Exponentialfunktionen – Kenngrößen bestimmen
Die Exponentialfunktion Formel beschreibt exponentielles Wachstum und Zerfall. Du lernst, wie Anfangswert und Wachstumsfaktor die Funktion beeinflussen. Interessiert? Erfahre mehr im Text!
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Lerntext zum Thema Exponentialfunktionen – Kenngrößen bestimmen
Was ist eine Exponentialfunktion?
Die Exponentialfunktion ist eine Funktion, mit der exponentielles Wachstum bzw. exponentieller Zerfall beschrieben werden kann. Ihr Name erklärt sich damit, dass die unabhängige Variable $x$ im Exponenten einer Zahl steht.
Aufbau der Exponentialfunktion
Allgemein ist die Exponentialfunktion wie folgt aufgebaut:
$f(x)=a \cdot b^{x}$
$f(x)$ steht wie bei jeder Funktion für den Funktionswert und $x$ für die unabhängige Variable, von der der Funktionswert abhängig ist.
Oft findet man im Zusammenhang mit Exponentialfunktionen auch folgende Schreibweise:
$N(t)=a \cdot b^{t}$
Hierbei handelt es sich um den gleichen Funktionsaufbau, nur wird anstatt der Variable $x$ die Variable $t$ verwendet. Das macht man, weil es sich bei Wachstums- oder Zerfallsprozessen in der Regel um Prozesse handelt, die von der Zeit abhängen. Die Variable $t$ (engl. „time“) soll dies verdeutlichen.
Allgemeine Form der Exponentialfunktion – wichtige Begriffe:
- Im Fall der Exponentialfunktion steht $a$ für den Anfangswert, also den Wert, der zu Beginn einer Betrachtung ($x=0$) vorliegt.
- Die Variable $b$ bezeichnet den Wachstumsfaktor – dieser gibt an, wie steil die Kurve verläuft bzw. wie schnell eine Menge wächst oder zerfällt.
Exponentielles Wachstum – Beispiel
Wenn der Wachstumsfaktor größer als $1$ ist ($b>1$), spricht man von exponentiellem Wachstum. Anhand eines einfachen Beispiels soll der Einfluss von Anfangswert und Wachstumsfaktor noch einmal deutlich werden.
An einem Teich leben $4$ Enten. Man nimmt an, dass sich die Anzahl der Enten jedes Jahr verdoppelt.
Welche Funktionsgleichung kann nun daraus aufgestellt werden?
Der Anfangswert ist hier mit $4$ Enten gegeben ($a=4$). Die Anzahl der Enten verdoppelt sich pro Jahr. Das bedeutet, dass nach einem Jahr $8$ Enten auf dem Teich leben; nach einem weiteren Jahr $16$ Enten usw. Von einem zum nächsten Jahr wird also mit dem Faktor $2$ multipliziert. Das bedeutet, dass der Wachstumsfaktor gleich zwei ist ($b=2$).
Exponentieller Zerfall – Beispiel
Im vorherigen Beispiel ist ein Wachstumsfaktor von $b=2$ gegeben. Das bedeutet, dass die Population an Enten jedes Jahr wächst. Wenn ein Wachstumsfaktor gegeben ist, der kleiner ist als $1$ ($b<1$), wird die Menge jedes Jahr kleiner. Man spricht hier auch von einem exponentiellen Zerfall.
Die Entenpopulation auf dem Nachbarteich kann mit folgender Exponentialfunktion beschrieben werden:
$f(x)=16 \cdot \left(\frac{1}{2}\right)^{x}$
Das bedeutet, dass ein Anfangswert von $16$ Enten gegeben ist und sich mit jedem Jahr die Population halbiert.
Nach einem Jahr sind also nur noch $8$ Enten und nach zwei Jahren nur noch $4$ Enten auf dem Teich.
Der Wachstumsfaktor gibt an, wie schnell eine Größe wächst oder fällt. Es gilt:
- Ist $b>1$, wächst die Funktion bzw. die Menge – man spricht von exponentiellem Wachstum.
- Ist $b<1$, fällt die Funktion bzw. die Menge verringert sich – man spricht von exponentiellem Zerfall.
Wie kann man den Bestand nach einer gegebenen Zeit berechnen?
Oft ist es interessant, zu betrachten, welchen Bestand man nach einer gegebenen Zeit erreicht hat. Dazu sei nun die Population von Bakterienstämmen in einem Labor mit der Funktion $N(t)=2\,245 \cdot 3{,}25^{t}$ gegeben. $t$ gibt hierbei die Zeit in Jahren an. Es ist nun nach der Populationsgröße nach $10$ Jahren gefragt.
Um diese zu berechnen, muss man sich verdeutlichen, dass die Exponentialfunktion eben genau von der Zeit abhängig ist. Für $t$ müssen die vergangenen Jahre eingesetzt werden.
$N(10)=2\,245 \cdot 3{,}25^{10}=295\,154\,871{,}2 \approx 295\,154\,871$
Nach $10$ Jahren sollten also theoretisch $295\,154\,871$ Bakterienstämme im Labor sein. Dies ist natürlich nur der theoretisch berechnete Wert – in der Praxis sorgen verschiedene Faktoren dafür, dass sich die Bakterienstämme sicher nicht ungehindert exponentiell vermehren.
Bestand nach gegebener Zeit berechnen – Beispiel
Anhand eines weiteren Beispiels soll nun alles zuvor Gelernte angewandt werden:
Gegeben sei die Funktion $f(x)=12 \cdot \left(\frac{1}{4}\right)^{x}$
Den Funktionswert an einer bestimmten Stelle (der z. B. für den Bestand nach einer gegebenen Zeit stehen kann) berechnet man, indem man für die Variable $x$ den gegebenen Wert einsetzt und den entsprechenden Funktionswert berechnet.
Funktionsgraphen von Exponentialfunktionen
Damit man später aus gegebenen Funktionsgraphen die Funktionsgleichung ablesen kann, müssen zunächst einige Eigenschaften geklärt werden.
Dazu sollen hier nur Funktionsgraphen mit der allgemeinen Funktionsgleichung $f(x)=a \cdot b^{x}$ betrachtet werden, für die gilt:
$a,b>0$ und $b \neq 1$
Wenn für $a$ und $b$ nur positive Werte zugelassen sind, nimmt eine Exponentialfunktion nur positive Funktionswerte an. Deshalb verläuft der Graph einer solchen Funktion nur oberhalb der $x$-Achse. Zur Überprüfung kann man sich kurz überlegen, was für unterschiedliche $x$-Werte gelten würde:
- Für $x \text{-Werte}>0$ ist leicht erkennbar, dass $f(x)>0$.
- Für $x=0$ gilt: $f(x)= a \cdot b^{0} = a \cdot 1 = a$ und das ist nach gegebener Definition größer als null.
- Für $x \text{-Werte}<0$ gilt: $f(x)= a \cdot b^{-x} = a \cdot \frac{1}{b^{x}}$ und dies ist ebenfalls wieder größer als null.
Bestimmung des Anfangswerts
Soll nun der Anfangswert der Funktion bestimmt werden, geschieht dies darüber, dass für $x$ null eingesetzt wird ($x=0$) – denn man befindet sich ja im Startwert der Funktion, also zu einem Zeitpunkt, an dem noch keine Zeit vergangen ist. Es gilt: $f(0)=a$.
Von bereits bekannten Funktionstypen (z. B. linearen Funktionen oder quadratischen Funktionen) ist bekannt, dass es sich bei $f(0)$ um den charakteristischen Funktionswert des Schnittpunkts mit der y-Achse handelt (dem sogenannten $y$-Achsenabschnitt). In Bezug auf die Exponentialfunktionen wird also deutlich: Der Anfangswert entspricht dem $y$-Achsenabschnitt.
Anfangswert am Funktionsgraphen ablesen – Beispiel
Gegeben sei der Graph der folgenden Funktion:
Der Schnittpunkt mit der $y$-Achse liegt bei $y=3$. Es gilt also $f(0)=3$.
Man kann also am Funktionsgraphen ablesen, dass der Anfangswert $a=3$ ist.
Bestimmung des Wachstumsfaktors
Ist nun nur der Graph einer Exponentialfunktion und nicht dessen Funktionsgleichung gegeben, kann der Wachstumsfaktor rechnerisch bestimmt werden. Dazu benötigt man einen weiteren Punkt (neben dem Schnittpunkt mit der y-Achse), dessen Werte man eindeutig am Graphen ablesen kann.
Für das Beispiel weiter oben bietet sich der Punkt $(1 \vert 6)$ (also $f(1)=6$) an. Weiterhin benötigt man die vorherige Information – also den berechneten Anfangswert.
Aus der allgemeinen Funktionsgleichung $f(x)=a \cdot b^{x}$ wird nun durch Einsetzen des bestimmten Anfangswerts:
$f(x)=3 \cdot b^{x}$
Es fehlt nun nur noch der Wachstumsfaktor $b$, den man durch Einsetzen des weiteren Punkts bestimmen kann:
$f(1)=3 \cdot b^{1} = 6 \implies 6 = 3 \cdot b \implies b= \frac{6}{3}=2$
Der Wachstumsfaktor dieser Funktion ist also $b=2$. Die Funktionsgleichung zum obigen Graphen kann wie folgt formuliert werden:
$f(x)=3 \cdot 2^{x}$
Eine weitere interessante Eigenschaft, die man üblicherweise bei Funktionsgraphen untersucht, ist die Monotonie.
Für das Verhalten des Graphen in Bezug auf den Wachstumsfaktor kann in Ergänzung zu seinen oben beschriebenen Eigenschaften festgestellt werden:
- Ist der Wachstumsfaktor $b>1$, ist der Graph monoton steigend.
- Ist der Wachstumsfaktor $b<1$, ist der Graph monoton fallend.
Beispiel
Nun soll anhand eines weiteren Beispiels gezeigt werden, wie man die Funktionsgleichung anhand eines Graphen ablesen kann.
Es sei folgender Funktionsgraph gegeben:
Vorweg kann man sich überlegen, wie der Graph verläuft und was das für den Wachstumsfaktor bedeuten muss. In diesem Fall fällt die Funktion monoton, das heißt, der Wachstumsfaktor muss kleiner als $1$ sein ($b<1$). Diese Überlegung kann helfen, zu überprüfen, ob man mit dem berechneten Ergebnis richtig liegt. So sieht man schnell, dass, wenn die Funktion beispielsweise offensichtlich monoton fallend ist, man aber ein Ergebnis $b>1$ berechnet hat, definitiv ein Fehler in der Rechnung unterlaufen ist.
Den Anfangswert kann man ablesen, indem man den Schnittpunkt mit der $y$-Achse bestimmt. Dieser liegt bei erneut $f(0)= 3$. Für die entsprechende Funktionsgleichung gilt also $a= 3$.
Für die Bestimmung des Wachstumsfaktors sucht man sich einen weiteren, eindeutig ablesbaren Punkt und setzt diesen in die Funktionsgleichung ein:
$f({-}1)=3 \cdot b^{{-}1} = 6 \implies 6 = 3 \cdot \frac{1}{b} \implies b= \frac{3}{6}=\frac{1}{2}$
Der Wachstumsfaktor für die gegebene Funktion beträgt also $b=\frac{1}{2}$.
Die Funktionsgleichung des Graphen ergibt sich nun mit:
$f(x)=3 \cdot \left(\frac{1}{2}\right)^{x}$
Kenngrößen bei Exponentialfunktionen bestimmen – Zusammenfassung
Die allgemeine Form einer Exponentialfunktion ist $f(x)=a \cdot b^{x}$. Dabei bezeichnet $a$ den Anfangswert und $b$ den Wachstumsfaktor.
Vom Wachstumsfaktor ist abhängig, ob die Funktion ein exponentielles Wachstum ($b>1$) oder einen exponentiellen Zerfall ($b<1$) beschreibt.
Wenn aus dem Graphen einer Funktion die Funktionsgleichung bestimmt werden soll, geht man folgendermaßen vor:
- Den Anfangswert kann man am Schnittpunkt des Graphen mit der $y$-Achse ablesen. Es gilt: $f(0)=a$.
- Den Wachstumsfaktor bestimmt man anschließend über Einsetzen eines weiteren Punkts des Funktionsgraphen in die Funktionsgleichung.
Exponentialfunktionen – Kenngrößen bestimmen Übung
-
Beschreibe, wie man Kenngrößen bestimmt.
TippsWie sieht die Funktion $f(x)=a\cdot b^x$ am Anfang zum Zeitpunkt $x=0$ aus? Vergiss nicht, dass $b^0=1$ gilt.
Mit was muss a multipliziert werden, damit sie größer oder kleiner wird?
Vergleiche die Funktionen $y=\left( \frac{1}{2}\right)^x$ und $y=2^x$ miteinander.
LösungBetrachten wir als erstes die allgemeine Funktion $f(x)=a\cdot b^x$. Sie wird teilweise auch $N(t)=a\cdot b^t$ geschrieben, um zu zeigen, dass die Funktion von der Zeit t abhängt. Solche Wachstumsfunktionen hängen in der Regel immer von der Zeit ab.
- Die Bezeichnung Wachstumsfunktionen wird im allgemeinen immer verwendet, wenn wir eine solche Exponentialfunktion haben. Das gilt besonders dann, wenn die von der Zeit abhängt.
- Der Anfangswert beschreibt, wie die Funktion zum Startwert aussieht. Setzen wir die Startzeit $x=0$ in die Funktionsgleichung ein, so erhalten wir $4=f(0)=a\cdot b^0=a\cdot 1=a$.
- Der Wachstumsfaktor gibt an, wie stark der Anfangswert ansteigt. Dieser Wachstumsfaktor wird auch immer mit x potenziert, da so eine exponentieller Anstieg beschrieben werden kann.
- Die Größe der Bevölkerung soll sich jedes Jahr um den Faktor 2 erhöhen. Die Anzahl an Menschen verdoppelt sich so jedes Jahr. Wenn wir also am Anfang 4 Menschen haben, sind es nach einem Jahr schon 8. Wenn ein Jahr vergangen ist, verdoppelt sich die Anzahl aber wieder. Es kommen also nicht nur wieder 4 hinzu, sondern dieses mal 8. Im Jahr Nummer 2 sind wir also schon bei 16 Menschen. Diese Anzahl verdoppelt sich im dritten Jahr wieder auf 32 und so geht es immer weiter.
- Wir wissen schon, dass hier der Anfangswert $a=4$ und der Wachstumsfaktor $b=2$ ist. Wir müssen nun die Variablen nur noch in die Funktionsgleichung einsetzen. So kommen wir auf die Gleichung.
Wenn die Bevölkerung aber nun nicht wächst sondern schrumpft, müssen wir für den Faktor b eine Zahl kleiner als 1 einsetzen.
- Wir betrachten den Anfangswert a, der mit zunehmenden x kleiner werden soll. Damit das klappt müssen wir a mit einer immer kleiner werdenden Zahl multiplizieren. Da eine Zahl größer als 1 jedoch immer größer wird, wenn wir sie potenzieren, muss sie kleiner als 1 gewählt sein. Auf diese Art können wir einen Prozess der Abnahme beschreiben.
- Wie oben gezeigt ist der Wachstumsfaktor gleich 2, wenn die sich Bevölkerung verdoppeln soll. Wenn sich die Bevölkerung nun halbieren soll, muss der Wachstumsfaktor $\frac{1}{2}$ sein. Wir sehen das am Besten, wenn wir den Anfangswert betrachten. Am Anfang sind es 4 Menschen. Wenn nach einem Jahr nur noch die Hälfte da sein soll, können wir den Anfangswert einfach mit $\frac {1}{2}$ multiplizieren. So kommen wir auf 2 Menschen, was ja die Hälfte von 4 ist.
Allgemein können wir also sagen:
Ist $b>1$ sprechen wir von einem Wachstumsprozess.
- Wie wir oben gezeigt haben, wachsen Funktionen, wenn sie einen Wachstumsfaktor größer als 1 haben. Wir sprechen dann von einem Wachstumsprozess.
- Funktionen mit $b<1$ werden mit steigendem x kleiner. Zu diesem Vorgang sagen wir auch Abnahmeprozess oder Zerfallsprozess.
-
Beschreibe die richtigen Eigenschaften für die angegebene Exponentialfunktion.
TippsSetze $x=0$ in die Funktion ein, wenn du den Anfangswert nicht direkt ablesen kannst.
Es liegt ein Wachstumsprozess vor, wenn die Funktion mit steigendem x-Wert größer wird.
Es liegt ein Abnahmeprozess vor, wenn die Funktion mit steigendem x-Wert kleiner wird.
LösungWir betrachten die Funktion $f(x)=3\cdot \bigg(\dfrac {1}{2} \bigg)^ {\large x}$.
Wir können den Anfangswert in der Funktionsgleichung ablesen, wenn wir $f(0)$ ausrechnen. Der Anfangswert beschreibt, welche anfängliche Zahl wachsen oder schrumpfen soll. Wir berechnen:
$f(0)=3\cdot \bigg(\dfrac {1}{2} \bigg)^ {\large 0} = 3 \cdot 1 = 3$.
Denn für eine belibige Zahl c gilt die Gleichung $c^0=1$. Der Anfangwert ist somit also 3.
Der Faktor $\frac 12$ beschreibt den Wachstumsfaktor. Er gibt in der Gleichung an, wie die Funktion steigt oder fällt. In unserem Fall fällt sie. Wenn wir in den x-Werten steigen, fällt die Funktion bei jedem Schritt um den selben Faktor. In diesem Fall halbiert sich der Funktionswert also immer. Am Anfang für $x=0$ sind es noch 3. Im nächsten Schritt bei $x=1$ sind es dann nur noch 1,5. Davon die Hälfte sind dann noch 0,75 und so fällt die Funktion immer weiter.
Da wir jetzt schon wissen, dass der Wachstumsfaktor mit $\frac 1 2$ kleiner als 1 ist, handelt es sich hier also um einen Abnahmeprozess. Die Funktion fällt ja auch bei immer größer werdendem x.
Als letztes müssen wir noch den Funktionswert bei $x=3$ ausrechnen. Dazu setzen wir also ein:
$\begin{align} f(3) & = 3\cdot \bigg(\dfrac {1}{2} \bigg)^ {\large 3}\\& = 3\cdot \bigg(\dfrac {1}{2} \bigg) \cdot \bigg(\dfrac {1}{2} \bigg) \cdot \bigg(\dfrac {1}{2} \bigg)\\ & = 3\cdot \dfrac {1}{8} = \frac 3 8=0{,}375. \end{align}$
Also haben wir zur Zeit $t=3$ den Bestand $f(3)=\frac 3 8$.
-
Prüfe, welche Art von Prozess vorliegt.
TippsLasse dich nicht von den verschiedenen Kenngrößen verwirren. Bestimme bei jeder Funktionsgleichung den Anfangswert und den Wachstumsfaktor.
Ob eine Funktion wächst oder fällt, kann man immer am Wachstumsfaktor ablesen.
Falls du es nicht auf Anhieb bestimmen kannst, setze die x-Werte $x=0$ und $x=1$ ein und überprüfe, ob die Funktionswerte steigen oder fallen.
LösungWenn wir überprüfen wollen, ob eine Funktion wächst oder fällt, untersuchen wir immer den Wachstumsfaktor.
- Wenn der Wachstumsfaktor größer ist als 1, dann wächst die Funktion.
- Wenn der Wachstumsfaktor kleiner ist als 1, dann fällt die Funktion.
- $f(x)=3\cdot 4^{\large x}$: Hier ist 3 der Anfangswert und 4 der Wachstumsfaktor. Da $4>1$ gilt, wächst diese Funktion. Wir können dies auch überprüfen, indem wir in die Funktionsgleichung $x=0$ und $x=1$ einsetzen. Wenn die Funktion wächst, muss der Funktionswert größer werden. Es gilt $f(0)=3\cdot 4^{\large 0}=3\cdot1=3$ und $f(1)=3\cdot 4^{\large 1}=3\cdot4=12$. Der Wert steigt also und damit handelt es sich um einen Wachstumsprozess.
- $f(x)=0{,}7 \cdot 2^{\large x}$: Hier ist 0,7 der Anfangswert und 2 der Wachstumsfaktor. Da gilt $2>1$, wächst diese Funktion wieder. Auch dies können wir per Rechnung überprüfen, indem wir in die Funktionsgleichung $x=0$ und $x=1$ einsetzen. Wenn es sich um einen Wachstumsprozess handelt, muss der Funktionswert mit größer werdenden x-Wert ansteigen. Es gilt $f(0)=0{,}7 \cdot 2^{\large 0}=0{,}7$ und $f(1)=0{,}7 \cdot 2^{\large 1}=0{,}7\cdot2=1{,}4$. Der Wert steigt also und damit handelt es sich um einen Wachstumsprozess. Wir dürfen uns nicht von einem Anfangswert verwirren lassen, wenn er kleiner als 1 ist. Selbst in diesem Fall kommt es auf den Wachstumsfaktor an.
- $N(t)=0{,}5 \cdot 8^{\large t}$: Hier ist 0,5 der Anfangswert und 8 der Wachstumsfaktor. Da gilt $8>1$, wächst auch diese Funktion an. Wir können dies auch wiederum überprüfen, indem wir in die Funktion $t=0$ und $t=1$ einsetzen. Wenn die Funktion wächst, müssen die Funktionswerte größer werden. Es gilt $N(0)=0{,}5 \cdot 8^{\large 0}=0{,}5\cdot1=0{,}5$ und $N(1)=0{,}5 \cdot 8^{\large 1}=0{,}5\cdot8=4$. Der Wert steigt also und damit handelt es sich um einen Wachstumsprozess. Auch wenn wir $N(t)$ statt $f(x)$ schreiben, hat es keine Auswirkung auf die Art des Prozesses.
- $f(x)=5 \cdot 0{,}3^{\large x}$: Hier ist der Anfangswert 5 und der Wachstumsfaktor 0,3. Es gilt $0{,}3<1$ und in diesem Fall handelt es sich also um einen Abnahmeprozess. Auch dies überprüfen wir, indem wir $x=0$ und $x=1$ setzen. Wenn hier der Funktionswert kleiner wird, handelt es sich wirklich um einen Abnahmeprozess. Wir rechnen also $f(0)=5 \cdot 0{,}3^{\large 0}=5\cdot1=5$ und $f(1)=5 \cdot 0{,}3^{\large 1}=5\cdot 0{,}3= 1{,}5$. Der Wert wird kleiner; also handelt es sich um einen Abnahmeprozess.
- $f(x)=0{,}2^{\large x}$: Hier ist der Anfangswert 1. Er ist nicht direkt zu erkennen, aber wir können die Gleichung auch so schreiben: $f(x)=1\cdot0{,}2^{\large x}$. Der Wachstumsfaktor ist 0,2, da $0{,}2<1$ gilt. In diesem Fall handelt es sich also um einen Abnahmeprozess. Auch dies überprüfen wir, indem wir $x=0$ und $x=1$ setzen. Wir rechnen also $f(0)=1\cdot0{,}2^{\large 0}=1$ und $f(x)=1\cdot0{,}2^{\large 1}=1\cdot 0{,}2=0{,}2$. Der Wert wird also kleiner. Es handelt sich um einen Abnahmeprozess.
- $N(t)=3\cdot 0{,}6^{\large t}$: Hier ist der Anfangswert 3 und der Wachstumsfaktor 0,6. Es gilt $0{,}6<1$ und in diesem Fall handelt es sich also um einen Abnahmeprozess. Auch dies überprüfen wir, indem wir $t=0$ und $t=1$ setzen. Wenn hier der Funktionswert kleiner wird, handelt es sich wirklich um einen Abnahmeprozess. Wir rechnen also $N(0)=3\cdot 0{,}6^{\large 0}=3\cdot 1$ und $N(1)=3\cdot 0{,}6^{\large 1}=3\cdot 0{,}6=1{,}8$. Auch dieser Wert wird also kleiner; damit haben wir wieder gezeigt, dass ein Abnahmeprozess vorliegt.
-
Ermittle die Bestände nach den gegebenen Zeiten.
TippsSetze die verschiedenen x-Werte in die Funktionsgleichungen und errechne so die Funktionswerte.
Im Anschluss sortierst du die Funktionsgleichungen entsprechend den berechneten Funktionswerten. Beginne mit der Funktionsgleichung mit dem größten Funktionswert.
LösungWir rechnen die einzelnen Bestände aus, indem wir die verschiedenen Werte von x einsetzen und dann die Funktionswerte ausrechnen.
Die einzelnen Bestände direkt sortiert aufgeschrieben, ergibt:
- Der Bestand von $f(x)=6\cdot4^x$ nach $x=3$: Wir setzen den Wert ein und erhalten so $f(3)=6\cdot4^3=6\cdot 64 =384$.
- Der Bestand von $f(x)=3\cdot3^x$ nach $x=3$: Den x-Wert können wir einfach einsetzen. Das Ergebnis ist dann $f(3)=3\cdot3^3=3\cdot 27=81$.
- Der Bestand von $f(x)=2\cdot4^x$ nach $x=2$: Wir setzen den Wert wieder in die Funktionsgleichung und bekommen so $f(2)=2\cdot4^2=2\cdot16=32$.
- Der Bestand von $f(x)=9\cdot(\frac {7}{9})^x$ nach $x=2$: Wenn wir den x-Wert in diese Gleichung einsetzen, bekommen wir $f(2)=9\cdot(\frac {7}{9})^2=9\cdot \frac {49}{81}=\frac{49}{9}=5,\overline{4}$.
- Der Bestand von $f(x)=1000\cdot(\frac {1}{3})^x$ nach $x=5$: Hier haben wir einen großen Anfangswert; wir rechnen aber wieder ganz normal $f(5)=1000\cdot(\frac {1}{3})^5=1000\cdot \frac{1}{243}=\frac{1000}{243}\approx 4{,}115$.
- Der Bestand von $f(x)=\frac{1}{2} \cdot2^x$ nach $x=2$: Auch hier rechnen wir ganz normal. Es gilt $f(2)=\frac{1}{2} \cdot2^2=\frac 1 2 \cdot4=2$.
- Der Bestand von $f(x)=7\cdot (\frac {1}{2})^x$ nach $x=3$: Wir errechnen das Ergebnis wieder durch Einsetzen als $f(3)=7\cdot (\frac {1}{2})^3=7\cdot \frac 1 8=\frac 7 8$.
-
Bestimme die Kenngrößen von Exponentialfunktionen.
TippsDu kannst den Anfangswert ausrechnen, indem du $x=0$ in die Funktionsgleichung einsetzt.
Mit dem Wachstumsfaktor wird angegeben, um welchen Faktor eine Funktion wächst oder fällt.
LösungDer Anfangswert beschreibt die Anfangssituation in der Funktion. Er gibt den Funktionswert an, mit welchem die Funktion startet. Darüberhinaus ist er der Schnittpunkt mit der y-Achse. Wenn wir ihn nicht einfach ablesen können, können wir ihn auch ausrechnen, indem wir $x=0$ in die Funktion einsetzen. Dabei machen wir uns zu Nutze, dass für eine allgemeine Zahl c $c^0=1$ gilt. Wir rechnen also
- Erste Funktionsgleichung: $f(0)=a\cdot b^0=1\cdot 1=a$. Der Anfangswert ist also a.
- Zweite Funktionsgleichung: $f(0)=4\cdot 2^0=4\cdot1=4$. Der Anfangswert ist also 4.
- Dritte Funktionsgleichung: $f(0)= \bigg(\dfrac {1}{2} \bigg)^ {0} \cdot 3=1\cdot3=3$. Der Anfangswert ist also 3.
Es gilt also für die
- Erste Funktionsgleichung $f(x)=a\cdot b^x$: Die Basis zum Exponenten x ist b. Also wird a x-mal mit b multipliziert. Der Wachstumsfaktor ist also b.
- Zweite Funktionsgleichung $f(0)=4\cdot 2^x$. Die Basis zum Exponenten x ist 2. Also wird 4 x-mal mit 2 multipliziert. Der Wachstumsfaktor ist also 2 und der Anfangswert 4 wird in jedem Schritt immer weiter verdoppelt.
- Dritte Funktionsgleichung $f(0)=f(x)= \bigg(\dfrac {1}{2} \bigg)^ {\large x} \cdot 3$: Die Basis zum Exponenten x ist $\dfrac {1}{2}$. Also wird 3 x-mal mit $\dfrac {1}{2}$ multipliziert. Der Wachstumsfaktor ist also $\dfrac {1}{2}$ und der Anfangswert 3 wird also in jedem Schritt immer weiter halbiert.
-
Bestimme die Wachstumsfaktoren der angegebenen Wachstumsfunktionen für die vorgegebene Anfangswerte.
TippsSetze für den unbekannten Wachstumsfaktor jeweils eine Variable fest. Setze im Anschluss den gegebenen x-Wert und Funktionswert ein und stelle nach der gesuchten Variable um.
LösungWir gehen im Prinzip immer gleich vor. Wir stellen die Gleichungen mit gegebenen x-Werten so um, dass wir auf die Lücken schließen können. Wir nehmen für die Lücken die Variable b, da wir ja auch immer den Wachstumsfaktor suchen.
- $f(x)=7 \cdot b^{\large x}$ ist die allgemeine Gleichung und wir wissen, dass $f(1)=21$ gilt. Wir setzen also ein und erhalten $f(1)=7\cdot b^1=21$. Dann stellen wir um, indem wir die Gleichung durch 7 teilen $b^1=21 : 7$. Jedoch gilt $b^1=b$; also lautet die Gleichung $b=21 : 7=3$. Damit lautet die Funktionsgleichung $f(x)=7 \cdot 3^{\large x}$.
- $ f(x)=3 \cdot b^{\large x}$ ist die Gleichung mit dem gesuchten Wachstumsfaktor. Es ist $f(3)=192$ gegeben, was wir nutzen, indem wir es in die Funktionsgleichung einsetzen: $f(3)=3 \cdot b^{\large 3}=192$. Wir stellen die Gleichung wieder nach b um und bekommen so $b=\sqrt[3]{\frac {192}{3}}=4$. Somit ist unsere Funktionsgleichung $ f(x)=3 \cdot 4^{\large x}$.
- $f(x)=0{,}5 \cdot b^{\large x}$ ist die Funktionsgleichung. Mit $f(2)=12{,}5$ erhalten wir $f(2)=0{,}5 \cdot b^2=12{,}5$. Wir stellen wieder nach b um und erhalten $b=\sqrt{12{,}5 : 0{,}5} = 5 $. Somit können wir die allgemeine Funktionsgleichung $ f(x)=0{,}5 \cdot 5^{\large x}$ aufstellen.
- $f(x)=2 \cdot b^{\large x}$ ist die Gleichung. Wir haben $f(5)=0{,}00064$, was wir wieder einsetzen können. Wir bekommen so $f(5)=2 \cdot b^5=0{,}00064$. Diese Gleichung stellen wir wieder nach b um und rechnen $b=\sqrt[5]{0{,}00064 : 2} = 0{,}2$. Nun kann die Funktionsgleichung wieder aufgestellt werden: $f(x)=2 \cdot 0{,}2^{\large x}$.
- $f(x)=0{,}2 \cdot b^{\large x}$ muss wieder untersucht werden. Wir haben die Information $f(3)=0{,}025$, womit wir $f(3)=0{,}2 \cdot b^3=0{,}025$ aufstellen können. Wir stellen die Gleichung wieder nach b und erhalten $b=\sqrt[3]{0{,}025 : 0{,}2}=0{,}5$. Nun können wir die Gleichung wieder aufstellen: $f(x)=0{,}2 \cdot 0{,}5^{\large x}$.
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