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Plazenta – der Mutterkuchen

Die Plazenta, auch als Mutterkuchen bekannt, versorgt das ungeborene Baby während der Schwangerschaft mit Nährstoffen und schützt es vor Krankheiten. Sie ist ein lebenswichtiges Organ für die Entwicklung des Kindes. Möchtest du mehr über ihre Funktion, Entstehung und mögliche Komplikationen erfahren? Alles Weitere dazu findest du im folgenden Text.

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Was ist die Plazenta?

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Lerntext zum Thema Plazenta – der Mutterkuchen

Die menschliche Plazenta – Biologie

Die Plazenta, auch Mutterkuchen genannt, ist ein komplexes, einzigartiges Organ zur Lebenserhaltung. Während der Schwangerschaft versorgt die Plazenta das Baby mit allen lebensnotwendigen Stoffen. In diesem Text erklären wir dir in einfachen Worten alles Wichtige zur Plazenta. Du erfährst etwas über die wichtigsten Aufgaben der Plazenta und du siehst, wie ihr Aufbau, ihre Entstehung und ihre Entwicklung funktionieren. Außerdem werden wir uns ansehen, welche Plazentakomplikationen bei der Schwangerschaft auftreten können.

Was ist die Plazenta? – Definition

Zu Beginn der Schwangerschaft wächst die Plazenta im Körper der Frau heran und versorgt das Baby mit allen lebensnotwendigen Stoffen. Dazu gehört die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen sowie die Entsorgung der Abfallprodukte. Gleichzeitig ist die Plazenta eine Hormondrüse, die die Hormone zum Erhalt der Schwangerschaft selbst bildet. Sie dient dem Schutz vor Krankheiten und verhindert größtenteils eine Infektion des ungeborenen Kindes durch Viren und Bakterien. Mit der Weitergabe der mütterlichen Antikörper gibt die Mutter ihre Immunität gegen Krankheiten an das ungeborene Baby weiter.

Die menschliche Plazenta – Entstehung und Entwicklung

Ab wann entsteht nun die Plazenta? Mit Beginn der Schwangerschaft wandert die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter. Ein Teil des kindlichen Gewebes heftet sich dabei fest an die Gebärmutter und verwächst mit ihr. Die Zellen teilen sich und die Plazenta beginnt zu wachsen. Die Plazenta bildet während des Wachstums sogenannte Zotten aus, die sich fest mit der Gebärmutter verbinden. Die Verbindung zwischen Mutter und Kind, also zwischen Plazenta und Kind, entsteht durch die Nabelschnur. Auch die Fruchtblase bildet sich und schützt das ungeborene Kind. Nach neun Monaten ist das Baby vollständig entwickelt und wird geboren.

Die Entwicklung der Plazenta bei einer Zwillingsschwangerschaft läuft dabei etwas anders ab als bei einer normalen Schwangerschaft. Eineiige Zwillinge können sich eine Plazenta teilen, manchmal hat aber jeder auch seine eigene. Zweieiige Zwillinge werden dagegen immer durch eine eigene Plazenta versorgt. Wird die Plazenta nun nach der Geburt entfernt? Die Plazenta löst sich nach der Geburt von der Gebärmutter und wird dabei vollständig abgestoßen. In der Regel löst sich die Plazenta, wenn die eigentliche Geburt vorbei ist, also wenn das Kind schon geboren und die Nabelschnur durchtrennt wurde. Dieser Prozess wird auch als Nachgeburt bezeichnet.

Kannst du dir vorstellen, was man nun mit der Plazenta nach der Geburt macht? Man kann die Plazenta mit nach Hause nehmen! In vielen Regionen der Welt ist es gebräuchlich, die Plazenta zu vergraben und an diese Stelle einen Baum zu pflanzen. Die Plazenta wird aber auch von manchen Frauen mit nach Hause genommen, um sie dort zu essen. Häufig verspricht man sich davon einen gesundheitlichen Nutzen. Der Verzehr der Plazenta ist allerdings nicht unumstritten und ein tatsächlicher Nutzen ist nicht belegt.

Die menschliche Plazenta – Lage und Aufbau

Wo befindet sich nun die Plazenta und wie sieht sie aus? Die Plazenta liegt am Rand der Fruchtblase und ist fest über ihre Zotten mit der Gebärmutter verbunden. Die Gebärmutter bildet die äußere Hülle. Darin eingebettet liegt die mit Fruchtwasser gefüllte Fruchtblase. Sie dient dem Schutz des Kindes und schützt es vor Stößen und lauten Geräuschen. Die Plazenta liegt nicht mit in der Fruchtblase. Die Verbindung zwischen Fötus und Plazenta entsteht durch die Nabelschnur. Je nachdem wo sich die Eizelle eingenistet hat, wächst die Plazenta auch an unterschiedlichen Stellen an der Gebärmutter fest. Die Plazenta liegt in der Schwangerschaft normalerweise im oberen Teil der Gebärmutter über dem Kind. Sie kann aber auch ohne Probleme an der Hinterwand (Hinterwandplazenta) oder an der Vorderwand (Vorderwandplazenta) festwachsen. Die Lage der Plazenta kann die Ärztin oder der Arzt in der Regel leicht im Ultraschall feststellen.

Was ist der Mutterkuchen? Abbildung Mutterkuchen einfach erklärt

Vielleicht fragst du dich jetzt, wie die Plazenta genau aussieht, wie groß sie tatsächlich ist und was ihre Größe beeinflusst? Die Plazenta ist ein scheibenförmiges, eher rundes Organ. Am Ende der Schwangerschaft besitzt sie einen Durchmesser von ca. 15 bis 20 Zentimeter. Dabei ist sie etwa 3 Zentimeter dick und wiegt zwischen 500 und 600 Gramm. Die Größe der Plazenta kann durch verschiedene Faktoren wie eine ungesunde Lebensweise oder einen stressigen Arbeitsalltag beeinflusst werden. Eine zu kleine Plazenta kann sich unter Umständen negativ auf die Sauerstoffversorgung des ungeborenen Kindes auswirken.

Die menschliche Plazenta – Funktion

Die Plazenta zeichnet sich im Wesentlichen durch zwei wichtige Funktionen aus. Zum einen ist sie für den Austausch der Stoffwechselprodukte zwischen Mutter und Kind zuständig und zum anderen bildet sie gleichzeitig wichtige Hormone, die die Schwangerschaft stabil halten.

Plazentaschranke

Nach den ersten drei Monaten kommt nichts mehr zum Fötus durch, ohne von der Plazenta gefiltert zu werden. Die haarähnlichen Fortsätze, die sogenannten Zotten, filtern Sauerstoff und Nährstoffe aus dem Blut der Mutter und leiten sie zum Fötus. Gleichzeitig werden Abfälle und Kohlenstoffdioxid ausgeschieden und vom Körper der Mutter entsorgt. Dabei benötigt das Blut weniger als 30 Sekunden für den Hin- und Rückweg durch die Nabelschnur. Der Fötus wächst und benötigt immer mehr Sauerstoff und Nahrung. Im letzten Schwangerschaftsmonat filtert die Plazenta bis zu 330 Liter Blut pro Tag.
Der Austausch der verschiedenen Substanzen findet aber nicht einfach durch direkten Kontakt zwischen mütterlichem und kindlichem Blut statt. Eine dünne Filtermembran, die sogenannte Plazentaschranke, regelt, welche Substanzen ausgetauscht werden. Die lebensnotwendigen Nähr- und Abwehrstoffe können die Membran ungehindert passieren. Dazu zählen Sauerstoff, Vitamine, Glucose, Aminosäuren, Proteine und Eisen sowie die mütterlichen Antikörper. Viele Krankheitserreger und auch die Blutzellen der Mutter sind jedoch zu groß und können diese Schranke nicht durchdringen. Dagegen können bestimmte Schadstoffe, die klein genug sind, die Plazentaschranke passieren und dem ungeborenen Kind schaden. Dazu zählen bestimmte Medikamente, Drogen, Alkohol, Nikotin sowie beispielsweise die Erreger von Röteln oder Toxoplasmose.

Die Plazenta als Hormondrüse

Die Plazenta setzt Hormone frei, die für eine stabile Schwangerschaft sorgen. Ganz am Anfang der Schwangerschaft wird das Hormon humanes Choriongonadotropin (hCG) von der Plazenta gebildet. Dies verhindert eine weitere Regelblutung und ermöglicht damit eine stabile Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter. hCG ist im Urin nachweisbar und wird im Schwangerschaftstest zur Bestätigung der Schwangerschaft nachgewiesen.

Die menschliche Plazenta – Komplikationen

Rund um die Plazenta können in der Schwangerschaft der Frau verschiedene Komplikationen auftreten. Treten sehr schwere Komplikationen auf, kann es dabei zu einer Frühgeburt oder zu einer Fehlgeburt kommen.

Komplikationen der Plazenta – Beispiele

In der folgenden Tabelle sind einige der häufigsten Schwangerschaftskomplikationen aufgeführt, die mit der Plazenta im Zusammenhang stehen.

Komplikation Ursache
vorzeitige Plazentaablösung Auslösung durch Schwangerschaftsvergiftung oder Trauma – Notfall
Plazentainsuffizienz unzureichende Versorgung des ungeborenen Kindes – unterschiedliche Ursachen z. B. Rauchen
Plazentaverkalkung natürlicher Alterungsprozess
Plazenta praevia ungünstige Lage der Plazenta – Muttermund teilweise oder sogar ganz verdeckt
Plazentationsstörung Plazenta wächst in die Gebärmutterwand hinein.

Zusammenfassung – die Plazenta

Die Plazenta ist ein hochkomplexes Organ, das sich nach der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter aus einem mütterlichen und einem kindlichen Anteil entwickelt. Sie versorgt das ungeborene Kind während der gesamten Schwangerschaft mit lebensnotwendigen Stoffen und hält schädliche Substanzen größtenteils vom Fötus fern. Für diesen Filterprozess ist die sogenannte Plazentaschranke verantwortlich. Zusätzlich produziert sie wichtige Hormone, die für eine stabile Schwangerschaft ausschlaggebend sind.

Auch zum Thema Plazenta – der Mutterkuchen haben wir einige interaktive Übungen und Arbeitsblätter vorbereitet. Du kannst dein neu gewonnenes Wissen also direkt testen. Viel Spaß!

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Vorschaubild einer Übung

Plazenta – der Mutterkuchen Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Lerntext Plazenta – der Mutterkuchen kannst du es wiederholen und üben.
  • Nenne Funktionen der Plazenta.

    Tipps

    Vier Aussagen sind korrekt.
    Zwei der Aufgaben übernimmt das Fruchtwasser und nicht die Plazenta. Welche könnten das sein?

    Durch das Fruchtwasser werden die Bewegungen des Fötus abgefedert. So spürt die Mutter nicht jede Bewegung des Fötus.

    Lösung

    Die Plazenta wird auch als Mutterkuchen bezeichnet. Sie versorgt den Fötus mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen. Zudem gibt sie Antikörper der Mutter an den Fötus weiter. So besitzt das Baby bei der Geburt bereits eine gewisse Immunität gegenüber einigen Krankheiten. Die Plazenta setzt auch Hormone frei, die eine stabile Umgebung erzeugen, in der sich der Fötus entwickeln kann. Durch eine Art Filter schützt sie den Fötus vor Krankheitserregern. Außerdem sorgt sie dafür, dass die Ausscheidungen des Fötus abtransportiert werden.

    Die Plazenta ist also für den Fötus ein sehr wichtiges Organ. Ohne die Plazenta könnte der Fötus nicht überleben.

    Den Schutz vor Schlägen und Stößen übernimmt das Fruchtwasser ebenso wie die Versorgung mit Wärme.

  • Ordne den aufgeführten Begriffen die passenden Beschreibungen zu.

    Tipps

    Uterus ist eine Bezeichnung für Gebärmutter.

    Die Fruchtblase ist mit Flüssigkeit gefüllt.

    Lösung

    Die Zeit, in der im Bauch einer Frau ein Kind heranwächst, wird als Schwangerschaft bezeichnet. Damit das Kind sich gut entwickeln kann, arbeiten viele Organe zusammen.

    Die Gebärmutter, auch Uterus genannt, hat eine Form wie eine umgekehrte Birne. In ihr wächst das Baby bis zur Geburt heran.

    In der Gebärmutter liegt auch die Fruchtblase, in der der Fötus schwimmt. Sie ist eine mit Flüssigkeit gefüllte Schutzhülle.

    Die Nabelschnur ist die Verbindung zwischen dem Fötus und der Plazenta. Die Nabelschnur transportiert Blut mit Nährstoffen zum Fötus hin und Ausscheidungen von ihm weg. Da, wo sich jetzt dein Bauchnabel befindet, war früher deine Nabelschnur.

    Die Plazenta ist ein komplexes Organ zur Lebenserhaltung. Sie versorgt den Fötus mit Sauerstoff und Nährstoffen, entsorgt Ausscheidungen und schützt ihn vor Krankheiten.

    Die Zotten sind Fortsätze der Plazenta und verbinden sie mit dem Uterus.

  • Benenne die abgebildeten Strukturen.

    Tipps

    Die Fruchtblase ist mit Fruchtwasser gefüllt.

    Die Nabelschnur verbindet die Plazenta mit dem Fötus.

    Lösung

    Auf dem Bild siehst du eine Schwangerschaft im 9. Monat. Der Fötus ist bereits vollständig entwickelt und das Baby wird bald geboren.

    Die äußere Hülle bildet die Gebärmutter, in ihr entwickelt sich der Fötus. Darin liegt die Fruchtblase, die mit Fruchtwasser gefüllt ist. Sie dient dem Schutz des Babys vor Stößen. Die Nabelschnur verbindet das Baby mit der Plazenta, so erhält es Sauerstoff und Nährstoffe. Die Plazenta befindet sich am Rand der Fruchtblase und ist über Zotten mit der Gebärmutter verbunden.

  • Erkläre die Filterfunktion der Plazenta.

    Tipps

    Kleine Moleküle können die Plazentaschranke passieren.

    Lösung

    Vom Blut der Mutter gelangen Wasser, Sauerstoff und Nährstoffe ins Blut des Fötus.

    Damit nicht alles ungefiltert beim Fötus ankommt, beinhaltet die Plazenta die sogenannte Plazentaschranke. Dies ist eine dünne Membran, die Moleküle ab einer bestimmten Größe herausfiltert.

    Viele Krankheitserreger und auch die Blutzellen der Mutter sind zu groß und können diese Schranke nicht passieren. Das ist auch gut, denn somit ist der Fötus vor Krankheitserregern geschützt.

    Allerdings können einige schädliche Stoffe, die sehr klein sind, durch die Membran gelangen. Dazu zählen Nikotin oder Alkohol. So gelangen diese Stoffe in den Blutkreislauf des Fötus und können ihn schädigen.

  • Beschreibe die Versorgung des Fötus mit Sauerstoff und Nährstoffen.

    Tipps

    Der Fötus erhält den Sauerstoff über das Blut der Mutter.

    Lösung

    Die Plazenta ist ein komplexes Organ, welches sich gleich zu Beginn einer Schwangerschaft bildet. An der Außenseite der Plazenta bilden sich Auswüchse, sogenannte Zotten, die in das Gewebe der Gebärmutter eindringen. Nun kann der Stoffaustausch beginnen.

    Es wird sauerstoffreiches Blut zum Fötus transportiert und sauerstoffarmes Blut abtransportiert. So atmet der Fötus.

    Nicht nur Sauerstoff wird transportiert, sondern auch Nährstoffe. Die Nährstoffe werden über das Blut zum Fötus geleitet und seine Ausscheidungen beispielsweise Harnstoff werden abtransportiert.

  • Beschreibe die Entwicklung eines Menschen von der befruchteten Eizelle bis zur Geburt.

    Tipps

    Die Plazenta ist das einzige Organ, das, nachdem es nicht mehr gebraucht wird, abgestoßen wird.

    Lösung

    Zuerst wandert die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter und nistet sich dort ein. Die Zellen beginnen, sich zu teilen, und die Plazenta bildet sich.
    Auch die Nabelschnur sowie die Fruchtblase bilden sich und übernehmen ihre Aufgaben.
    Jeden Tag entwickelt sich der Fötus nun weiter. Sein Kopf wird ausgeprägter und auch das Geschlecht kann man bald beim Ultraschall erkennen.
    Nach neun Monaten ist der Fötus vollständig entwickelt und es kommt zur Geburt.
    Diese wird durch starke Wehen ausgelöst. Ist das Baby auf der Welt, kommt es zur Nachgeburt.
    Bei der Nachgeburt werden Plazenta und Nabelschnur abgestoßen.

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Plazenta – der Mutterkuchen
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