Interspezifische Konkurrenz
- Interspezifische Konkurrenz – wie verschiedene Arten bei der Ressourcenverteilung in einem Ökosystem konkurrieren: Konkurrenzvermeidung und Konkurrenzverminderung
- Interspezifische Konkurrenz – Definition und Grundlagen
- Interspezifische Konkurrenz – eine Form der interspezifischen Interaktion
- Was ist das Konkurrenz-Ausschluss-Prinzip?
- Was ist Konkurrenzvermeidung?
- Was ist eine ökologische Nische?
- Welche Rolle spielt die Ressourcenverteilung?
- Interspezifische Konkurrenz – Beispiele in der Natur
- Interspezifische Konkurrenz – Auswirkungen und Folgen
- Interspezifische Konkurrenz – Zukunftsperspektiven und Herausforderungen
- Interspezifische Interaktion – Schlussfolgerungen
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Lerntext zum Thema Interspezifische Konkurrenz
Interspezifische Konkurrenz – wie verschiedene Arten bei der Ressourcenverteilung in einem Ökosystem konkurrieren: Konkurrenzvermeidung und Konkurrenzverminderung
Ein Reiher sucht im Flachwasser eines Sees nach Fischen und Fröschen, während Enten nach Pflanzen gründeln. Beide Arten teilen sich ihren Lebensraum. Dies ist möglich, weil sie unterschiedliche Nahrungsquellen nutzen. Konkurrieren zwei unterschiedliche Arten dagegen um die gleiche begrenzte Nahrung in ihrem Lebensraum, gewinnt wahrscheinlich der Stärkere und der Schwächere wird verdrängt.
Interspezifische Konkurrenz – Definition und Grundlagen
Bei der interspezifischen Konkurrenz treten in einem Ökosystem zwei oder mehr unterschiedliche Arten in den Wettbewerb um die Ressourcenverteilung zueinander. Sind Ressourcen wie Nahrung oder Lebensraum in einem Ökosystem begrenzt, wird das stärkere Individuum das schwächere wahrscheinlich verdrängen. Eine Koexistenz ist dann nicht möglich. Durch dieses Konkurrenz-Ausschluss-Prinzip kommt es zur sogenannten Konkurrenzvermeidung, indem eine Art verdrängt wird. Anders verhält es sich, wenn es durch die Besiedlung ökologischer Nischen zu einer Koexistenz kommt. Diese Konkurrenzverminderung ermöglicht die Koexistenz zwischen den verschiedenen Arten. Konkurrenzvermeidung und Konkurrenzverminderung sind Mechanismen der interspezifischen Konkurrenz.
Interspezifische Konkurrenz – eine Form der interspezifischen Interaktion
Die interspezifische Konkurrenz ist eine von verschiedenen interspezifischen Interaktionen, also von Wechselbeziehungen zwischen unterschiedlichen Arten. Weitere Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen Arten gibt es beispielsweise bei Räuber-Beute-Beziehungen, Symbiosen oder Parasitismus.
Im Unterschied zur interspezifischen Konkurrenz, bei der es um den Wettbewerb zwischen Individuen verschiedener Arten geht, geht es bei der intraspezifischen Konkurrenz um den Wettbewerb zwischen Individuen einer Art.
Was ist das Konkurrenz-Ausschluss-Prinzip?
Das Konkurrenz-Ausschluss-Prinzip ist die Folge der interspezifischen Konkurrenz zwischen zwei Individuen, die aufgrund begrenzter Ressourcen nicht in einem Ökosystem koexistieren können. Das Konkurrenz-Ausschluss-Prinzip ist ein bedeutendes Prinzip in der Ökologie und führt zur Konkurrenzvermeidung.
Was ist Konkurrenzvermeidung?
Konkurrenzvermeidung ist die Folge der interspezifischen Konkurrenz, wenn nicht genügend Ressourcen im Ökosystem zur Verfügung stehen. Die stärkere Art wird die Schwächere verdrängen (Konkurrenz-Ausschluss-Prinzip).
Was ist eine ökologische Nische?
Die interspezifische Konkurrenz kann durch die Erschließung einer ökologischen Nische überwunden werden und so zur Konkurrenzverminderung führen, wenn die schwächere Art sich schnell an eine neue oder veränderte Ressourcenverteilung anpasst. Eine Koexistenz wird dann möglich.
Welche Rolle spielt die Ressourcenverteilung?
Die Verteilung der Ressourcen in einem Ökosystem spielt bei der interspezifischen Konkurrenz eine bedeutende Rolle. Stehen Ressourcen wie Licht, Lebensraum, Nahrung oder Beute nur begrenzt zur Verfügung, kommt es zur Konkurrenzvermeidung, indem eine Art die andere verdrängt. Durch die schnelle Anpassung der verdrängten Art an eine neue ökologische Nische kann Koexistenz möglich und die interspezifische Konkurrenz überwunden werden (resource partitioning).
Interspezifische Konkurrenz – Beispiele in der Natur
Interspezifische Konkurrenz | Beispiel | Ökologische Nische |
---|---|---|
zwischen Baumarten im Wald | Schwarzerle und Rotbuche | Schwarzerle wächst im Uferbereich von Gewässern. |
zwischen Entenarten im See | Reiherente und Löffelente | Reiherente taucht in tieferen Gewässern. |
Interspezifische Konkurrenz – Auswirkungen und Folgen
Konkurrieren verschiedene Arten mit gleichen Ansprüchen in einem Ökosystem um begrenzte Ressourcen miteinander, kann durch diese interspezifische Konkurrenz Artenreichtum und Biodiversität gefährdet sein, da schwächere Arten meist verdrängt werden und eine Koexistenz nicht möglich ist.
Allerdings kann es mit der Zeit durch eine Aufteilung der Ressourcen (resource partitioning) zur Koexistenz kommen, indem die verdrängten Arten sich ökologische Nischen suchen. Begrenzte Ressourcen wie Tageszeit, Nahrung oder Lebensraum werden in leicht abgewandelter Form genutzt.
Arten, die sich weiterentwickeln und sich besser an ihre ökologischen Nischen anpassen, können die interspezifische Konkurrenz überwinden. Die Evolution kann so vorangetrieben werden und neue Arten entstehen.
Werden ökologische Nischen durch die Auswirkungen des Klimawandels oder durch menschliche Eingriffe in Lebensräume, die Einfuhr invasiver Arten oder die Abänderung der Landnutzung zerstört, hat dies auch Auswirkungen auf die interspezifische Konkurrenz in den verschiedenen Gemeinschaften und das natürliche Gleichgewicht kann gestört werden.
Interspezifische Konkurrenz – Zukunftsperspektiven und Herausforderungen
Die Erforschung der interspezifischen Konkurrenz ist aufgrund der vielfältigen Einflüsse eine besondere Herausforderung. Interdisziplinäre, langfristig angelegte Forschungsprojekte helfen dabei, die komplexen Faktoren, die in das natürliche Gleichgewicht eingreifen, zu verstehen. So können Strategien zum Schutz der Arten entwickelt werden, gerade auch im Hinblick auf Naturschutz- und Managementstrategien.
Interspezifische Interaktion – Schlussfolgerungen
Die interspezifische Konkurrenz beschreibt den Wettbewerb um begrenzte Ressourcen zwischen verschiedenen Arten in einem Ökosystem. Steht keine ökologische Nische zur Verfügung, ist eine Koexistenz nicht möglich und es kommt zur Konkurrenzvermeidung, indem die stärkere Art die Schwächere vertreibt. Dies kann eine Bedrohung für die verdrängte Art bedeuten. Gleichzeitig ist dieses Konkurrenz-Ausschluss-Prinzip eine Chance für verdrängte Arten, sich ökologische Nischen zu suchen und so die Konkurrenz zu vermindern. Koexistenz wird dann möglich. Im Laufe der Evolution können so durch die interspezifische Konkurrenz Anpassungen an alternative Lebensweisen sowie die Entstehung neuer Arten gefördert werden.
Das Verständnis der interspezifischen Konkurrenz ist für die Forschung aufgrund ihrer Komplexität eine große Herausforderung. Es ist allerdings unabdingbar, um für möglichst viele Arten einen geschützten Lebensraum zu sichern. Nur so kann ein natürliches Gleichgewicht unterstützt und Artenschutz gefördert werden.
##Häufig gestellte Fragen zum Thema Interspezifische Interaktion
Interspezifische Konkurrenz Übung
-
Beschreibe die Formen der Konkurrenz.
Tipps„intra“ ist lateinisch und bedeutet „innerhalb“.
LösungKonkurrenz lässt sich zunächst in innerartliche (intraspezifische) und zwischenartliche (interspezifische) Konkurrenz unterteilen.
Es kommt also weniger darauf an, um was zwei Individuen konkurrieren, sondern ob sie der gleichen Art angehören oder nicht. Ist die Konkurrenz so stark, dass einer der beiden Parteien verdrängt wird, spricht man vom Konkurrenzauschlussprinzip. Dies muss aber nicht immer zutreffen.
Wenn die Individuen nicht die gleiche ökologische Nische besetzen, wie z.B. durch das Jagen zu anderen Tageszeiten, dann können sie auch am selben Ort existieren. Man nennt dies Konkurrenzvermeidung.
Die beiden Fische im oberen Beispiel stehen gar nicht zueinander in Konkurrenz, weil sie sich nicht gegenseitig beeinflussen können.
-
Beschreibe die Koexistenz der Wiesengräser.
TippsDie Zuordnung über dem Diagramm entspricht der Feuchte, in der sich die jeweilige Pflanze durchsetzen kann.
LösungAlle drei Pflanzen haben eigentlich ihr Optimum bei mittelfeuchten Boden. Doch der Glatthafer setzt sich dort gegen die anderen beiden Gräser durch und verdrängt sie. Diese können jedoch den Glatthafer auf trockenen bzw. feuchten Boden verdrängen. Somit besetzen alle drei Gräser eine andere ökologische Nische. Da es verschiedene Arten sind, handelt es sich um interspezifische Konkurrenz.
-
Bestimme die interspezifische und intraspezifische Konkurrenz.
Tipps„intra“ ist lateinisch und bedeutet „innerhalb“.
LösungEgal, wie sich eine Konkurrenz auswirkt; ob aggressiv oder friedlich, ob es eine Koexistenz gibt oder nicht: Für die Einschätzung, ob es sich um eine interspezifische (zwischenartliche) oder eine intraspezifische (innerartliche) Konkurrenzform handelt, ist nur die Art der Konkurrenten bedeutend.
Auch der Grund der Konkurrenz ist dafür nicht bedeutend. Manchmal ist auch gar nicht so leicht ersichtlich, worum konkurriert wird.
Die Teichvögel scheinen auf den ersten Blick friedlich zu sein, da sie nicht um dieselbe Nahrung konkurrieren. Dennoch teilen sie sich einen Lebensraum, eine wertvolle Ressource, die es manchmal zu verteidigen gilt.
-
Erläutere das Konkurrenzvermeidungsprinzip.
TippsManche Begriffe passen zwar grammatikalisch und inhaltlich in eine Lücke, aber du wirst vielleicht am Ende des Textes merken, dass du doch noch einmal etwas ändern musst.
LösungDas Konkurrenzvermeidungsprinzip erlaubt es, dass Arten die eigentlich konkurrieren würden, dennoch im selben Lebensraum existieren können. Dafür müssen diese Arten jedoch unterschiedliche ökologische Nischen einnehmen.
Aber auch innerhalb einer Art kann das Konkurrenzvermeidungsprinzip wirken. So haben Alttiere andere Umweltansprüche als Jungtiere. Außerdem können sich auch Männchen und Weibchen unterschiedlich an die Umwelt angepasst haben.
-
Beschreibe die interspezifische und die intraspezifische Konkurrenz.
Tipps„intra“ ist lateinisch und bedeutet „innerhalb“.
LösungDie intraspezifische Konkurrenz beschreibt die innerartliche Konkurrenz. Individuen derselben Art konkurrieren um Nahrung, Lebensraum, Weibchen oder andere Faktoren. Die interspezifische Konkurrenz hingegen beschreibt die zwischenartliche Konkurrenz. Individuen verschiedener Arten konkurrieren um Ressourcen, wie z.B. Hyänen und Löwen um Nahrung.
-
Erkläre das Plankton-Paradoxon und den Widerspruch zum Konkurrenzvermeidungsprinzip.
TippsDie Gruppen (Algen, Krebstiere, Larven, Bakterien) leben alle auf engsten Raum und lassen sich vom Meer treiben.
LösungDas Plankton-Paradoxon widerspricht dem Konkurrenzausschlussprinzip tatsächlich. Denn eigentlich dürften so viele verschiedene Algenarten (und Krebstiere, Bakterienarten etc.) nicht nebeneinander existieren, da nachgewiesen wurde, dass sie dieselben Umweltbedingungen benötigen, also dieselbe ökologische Nische besetzen.
Bis heute konnte man diese Problematik nicht vollständig lösen, obwohl viele Forschungen einige wertvolle Hinweise aufzeigen. So bilden sich wohl doch ökologische Nischen, indem die Algenarten z.B. unterschiedliche Wellenlängen des Lichtes nutzen. Dies ist aber nur eine mögliche Erklärung von vielen, die wohl zum gesamten Plankton-Paradoxon beiträgt.
Nahrungskette und Nahrungsnetz
Nahrungsbeziehungen
Das Nahrungsnetz des Meeres – vom Plankton bis zum Wal
Konkurrenz – Grundprinzip der Konkurrenz
Interspezifische Konkurrenz
Räuber-Beute-Beziehungen
Räuber-Beute-Beziehung – die Lotka-Volterra-Regeln
Abwehrstrategien der Pflanzen
Symbiose – Grundprinzip
Symbiose – Formen und detailliertes Prinzip
Parasiten (Basiswissen)
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