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Freier Fall als beschleunigte Bewegung

Der freie Fall beschreibt die Bewegung eines fallenden Körpers unter Einfluss der Schwerkraft, bei Vernachlässigung des Luftwiderstands. Die Fallbeschleunigung beträgt etwa 9,81 m/s². Lerne, wie man die Bewegung mit verschiedenen Formeln beschrieben kann, um die Fallzeit und die Aufprallgeschwindigkeit zu berechnen. Natürlich helfen wir dir mit den Gleichungen!

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Was beschreibt der freie Fall in der Physik?

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Freier Fall als beschleunigte Bewegung
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Grundlagen zum Thema Freier Fall als beschleunigte Bewegung

Freier Fall – einfach erklärt

Der freie Fall ist eine faszinierende Sache. Ob beim Fallschirmspringen, Bungee Jumping oder auf dem Jahrmarkt: Menschen sind fasziniert von der Beschleunigung, die man dabei erfährt. Dass der freie Fall auch physikalisch interessant ist, davon handelt dieser Text. Und natürlich erfährst du hier auch, wie du mit dem freien Fall rechnen kannst.

Der freie Fall ist eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung mit der Erdbeschleunigung gg, die in diesem Zusammenhang auch Fallbeschleunigung genannt wird.
Der freie Fall ist eine Vereinfachung einer realen Fallbewegung, da dabei die bremsende Wirkung des Luftwiderstandes vernachlässigt wird.

Wahrscheinlich bist du noch nicht selbst mit einem Fallschirm gesprungen, aber auch bei manchen Fahrgeschäften auf der Kirmes kannst du erfahren, wie sich der freie Fall anfühlt. Doch was ist überhaupt ein freier Fall und wie kann er physikalisch beschrieben werden? Diese und weitere Fragen sollen im Folgenden geklärt werden.

Der freie Fall beschreibt die idealisierte Bewegung eines nach unten fallenden Körpers unter Einfluss der Schwerkraft bzw. der Gravitation. Der Luftwiderstand wird dabei vernachlässigt. Ein einfaches Beispiel wäre das Fallenlassen eines Steins.

Freier Fall eines Steins

Es handelt sich dabei um eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung, deren konstante Beschleunigung die Fallbeschleunigung ist. Auf der Erde entspricht diese der Erdbeschleunigung bzw. dem Ortsfaktor gg.

Die Fallbeschleunigung bzw. der Ortsfaktor ist vor allem eine Folge der Gravitationskraft der Erde, deren Wirkung die Gewichtskraft FGF_\text{G} von Körpern ist.

Es gilt: FG=mgF_\text{G}=m \cdot g.

Dabei ist mm die Masse des Körpers.

Der Ortsfaktor ist allerdings nicht ganz konstant auf der Erde. Dies liegt zu einem am breitengradabhängigen Einfluss der Zentripetalkraft, zum anderen am Höhenprofil der Erde und der Abweichung der Erde von der Kugelgestalt.
Als guter Mittelwert, welcher der Realität (auf der Erde) sehr nahe kommt, wird der Wert g=9,81 ms2g=9{,}81~\frac{\text{m}}{\text{s}^2} verwendet.

Wusstest du schon?
Wenn du auf einem anderen Planeten, wie zum Beispiel dem Mond, springst, würdest du viel höher springen als auf der Erde. Das liegt daran, dass die Schwerkraft auf dem Mond nur etwa ein Sechstel so stark ist wie auf der Erde!

Freier Fall – die wichtigsten Formeln

Bevor wir uns die Bewegungsgesetze genauer ansehen, mit denen der freie Fall physikalisch beschrieben werden kann, stellen wir erstmal die beiden wichtigsten Formeln vor, die zur Lösung typischer Fragestellungen am häufigsten genutzt werden.

Am häufigsten wird nach der Fallzeit tFt_\text{F} beim freien Fall gesucht. Diese lässt sich mit folgender Formel berechnen:

tF=2hgt_\text{F}=\sqrt{\dfrac{2h}{g}}

Dabei ist hh die Fallhöhe und gg der Ortsfaktor bzw. die Fallbeschleunigung.

Außerdem wird oft danach gefragt, welche Geschwindigkeit vv der Körper nach Ablauf der Fallzeit tFt_\text{F} hat. Es wird also die Aufprallgeschwindigkeit oder Endgeschwindigkeit v(tF)v(t_\text{F}) gesucht:

v(tF)=±2ghv(t_\text{F})=\pm \sqrt{2gh}

Für die Fallzeit tFt_\text{F} sind nur positive Lösungen der Quadratwurzel sinnvoll. Das Vorzeichen der Geschwindigkeit v(tF)v(t_\text{F}) ist allerdings abhängig von der Orientierung der Ortsachse, auf die wir im Folgenden noch näher eingehen.

Schlaue Idee
In einem Experiment zuhause kannst du zwei gleich geformte Gegenstände unterschiedlicher Masse gleichzeitig fallen lassen. Beobachte, wie sie den Boden zur gleichen Zeit erreichen. Das zeigt dir, dass Masse mm bei der Fallzeit tFt_F keine Rolle spielt.

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Freier Fall – Bewegungsgesetze

Nun sehen wir uns genauer an, wie die oben genannten Formeln zustande kommen bzw. wie sie aus den Bewegungsgesetzen der gleichmäßig beschleunigten Bewegung folgen.

Orientierung der Ortsachse

Bevor wir die Bewegungsgesetze für den freien Fall aufstellen, mit denen wir Aussagen über Fallzeiten, Aufprallgeschwindigkeiten und ähnliche Größen machen können, müssen wir uns zunächst über die Orientierung der Ortsachse Gedanken machen.

Die einfachsten Gleichungen erhalten wir mit einer nach unten orientierten Ortsachse.
Hierbei stellst du sozusagen die Welt auf den Kopf. Du lässt den Gegenstand in der Höhe hh über dem Boden beim Punkt 00 los, d. h. der Startpunkt des freien Falls ist als y(0)=0y(0)=0 definiert.
Er trifft dann nach der Fallzeit tFt_\text{F} auf dem Erdboden auf, der dann die Ortskoordinate y(tF)=hy(t_\text{F})=h erhält.
Der Vorteil dieses Vorgehens ist, dass keine negativen Werte auftreten.

Bei einer nach oben orientierten Ortsachse ist der Nullpunkt hingegen auf dem Boden und die Ortsachse zeigt nach oben.

freier fall

Der Gegenstand wird zum Zeitpunkt t=0t=0, also zu Beginn der Zeitmessung, losgelassen und befindet sich an der Position y0=y(0)=hy_0=y(0)=h. Nach der Fallzeit tFt_{F} erreicht er den Boden und damit die Position y(tF)=0y(t_\text{F})=0.
Dieses Vorgehen bildet die Realität zwar sehr genau ab, hat aber den Nachteil, dass zum Beispiel die Geschwindigkeit negativ wird. Das liegt daran, dass die Bewegungsrichtung des fallenden Körpers vom Startpunkt auf der Höhe hh hin zu Nullpunkt am Erdboden zeigt und nicht vom Nullpunkt aus startet, wie das bei anderen Bewegungen üblicherweise der Fall wäre.

Freier Fall – Bewegungsgesetze Übersicht

Es gelten die Bewegungsgesetze der gleichmäßig beschleunigten Bewegung.

Ortachse Beschleunigungs-Zeit-Gesetz Geschwindigkeits-Zeit-Gesetz Weg-Zeit-Gesetz
nach unten a(t)=ga(t)=g v(t)=gtv(t)=gt y(t)=12gt2y(t)=\dfrac{1}{2}gt^2
nach oben a(t)=ga(t)=-g v(t)=gtv(t)=-gt y(t)=h12gt2{y(t)=h-\dfrac{1}{2}gt^2}

Auf die einzelnden Gleichungen wollen wir nun noch genauer eingehen.

Freier Fall – Weg-Zeit-Gesetz

Das Weg-Zeit-Gesetz der gleichmäßig beschleunigten Bewegung lautet allgemein:

y(t)=12at2+v0t+y0y(t)=\dfrac{1}{2} a t^2+v_0 t + y_0

Dabei ist v0=v(0)v_0=v(0) die Geschwindigkeit zum Zeitpunkt t=0t=0, also zu Beginn der Zeitmessung, und y0=y(0)y_0=y(0) der Ort zu diesem Zeitpunkt.

Beim freien Fall hat der Körper im Allgemeinen keine Anfangsgeschwindigkeit, daher ist v0=0v_0=0 und das Weg-Zeit-Gesetz vereinfacht sich zu:

y(t)=12at2+y0y(t)=\dfrac{1}{2} a t^2 + y_0

Bei der nach unten orientierten Ortsachse wird der Körper zum Zeitpunkt t=0t=0, also zu Beginn der Zeitmessung, am Nullpunkt, also bei y(0)=0y(0)=0, losgelassen. Dementsprechend gilt bei der nach unten orientierten Ortsachse:

y0=y(0)=0y_0=y(0)=0

Die Beschleunigung aa entspricht der Fallbeschleunigung gg. Sie zeigt in dieselbe Richtung wie die Ortsachse, nach unten. Deshalb gilt:

a=ga=g

Daher lautet das Weg-Zeit-Gesetz bei der nach unten orientierten Ortsachse also:

y(t)=12at2+0=12gt2y(t)=\dfrac{1}{2} a t^2 + 0 = \dfrac{1}{2} g t^2

Bei der nach oben orientierten Ortsachse wird der Startpunkt nicht als Nullpunkt angesehen, sondern liegt auf der Höhe hh. Es gilt also:

y0=y(0)=hy_0=y(0)=h

Die Beschleunigung aa ist wieder die Fallbeschleunigung gg. Da aber jetzt die Ortsachse und damit die Geschwindigkeits- und Beschleunigungsachse nach oben orientiert ist, wirkt die Fallbeschleunigung nach dieser Anschauung in die entgegengesetzte Richtung. Daher gilt:

a=ga=-g

Deshalb lautet das Weg-Zeit-Gesetz bei nach oben orientierter Ortsachse:

y(t)=12gt2+h=h12gt2y(t)=-\dfrac{1}{2} g t^2 + h = h - \dfrac{1}{2} g t^2

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Freier Fall – Geschwindigkeit-Zeit-Gesetz

Das allgemeine Geschwindigkeit-Zeit-Gesetz der gleichmäßig beschleunigten Bewegung lautet:

v(t)=at+v0v(t)=at+v_0

Wir haben schon festgestellt, dass die Anfangsgeschwindigkeit v0=v(0)=0v_0=v(0)=0 ist. Im Allgemeinen steht der Körper ja still und wird einfach losgelassen. Also gilt vereinfacht:

v(t)=atv(t)=at

Für die Beschleunigung aa gilt dasselbe wie oben. Damit ergibt sich für die nach unten orientierte Ortsachse:

v(t)=gtv(t)=gt

Für die nach oben gerichtete Ortsachse gilt hingegen:

v(t)=gtv(t)=-gt

Das Vorzeichen der Geschwindigkeit ist hier negativ, weil sie ja in die andere Richtung zeigt als die Ortsachse, nämlich nach unten.

Freier Fall – Beschleunigung-Zeit-Gesetz

Die grundlegende Eigenschaft der gleichmäßig beschleunigten Bewegung ist, dass die Beschleunigung aa konstant ist. Beim freien Fall ist diese konstante Beschleunigung die Fallbeschleunigung gg.

Aufgrund der Orientierung der Achsen gilt für die nach unten orientierte Ortsachse:

a(t)=ga(t)=g

Für die nach oben orientierte Ortsachse gilt hingegen:

a(t)=ga(t)=-g

Freier Fall – Ort-Geschwindigkeit-Gesetz

Interessant ist auch der Zusammenhang zwischen Ort und Geschwindigkeit. Wie schnell ist der Körper an welchem Ort der Fallstrecke? Auch hier ist die Formel abhängig von der gewählten Ortsachsenorientierung.

Wir schauen uns zunächst den Fall für die nach unten gerichtete Ortsachse an. Wir kennen die folgenden Gesetze:

y(t)=12gt2y(t)=\dfrac{1}{2} g t^2

v(t)=gtv(t)=g t

Wir suchen nun einen Zusammenhang zwischen yy und vv, der ohne die Variable tt, also die Zeit, auskommt.
Das einfachste Vorgehen ist, eine der beiden Gleichungen nach tt aufzulösen. Wir machen dies vernünftigerweise mit der einfacheren Gleichung und lassen für eine bessere Übersichtlichkeit das Argument (“von t”) weg:

v=gt    :gv=g t~~~\vert~:g

t=vgt=\dfrac{v}{g}

Diesen Ausdruck setzen wir nun in das Weg-Zeit-Gesetz ein:

y=12gt2=12g(vg)2=v22gy=\dfrac{1}{2}g\color{red}{t^2}\color{black}{=\dfrac{1}{2}g}\color{red}{\left(\dfrac{v}{g}\right)^2}\color{black}{=\dfrac{v^2}{2g}}

Für die nach unten orientierte Ortsachse ergibt sich also folgendes Weg-Geschwindigkeit-Gesetz:

y=v22gy=\dfrac{v^2}{2g}

Für die nach oben orientierte Ortsachse haben wir schon folgende Gesetze hergeleitet:

y(t)=h12gt2y(t)=h-\dfrac{1}{2}gt^2

v(t)=gtv(t)=-gt

Unser Vorgehen bleibt genauso wie bei der nach unten orientierten Ortsachse:

v=gt    :gv=-gt~~~\vert~:g

t=vgt=-\dfrac{v}{g}

Diesen Ausdruck setzen wir in das Weg-Zeit-Gesetz ein:

y=h12gt2=h12g(vg)2=hv22gy=h-\dfrac{1}{2}g\color{red}{t^2}\color{black}{=h-\dfrac{1}{2}g}\color{red}{\left(-\dfrac{v}{g}\right)^2}\color{black}{=h-\dfrac{v^2}{2g}}

Für die nach oben orientierte Ortsachse ergibt sich also folgendes Weg-Geschwindigkeit-Gesetz:

y=hv22gy=h-\dfrac{v^2}{2g}

Anwendbarkeit der Gesetze

Nun wollen wir noch näher auf die Anwendungsbereiche der hergeleiteten Formeln eingehen und auf welche Zusammenhänge wir dabei achten sollten.

  • Die Gleichungen des freien Falls führen nur beim Fall durch ein Vakuum zu wirklich exakten Ergebnissen.
  • Wie in den Gleichungen zu erkennen ist, ist der freie Fall von der Masse mm des Körpers unbeeinflusst! Daher fallen beispielsweise eine Feder und eine gleich große Stahlkugel (im Vakuum, also ohne Luftwiderstand) gleich schnell.
  • In der Luft gelten die Gesetze des freien Falls nur für Körper mit einem geringen Luftwiderstand, zum Beispiel für einen Stein, oder für geringe Fallhöhen bzw. kurze Fallstrecken, wie etwa beim Sprung vom Drei-Meter-Brett im Schwimmbad.
  • Bei allen übrigen Fällen bewirkt der Luftwiderstand, dass sich irgendwann die Reibungskraft und die Schwerkraft aufheben, sodass sich der Körper ab diesem Zeitpunkt mit einer konstanten Geschwindigkeit, also geradlinig-gleichförmig, bewegt (da keine beschleunigende Kraft mehr wirkt).

Freier Fall – Herleitung der wichtigsten Formeln

Wir wollen, ausgehend von den aufgestellten Bewegungsgleichungen, die beiden wichtigsten Formeln des freien Falls für beide Achsenorientierungen herleiten.

Herleitung der wichtigsten Formeln – nach unten orientierte Ortsachse

Nach Ablauf der Fallzeit tFt_\text{F} hat der Körper den Boden erreicht. Dann gilt (bei der gewählten Achsenorientierung):

y(tF)=hy(t_\text{F})=h

Nutzen wir nun das entsprechende Weg-Zeit-Gesetz, ergibt sich:

h=12gtF2h=\dfrac{1}{2} g t_{\text{F}}^2

Diese Gleichung lösen wir nun nach tFt_\text{F} auf:

h=12gtF2    2gh=\dfrac{1}{2}gt_{\text{F}}^2~~~\big\vert ~\cdot \dfrac{2}{g}

tF2=2hg     t_{\text{F}}^2=\dfrac{2h}{g}~~~\big\vert ~\sqrt{~}

tF=2hgt_\text{F}=\sqrt{\dfrac{2h}{g}}

Fehleralarm
Mathematisch gesehen ist es korrekt, beim Wurzelziehen sowohl die positive als auch die negative Lösung zu beachten. Aus physikalischer Sicht spielt die negative Lösung hier aber keine Rolle, weil die Zeit keinen negativen Wert haben kann!

Für die Aufprallgeschwindigkeit v(tF)v(t_\text{F}) gilt dann:

v(tF)=gtF=g2hg=2g2hg=2ghv(t_\text{F})=gt_\text{F}=g\sqrt{\dfrac{2h}{g}}=\sqrt{\dfrac{2\color{red}{g^{2}}\color{black}{h}}{\color{red}{g}}}\color{black}{=\sqrt{2gh}}

(An der rot markierten Stelle wurde einmal gg von außen in die Wurzel gezogen, um es kürzen zu können.)

Herleitung der wichtigsten Formeln – nach oben orientierte Ortsachse

Nach Ablauf der Fallzeit tFt_\text{F} hat der Körper den Boden erreicht. Dann gilt (bei der gewählten Achsenorientierung):

y(tF)=0y(t_\text{F})=0

Nutzen wir nun das entsprechende Weg-Zeit-Gesetz, ergibt sich:

0=h12gtF20=h-\dfrac{1}{2} g t_{\text{F}}^2

Diese Gleichung lösen wir nun nach tFt_\text{F} auf:

0=h12gtF2    +12gtF20=h-\dfrac{1}{2}gt_{\text{F}}^2~~~\big\vert ~+\dfrac{1}{2} g t_{\text{F}}^2

h=12gtF2    2gh=\dfrac{1}{2}gt_{\text{F}}^2~~~\big\vert~\cdot \dfrac{2}{g}

tF2=2hg     t_{\text{F}}^2=\dfrac{2h}{g}~~~\big\vert ~\sqrt{~}

tF=2hgt_\text{F}=\sqrt{\dfrac{2h}{g}}

Für die Aufprallgeschwindigkeit v(tF)v(t_\text{F}) gilt dann:

v(tF)=gtF=g2hg=2g2hg=2ghv(t_\text{F})=-gt_\text{F}=-g\sqrt{\dfrac{2h}{g}}=-\sqrt{\dfrac{2\color{red}{g^{2}}\color{black}{h}}{\color{red}{g}}}\color{black}{=-\sqrt{2gh}}

(An der rot markierten Stelle haben wir wieder einmal gg von außen in die Wurzel gezogen, damit wir es zumindest einmal kürzen können.)

Freier Fall – berechnen

Im Folgenden werden typische Aufgaben für den freien Fall beschrieben und gelöst. Natürlich kannst du zunächst einmal selbst probieren, die Aufgaben durchzurechnen, bevor du dir jeweils die Lösungswege ansiehst.

Physikalische Bestimmung einer Höhe

Wenn man ein Steinchen von einer Brücke in einen Bach fallen lässt, kann man aus der Fallzeit tFt_\text{F} in etwa die Höhe der Brücke berechnen. Durch den realen Luftwiderstand und die meist kurzen Fallzeiten ist der Messfehler jedoch relativ groß.

Wenn das Steinchen zwei Sekunden benötigt, bis es ins Wasser eintaucht, lässt sich die Fallhöhe (die ungefähr der Höhe der Brücke entspricht) wie folgt berechnen:

Gegeben:

tF=2 st_\text{F}=2~\text{s}

g=9,81 ms2g=9{,}81~\frac{\text{m}}{\text{s}^2}

Die einfachere Rechnung dürfte sich mit nach unten orientierter Ortsachse ergeben. Dann können wir wie folgt vorgehen:

Gesucht:

h=y(tF)=y(2 s)h=y(t_\text{F})=y(2~\text{s})

Formel:

y(t)=12gt2y(t)=\dfrac{1}{2}gt^2

Rechnung:

h=y(2s)=129,81 ms2(2 s)2=19,62 m20 mh=y(2\,\text{s})=\dfrac{1}{2} \cdot 9{,}81~\frac{\text{m}}{\text{s}^2} \cdot (2~\text{s})^2=19{,}62~\text{m} \approx 20~\text{m}

Die Brücke ist also in etwa 20 m20~\text{m} hoch.

Berechnung der Fallzeit

Wie lange ist ein Stein unterwegs zum Boden, der aus einer Höhe von h=25 mh=25~\text{m} fallengelassen wird?

Gegeben:

h=25 mh=25~\text{m}

g=9,81 ms2g=9{,}81~\frac{\text{m}}{\text{s}^2}

Gesucht:

tFt_\text{F}

Die Formel für die Fallzeit tFt_\text{F} ist für beide möglichen Achsenorientierungen gleich.

Formel:

tF=2hgt_\text{F}=\sqrt{\dfrac{2h}{g}}

Rechnung:

tF=225 m9,81 ms2=2,26 s2,3 st_\text{F}=\sqrt{\dfrac{2\cdot 25~\text{m}}{9{,}81~\frac{\text{m}}{\text{s}^2}}} = 2{,}26~\text{s} \approx 2{,}3~\text{s}

Der Stein ist in etwa 2,3 s2{,}3~\text{s} lang unterwegs.

Anwendungsaufgabe zum freien Fall

Wir wollen uns die Bedeutung der quadratischen Abhängigkeit der Fallstrecke von der Zeit in einer kleinen experimentellen Anwendung verdeutlichen:
An einer Schnur befestigen wir einzelne Gewichte in gleichbleibendem Abstand zueinander. Dann halten wir die Schnur an einem Ende fest und senkrecht über dem Boden. Wenn wir die Schnur nun fallen lassen, wird ein immer schnelleres Aufschlagen der aufeinanderfolgenden Gewichte auf dem Boden zu hören sein, da die Schnur immer schneller fällt, also im Fallen beschleunigt.

Wie (also in welchen Abständen) müsste man die Gewichte an der Schnur befestigen, damit sie möglichst gleichmäßig, zum Beispiel immer im zeitlichen Abstand von 0,2 s0{,}2~\text{s}, auf dem Boden aufschlagen?

Wir gehen von einer nach unten orientierten Ortsachse aus. Demnach nutzen wir folgende Gleichung:

y(t)=12gt2y(t)=\dfrac{1}{2} g t^2

Bei unserem Experiment interessiert uns die Fallhöhe zwischen zwei aufeinanderfolgenden Gewichten an der Schnur. Diese lässt sich aus der Fallzeit zwischen zwei entsprechenden Aufprallgeräuschen berechnen, die ja für jeweils zwei aufeinanderfolgende Gewichte immer 0,2 s0{,}2~\text{s} betragen soll. Vom Anfang der Schnur gesehen werden sich die verschiedenen Fallzeiten und Fallhöhen aufaddieren, sobald wir die Schnur loslassen. Demnach gibt die Fallhöhe y(t)y(t) den jeweiligen Abstand eines Gewichtes vom Anfang der Schnur an und die dazugehörige Fallzeit tFt_\text{F} ist ein Vielfaches des gewünschten zeitlichen Abstandes von 0,2 s0{,}2~\text{s}. Beispielsweise sollten beim Aufprallen des dritten Gewichtes auch dreimal 0,2 s0{,}2~\text{s}, also 0,6 s0{,}6~\text{s} vergangen sein. So lassen sich mit der Gleichung des Weg-Zeit-Gesetzes die Fallhöhen berechnen:

y1(t)=12gt12=129,81 ms2(10,2 s)2=19,6 cmy_1(t)=\dfrac{1}{2} g t_1^2 = \dfrac{1}{2} \cdot 9{,}81~\frac{\text{m}}{\text{s}^2} \cdot (1 \cdot 0{,}2~\text{s})^2=19{,}6~\text{cm}

y2(t)=12gt22=129,81 ms2(20,2 s)2=78,5 cmy_2(t)=\dfrac{1}{2} g t_2^2 = \dfrac{1}{2} \cdot 9{,}81~\frac{\text{m}}{\text{s}^2} \cdot (2 \cdot 0{,}2~\text{s})^2=78{,}5~\text{cm}

y3(t)=12gt32=129,81 ms2(30,2 s)2=177 cmy_3(t)=\dfrac{1}{2} g t_3^2 = \dfrac{1}{2} \cdot 9{,}81~\frac{\text{m}}{\text{s}^2} \cdot (3 \cdot 0{,}2~\text{s})^2=177~\text{cm}

Der Anfang der Schnur entspricht der Position y(0)=0y(0)=0. Von diesem Punkt aus gesehen müssten die ersten drei Gewichte also an folgenden Positionen auf der Schnur befestigt werden:

t in s00,20,40,6y(t) in cm019,678,5177\begin{array}{l|c|c|c|c} t \text{ in s}&0&0{,}2&0{,}4&0{,}6 \\ \hline y(t) \text{ in cm}&0&19{,}6&78{,}5&177 \end{array}

Will man die Abstände zwischen den Gewichten berechnen, müssen die entsprechenden Differenzen zwischen zwei aufeinanderfolgenden (aufaddierten) Fallhöhen gebildet werden. Demnach liegt das erste Gewicht y1(t)0=19,6 cmy_1(t)-0=19{,}6~\text{cm} vom Anfang der Schnur entfernt. Das zweite Gewicht befindet sich y2(t)19,6 cm=58,9 cmy_2(t)-19{,}6~\text{cm}=58{,}9~\text{cm} entfernt vom ersten und das dritte Gewicht wiederum y3(t)58,9 cm=118 cmy_3(t)-58{,}9~\text{cm}=118~\text{cm} vom zweiten entfernt. Die Abstände zwischen den Gewichten dürfen also nicht gleich groß sein, sondern müssen quadratisch zunehmen, damit die zugehörigen Aufprallgeräusche in gleichmäßigen zeitlichen Abständen zu hören sind.

Ausblick – das lernst du nach Freier Fall als beschleunigte Bewegung

Nach dem spannenden Thema des freien Falls, vertiefst du dein Wissen mit Endgeschwindigkeit und Luftwiderstand. Zudem warten die Themen Bremsvorgang und Rechnen mit geradlinig gleichförmigen und gleichmäßig beschleunigten Bewegungen auf dich. Bereite dich auf spannende neue Einblicke in die Physik vor!

Zusammenfassung des freien Falls

  • Der freie Fall ist eine geradlinige, gleichmäßig beschleunigte Bewegung mit der Anfangsgeschwindigkeit v0=0v_0=0. In der Regel wird ohne Luftwiderstand und Reibung gerechnet.
  • Die Beschleunigung beim freiem Fall ist gleich der Fallbeschleunigung bzw. dem Ortsfaktor gg. Auf der Erde gilt: g=9,81 ms2g=9{,}81~\frac{\text{m}}{\text{s}^2}.
  • Beim freiem Fall gelten die Bewegungsgesetze der gleichmäßig beschleunigten Bewegung. Die dabei zurückgelegte Strecke wird als Fallhöhe hh bezeichnet, wobei darauf geachtet werden muss, ob mit h=0h=0 der Startpunkt des Falles oder der Endpunkt auf dem Erdboden gemeint ist.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Freier Fall

Transkript Freier Fall als beschleunigte Bewegung

Vicky ist im Rausch der Beschleunigung! Kite-Surfen hat sie diese Woche schon gemacht, Bungee-Jumping hat sie hinter sich, und auch Snowboarden ist schon wieder ein alter Hut. Jetzt ist "Fallschirmspringen" angesagt – also ein beherzter Sprung aus einem Flugzeug! Bis sie den Fallschirm öffnet, wird das ein "Freier Fall als beschleunigte Bewegung" sein. Da wollen wir uns mal ein Beispiel an Vicky nehmen und uns den "Freien Fall" genauer ansehen. "Fallen" bedeutet, durch die Gravitationskraft der Erde angezogen zu werden. Das werden wir natürlich die ganze Zeit, aber meistens ist dabei der Erdboden im Weg, der uns aufhält. Dass wir dabei trotzdem der Gravitationskraft entgegenwirken müssen, merkst du daran, dass es ganz schön anstrengend sein kann, längere Zeit zu stehen. Haben wir mal keinen Boden unter den Füßen, fallen wir frei nach unten. "Frei" heißt in dem Zusammenhang "geradlinig" und ohne dass wir Reibung und Luftwiderstand berücksichtigen. "Nach unten" heißt streng genommen "hin zum Mittelpunkt der Erde". Denn die "Erdbeschleunigung g", die aus der Gravitationskraft der Erde resultiert, wirkt zum Mittelpunkt der Erde hin. Sie ist näherungsweise auf der gesamten Erdoberfläche konstant und beträgt rund "neun-Komma-acht-eins Meter pro Sekunde-Quadrat". Der freie Fall ist also eine "gleichmäßig beschleunigte Bewegung" mit der FALL-Beschleunigung "g". Außerdem gilt, dass der frei fallende Körper vor dem Fall "in Ruhe" ist, das heißt, seine Anfangsgeschwindigkeit "v-null" ist gleich Null. In Vickys Fall fliegt sie zwar vor dem Absprung mit der Geschwindigkeit des FLUGZEUGS über den Himmel, aber für uns ist nur die Geschwindigkeit in FALLRICHTUNG interessant – und diese ist zu Beginn "Null". Für ihre "Fallgeschwindigkeit" und "Fallstrecke", also die Strecke, die sie in Fallrichtung zurücklegt, gelten also die Gleichungen der gleichmäßig beschleunigten Bewegung, mit dem Wert "g" der Fallbeschleunigung. "t" ist die "Fallzeit", also die Dauer des Falls. DIE können wir ausrechnen, wenn wir die Flughöhe des Flugzeugs kennen, hier "zweitausend Meter". Die FLUG-Höhe ist ja auch die FALL-Höhe und damit die Gesamtfallstrecke. Da es sich um Höhen handelt, nimmt man hier oft die Bezeichnung "h" statt "s". Damit haben wir schon alles, was wir brauchen und müssen die Gleichung nur noch nach "t" auflösen. Dazu nehmen wir beide Seiten "mal zwei" und teilen durch "g". Jetzt müssen wir noch die Wurzel ziehen – und schon haben wir das Ergebnis: zwanzig-Komma-zwei Sekunden. Natürlich ist Vicky in Wirklichkeit LÄNGER unterwegs, denn sie wird ja hoffentlich irgendwann den Fallschirm auslösen und durch den Luftwiderstand gebremst. Aber nehmen wir an, sie fällt die ersten fünfzehn Sekunden "frei", also ohne Luftwiderstand – welche Fallstrecke wird sie in dieser Zeit zurücklegen? Setzen wir ein. Sie schafft rund "eintausendeinhundert Meter" – also schon über die Hälfte der Flughöhe. Vicky wäre dann also noch "neunhundert Meter" über dem Boden, wenn man die verbleibende Fallhöhe von dort aus betrachtet. Und wie SCHNELL wird sie dabei? Das können wir mit der Formel für die Geschwindigkeit berechnen. Hier kommen wir auf "einhundertsiebenundvierzig Meter pro Sekunde" – das sind rund "fünfhundertdreißig Kilometer pro Stunde"! So schnell kann ein Mensch im Freien Fall in Wirklichkeit gar nicht werden, denn der Luftwiderstand bremst deutlich, so dass maximal "zweihundert Kilometer pro Stunde" erreicht werden können. Die vereinfachten Annahmen, die in unseren Formeln stecken, werden hier also der Realität nicht ganz gerecht. Anders wäre das auf dem Mond. DORT gibt es so gut wie KEINEN Luftwiderstand – unsere Formeln würden also super passen! Allerdings herrscht auf dem Mond nicht die Erdbeschleunigung "g". Die Fallbeschleunigung durch die Gravitationskraft des Mondes beträgt nur ungefähr ein Sechstel der Erdbeschleunigung. Sie liegt bei "eins-Komma-sechs-zwei Meter pro Sekunde-Quadrat". Rechne doch mal aus, auf welche Geschwindigkeit man damit nach "fünfzehn Sekunden" Fall aus "zweitausend Metern" Höhe kommen würde! Pausiere das Video dafür kurz, bevor wir weitermachen. Während Vicky sich überlegt, ob ein Fallschirmsprung auf dem Mond wirklich eine gute Idee ist, fassen wir zusammen. Der Freie Fall ist eine "geradlinige, gleichmäßig beschleunigte Bewegung", mit der Anfangsgeschwindigkeit "Null" und der konstanten Fallbeschleunigung "g" auf der Erde. Es gelten die Formeln der beschleunigten Bewegung mit den Größen "Fallzeit t", "Fallgeschwindigkeit v" und "Fallstrecke oder -höhe h". Das kann für die Erde berechnet werden, aber beispielsweise auch für den Mond, wo eine geringere "Fallbeschleunigung" zu einer entsprechend geringeren "Fallgeschwindigkeit" führt. Vicky braucht nach ihrer "Action-Woche" aber erstmal ne Pause. Den Trip zum Mond hebt sie sich für ein andermal auf – und was machst du so?

2 Kommentare
  1. Mein Spitzname ist auch vici

    Von Victoria, vor 5 Monaten
  2. 👌👌👌👌👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍🍋🍋🙄🙄👍👌😅☺️🎁🎁😅😊👀🎁😅😊😊🎁😅😊☺️😅😊😅😊🦑🦑🙈😩😩😩😊🙈😅😊

    Von David, vor fast 2 Jahren

Freier Fall als beschleunigte Bewegung Übung

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