Pflanzen und Tiere des Sees
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Grundlagen zum Thema Pflanzen und Tiere des Sees
Das Ökosystem See ist verschiedene Zonen unterteilt. Wir zeigen dir in diesem Video, welche Bewohner der See beherrbergt. Dabei gehen wir auf die häufigsten Pflanzen und Tiere des Sees ein und erklären dir ihre Lebensweise. Im Sumpf am Rand von Seen kann man oft Erlenbuchwälder finden. Was das ist und wie die Schwarzerlen dort überleben können, erfährst du, wenn du dir dieses Video anschaust.
Transkript Pflanzen und Tiere des Sees
Seen sind von allen Seiten begrenzte Binnengewässer. Ihre Ufer fallen vom Land wie vom Wasser durch ihren üppigen, die Sicht versperrenden Pflanzenwuchs sofort ins Auge. Man erkennt deutlich unterschiedliche Zonen bestimmter Pflanzenarten. In klaren See können sich Wasserpflanzen bis in 10 Meter Tiefe ausbreiten. Im dichten Pflanzenbewuchs kaum zu erkennen, lauert ein skurriles Insekt auf Beute. Die spindeldürre Stabwanze erinnert in ihrem Aussehen und Verhalten an eine Gottesanbeterin. Eine Mückenlarve schwebt in erreichbarer Nähe an ihr vorbei. Im zweiten Versuch packt sie ihr Opfer und saugt es nach Wanzenart aus. Ab April mit steigenden Wassertemperaturen beginnt bei den Stichlingen die Paarungszeit. Die Männchen des in See häufigen Dreistacheligen Stichlings tragen nun ihr auffällig gefärbtes Prachtkleid. Irgendwo am Grund, zwischen den Wasserpflanzen versteckt, hat das Männchen ein Nest gebaut und versucht nun, Weibchen dorthin zu locken. Doch die Weibchen sind wählerisch. Nicht jedes Männchen hat mit seinem Werben Erfolg. Durch das Pflanzengewirr krabbelt eine Wasserspinne. Wie alle Spinnen braucht sie Luft zum Atmen. An ihrem haarigen Hinterleib zieht sie Luft mit in die Tiefe und lagert sie in einer selbst gesponnen Taucherglocke. Die Wasserspinne ist die einzige Spinne, die unter Wasser lebt. In windgeschützten Buchten treiben die großen luftgefüllten Blätter der See- und Teichrosen wie Flöße auf dem Wasser. Im Gegensatz zu landbewohnenden Pflanzen liegen die Spaltöffnungen für den Gasaustausch bei Schwimmblattpflanzen auf der Blattoberseite. Sie wurzeln fest verankert im Grund und ihre elastischen Stile können bis zu 5 Meter lang werden. Charakteristisch für die Flachwasserzone entlang des Seeufers ist das Röhricht. Das bis zu 4 Meter hohe Sumpfgras bietet Lebensraum für viele Tierarten. Ein Trupp Reiherenten sucht zwischen den Stängeln nach Nahrung. Die Enten haben es auf kleine Muscheln und Schnecken abgesehen. Das Blesshuhn taucht nach aufgeschreckten Kleintieren. Obwohl der Schilfgürtel eine Monokultur darstellt, ist er ausgesprochen artenreich und ein wichtiger Lebensraum für die Vogelwelt. Das Röhricht erfüllt dabei je nach Vogelart verschiedene Zwecke. Für den Höckerschwan liefert es neben Nahrung auch Nistmaterial. Zugleich ist der sumpfige Schilfgürtel auch Brutplatz der Schwäne. So elegant sie im Wasser sind, so schwerfällig wirken sie an Land. Ihre Beine sind relativ kurz und sitzen weit hinten am Körper. Die Schwimmhäute zwischen den Zehen weisen sie als typische Wasservögel aus. In der fünfwöchigen Brutzeit, die Anfang April beginnt, verändert sich ihr Nistplatz. Das Schilf wächst täglich bis zu 3 cm und verbirgt das Nest und seine Bewohner. Vor der Rohrweihe wäre auch ein unvorsichtiges Schwanenküken nicht sicher. Doch der Greifvogel ist auf dem Weg zum eigenen Nest. Im Schutz des Röhrichts erblicken viele Tiere das Licht der Welt. Eine Kleinlibellenlarve hat den See verlassen, um zu schlüpfen. An einen Schilfhalm geklammert, macht sie eine wunderbare Verwandlung durch. Aus der gefräßigen Larve entwickelt sich ein graziles Insekt, das sich in ein paar Stunden in die Lüfte erheben wird. Schilf wirkt zerbrechlich. Doch es trotzt dank seiner Biegsamkeit den härtesten Stürmen. Starker Wind peitscht das Wasser großer Seen häufig zu Wellen auf, die stets gegen das Ufer rollen. Dichte Röhricht-Gürtel stellen als Wellenbrecher einen natürlichen Schutz dar. Fehlt das Schilf, unterspült das Ufer. Unter den Baumwurzeln entstehen so kleine Höhlen. Der perfekte Unterschlupf für einen Bewohner, der vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv ist: Der Flusskrebs. Krebse tragen einen harten Panzer und wehrhafte Zangen, mit denen sie schmerzhaft zupacken können. Flusskrebse sind Allesfresser, die ihre Nahrung am Grund ertasten. Mit den kleinen Scheren zerteilen sie sie und führen sie zum Mund. Einst gab es sie in unseren heimischen Gewässern in rauen Mengen. Innerhalb eines Jahrhunderts brach ihr Bestand jedoch fast völlig zusammen. Eine Pilzinfektion, die sogenannte Krebspest, wütete unter den Panzerträgern und rottete sie nahezu aus. Eingeschleppte amerikanische Flusskrebsarten, die gegen die Seuche immun sind, besiedeln heute die meisten unserer Seen. Am Übergang vom Wasser zum Land wächst auf sumpfigem Boden Erlenbruchwald. Namensgebend ist die dominierende Schwarzerle. Diese Bäume sind besonders gut an hohe und wechselnde Wasserstände angepasst. Hohe Wasserspiegel stellen Pflanzen normalerweise vor ein Problem. Es mangelt im Boden an lebenswichtigem Stickstoff. Das Geheimnis der Erle sitzt an den auffälligen Wurzeln. An ihnen lebt ein Herr unsichtbarer Helfer. Es sind knöllchenbildende Bakterien, die im Gegensatz zur Erle Stickstoff aus der Luft binden können. Sie stellen ihn dem Baum zur Verfügung. Im Gegenzug versorgt die Erle die Bakterien mit energiereichen Kohlenhydraten aus der Fotosynthese. Neben der Erle gedeihen im Bruchwald nur wenige andere Bäume. Den Boden bedecken vor allem Gräser wie die Seggen sowie Schwertlilien und Farne. Der Sumpf, auf dem die Erlen wurzeln, gehörte vor langer Zeit zur offenen Seefläche.
Ökosystem See
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