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Kernfusion

Kernfusion – Einstein und das Sonnenfeuer Erfahrt, was Kernfusion ist und wie Einstein sie erklärt hat. Entdeckt, wie die Sonne Energie erzeugt und welchen Beitrag der Massendefekt leistet. Interessiert? All das und mehr im folgenden Text!

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Was ist eine Kernfusion?

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Jakob Köbner
Kernfusion
lernst du in der 9. Klasse - 10. Klasse

Grundlagen zum Thema Kernfusion

Kernfusion

Hast du schon einmal vom Sonnenfeuer gehört, das die Menschen auf der Erde entfachen wollen, und dich gefragt, was das bedeutet? Damit ist die Kernfusion gemeint. Sie ist der Energielieferant der Sonne und damit auch der Erde. Und Menschen forschen schon seit vielen Jahrzehnten daran, eine künstliche Sonne zu bauen, um damit Energie zu gewinnen. Wir wollen uns anschauen, wie das funktionieren soll. Aber dafür müssen wir zunächst eine grundlegende Frage klären: Was ist eine Kernfusion überhaupt?

Kernfusion – einfach erklärt

Äquivalenz von Masse und Energie

Wir beginnen mit Albert Einstein und einer sehr berühmten Formel, die auf den ersten Blick recht unscheinbar wirkt:

$E = m \cdot c^{2}$

Diese Formel entwickelte Albert Einstein im Rahmen der speziellen Relativitätstheorie. Sie beschreibt die Äquivalenz von Masse $m$ und Energie $E$, die über das Quadrat der konstanten Lichtgeschwindigkeit $c$ zusammenhängen. Sie besagt, dass Masse in Energie umgewandelt werden kann – und genau das passiert bei der Kernfusion. Die Energieumwandlung ist also eine Umwandlung von Masse zu Energie. Verantwortlich ist der sogenannte Massendefekt.

Der Massendefekt

Wir betrachten einen Heliumkern, der aus zwei Protonen und zwei Neutronen besteht, und stellen uns eine extrem feine Waage vor. Auf die eine Seite der Waage legen wir zwei einzelne Neutronen und zwei einzelne Protonen, auf die andere Seite legen wir den Heliumkern. Hätten wir eine Waage, die wirklich fein genug wäre, um Atome zu wiegen, sähe das Experiment so aus:

Kernfusion: Erklärung des Massendefekts

Erstaunlicherweise sind die einzelnen Bestandteile des Kerns schwerer als der zusammengebaute Kern. Diesen Massenunterschied $\Delta m$ nennt man Massendefekt und er hängt direkt mit Einsteins berühmter Formel zusammen. Denn die fehlende Masse wird bei der Fusion in Form von Bindungsenergie frei. Das ist die Energie, die man aufbringen müsste, um den Kern wieder zu spalten:

$\Delta E = \Delta m \cdot c^{2}$

Der Massendefekt ist auch der Grund, warum bei radioaktivem Zerfall Energie frei wird: In diesem Fall sind die Tochterkerne, die entstehen, stabiler als der Mutterkern. Sie haben also eine insgesamt höhere Bindungsenergie als der Mutterkern. Und die Differenz dieser Bindungsenergien wird als Energie frei.
Je nach Fall kann sowohl bei der Kernfusion als auch beim Kernzerfall Energie frei werden. Der Massendefekt hängt nämlich vor allem von der Anzahl der Nukleonen und dem Verhältnis zwischen Protonen und Neutronen ab. Die genaue Berechnung ist kompliziert, aber vereinfacht kann man sagen, dass bei Kernen, die leichter als Eisen sind, Energie durch Fusion frei wird, während bei schwereren Kernen durch Zerfall Energie freigesetzt wird.

Jetzt wissen wir aber immer noch nicht, wie bei einer Kernfusion der Ablauf ist. Dazu betrachten wir eines der wichtigsten Beispiele für Kernfusion: die Sonne.

Kernfusion in der Sonne

Die Sonne besteht zu mehr als 90% aus Wasserstoff, genauer gesagt aus Wasserstoffplasma. Plasma ist ein Aggregatzustand. Ein Stoff geht in diesen Zustand über, wenn man ihn auf extreme Temperaturen erhitzt. Dann können alle Atome vollständig ionisiert werden, also ihre Elektronen verlieren. Diese sind dann, genau wie die Kerne, freie Teilchen im Plasma. Im Kern der Sonne herrschen Temperaturen von um die 15 Millionen Kelvin, also ausreichend hohe Temperaturen, um Wasserstoff zu einem Plasma zu machen. Bei den ionisierten Wasserstoffkernen handelt es sich einfach um Protonen, die schrittweise zu Helium fusioniert werden. Für die Kernfusion sind neben den extrem hohen Temperaturen auch extrem hohe Drücke notwendig, denn die Wasserstoffkerne sind positiv geladen und stoßen sich daher eigentlich ab. Im Kern der Sonne herrschen Drücke von bis zu 200 Milliarden Bar. Das ist ausreichend, damit die Fusion stattfinden kann – und trotzdem ist die Verschmelzung von zwei Protonen sehr unwahrscheinlich. Im Mittel dauert es 15 Milliarden Jahre, bis zwei Protonen verschmelzen. Im Kern der Sonne sind allerdings riesige Mengen an Wasserstoff vorhanden. So riesige Mengen, dass trotz der geringen Wahrscheinlichkeit ständig Fusionen stattfinden, die ausreichend Energie für die Sonne produzieren. Schauen wir uns den Fusionsprozess in der Sonne etwas genauer an.

Die Proton-Proton-Reaktion

Wir haben schon festgehalten, dass die Fusion von Wasserstoff zu Helium in mehreren Schritten stattfindet. Beim ersten Schritt verschmelzen zwei Protonen miteinander. Eines der Protonen wandelt sich in ein Neutron um, weil ein Kern aus zwei Protonen aufgrund der großen Abstoßung instabil wäre. Dabei werden ein Positron $\text{e}^{+}$ und ein Elektron-Neutrino $\nu_{e}$ frei:

$_{1}^{1}\text{H} + _{1}^{1}\text{H} \rightarrow _{1}^{2}\text{H} + \text{e}^{+} + \nu_{e} + 0,42~\text{MeV}$

Kernfusion Physik: Die pp-Kette

Bei diesem Prozess wird eine Energie von $0,42~\text{MeV}$ frei. $\text{MeV}$ steht für die Einheit Megaelektronenvolt. Den neuen Kern $_{1}^2\text{H}$, der aus einem Proton und einem Neutron besteht, nennt man auch schweren Wasserstoff oder Deuterium. Der Deuteriumkern kann anschließend mit einem weiteren Proton zu Helium-3 verschmelzen. Das ist ein leichtes Isotop des Heliums. Dabei wird Energie in Form von Strahlung $\gamma$ frei:

$_{1}^{2}\text{H} + _{1}^{1}\text{H} \rightarrow _{2}^{3}\text{He} + \gamma + 5,5~\text{MeV}$

Kernfusion Physik: Die pp-Kette

Im letzten Schritt der Reaktionskette fusionieren zwei Helium-3-Kerne miteinander. Dabei entstehen dann ein Heliumkern und zwei freie Protonen.

$_{2}^{3}\text{He} + _{2}^{3}\text{He} \rightarrow _{2}^{4}\text{He} + 2 _{1}^{1}\text{H} + 12,86~\text{MeV}$

Kernfusion Physik: Die pp-Kette

Der letzte Schritt der Reaktionskette, also die Erzeugung des Heliumatoms, kann auch durch andere Reaktionen erfolgen. Allerdings ist die hier beschriebene Kette die häufigste. Der erste Schritt ist allerdings immer das Verschmelzen von zwei Protonen zu einem Deuteriumkern. Deswegen nennt man die gesamte Reaktionskette auch Proton-Proton-Reaktion.

Der Endprodukt der Reaktionskette, also der Heliumkern, ist leichter als seine einzelnen Bestandteile. Er hat also einen großen Massendefekt und damit eine hohe Bindungsenergie, die während der Fusion freigesetzt wird. Diese Energie ist extrem groß. Nur $1~\text{g}$ Wasserstoff setzt umgerechnet eine Energie von $416.566.000.000~\text{J}$ frei$^1$. Das ist so viel wie etwa $14~\text{Tonnen}$ Steinkohle oder $1~\text{Tonne}$ Heizöl$^2$. Deswegen wird seit Jahrzehnten daran geforscht, auch auf der Erde die Kernfusion zu nutzen, um Energie zu erzeugen.

In Kernfusionsreaktoren will man allerdings keine Wasserstoffkerne fusionieren, sondern schwerere Wasserstoffisotope, und zwar Tritium $_1^{3} \text{H}$ und Deuterium $_1^{2} \text{H}$. Diese beiden Kerne lassen sich unter leichter realisierbaren Bedingungen verschmelzen. Die Temperaturen müssen zwar höher sein als im Kern der Sonne, aber der Druck kann sehr viel niedriger sein. Auch hier ist das Endprodukt Helium. Die Reaktionsgleichung für diesen Prozess sieht so aus:

$_1^{2}\text{H} + _1^{3}\text{H} \rightarrow _{2}^{4}\text{He} + \text{n} + 17,6~\text{MeV}$

Kernfusion Physik: Deuterium und Tritium

Allerdings scheint es bis dahin noch ein weiter Weg zu sein. Die gesteuerte Kernfusion ist technologisch nämlich extrem kompliziert. Trotzdem lohnt sich der Aufwand, denn die Kernfusion hat viele Vorteile. Man benötigt nur sehr wenig Brennstoff, Fusionsreaktoren sind sehr sicher und die Energieerzeugung erzeugt kaum Treibhausgase.

Kurze Zusammenfassung des Videos Kernfusion

In diesem Video erfährst du, was Kernfusion ist und was Einstein damit zu tun hat. Du lernst die Funktion des Massendefekts kennen und wie viel Energie in der Sonne freigesetzt wird. Damit kannst du jetzt sicher super ein Referat zur Kernfusion vorbereiten.

Quellen

1 Bergmann, Ludwig, et al. "Lehrbuch der Experimentalphysik; Bd. 8: Sterne und Weltraum." (2002), S.233

2 Bezogen auf die Steinkohleeinheit bzw. Öleinheit.

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Kernfusion

Hallo und herzlich willkommen zu Physik mit Kalle. Wir machen weiter mit der Atomphysik und wollen uns heute mit der Kernfusion beschäftigen. Wir lernen heute:

Was Kernfusion ist, was bei einer Kernfusion genau passiert, was der Massendefekt ist und wo Kernfusion überhaupt stattfindet.

Für dieses Video solltet ihr mindestens das Video über den Atomkern gesehen haben, aber auch das Video über die Radioaktivität kann nicht schaden, um die Beispiele am Ende komplett zu verstehen. Falls ihr noch nicht wisst, was Isotope sind, empfehle ich euch auch das Video über das Periodensystem mit der Einführung zur Atomphysik anzusehen. So, dann wollen wir mal. Wir fangen mit der einfachsten Frage an.

Was ist eigentlich Kernfusion? Im Bild links seht ihr zwei Isotope des Wasserstoffs. Oben mit zwei Neutronen und einem Proton, das sogenannte Tritium und unten mit einem Proton und einem Neutron das Deuterium. Wenn Druck und Temperatur hoch genug sind, können sich diese zwei Kerne, trotz der elektrischen Abstoßung nahe genug kommen, um mit der starken Wechselwirkung aneinander gebunden zu werden. Dabei entsteht ein neuer Kern. Diesen Vorgang nennt man Kernfusion. Einfach gesagt bedeutet Kernfusion also: Zwei Atomkerne verschmelzen zu einem. Dabei kann Energie gewonnen, aber auch verloren werden. Um zu verstehen warum das so ist, müssen wir uns einmal ansehen, was dabei genau passiert. Links im Bild seht ihr Albert Einstein. 1905 veröffentlichte er seine Arbeit zur speziellen Relativitätstheorie, die die vielleicht bekannteste Formel der Physik enthält: E=m×c². Ihr habt diese Formel wahrscheinlich schon öfter gesehen und euch gefragt, wofür ihr die eigentlich braucht. Ihr braucht sie zum Beispiel hier. Wie ihr vielleicht schon wisst, steht das E für Energie, das m für Masse und das c für die Lichtgeschwindigkeit. Mithilfe dieser Formel lässt sich berechnen, wie viel Energie bei einer Kernfusion gewonnen wird oder verloren geht. Bei einer Kernfusion wird nämlich Masse in Energie verwandelt oder umgekehrt. Wie viel Energie man dabei gewinnt oder verliert, hängt vom sogenannten Massendefekt ab. Und da wir den noch nicht kennen, wollen wir ihn uns mal genauer ansehen. Stellt euch vor, ich hätte eine Waage, die so fein ist, dass ich damit kleinste Unterschiede sogar zwischen einzelnen Atomkernen messen kann. Wenn ich nun zum Beispiel einen Heliumkern nehme, also zwei Neutronen und zwei Protonen und auf der rechten Seite den Kern hinlege und auf der linken die einzelnen Bauteile, dann werde ich feststellen, dass die beiden Seiten nicht gleich schwer sind. Das ist der sogenannte Massendefekt. Der Atomkern, der durch die starke Wechselwirkung zusammengehalten wird, hat eine sogenannte Bindungsenergie. Diese Bindungsenergie trägt nach Einsteins Formel direkt zur Masse des Kerns bei. Deshalb ist der Kern leichter als seine einzelnen Bauteile. Einfach gesagt wird die durch die Bindungsenergie ersetzte Masse, bei der Fusion des Kerns als Energie frei. Und deshalb kann man aus Kernfusionen auch beachtliche Energiemengen gewinnen. Auf der anderen Seite ist der Massendefekt auch der Grund, warum durch radioaktiven Zerfall Energie gewonnen werden kann. Wenn ein radioaktiver Kern zu einem stabileren Kern zerfällt, hat dieser stabilere Kern eine größere Bindungsenergie. Generell kann man sagen, es lohnt sich eher kleine Kerne zu verschmelzen, und Große zerfallen zu lassen. Es gibt hierbei aber Ausnahmen. Wie ich am Anfang schon gesagt habe, müssen für eine Kernfusion allerdings Temperatur und Druck hoch genug sein, sodass die Kerne überhaupt nah genug aneinander kommen können, um zu verschmelzen. Es gibt einen Ort, der diese Bedingungen erfüllt und den ihr auch alle schon einmal gesehen habt. Es ist die Sonne. Im Inneren der Sonne herrschen Temperaturen von etwa 15 Millionen Grad und enormer Druck. Daher sind im Inneren der Sonne einige verschiedene Kernfusionen möglich. Die Wichtigste davon ist die sogenannte Proton-Proton-Reaktion, die ich euch einmal kurz zeigen möchte. Die Sonne besteht zu über 90% aus Wasserstoff und diese Wasserstoffkerne, also Protonen werden in der Proton-Proton-Reaktion zu Heliumkernen verschmolzen. Im ersten Schritt verschmelzen zwei Protonen miteinander. Da ein Atomkern aus zwei Protonen höchst instabil ist, zerfällt dieser relativ schnell durch Abgabe eines Positrons und eines Neutrinos zu einem Deuteriumkern, also einem Proton und einem Neutron. Diese Reaktion ist übrigens trotz der extremen Bedingungen in der Sonne äußerst unwahrscheinlich. Ein Proton benötigt in der Sonne durchschnittlich 15 Milliarden Jahre, um mit einem zweiten Proton zu verschmelzen. Aufgrund der riesigen Mengen Wasserstoff in der Sonne reicht diese Reaktion dennoch trotzdem, um das gesamte Sonnensystem zu beheizen. Machen wir weiter mit dem zweiten Schritt unserer Reaktion. Unser frischgebackener Deuteriumkern kann nun mit einem weiteren Proton zu Helium-3 verschmelzen. Also einem leichten Heliumkern mit zwei Protonen und nur einem Neutron. Dabei wird auch ein Photon erzeugt, dass die überschüssige Energie trägt. Im dritten und letzten Schritt der Proton-Proton-Reaktion, verschmelzen nun zwei dieser Helium-3-Kerne zu einem Helium-4-Kern, wobei 2 Protonen abgegeben werden. Mithilfe dieser Reaktion wird also der Wasserstoff in der Sonne langsam zu Helium verbrannt und die dabei gewonnene Energie ist enorm. 1g Wasserstoff, das zu Helium verbrannt wird, setzt genauso viel Energie frei wie 10000 l Heizöl. Aus diesem Grund wird schon seit Jahrzehnten an Fusionsreaktoren geforscht, die mit Kernfusion Energie gewinnen sollen. Es wird aber wohl noch einige Zeit dauern, bis die technischen Probleme gelöst sind. Fassen wir noch einmal zusammen, was wir heute gelernt haben. Kernfusion nennt man den Prozess, bei dem zwei Atomkerne zu einem verschmelzen. Man kann durch Kernfusion Energie gewinnen, meistens bei leichten Kernen, aber auch verlieren, zum Beispiel, indem man mit zwei schweren Kernen einen noch viel schwereren Kern herstellt. Allgemein gesagt, ist der Massendefekt des erzeugten Kerns größer als die Summe der Massendefekte der beiden verschmelzenden Kerne, dann wird Energie gewonnen. Ist er kleiner, wird Energie verloren. Der Massendefekt ist definiert als der Unterschied zwischen der Masse eines Kerns und der zusammengezählten Masse seiner einzelnen Bauteile. In der Sonne werden durch Kernfusion unglaubliche Mengen Energie erzeugt. So, das war es schon wieder für heute. Vielen Dank fürs Zuschauen, ich hoffe ich konnte euch helfen. Ich wünsche euch einen schönen Tag, bis dann euer Kalle.

6 Kommentare
  1. schwieriger Inhalt verständlich dargestellt.
    Vielen Dank.

    Von Ru Kroker, vor fast 9 Jahren
  2. Einstein hat auf die Tafel im Hintergrund bestimmt lol geschrieben :D
    Danke für dein Video habs verstanden. Und danke Einstein :)

    Von Selma Reinhold, vor mehr als 11 Jahren
  3. @Suemeyra: Der Kern ist leichter als seine Bestandteile da die Bindungsenergie nichts wiegt. Sie trägt zur Masse bei bedeutet, dass wenn man die Bindungsenergie mit der Formel E=m*c^2 in Masse umrechnen würde, man den Wert erhält um den der Kern leichter ist.

    Von Nikolai P., vor mehr als 11 Jahren
  4. Wenn die Bindungsenergie doch zur Masse beiträgt muss der zusammengebaute Kern doch schwerer sein als seine Einzelteile?

    Von Suemeyra Oezdemir, vor mehr als 11 Jahren
  5. Hat der Kern, der durch die Verschmelzung des Deuterium- und des Tritiumkernes entstanden ist, einen Namen?

    Von Sabinesolf, vor fast 12 Jahren
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Kernfusion Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Kernfusion kannst du es wiederholen und üben.
  • Beschreibe den Ablauf einer Kernfusion.

    Tipps

    Überlege, wodurch die Erde am Tag erwärmt und erhellt wird.

    Das Gegenteil der Fusion ist die Spaltung.

    Lösung

    Bei der Kernfusion verschmelzen zwei Atomkerne miteinander. Damit dies passiert, müssen die Kerne auf einen minimalen Abstand gebracht werden. Dabei muss gegen die Coulomb-Abstoßung gearbeitet werden. Daher läuft die Fusion nur bei gewaltigen Drücken ab. Im Sonnensystem funktioniert sie daher nur innerhalb des Kerns der Sonne.

    Bei der Verschmelzung entsteht ein größerer Kern. Im Fall der Sonne verbinden sich zwei Wasserstoffisotope zu einem Heliumisotop. Dabei wird eine gewaltige Energie frei. Diese erhellt und erwärmt unser komplettes Sonnensystem.

  • Gib die komplette Proton-Proton-Fusion an.

    Tipps

    Die untere Zahl ist die Kernladungszahl. Sie bestimmt das Element.

    Beim Aufstellen einer Kernreaktionsgleichung muss die Summe der unteren als auch der oberen Zahlen links und rechts vom Pfeil gleich groß sein.

    Achte auf die $+$-Zeichen und den $\longrightarrow$ (Reaktionspfeil), auf diese Zeichen müssen immer Reaktionsteilnehmer folgen.

    Lösung

    Bei den Gleichungen steht die obere Zahl für die Massenzahl (A = N + Z) und die untere für die Kernladungzahl Z.

    Durch diese Fusion in drei Schritten wird genug Energie erzeugt, um unser komplettes Sonnensystem zu beleuchten und zu erwärmen. In den 4,7 Milliarden Jahren, in denen die Sonne bisher besteht, wurden 140.000 Erdmassen an Wasserstoff umgesetzt. Damit wurde ein Massendefekt von 90 Erdmassen ausgenutzt. In jeder Sekunde setzt die Sonne mehr Energie frei als alle unsere Kraftwerke in 600.000 Jahren.

  • Gib an, was der Massendefekt ist.

    Tipps

    E steht für die Energie und m für die Masse, c ist die Lichtgeschwindigkeit.

    Worin könnte der Defekt bestehen? Also was wird beschädigt?

    Lösung

    Der Massendefekt wird als Defekt benannt, da er die Newton'schen Gesetze verletzt. Ansonsten würde er als Masseneffekt betitelt werden. Nach Newton ist Masse eine Grundgröße, nach Einstein ist nur noch die Lichtgeschwindigkeit eine Grundgröße und alle anderen Größen sind von dieser abhängig.

    Der Massendefekt beschreibt folgendes Phänomen. Sobald sich Kernbausteine wie Protonen und Neutronen verbinden, muss der gebildete Atomkern weniger Masse besitzen als seine Einzelteile, da zusätzlich eine Bindungsenergie den Kern zusammenhält. Diese Energie kann auch bei einer Kernspaltung entfesselt werden. Je größer der Kern ist, desto größer ist die Bindungsenergiedichte, also die Bindungsenergie im Verhältnis zur Kernmasse. Daher lohnt es sich, große Kerne zu spalten und kleine Kerne zu fusionieren.

  • Bestimme, wie lange wir noch die Sonne genießen können.

    Tipps

    Wende den Dreisatz an.

    Der Anteil an Helium wird nicht gebraucht.

    Lösung

    Zur Bestimmung müssen wir annehmen, dass sich die Effektivität der Sonne nicht verändert. Da in 5 Milliarden Jahren ca. 50 % des Brennstoffes verbraucht wurden, muss also der restliche Brennstoff in ebenfalls 5 Milliarden Jahren verbraucht sein.

    Der Brennstoffverbrauch eines Sterns variiert jedoch. Die Sonne hat nach Hochrechnungen Brennstoff für 13 Milliarden Jahre und ist bereits 4,57 Milliarden Jahre alt. In dieser Zeit hat sie 14.000 Erdmassen an Wasserstoff durch Kernfusion in Helium umgewandelt. Dabei wurden durch den Massendefekt 90 Erdmassen an Energie frei.

    Damit müsste sie noch ca. 9 Milliarden Jahre weiter scheinen können. Wissenschaftler garantieren jedoch nur 5 Milliarden Jahre Genuss des Sonnenscheins. Grund ist der Heliumanteil im Kern. Dieser erhöht sich immer weiter, da im Kern keine Konvektion erfolgt. Dadurch wird der Kern immer reicher an Masse. Das hat den Effekt, dass sich die Sonne zu einem bestimmten Zeitpunkt, in etwa 5 bis 6 Milliarden Jahren, ausdehnen muss. Dabei wird sie auf das Hundertfache der heutigen Größe anschwellen und dabei den Merkur und die Venus verschlucken. Sie wird zu einem roten Riesen.

    Die Sonne wird gleichzeitig an Effektivität gewinnen, deshalb wird es dann auf der Erde etwa 1000°C heiß sein.

    Wenn sie dann ihren Brennstoff komplett verbraucht hat, fällt sie in sich zusammen. Zurück bleibt eine Kugel von der Größe der Erde, welche jedoch in etwa 45% der Masse unseres Sonnensystems besitzen wird. Daher werden die verbliebenen 6 Planeten weiterhin um diese Kugel kreisen. Die Sonne ist dann ein weißer Zwerg.

    Dieser Zyklus zeigt sich überall in unserer Galaxis. Für das andere mögliche Ende eines Sterns hat die Sonne deutlich zu wenig Masse. Daher wird sie nicht als Nova oder gar Supernova ihre Existenz beenden und auch kein Neutronenstern oder ein schwarzes Loch werden.

  • Gib wieder, wo es zur Kernfusion kommt.

    Tipps

    Die Kernfusion findet nur bei sehr hohem Druck statt.

    Kernfusion und Kernspaltung unterscheiden sich.

    Lösung

    Der Mensch ist leider noch nicht in der Lage, die nötigen Drücke und Temperaturen kosteneffizient zu erzeugen, die für die Kernfusion notwendig sind. Lediglich mit einer Wasserstoffexplosion und in einem Forschungsreaktor ist dies bisher möglich.

    In unserer Nähe findet lediglich im Kern der Sonne wirtschaftliche Kernfusion statt. In unserer Galaxie gibt es jedoch viele Sonnen, in welchen Kernfusion abläuft. In sehr dichten Sternen kann sogar eine Kernfusion ablaufen, bei der Eisen entsteht.

  • Erkläre die Funktionsweise eines Fusionsreaktors.

    Tipps

    Die Erklärung ist eine vereinfachte Darstellung der Fachdarstellung.

    Ordne zunächst die Erklärungen zu, die dir am einfachsten erscheinen.

    Lösung

    Die Entwicklung der Kernfusion schreitet voran, nachdem 1997 erstmals mit dem JET (Joint European Torus) in Großbritannien eine Kernfusionsleistung erzeugt wurde.

    Mit dem ITER wurde ein neuer Reaktor entwickelt, welcher mit der 10-fachen Plasmamenge arbeiten kann. Dadurch wird die nötige Aufheizleistung im Verhältnis zur erzeugten Leistung drastisch reduziert. Damit kann bei 800 m³ Plasmamenge zehnmal mehr Energie gewonnen werden, als für den Start notwendig ist. Die Effizienz ist damit sehr gut. Mit 500 MW Leistung schlägt es dabei jedes gebaute Kernkraftwerk.

    Hinzu kommt, dass es bei der Kernfusion kein Entlagerproblem gibt, da man mit dem Endprodukt Luftballons füllen kann. Zudem besteht bei einem Unglück keine Gefährdung, da das Plasma zwar eine Temperatur von 100 Millionen Kelvin besitzt, sich jedoch bei kleinstem Kontakt mit der Reaktorwand bereits wieder auf Raumtemperatur abkühlt.

    Mit alltagstauglichen Fusionsreaktoren würden alle Energieprobleme der Vergangenheit angehören.

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