Vergil – Aeneis
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Grundlagen zum Thema Vergil – Aeneis
Die "Aeneis" von Vergil ist ein Epos von 12 Büchern, geschrieben von 29 bis 19 v. Chr.. Sie behandelt in Hexametern den Schicksalsauftrag des Aeneas, Rom zu gründen und somit die Weltherrschaft der Römer zu etablieren. Aeneas kommt nach langen Irrfahrten nach Karthago, wo er Königin Dido trifft und sich in sie verliebt. Jupiter erinnert Aeneas jedoch daran, dass er einen vom Fatum geforderten Auftrag erfüllen und nach Italien fahren muss. Dido nimmt sich aus Liebeskummer das Leben. In Italien angekommen, kommt es zu Kämpfen um die Herrschaft, die Aeneas nach einem Zweikampf mit Turnus für sich beanspruchen kann. In diesem Video lernst du den Aufbau der "Aeneis" kennen und erhältst einen kurzen Einblick in die Analyse und Interpretation einer Szene der "Aeneis". Halte dir dazu am besten deine Textausgabe bereit oder schreibe dir die Verse ab, um meine Übersetzung und Analyse besser nachvollziehen zu können. Viel Spaß!
Vergil – Aeneis Übung
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Fasse die wichtigsten Informationen über Vergils „Aeneis“ zusammen.
TippsWenn du bei einer Lücke nicht sicher bist, überspringe sie und komme später auf sie zurück. Mit der geringeren Auswahl an Lösungsmöglichkeiten fällt es dir bestimmt leichter, die richtige auszuwählen.
Vier Kärtchen enthalten falsche Informationen und bleiben in der Ablage übrig!
LösungVergils „Aeneis“ ist ein Epos, also eine lange Erzählung über Aeneas' Schicksal. Es wird beschrieben, wie dieser Rom gründen und so ein Imperium, nämlich das Römische, aufbauen soll.
Dies geschieht in 12 Büchern, die sich in drei Blöcke zu je 4 Büchern unterteilen lassen. Verfasst ist das Epos – wie für diese Gattung üblich – im Versmaß des Hexameters und nicht etwa im elegischen Distichon, das der Liebesdichtung vorbehalten war.Aeneas besteht diverse Irrfahrten, die ihn von Küste zu Küste treiben. Dabei trifft er auch Dido in Karthago, die sich in ihn verliebt. Er verlässt sie jedoch, um seinem Schicksal nachzukommen. Unterwegs steigt er auch in die Unterwelt hinab, was im 6. Buch geschildert wird. Schließlich kommt er nach Italien, wo er nach zahlreichen Kämpfen als Sieger hervorgeht, jedoch auch einige Verluste hinnehmen musste.
Diese Geschichte, in der der Held stets sein Fatum, also sein Schicksal, über das persönliche Interesse stellt, stellt die Gründungssage Roms dar. Vergil nahm sich Homer zum Vorbild (nicht etwa seinen Zeitgenossen Ovid!) und verarbeitete sowohl dessen „Odyssee“ als auch die „Ilias“.
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Gib den Inhalt der „Aeneis“ wieder.
TippsWenn du dich nicht mehr genau erinnerst, wie die Geschichte ablief, kannst du auch auf die Formulierungen achten! Verbindungsphrasen geben dir Hinweise darauf, welche Abschnitte einander folgen.
Zur Erinnerung ein ganz kurzer Abriss der „Aeneis“: Irrfahrten und Treffen mit Dido – Unterwelt und Ankunft in Italien – Kämpfe in Italien
Beachte den Tempuswechsel in der Geschichte! Vor dem Gastmahl in Karthago wird in zwei Abschnitten noch die Vorgeschichte der Irrfahrten des Aeneas erzählt.
Orientiere dich anhand der genannten Orte: Troja – Karthago – Unterwelt – Latium.
LösungVergils „Aeneis“ ist eine sehr lange Erzählung. Eine kurze Zusammenfassung ist deshalb schwierig. Durch das Sortieren der Abschnitte ist es dir aber gelungen!
In ganz wenigen Worten könnte man auch sagen: Es geht um Aeneas' Irrfahrten, die er unternimmt, um Rom zu gründen. Dabei kommt es zur Liebestragödie mit Dido und zu zahlreichen Kämpfen.
Beim Sortieren musstest du dich an das Video oder dein zuvor erworbenes Wissen erinnern. Es war aber auch möglich, anhand der Formulierungen in den einzelnen Abschnitten detektivisch zu kombinieren, was wohl zusammengehört. So konntest du auch ohne Vorwissen die Geschichte rekonstruieren.
Am besten orientierst du dich auch an den genannten Orten der Geschichte.
Hier noch einmal die wichtigsten Schlagwörter, auf die du achten solltest, wenn du die Handlung wiedergibst:
- Untergang Trojas
- Reise über Thrakien und die Stophaden nach Karthago
- Gastmahl in Karthago
- Liebesbeziehung zwischen Aeneas und Dido: Aeneas verlässt Dido, Dido begeht Selbstmord.
- Weiterreise nach Italien
- Aeneas geht in die Unterwelt
- Aeneas kommt in Latium an und lernt seine zukünftige Frau Lavinia kennen.
- Aeneas erhält von seiner Mutter Venus neue Waffen, unter anderem den Schild des Vulcanus.
- Aeneas besiegt Turnus im Zweikampf.
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Ordne die Ereignisse aus der „Aeneis“ den Büchern zu.
TippsZur Erinnerung:
- In den Büchern 1-4 geht es um die Irrfahrten und das Treffen mit Dido.
- In den Büchern 5-8 geht es um die Begegnungen in der Unterwelt und die Ankunft in Italien.
- In den Büchern 9-12 geht es um die Kämpfe in Italien.
Den Büchern 1-4 sind drei Ereignisse zuzuordnen.
Zwei Ereignisse bzw. Schlagwörter gehören in die Bücher 5-8.
Drei Dinge ereignen sich in den Büchern 9-12.
LösungVergils „Aeneis“ lässt sich in drei große Abschnitte zu je vier Büchern unterteilen:
- In den Büchern 1-4 geht es um die Irrfahrten und das Treffen mit Dido. Hier sind also der Untergang Trojas sowie die Irrfahrten einzuordnen, von denen Aeneas bei Dido berichtet – außerdem Didos Selbstmord, den sie begeht, nachdem Aeneas sie verlassen hat.
- In den Büchern 5-8 geht es um die Begegnungen in der Unterwelt und die Ankunft in Italien. Demnach muss hier der Gang in die Unterwelt eingeordnet werden und auch Vulcanus' Schild, den er von Venus in Italien geschenkt bekommt.
- In den letzten vier Büchern (9-12) sind die Kämpfe in Italien Thema. Bei diesen sterben Pallas und Turnus, letzterer im Zweikampf gegen Aeneas.
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Analysiere folgende Textstelle aus Vergils „Aeneis“.
TippsLies dir den lateinischen Textausschnitt und die deutsche Übersetzung gut durch.
Nicht alle Informationen stehen direkt im Text. Manchmal musst du zwischen den Zeilen lesen oder mithilfe deines Wissens kombinieren.
Drei der Aussagen sind falsch.
LösungDie vorliegende Textstelle ist ein Auszug aus der kurzen Rede, die Merkur vor Aeneas hält. Der Götterbote war zuvor von Jupiter geschickt worden, um zu verhindern, dass Aeneas mit Dido sesshaft wird. Merkur soll den jungen Mann an sein Schicksal, an seinen Auftrag, erinnern und ihn zur Weiterreise bewegen. Da er vom Göttervater geschickt worden ist, tritt er bestimmt und selbstsicher auf. Er macht deutlich, dass Aeneas keine andere Wahl hat, als sein Schicksal zu erfüllen.
Die Stelle entstammt dem vierten Buch (genau: Vergil, Aeneis IV, 265-271) und ist somit gegen Ende des ersten Drittels einzuordnen. Kurz darauf wird Aeneas Dido verlassen und Dido wird sich das Leben nehmen.
Die Aussagen 1, 3, 4, 6 und 8 dieser Aufgabe waren demnach korrekt!
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Gib an, welche der Aussagen auf Vergils „Aeneis“ zutreffen.
TippsDrei der Aussagen sind FALSCH.
LösungRichtig ist, dass es in Vergils „Aeneis“ um das Schicksal des Aeneas geht: das Fatum. Auch stimmt, dass es ein in Hexametern verfasstes Epos ist. Aeneas will den Auftrag des Göttervaters Jupiter ausführen und Rom gründen. Das macht ihn zum Ahnherren der Römer und das Epos zur Gründungssage Roms.
Falsch ist jedoch, dass die Aeneis aus nur acht Büchern besteht. Tatsächlich sind es 12 Bücher. Auch die Aussagen zur Liebestragödie zwischen Aeneas und Dido sind nicht korrekt. Da sich Aeneas entschließt, seinem Schicksal nachzugeben, verlässt er Dido – auch wenn er das persönlich nicht möchte, sodass es nicht zu einer Hochzeit kommt. Das Epos endet mit dem Sieg über Turnus.
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Untersuche die Textstellen auf Stilmittel.
TippsEin Hyperbaton ist eine unübliche Wortstellung, da zusammengehörige Wörter getrennt voneinander positioniert sind.
Bei einem Parallelismus werden aufeinanderfolgende Satzteile identisch aufgebaut.
Der Chiasmus ist das Gegenteil eines Parallelismus. Hier werden Sätze oder Satzteile entgegengesetzt, also über Kreuz, gestellt. Der Chiasmus hat seinen Namen vom griechischen Buchstaben $\chi$ („chi“).
Eine Anapher liegt vor, wenn das gleiche Wort am Anfang von Sätzen oder Satzteilen steht.
Im ersten und im dritten Textauszug sind zwei verschiedene Stilmittel zu markieren.
In den anderen beiden Abschnitten ist nur ein Stilmittel zu finden.
Anapher und Hyperbaton sind jeweils zwei Mal zu markieren, Parallelismus und Chiasmus tauchen ein Mal auf.
LösungIn dieser letzten Aufgabe musstest du die Textausschnitte auf Stilmittel untersuchen. In jedem Abschnitt war mindestens eines zu entdecken. Wenn du dir die lateinischen Verse und ihre deutsche Übersetzung gründlich anschaust, kannst du einige Stilmittel schon auf den ersten Blick erkennen! Gehen wir dazu die Textauszüge noch einmal gemeinsam durch:
Im ersten Abschnitt war ein Parallelismus zu finden. Hier wurden Satzteile identisch aufgebaut, nämlich durch die Konstruktion multa + Partizip: [...] linquens multa metu cunctantem et multa parantem dicere.
Außerdem konntest du hier ein Hyperbaton markieren. Die zusammengehörigen Wörter marmoreo und thalamo stehen getrennt voneinander, da das Prädikat referunt dazwischen steht: suscipiunt famulae conlapsaque membra marmoreo referunt thalamo stratisque reponunt.Das im zweiten Abschnitt zu markierende Stilmittel ist die Anapher. Bei den aufeinanderfolgenden Satzteilen finden sich am Anfang die Wörter te propter: te propter Libycae gentes Nomadumque tyranni odere, infensi Tyrii; te propter eundem exstinctus pudor et, qua sola sidera adibam, fama prior. cui me moribundam deseris hospes, hoc solum nomen quoniam de coniuge restat? Diese Vorwürfe werden von Dido ausgesprochen, um Aeneas von seiner Abreise abzuhalten.
Ein Chiasmus ist das Gegenteil eines Parallelismus und war im nächsten Abschnitt zu finden. Hier sind zwei Partizipien mit similem über Kreuz positioniert. Illum indignanti similem similemque minanti aspiceres, pontem auderet quia vellere Cocles et fluvium vinclis innaret Cloelia ruptis. Die zweite Fettmarkierung bedeutet ein weiteren Hyperbaton, nämlich die Trennung der im Ablativus absolutus zusammengehörigen Wörter vinclis ruptis.
Im letzten Textausschnitt, der wiederum aus Didos Rede aus dem vierten Buch stammt, war zum zweiten Mal eine Anapher zu markieren, nämlich per. mene fugis? per ego has lacrimas dextramque tuam te, quando aliud mihi iam miserae nihil ipsa reliqui, per conubia nostra, per inceptos hymenaeos, [...]
Die Ausschnitte zeigen, dass Stilmittel eine Aussage oder eine Meinung verdeutlichen bzw. betonen. Das ist besonders anschaulich in Didos Rede, die so mehr Emotion und Nachdruck erhält.
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