Inflation und Deflation
Inflation bedeutet steigende Preise und Geldentwertung in einer Volkswirtschaft. Erfahre, wie die Inflationsrate berechnet wird und welche Auswirkungen Inflation haben kann. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!
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Grundlagen zum Thema Inflation und Deflation
Was ist eine Inflation? – Definition
Als Inflation bezeichnet man ein allgemein steigendes Preisniveau beziehungsweise eine Verminderung des Geldwerts innerhalb einer Volkswirtschaft, zum Beispiel innerhalb der Wirtschaft eines Staates. Einfach erklärt bedeutet das: Inflation sorgt dafür, dass Preise steigen und dass man sich für dasselbe Geld weniger kaufen kann, dass das Geld also an Kaufkraft verliert. Dabei meint Inflation nicht, dass die Preise einzelner Waren oder Dienstleistungen steigen oder es zu kurzzeitigen Schwankungen kommt. Von Inflation spricht man zum Beispiel noch nicht, wenn sich der Haarsalon um die Ecke entschließt, den Haarschnitt von 20 Euro auf 23 Euro zu erhöhen, oder der Spargel im Supermarkt wegen schlechter Ernte dieses Jahr ein bisschen mehr kostet als im letzten Jahr. Die Inflation bezieht sich immer auf die gesamte Wirtschaft und auf einen längeren Zeitraum. Um die Höhe der Inflation, die sogenannte Inflationsrate, in Deutschland zu berechnen, stellt das Statistische Bundesamt einen sogenannten Warenkorb zusammen. Die Statistiker ermitteln dabei die Preisentwicklung einer breiten Auswahl unterschiedlicher Waren und Dienstleistungen aus verschiedenen Branchen, die als typisch für den Konsum in Deutschland angesehen werden. Daraus errechnen sie dann die Inflationsrate.
Wie entsteht Inflation?
Für eine Inflation kann es ganz unterschiedliche Ursachen geben. Sie kann zum Beispiel entstehen, weil eine erhöhte Nachfrage nach Gütern besteht, die das Angebot übersteigt und von der Produktion nicht bedient werden kann. Wenn ihre Güter besonders nachgefragt sind, erhöhen Unternehmen die Preise und die Kaufkraft sinkt. Eine andere Möglichkeit ist, dass sich die Produktionskosten für Unternehmen erhöhen, zum Beispiel weil Rohstoffe teurer werden oder Löhne steigen, und sie deswegen ihre Preise erhöhen. Inflation kann auch entstehen, wenn sich die Geldmenge in einer Wirtschaft erhöht. Denn wenn eine im Vergleich zur vorhandenen Gütermenge zu große Geldmenge zur Verfügung steht, ist das Geld weniger wert.
Was ist eine Deflation? – Definition
Der Unterschied von Inflation und Deflation besteht darin, dass bei Letzterem das Preisniveau sinkt und sich die Kaufkraft erhöht. Die Deflation bedeutet also das genaue Gegenteil der Inflation.
Wie entsteht Deflation?
Auch für eine Deflation kann es verschiedene Ursachen geben. Sie kann zum Beispiel durch eine Überproduktion entstehen, durch zu hohe Importe aus dem Ausland oder durch eine Verknappung der Geldmenge aufgrund von geldpolitischen Maßnahmen.
Sind Inflation und Deflation ein Problem?
Inwieweit eine Inflation oder eine Deflation ein Problem für eine Volkswirtschaft ist, wird immer wieder diskutiert. Gemeinhin wird eine Deflation im Vergleich zu einer Inflation als problematischer angesehen. Da bei einer Deflation die Preise sinken, erwirtschaften die Unternehmen geringere Einnahmen. In der Folge versuchen sie, ihre Kosten zu senken, was zu Entlassungen, Lohnsenkungen oder auch zur Einstellung von Produktionszweigen oder Standorten führen kann. Dadurch sinken die Einkommen der Menschen und sie kaufen weniger. Die Steuereinnahmen verringern sich und eine Wirtschaftskrise kann die Folge sein. Ob eine Inflation ebenfalls schädlich ist, wird meist von ihrer Höhe und Geschwindigkeit abhängig gemacht. Man spricht hier je nach Intensität von schleichender Inflation, trabender Inflation, galoppierender Inflation oder von einer Hyperinflation. Die Grenzen für die einzelnen Stufen sind in der Wissenschaft allerdings nicht ganz genau festgelegt. Es ist unstrittig, dass eine Hyperinflation schädlich für eine Volkswirtschaft ist. Niedrige Inflationsraten gelten allerdings üblicherweise als nicht schädlich, sondern sogar als Motor des Wirtschaftswachstums. Wenn Unternehmen ihre Preise leicht erhöhen, steigen ihre Gewinnaussichten und sie beginnen, zu investieren, wodurch Arbeitsplätze entstehen, Löhne steigen und sich Steuern erhöhen können. Die Europäische Zentralbank, die im Euroraum für die Preisstabilität zuständig ist, strebt zum Beispiel eine Inflationsrate von jährlich 2 % an.
Transkript Inflation und Deflation
Ein steigendes Preisniveau bezeichnet man als Inflation. Ein sinkendes Preisniveau als Deflation. Den prozentualen Anstieg des Preisniveaus innerhalb eines bestimmten Zeitraums nennt man Inflationsrate. Ein Beispiel: Wir stellen uns eine Volkswirtschaft vor, in der jedes Jahr ausschließlich Porzellankatzen produziert werden. Seit Jahren kostet eine Porzellankatze auf dem Markt 100 Euro. Franz hat seine Porzellankatze neulich zerbrochen. Als er sich nun eine neue kaufen will, kostet diese plötzlich 110 Euro. Das bedeutet für Franz, dass sein Geld jetzt weniger wert ist und es eine Steigerung des Preisniveaus um zehn Prozent gab. Man spricht hierbei von einer Inflationsrate von zehn Prozent. Im Land der Porzellankatzen herrscht Inflation. Müsste Franz für die Porzellankatze statt 100 Euro nur noch 90 Euro bezahlen, gäbe es eine negative Inflationsrate von zehn Prozent. Der Wert seines Geldes wäre gestiegen, die Waren wären günstiger geworden. Im Land der Porzellankatzen würde Deflation herrschen. Wie entsteht Inflation? Grundsätzlich lässt sich sagen, wenn es Inflation gibt, wächst die Geldmenge in einem Staat stärker als die Menge aller hergestellten Güter. Ein Beispiel: Die Porzellankatzen sind so beliebt geworden, dass sie immer häufiger und schneller gekauft werden. Dadurch steigt ihr Preis. Weil die Leute glauben, die Porzellankatzen werden bald noch teurer, beginnen sie sie auf Vorrat und immer schneller zu kaufen. Um noch mehr Porzellankatzen kaufen zu können, beginnen die Menschen Schulden zu machen. Die Porzellankatzen werden immer seltener und teurer, und das Geld verliert immer mehr an Wert. In der Theorie heißt das, eine anhaltende überhöhte Güternachfrage geht über das gesamtwirtschaftliche Güterangebot hinaus. Außerdem kommt es zu einer Erhöhung der im Umlauf befindlichen Geldmenge und beziehungsweise oder der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Wie entsteht Deflation? Die im Umlauf befindliche Geldmenge und bzw. oder die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes verringern sich. Ein Beispiel: Im Land der Porzellankatzen herrscht schlechte Stimmung. Die Konjunktur flaut ab. Die Menschen haben Angst um ihre Gehälter und Arbeitsplätze. Deshalb geben sie weniger von ihrem Geld aus und achten besser auf ihre Güter. Der Preis für Porzellankatzen sinkt. Jetzt halten sich auch die Unternehmer zurück. Sie investieren nicht mehr, es kommt zu Entlassungen. In der Theorie heißt das, die Gesamtgüternachfrage sinkt bei ungefähr gleichbleibendem Güterangebot und es entsteht eine Nachfragelücke. Zusammenfassung: Bei Inflation wächst die Geldmenge in einem Staat stärker als die Geldmenge aller hergestellten Güter. Ein steigendes Preisniveau bezeichnet man als Inflation. Bei einer Deflation sinkt die Gesamtgüternachfrage bei gleichem Güterangebot. Ein sinkendes Preisniveau bezeichnet man als Deflation.
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