wem etwas gehört. Ich kann z.B. sagen: Das ist Carlas Mathebuch. Oder: Das ist ihr (also Carlas) Mathebuch. „Ihr“ zeigt an, wem das Mathebuch gehört.
Die Possessivpronomen drücken aus, wem etwas gehört. Sie lauten:
- meus, -a, -um (mein)
- tuus, -a, -um (dein)
- suus, -a, -um (sein, ihr)
- noster, nostra, nostrum (unser)
- vester, vestra, vestrum (euer)
- suus, -a, - um (ihr)
Sie werden nach der o- und a-Deklination gebildet und richten sich in Kasus (Fall), Numerus (Sg. oder Pl.) und Genus (mask., fem. oder neutr.) nach ihrem Bezugswort.
Beachte, dass der Vokativ Sg. mask. von meus mī“ lautet: Mī pater! ((Oh) mein Vater!)
Für Experten: Reflexivität der Possessivpronomen
Suus wird immer rückbezüglich gebraucht, das heißt, es bezieht sich auf das Subjekt:
- Marcus patrem suum amat. (Marcus schätzt seinen (eigenen) Vater.)
Soll sich das das Possessivpronomen auf ein anderes Substantiv (das nicht das Subjekt sein darf) beziehen, werden die Formen von is, ea id verwendet:
- Marcus patrem eius amat. (Marcus schätzt seinen/dessen Vater (also z.B. den Vater seines Spielkameraden).)
Nun weißt du eine ganze Menge über Personal- und Possessivpronomen. Damit du dieses Wissen verinnerlichst, solltest du es gut üben. Viel Spaß dabei!
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