Adverbien
Ein Adverb sagt uns, unter welchen Umständen etwas geschieht. Viele Adverbien enstehen als Ableitung aus Adjektiven. Wie sie gebildet werden, lernst du hier.
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30 Tage kostenlos testenInhaltsverzeichnis zum Thema
- Was ist ein Adverb?
- Das Adverb als genauere Bestimmung eines Verbs
- Die Adverbien der a- und o-Deklination
- Die Adverbien der i-Deklination
- Ausnahmen
- Steigerung der Adverbien
Was ist ein Adverb?
Ein Adverb sagt uns, unter welchen Umständen etwas geschieht. Daher wird es auch oft Umstandswort genannt. Es beschreibt ein Verb, ein Adjektiv oder ein Adverb näher. Adverbien sind außerdem unveränderlich (indeklinabel).
Adverbien können ganz verschiedene Umstände angeben, z.B. den Ort oder die Zeit einer Handlung. Die Adverbien der Art und Weise (Modaladverbien) werden meist von Adjektiven abgeleitet. Diese Ableitungen kannst du hier lernen.
Das Adverb als genauere Bestimmung eines Verbs
Meist wird dir das Adverb als nähere Bestimmung eines Verbs begegnen. Es füllt im Satz die Funktion einer adverbialen Bestimmung. Adjektive hingegen gehören immer zum Satzglied ihres Bezugswortes. Achte in den folgenden Sätzen darauf, wo ein Adjektiv und wo ein Adverb verwendet wird:
- Avis pulchra canit. (Der schöne Vogel singt.)
Pulchra ist hier ein Adjektiv und bezieht sich auf das Substantiv avis; du erkennst es an der KNG-Kongruenz zu avis. Das Adjektiv beschreibt das Substantiv näher. Es sagt, wie der Vogel ist.
- Avis pulchre canit. (Der Vogel singt schön.)
Pulchre ist ein Adverb und bezieht sich auf canit. Es ist nicht KNG-kongruent zu avis, sondern beschreibt, wie der Vogel singt.
Sicher ist dir auch aufgefallen, dass sich pulchra und pulchre sehr ähnlich sind. Häufig leiten sich nämlich Adverbien von Adjektiven ab.
Die Adverbien der a- und o-Deklination
Die Adverbien, die von einem Adjektiv der a- und o-Deklination abgeleitet werden, enden auf -e. Das heißt, du streichst vom Genitiv die Endung -i bzw. -ae ab und hängst stattdessen ein -e an:
attentus, -a, -um – Genitiv: attenti/attentae → Adverb: attente
Puer attente audit. (Der Junge hört aufmerksam zu.)
pulcher, pulchra, pulchrum – Genitiv: pulchri/pulchrae → Adverb: pulchre
Avis pulchre canit. (Der Vogel singt schön.)
Die Adverbien der i-Deklination
Die Adverbien, die von einem Adjektiv der i-Deklination abgeleitet werden, enden auf -iter. Das heißt, du streichst vom Genitiv die Endung -is ab und hängst stattdessen ein -iter an:
- celer – Genitiv: celeris → Adverb: celeriter
Endet der Stamm des Adjektivs allerdings auf -nt-, so wird nur ein -er angehängt:
- sapiens – Genitiv: sapientis → Adverb: sapienter
Ausnahmen
Die wichtigsten Ausnahmen, die du dir merken solltest, sind:
- bonus → Adverb: bene
- facilis→ Adverb: facile
Steigerung der Adverbien
Adverbien lassen sich genau wie Adjektive steigern. Sie bilden also neben dem Positiv (der Grundform; diese hast du bereits kennengelernt) einen Komparativ (erste Steigerungsstufe, z.B. „schöner“) und einen Superlativ (höchste Steigerungsform, z.B. „am schönsten“)
Komparativ der Adverbien
Der Komparativ aller Adverbien endet auf -ius. Er sieht also genau so aus wie der Komparativ des Adjektivs im Neutrum:
Puella pulchrius cantat. (Das Mädchen singt schöner.)
Puer celerius currit. (Der Junge läuft schneller.)
Superlativ der Adverbien
Der Superlativ des Adverbs endet auf -e. Das heißt, um das Adverb im Superlativ zu bilden, bildest du zunächst den Superlativ des Adjektivs, streichst die Endung -us,- a bzw. -um ab und ersetzt sie durch ein -e:
' Puer pulcherrime cantat. (Der Junge singt am schönsten.)
Puella celerrime currit. (Das Mädchen läuft am schnellsten.)
Magistra sapientissime dicit. (Die Lehrerin spricht am weisesten.)
Ausnahmen bei der Steigerung der Adverbien
Einige Adverbien werden unregelmäßig gesteigert, z.B. im Deutschen „gut, besser, am besten“. Im Lateinischen gehören zu den wichtigsten Ausnahmen:
bene, melius, optime - gut, besser, am besten
male, peius, pessime - schlecht, schlechter, am schlechtesten
multum, plus, plurimum - viel, mehr, am meisten
paulum, minus, minime - wenig, weniger, am wenigsten
Es wird dir nützen, diese Ausnahmen auswendig zu lernen.
Nun hast du einen Überblick über die Adverbien und ihre Bildung erhalten. Versuche nicht alles auf einmal zu lernen, sondern nimm dir kleine Portionen vor. So wirst du schneller vorankommen. Viel Erfolg beim Lernen und vale!
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