Horaz – Leben und Werk
Horaz, einer der bedeutendsten römischen Dichter, stand stark unter dem Einfluss von Augustus und Maecenas. Er wurde im Jahr 65 v. Chr. in Venusia geboren, genoss eine privilegierte Ausbildung in Rom und Athen. Entdecke die Hintergründe seiner Werke und die Förderung durch Maecenas. Interessiert? All das und noch mehr findest du im folgenden Video!
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Grundlagen zum Thema Horaz – Leben und Werk
Leben und Werk des römischen Dichters Horaz
Horaz gilt neben Vergil, Properz, Tibull und Ovid als einer der bedeutendsten römischen Dichter während der Regierungszeit von Kaiser Augustus. Seine Satiren, Epoden oder Briefgedichte werden dir bestimmt auch im Lateinunterricht begegnen. Seine Literatur stand dabei stark unter dem Einfluss seiner Förderer Augustus und Maecenas. In diesem Video erklären wir dir die wichtigsten Stationen der Biografie des Horaz, du erhältst einen Überblick über seine wichtigsten Werke und die Hintergründe ihrer Entstehung.
Der Dichter Horaz: Jugend und Ausbildung
Quintus Horatius Flaccus (kurz: Horaz) wurde im Jahr 65 v. Chr. in Venusia in Süditalien geboren. Sein Vater war vermutlich ein Freigelassener (lat.: libertinus), der zu einem gewissen Wohlstand gekommen war. So konnte er Horaz zur Ausbildung nach Rom und Athen schicken, wo Horaz Grammatik, Literatur und Philosophie studierte.
Im Jahr 42 v. Chr. kämpfte er als Militärtribun an der Seite des Caesarmörders Marcus Iunius Brutus in der republikanischen Armee gegen die Soldaten Octavians, des späteren Kaisers Augustus. Octavian siegte und begnadigte Horaz im Jahr 41 v. Chr. in Rom.
Aufnahme in den Maecenaskreis und dichterische Tätigkeit
In Rom wurden die bereits berühmten Dichter Vergil und Varius auf Horaz aufmerksam und stellten ihn Maecenas vor. Maecenas war ein Vertrauter und politischer Berater des Kaisers Augustus. Er war ein Literatur- und Kunstliebhaber, der talentierte Künstler als Patron finanziell unterstützte und den Austausch zwischen ihnen arrangierte. Horaz wurde im Jahr 37 v. Chr. in den Maecenaskreis, also in Maecenas’ ausgewählten Kreis junger Künstler, aufgenommen und von ihm gefördert. Zum Dank widmete Horaz Maecenas im Jahr 35 v. Chr. sein erstes Werk, das erste Buch der Satiren (lat.: sermones).
Von nun an dichtete er unter der Förderung durch Augustus und Maecenas, der ihm ein Landgut in den Sabiner Bergen im Nordosten von Rom schenkte. Dort lebte Horaz weitestgehend zurückgezogen und zu Lebzeiten zunächst weniger berühmt. Mit Maecenas verband ihn bis zu seinem Tod eine tiefe Freundschaft. Horaz starb im Jahr 8 v. Chr. – im gleichen Jahr wie Maecenas – und wurde neben ihm auf dem Esquilin begraben.
Die wichtigsten Werke des Horaz
Jahr | Name (lateinischer Name) | Form | Inhalt |
---|---|---|---|
35 v. Chr. | Satiren (sermones), 1. Buch | 10 Einzelgedichte in Hexametern | humorvolle Darstellung richtiger und falscher Lebensgestaltung |
31 v. Chr. | Epoden (iambi) | 17 Gedichte in metrischem Wechsel | politische und moralische Themen |
30/29 v. Chr. | Satiren (sermones), 2. Buch | 8 Einzelgedichte | Lebensgestaltung |
23 v. Chr. | Oden (carmina), Bücher 1–3 | 88 Oden (liedartige Hymnen) | Liebe, Freundschaft, Alltag und Politik |
20 v. Chr. | Episteln (epistulae), Buch 1 | 20 Briefgedichte | Lebensphilosophie |
19–14 v. Chr. | Episteln (epistulae), Buch 2 | 2 Briefgedichte an Augustus und Florus | Literaturkritik |
13 v. Chr. | Oden (carmina), Buch 4 | Oden mit „carmen saeculare“ (17 v. Chr.) | Festhymnus auf Zeitalter des Augustus |
23–18 v. Chr. | Ars Poetica | Literaturbrief an die Gebrüder Piso | Anleitung zur richtigen Dichtung |
Übungen und Arbeitsblätter mit Lösungen (PDF) zu Leben und Werk des Horaz findest du rechts.
Transkript Horaz – Leben und Werk
Eine kleine Micky Maus, zog sich mal die Schuhe aus, zog sie wieder an und du bist dran. Also begrüßen dich heute Horaz und deine Lateintutorin Olivia. Laut Sueton hat Horaz sich das Amt des Quaestors erschlichen, war dick und klein und eng mit Maecenas befreundet. Aber stimmt das? Versuchen wir also heute das Leben und Werk des Horaz zu beleuchten. Wichtig für Horaz war in jedem Fall Maecenas. Deshalb wird es um diesen heute auch gehen. Und ich werde euch kurz seine Werke vorstellen. Quintus Horatius Flaccus wurde am 08.12.65 vor Christus in Venusia geboren. Er selbst sagt, dass sein Vater ein Freigelassener war und er arm ist. Jedoch schreibt Sueton in Horazens Vita, dass der Vater Auktionator und Makler war. Außerdem ermöglichte er ihm 60 und 59 vor Christus eine Ausbildung in Rom bei Orbilius. Orbilius wird von Horaz in einer Satire als Rohrstock nutzender Lehrer dargestellt. Er galt aber zur Zeit des jungen Horaz als einer der Besten. Damals waren die Sitten etwas roher. Und auch Freigelassene konnten reich sein. Berufsstand und Ausbildungsmöglichkeit sprechen also dafür, dass Horaz gut begütert war. Die Ausbildung in Philosophie und Literatur setzt er 45 und 44 vor Christus in Athen fort. Als Militärtribun kämpft er 42 vor Christus gegen die Anhänger des Augustus, was er selbst in Satire I 6 (eins sechs) beschreibt. Aber wie du sicherlich weißt verlieren die Caesar-Mörder die Schlacht bei Philippi und so kehrt er dann auch wieder nach Rom zurück und wird 41 vor Christus durch Augustus begnadigt. Vergil und Varuis empfehlen Horaz an Maecenas in dessen Kreis er 37 vor Christus aufgenommen wird. Sie bleiben durch das Verhältnis von Patron und Klient Zeit ihres Lebens verbunden. Ihm widmet Horaz auch seine erste Veröffentlichung. 35 vor Christus wird das erste Buch Sermones veröffentlicht. Horaz selbst nannte es Sermones, da es Gespräche zwischen einem allgemeinen Mann, gelegentlich auch einem Du, und ab und zu auch mal zwischen Maecenas und ihm waren. Es besteht aus zehn einzelnen Sermones. Wir nennen es Satiren, da sie gelegentlich recht bissig sind und andere insbesondere auf moralischer Ebene verspotten beziehungsweise vorführen. Die Satiren sind alle in Hexameter geschrieben. Maecenas hat übrigens auf Seiten des Augustus bei Philippi gekämpft. Er ist auch danach ein enger Vertrauter des Augustus und erledigt einige diplomatische Missionen für diesen. Seit 36 vor Christus ist er Vertreter des Prinzeps in Rom mit unbeschränkter Vollmacht. Durch Maecenas wurde Horaz nach seiner Begnadigung gefördert. Wahrscheinlich schenkte Maecenas Horaz ein Landgut, das Sabinum nach der Veröffentlichung des ersten Buches Sermones. Horaz selbst kaufte sich 33 vor Christus in den Staatsdienst ein und war laut Sueton ab dann scriber quaestorius, Schreiber eines Quaestors. Der Auftakt war also mit den Sermones geschafft. Nun folgten 31 vor Christus die Iamben, die 17 Epoden enthalten und sich an verschiedenen Personen und Personengruppen wenden. 30 oder 29 vor Christus erschien das zweite Buch Sermones, welches acht Satiren enthält. Und 23 vor Christus erschienen die ersten drei Bücher Carmina. Außerdem schrieb Horaz zwei Bücher Episteln. Im ersten Buch, 20 vor Christus geschrieben, befinden sich 20 Briefgedichte, die sich an verschiedene Personen richten. Mehrfach natürlich an Maecenas. Das zweite Buch dagegen umfasst nur zwei Briefe. Einen an Augustus und einen an Florus. Dieses Buch ist zwischen 19 und 14 vor Christus erschienen. 13 vor Christus veröffentlicht Horaz das vierte Buch Carmina, worin auch das zu Ehren der Säkularfeiern 17 vor Christus gedichtete Carmen Saeculare veröffentlicht wurde. Dieses Carmen Saeculare ist ein Festhymnus auf das durch Augustus eingeleitete Zeitalter und es wurde von ihm in Auftrag gegeben. Böse Zungen behaupten, dass Horaz nur schreiben durfte, weil Vergil bereits tot war. Dann gibt es da noch die Ars poetica. Sie ist eigentlich ein Literaturbrief an die Brüder Piso, in dem Horaz Kriterien festlegt, an die man sich beim Dichten halten soll. Die Datierung ihrer Veröffentlichung schwankt zwischen 23 und 18 vor Christus. Je nach literaturwissenschaftlichen Werk wird die Ars poetica als drittes Buch zu den Episteln gezogen. Oder eben einzeln beschrieben. Aber du siehst, Horaz war super fleißig. Horaz lebte weitestgehend zurückgezogen auf seinem Landgut, dem Sabinum, und lehnte auch ein Angebot Privatsekretär des Augustus zu werden ab. Manche sagen ihm nach, dass er ein Stück weite seine Unabhängigkeit behalten wollte. Auch wenn sein Werk sowohl durch Augustus aber besonders durch Maecenas begünstigt wurde. Apropos begünstigen. Maecenas, den wir beim Lesen des lateinischen Textes natürlich immer Maeconas nennen, ist auch der Namensgeber des Maecenarentums. Am 27.11.8 vor Christus stirbt Horaz und wird neben Maecenas begraben. Was uns auch die Vita Suetons verrät. Horaz wurde erst nach seinem Tod so richtig berühmt. Zu Lebzeiten war er nicht so erfolgreich wie beispielsweise Vergil oder Ovid. Dennoch zählt er zu den Autoritäten der Klassik und wird in die augusteische Literatur eingeordnet. Nietzsche bewundert Horaz. Bis heute habe ich an keinem Dichter dasselbe artistische Entzücken gehabt, das mir von Anfang an eine horazische Ode war. Dies Mosaik von Worten, wo jedes Wort als Klang, als Ort, als Begriff, nach rechts und links und über das Ganze hin seine Kraft ausströmt. Dies Minimum in Umfang und Zahl der Zeichen. Dies damit erzählte Maximum in der Energie der Zeichen. Das alles ist römisch. Und wenn man mir glauben will, vornehm par excellence. Um alles nochmal festzuhalten. Horaz lebte von 65 bis 8 vor Christus. Er hat eine klassische Ausbildung genossen und politisch scheinbar die Seiten gewechselt. Er hat viel geschrieben. Sermones, Carmina, Episteln, Iamben. Insbesondere aber das Carmen Saeculare im Auftrag des Augustus. Er wurde gefördert durch Maecenas. Er wirkte in der lateinischen Klassik und wird für die feinsinnige Ausarbeitung seiner Verse geschätzt. Seine Themen sind oft auch moralisch mahnend. Soviel zu Horaz. Na? Neugierig geworden? Dann lies doch gleich ein paar Oden. Vielleicht die bekannten Römeroden. Und damit ein herzliches valete von eurer Lateintutorin Olivia.
Horaz – Leben und Werk Übung
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Ordne die Stationen aus dem Leben des Horaz.
TippsZwei Lebensstationen kannst du gleich an den Anfang bzw. an das Ende sortieren. Bei Horaz kennen wir auf den Tag genau seine Lebensdaten.
LösungHier siehst du noch einmal eine knappe Biographie des Horaz:
Quintus Horatius Flaccus wurde am 8. Dezember 65 v. Chr. als Sohn eines freigelassenen Sklaven im italienischen Venusia (dem heutigen Venosa) geboren.
Seine Ausbildung erhielt er in Rom (60 v. Chr.) und danach in Athen (45 v. Chr.), wo er sich an der dortigen Akademie mit griechischer Philosophie und Dichtung befasste.
42 v. Chr. kämpfte er bei Philippi, wo die republikanische Armee den Truppen von Marcus Antonius und Octavian (dem späteren Kaiser Augustus) unterlag. Horaz kehrte nach Rom zurück, wo er als Schreiber der Regierung tätig war und zu dichten anfing.
Horaz wurde 37 v. Chr. in den Maecenaskreis aufgenommen. Die beiden verband stets eine enge Freundschaft. Maecenas schenkte Horaz sogar ein Landgut, das Sabinum, wofür sich Horaz mit seinen Werke bedankte. Schon sein erstes Werk, die 35 v. Chr. veröffentlichten „Sermones“, sind Maecenas gewidmet.
Horaz starb am 27.11.8 v. Chr. und wurde in Rom neben Maecenas beerdigt.
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Vervollständige den Text über die Werke von Horaz.
TippsLies dir am besten immer zuerst den gesamten Absatz durch, bevor du die einzelnen Lücken befüllst.
Einige Werktitel kannst du dir an der dahinter in Klammern stehenden deutschen Übersetzung ableiten.
Es gibt drei Karten mit falschen Angaben, die in der Ablage übrigbleiben.
LösungHier der ergänzte Text über die Werke von Horaz:
Horaz wurde 37 v. Chr. in den Maecenaskreis aufgenommen. 35 v. Chr. veröffentlichte er sein erstes Werk, das erste Buch der „Sermones“, die er seinem Freund Maecenas widmete. Die von Horaz selbst als sermones (Gespräche) bezeichneten Satiren sind im Versmaß des Hexameters verfasst und behandeln moralische Themen. Ein zweites Buch gab er 30/29 v. Chr. heraus.
Die „Epoden“ erschienen 30 v. Chr. und wurden von Horaz selbst als iambi (Schmähgedichte) betitelt. Zu Horaz’ bedeutendsten Werken gehören seine „Carmina“- Oden (Buch I, II und III, 23 v. Chr.; Buch IV, 17 v. Chr.). In den Texten dieser Sammlung orientierte sich Horaz an der von ihm verehrten griechischen Dichtung.
Um 20 v. Chr. veröffentlichte Horaz das erste Buch seiner „Epistulae“, 20 in Hexametern verfasste Briefgedichte. 19-14 v. Chr. gab er das zweite Buch mit zwei weiteren Briefgedichten heraus, die er Augustus und Florus widmete.
Unter den letzten Werken des Horaz finden wir die Festhymne, das „Carmen saeculare“, das Augustus ihm 17 v. Chr. in Auftrag gab, sowie einen an die Gebrüder Piso gerichteten Literaturbrief, die „Ars poetica“ (Dichtkunst), die zusammen mit dem zweiten Buch seiner „Epistulae“ erschien.
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Ordne die Werke von Horaz der richtigen Beschreibung zu.
TippsIn dieser Aufgabe musst du alle Werke des Horaz richtig bestimmen. Erinnerst du dich an die Gattungen und Themen?
Lies dir die Werktitel genau durch. Kannst du vom Titel her die Gattung ableiten?
LösungHier siehst du noch einmal alle Werke von Horaz in der Reihenfolge ihrer Entstehung:
„Sermones“ – Satiren
In zwei Büchern gibt Horaz ca. 18 Satiren heraus, die er selbst als sermones (Gespräche) bezeichnet. Das 1. Buch (35 v. Chr.) umfasst 10 Satiren, das 2. Buch (30/29 v. Chr.) bringt uns 8 Satiren zur Kenntnis.„Iambi“ – Epoden
Die 17 Epoden, die der Dichter selbst iambi (Spottgedichte) nennt, werden um 31 v. Chr. herausgegeben. Sie sind in einem Buch zusammengefasst und wenden sich mit kritischem Spott oder scherzhafter Ironie an bestimmte Personen.„Carmina“ – Oden
23 v. Chr. veröffentlicht Horaz die ersten drei Bücher seiner Oden, die er selbst carmina nennt und insgesamt 88 Oden enthalten.„Epistulae“ – Briefgedichte
Mit den beiden Epistelbüchern schuf Horaz die literarische Gattung des poetischen Briefes. Im 1. Buch (20 v. Chr.) findet man 20 Briefgedichte, das 2. Buch (19 - 14 v. Chr.) umfasst zwei Briefe, gerichtet an Augustus und Florus.Die „Ars poetica“ ist ein Literaturbrief an die Brüder Piso und wird zwischen 23 und 18 v. Chr. herausgegeben. Es handelt sich hierbei um eine grundlegende Literaturtheorie. Daraus stammt der oft zitierte Satz von Horaz, die Dichter haben zwei Aufgaben: Aut prodesse volunt aut delectare poetae. Die Dichtung müsse also gleichzeitig belehren und unterhalten.
IV. Buch der Oden und das „Carmen saeculare“
Nachdem Horaz 17 v. Chr. das „Carmen saeculare“, einen Festhymnus im Auftrag des Augustus, schrieb, widmete er sich auf Wunsch des Herrschers noch einmal der Lyrik und schuf 15 carmina für ein viertes Buch der Oden (13 v. Chr.). -
Gib an, welche Aussagen über das Gedicht von Horaz zutreffen.
TippsLies dir zunächst die Ode und deren Übersetzung komplett durch!
Prüfe die Aussagen genau. Achte auch auf Details!
Drei Aussagen sind richtig!
LösungZwei Aussagen sind falsch und werden hier richtiggestellt:
- Horaz richtet diese Ode an Augustus. – Die Aussage ist falsch, weil der Empfänger Albius Tibullus ist. Die Widmung findest du ganz am Anfang des Gedichts.
- Die Menschen selbst können die Liebesbeziehungen beeinflussen, sie können jemanden für sich „gewinnen“. – Die Aussage ist falsch, denn Horaz schreibt: Sic visum Veneri, cui placet imparis formas atque animos sub iuga aenea saevo mittere cum ioco (V. 10-12). – So hat es Venus entschieden, der es gefällt, ungleiche Körper und Gemüter mit wildem Spaß unter das gnadenlose Joch zu schicken. Venus entscheidet recht arbiträr und sogar schelmisch, wer sich in wen verliebt; die Menschen selbst haben keine Wahl, sie sind in Liebesangelegenheiten ein Spiel der Göttin.
- Die Ode ist eine Ermahnung an den Empfänger, sich nach dem Treuebruch seiner Geliebten nicht allzu sehr zu quälen.
- Horaz will seinem Freund Albius Tibullus Trost spenden.
- Horaz verwendet die tragische „Liebeskette“ Lycoris – Cyrus – Pholoe als Beispiel, um Tibull zu zeigen: Schau, du stehst nicht alleine da!
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Gib an, welche Werke Horaz verfasst hat.
TippsDrei der genannten Werke stammen von Horaz. Die anderen drei stammen von anderen Dichtern!
LösungHoraz hat viele Werke verfasst. Folgende Werke waren in dieser Aufgabe als korrekt auszuwählen:
- „Epistulae“ – Briefgedichte
- „Ars poetica“ – Literaturbrief
- „Carmen saeculare“ – ein Festhymnus in 19 Strophen
- Die „Aeneis“ ist das Hauptwerk Vergils. Das Epos behandelt in 12 Büchern den Schicksalsauftrag des Aeneas, Rom zu gründen.
- Die „Metamorphosen“ sind Verwandlungsgeschichten der griechischen und römischen Mythologie, die von Ovid in 15 Büchern zusammengetragen wurden.
- „Medea“ ist eine Tragödie von Seneca, dessen Werk sowohl Prosatexte als auch Dichtungen umfasst.
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Gib an, welche Aussagen über die Ode I,11 zutreffen.
TippsLies dir zunächst die Ode und ihre Übersetzung komplett durch.
Prüfe die einzelnen Auswahlmöglichkeiten und achte auf Details!
Vier Aussagen sind korrekt.
Lies das Gedicht noch einmal laut auf Latein vor, um das Versmaß zu überprüfen.
LösungHoraz erinnert in seiner 11. Ode des 1. Buches der „Carmina“ die Leser*innen an die Kürze des Lebens.
In dieser Aufgabe waren einige Aussagen zur Gestaltung und zum Inhalt des Gedichts zu prüfen. Lass sie uns am besten noch einmal gemeinsam durchgehen!
Die folgenden vier Aussagen waren korrekt:
- Die bekannte Sentenz Carpe diem (V. 8) bedeutet „Genieße den Tag“ (vgl. die darunter stehende Übersetzung). Eine wörtliche Übersetzung lautet: „Pflücke den Tag“. (carpere, carpo, carpsi, carptum – pflücken)
- In dieser Ode fordert Horaz die Leser*innen auf, die knappe Lebenszeit heute zu genießen und das nicht auf den nächsten Tag zu verschieben.
- quem mihi, quem tibi (V. 1) ist eine Anapher. Das erkennst du ganz einfach an der unmittelbaren Wiederholung von quem. Außerdem ist diese asyndetische Aufzählung parallelistisch aufgebaut.
- Die Verbform fugerit (V. 7) ist Futur II. Das konntest du auch anhand der Übersetzung erkennen.
- Diese Ode widmete Horaz seinem Freund Maecenas. – Die Aussage ist falsch, weil der Empfänger Leukonoë ist. Die Widmung findest du in V. 2 beim Vokativ Leuconoe. Aber allgemein widmete Horaz Maecenas seine ersten drei Bücher der Carmina.
- Das erste Buch der Carmina, das diese Ode enthält, wurde von Horaz um 19 v. Chr verfasst. – Die Aussage ist falsch, weil die Bücher 1-3 im Jahre 23 v. Chr. erschienen sind.
- Horaz vertraut der Astrologie. – Die Aussage ist falsch, denn Horaz schreibt nec Babylonios temptaris numeros – versuche dich nicht an babylonischen Berechnungen. Damit meint er Losorakel oder Horoskope.
- Das Versmaß der Ode ist der Hexameter. – Wenn du dir die Ode einmal laut vorgelesen hast, besser noch metrisch analysiert hast, wirst du schon festgestellt haben, dass die Betonungszeichen sowie die Längen und Kürzen anders verteilt sind. Die Ode hat ein besonderes und in der lateinischen Dichtung seltenes Versmaß: die asklepiadeische Strophe (Asclepiadeus maior).
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Sehr schönes video! danke