Hallo, hier ist wieder eure Tutorin Fabula mit Geschichten aus dem Römischen Reich, Informationen zur Grammatik, Tipps und Tricks und Übungen.
Oh, Mann! Bestimmt fragst du dich, wie du jemals die ganzen Lateinvokabeln lernen sollst. Und dann jede Woche wieder neue! Wie kann man die bloß alle behalten? Und dann noch so was, wie das hier: "cadere", "caedere" - nur ein Buchstabe ist unterschiedlich. Wie soll man die nur auseinanderhalten?
In diesem Video lernst du mehr als 10 verschiedene Weisen kennen, wie man Vokabeln und übrigens auch andere Dinge lernen kann. Den besten Tipp gibt es zum Schluss, bis dahin lernst du sogar Vokabeln. Viel Spaß dabei.
Erst einmal ist es gar nicht schlecht zu wissen, welcher Lerntyp du bist. Noch nie gehört? Es gibt den auditiven, visuellen, kommunikativen und den motorischen Lerntyp. Je nachdem, ob du besser lernst, wenn du etwas hörst, siehst, besprichst oder dabei durch die Gegend läufst, könnte einer dieser Typen auf dich zutreffen. Am besten ist es aber, abgesehen davon, welcher Lerntyp man ist, so viele Lernkanäle wie möglich anzusprechen, damit man gut lernt und das Wissen auch lange behält. Also: Es geht darum, die Vokabeln zu hören, zu sehen, zu kommunizieren und zu bewegen. Wir gucken mal, wie man das machen könnte.
Vokabeln hören: Das kann man machen, wenn man sich die Vokabeln durchliest und sie dabei laut aufsagt: "caedere" - "fällen, töten"; "cadere" - "fallen, sterben". Man kann die Vokabeln auch ins Handy oder so einsprechen und sich dann immer mal wieder anhören. "Spectaculum" - "Schauspiel"; "spectator" - "Zuschauer"; "despicere" - "herabsehen/ verachten". "Spectaculum" - "Schauspiel"; "spectator" - "Zuschauer"; "despicere" - "herabsehen/ verachten".
Sowas eignet sich besonders für schwierige Vokabeln, oder wenn man sehr viel auf einmal lernen muss. Manche Vokabeltrainer haben ebenfalls die Funktion, Vokabeln vorzulesen. Auch wenn man gemeinsam lernt, kann man sich gegenseitig die Vokabeln abfragen bzw. abhören.
Vokabeln sehen: Das ist so ziemlich die gängigste Methode. Also, hinsetzen, ein Heft abdecken, ein Heft aufdecken, immer einen Block von 3 bis 4 Vokabeln lesen, wieder zudecken, überprüfen, zum Beispiel durch Abhaken. "Fenestra" - "Fenster"; "mensa" - "Tisch" und "spectare" - "schauen, betrachten". Okay. Spannender wird es, wenn man die Vokabeln abschreibt ins Vokabelheft oder auf Karteikarten. Also z.B. "respicere" - "zurückschauen/berücksichtigen"; "cadere" - "fallen/sterben" und so weiter. Oder eben auf Karteikarten, wie z.B. "mensa" - "Tisch". Und wenn man dann noch anfängt, sie in Wortfelder zu schreiben oder gar zu malen, dann wird's besonders interessant. Zum Beispiel könnte man in das Wortfeld für "spectaculum" noch die Worte "spectator", "despicere", "spectare" und "respicere" mit hineinnehmen, denn alle haben etwas mit "sehen" zu tun. Es gibt auch viele Vokabeltrainer für den PC, die einem die Vokabeln nacheinander vorspielen und man könnte auch überall Zettel hinkleben, z.B. auf einen Tisch das lateinische Wort "mensa".
Vokabeln kommunizieren: Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, auch wenn sich diese Art zu üben vielleicht erst mal seltsam anhört, zumal ja Latein als tote Sprache gilt. Man kann zum Beispiel gemeinsam lernen und sich gegenseitig abfragen. Das wäre dann eine gute Mischung aus Hören und Sprechen, und es ist sehr gut, mehrere Lernkanäle anzusprechen. Auch wenn man die Vokabeln einspricht und abhört, ist das eine Art Kommunikation, denn man spricht und hört dabei ja. Wenn man sich länger mit einer Vokabel beschäftigt, ist das ebenfalls Kommunikation. Du könntest also zum Beispiel im Falle von "cadere" und "caedere" irgendwann auf die Eselsbrücke kommen, dass "cadere" und "fallen" ein "a" als ersten Vokal haben, "caedere" und "fällen" aber ein "ä". Das fördert sogar die Kreativität ganz nebenbei. Soll mal jemand sagen, Latein wäre zu nichts zu gebrauchen! Es gibt eine ganze Menge Eselsbrücken, die man sich überlegen kann, um sich die Vokabeln besser zu merken. Gut dabei ist, dass man viele Vokabeln auch im Deutschen wiederfindet, weil das Lateinische unsere Sprache beeinflusst hat. Ganz offensichtlich bei "fenestra", was auf Deutsch "Fenster" heißt. Falls du mal nicht weiter weißt, kannst du auch deine Eltern oder Großeltern fragen, ob sie ein ähnliches deutsches Wort kennen - und schon hast du wieder über die Vokabeln kommuniziert.
Vokabeln bewegen: Das hört sich sich vielleicht am aller merkwürdigsten an, ist aber auch die lustigste Art, Vokabeln zu lernen. Wenn du dir zum Beispiel "cadere" merken möchtest, könntest du dabei etwas fallen lassen. Am besten etwas, das nicht kaputt geht. Oder wenn du einfach keine Lust mehr hast, am Schreibtisch zu sitzen und die Vokabeln mit der Abdeckmethode zu lernen, dann sprich sie dir doch einfach auf's Handy und höre sie dir auf dem Weg zu deinem Freund oder deiner Freundin zwei- oder dreimal an. Oder beim Warten auf den Bus.
Vielleicht fallen dir ja noch weitere Methoden ein, wie man Vokabeln richtig gut behalten kann. Ich würde mich freuen, wenn du die hier postest. Nun, wie versprochen, der allerbeste Tipp, wie man sich auf jeden Fall im nächsten Vokabeltest eine gute Note sichern kann. Du kennst jetzt unterschiedliche Arten, Vokabeln zu lernen. Nichtsdestotrotz ist es die aller, aller, allerwichtigste Sache der Welt, dass du es tust. Und nicht erst am Tag vorher, sondern besser schon drei oder vier Tage früher anfangen und die Vokabeln regelmäßig wiederholen. Auch nach dem Test! Und wenn du das machst, dann sind die Vokabeln auch bald in deinem Kopf.