Schwangerschaft – von der Eizelle bis zur Geburt
Schwangerschaft einfach erklärt: Lerne die Phasen der Schwangerschaft kennen, von der Befruchtung bis zur Geburt, und verstehe die Unterschiede zwischen Embryo und Fetus. Neugierig? Lies weiter und entdecke mehr!
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Lerntext zum Thema Schwangerschaft – von der Eizelle bis zur Geburt
Schwangerschaft – von der Eizelle bis zur Geburt
Vielleicht kennst du dich schon ein bisschen mit der Fortpflanzung des Menschen und dem Thema Schwangerschaft aus oder du konntest in deinem Umfeld erleben, wie ein Kind ausgetragen wird und auf die Welt kommt. Im folgenden Text werden die drei Phasen der Schwangerschaft genauer betrachtet und die Entwicklung des Embryos bzw. des Fetus in dieser besonderen Zeit erläutert. Weißt du zum Beispiel schon, was der Unterschied zwischen Embryo und Fetus ist?
Phasen der Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft dauert regulär neun Monate oder 40 Wochen, also ungefähr 280 Tage. Die Zeitspanne zählt man dabei von der letzten Menstruation der Frau bis zur Geburt des Kinds, wobei die angegebene Zeitspanne nur ein Richtwert ist und bei jeder Schwangerschaft variieren kann. Es gibt frühgeborene und übertragene Kinder. Die 40 Wochen werden in drei Phasen, die sogenannten Trimester, unterteilt. Das Kind entwickelt sich in dieser Zeit zu einem reifen Neugeborenen und der Körper der Frau verändert sich stark.
Erstes Trimester (1. bis 12. Woche)
Das erste Trimester geht von der Befruchtung und der ersten Schwangerschaftswoche bis zur zwölften. In dieser Zeit entwickelt sich die befruchtete Eizelle nach der Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut zum Embryo. Das Nervensystem des Embryos beginnt, sich zu entwickeln, und in der fünften Woche beginnt das kleine Herz zu schlagen. Die Organe des Embryos entwickeln sich bis zur vollständigen Anlage, wonach bis zur Geburt hauptsächlich Wachstums- und Reifungsprozesse stattfinden. Wenn nach der achten Woche alle Organsysteme angelegt sind, nennt man den Embryo Fetus. Die fetale Phase dauert bis zur Geburt. Nach dem ersten Trimester ist der Fetus etwa 60 Gramm schwer.
Zweites Trimester (13. bis 24. Woche)
Im zweiten Trimester wächst der Fetus und nimmt deutlich an Gewicht zu. Zudem entwickelt er überlebenswichtige Reflexe, sodass der Fetus auch im Mutterleib probeweise beginnt, zu saugen und zu schlucken. Zudem beginnt sich ein Schlaf-Wach-Rhythmus abzuzeichnen, der jedoch von dem der Mutter abweicht. Finger und Fußzehen entwickeln sich in ihren Feinheiten weiter und die Fingerabdrücke und -nägel bilden sich aus. Im zweiten Trimester werden zudem die ersten Kindsbewegungen für die Mutter spürbar.
Drittes Trimester (25. bis ca. 40. Woche)
Im letzten Trimester beginnt die Lunge zu reifen, sodass sie ca. ab der 35. Woche selbstständig den kleinen Körper außerhalb der Gebärmutter mit Sauerstoff versorgen könnte. In den letzten Wochen der Schwangerschaft nimmt der Fetus noch einmal wesentlich an Gewicht und Größe zu. Die Verklebung der Augenlider löst sich und die kleinen Augen können zum ersten Mal geöffnet werden. Die Seh- und Hörfähigkeit des Fetus entwickelt sich weiter, sodass er auch Außenreize, wie die Stimme der Mutter, wahrnehmen kann. Ungefähr im neunten Monat der Schwangerschaft dreht sich der Fetus mit dem Kopf nach unten und sinkt tiefer in das Becken der werdenden Mutter ab. Die Geburt kann beginnen. Der reife Säugling wiegt nun zwischen 3 000 und 4 000 Gramm und ist 50 bis 55 Zentimeter groß. Übrigens kommen nur etwa fünf Prozent aller Babys am errechneten Geburtstermin zur Welt – die meisten machen sich etwas früher oder etwas später auf den Weg.
In der folgenden Abbildung siehst du zusammenfassend noch einmal die Entwicklung des Embryos einschließlich der fetalen Phase bis zur Geburt:
Häufig gestellte Fragen zum Thema Phasen der Schwangerschaft
Schwangerschaft – von der Eizelle bis zur Geburt Übung
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Beschreibe den Ablauf der Geburt.
TippsWehen sind Muskelkontraktionen der Gebärmutter. Die Muskeln sind also abwechselnd angespannt und entspannt.
Der Mutterkuchen (Plazenta) versorgt das Ungeborene im Mutterleib und ist Teil der Nachgeburt.
LösungMan sagt, die Geburt sei so schmerzhaft, dass nur eine Verbrennung diesen Schmerz noch übertrumpfen könnte.
Die Geburt erfolgt meistens nach der 40. Schwangerschaftswoche und kann in drei Phasen gegliedert werden:
- In der Eröffnungsphase wird der Geburtskanal durch Wehen (Muskelkontraktionen der Gebärmutter) geweitet. Außerdem platzt die Fruchtblase.
- Bei der Austreibungsphase presst die Mutter aktiv mit, sodass das Baby durch die Scheide in die Freiheit gelangt. Der erste Schrei sorgt dafür, dass sich die Lunge mit Sauerstoff füllen.
- Die Nachgeburtsphase umfasst die Ablösung des Mutterkuchens (Plazenta) von der Gebärmutter. Die Nachgeburt umfasst neben dem Mutterkuchen noch die Nabelschnur und die Fruchthüllen.
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Gib wieder, wieso vor allem schwangere Frauen auf Alkohol und Nikotin verzichten sollten.
TippsBei einer Fehlgeburt wird die Schwangerschaft vorzeitig abgebrochen und der noch nicht lebensfähige Embryo aus dem Mutterleib ausgestoßen. Das Risiko wird durch Rauchen und Alkohol in der Schwangerschaft verstärkt.
Lösung„Rauchen in der Schwangerschaft schadet ihrem Kind!“ Dieser Spruch findet sich auf Verpackungen von Zigaretten und ist durchaus berechtigt.
Wer schwanger ist, sollte mehr denn je auf Alkohol, Nikotin, aber auch auf koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Cola verzichten. Auch Medikamente können sich negativ auf das Baby auswirken und sollten erst nach einer Beratung durch einen Arzt oder Apotheker eingenommen werden.Nikotin- oder Alkoholkonsum kann zu einem unterentwickelten, untergewichtigen Baby oder gar zu einer Fehlgeburt führen. Eine Fehlgeburt ist ein frühzeitiger Schwangerschaftsabbruch, bei dem der noch nicht lebensfähige Embryo ausgestoßen wird.
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Arbeite die Entwicklung von der Befruchtung bis zur Embryonalentwicklung heraus.
TippsTeilt sich die Zygote, befindet sich der Keim im Zweizellstadium.
Der Maulbeerkeim ist nach ungefähr vier Tagen entstanden. Er besteht aus 32 Zellen.
LösungBei der Befruchtung verschmelzen die Zellkerne von Eizelle und Spermium. Die befruchtete Eizelle wird als Zygote bezeichnet. Nach der ersten Teilung (Furchung) befindet sich der Keim im Zwei-, nach einer weiteren Teilung im Vierzellstadium. Nach vier Tagen ist der Maulbeerkeim (Morula) entstanden, der aus 32 Zellen besteht. Am siebten Tag nistet sich das Keimbläschen (auch Blasenkeim oder Blastozyste) in die Gebärmutterschleimhaut ein. Nach der 2. bis 6. Woche ist der Embryo entstanden, der bereits alle Anlagen der inneren und äußeren Organe enthält.
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Gliedere den Ablauf der menschlichen Entwicklung bis zur Geburt.
TippsBis zur 13. SSW dauert die embryonale Entwicklung an, danach beginnt die fetale Entwicklung.
Eine Schwangerschaft dauert rund 266 Tage. Das sind etwa 38 Schwangerschaftswochen.
LösungSehr beeindruckend, wie aus zwei Keimzellen (Eizelle und Samenzelle) ein ganzer Mensch entstehen kann. Fassen wir noch einmal zusammen, wie diese Entwicklung abläuft.
Bei der Befruchtung verschmelzen die Zellkerne von Eizelle und Spermium miteinander. Es entsteht eine Zygote, die sich mehrfach teilt und sich zum Embryo entwickelt.
Dieser bildet alle Anlagen für die äußeren und inneren Organe aus. In der 6. Woche fängt das Herz zu schlagen an. Man kann schon nach dem 3. Schwangerschaftsmonat deutliche Differenzierungen von Kopf, Armen und Beinen erkennen.
Die fetale Entwicklung beginnt nach der 12. SSW. Es entwickeln sich die Organe: Das Gehör (6. Monat), das Gehirn (7. Monat), das Verdauungssystem und die Lunge (9. Monat).
Nach 38 SSW beginnen bei vielen Frauen die Wehen. Durch diese Muskelkontraktionen der Gebärmutter wird die Geburt eingeleitet.
Wenn dieser Vorgang zu früh beginnt, spricht man von einer Frühgeburt. Je früher die Geburt ist, desto geringer sind die Überlebenschancen, da noch nicht alle Organe vollständig ausgebildet sind. -
Gib an, wie schwer ein Baby bei der Geburt im Durchschnitt ist.
TippsEin Neugeborenes wiegt meist zwischen 2.700 Gramm und 3.400 Gramm.
LösungEin Baby wiegt, wenn es zur Welt kommt, zwischen 2,7 und 3,4 kg. In den letzten Schwangerschaftsmonaten muss die werdende Mutter also ganz schön schwer tragen. Hinzu kommt noch das Gewicht des Fruchtwassers und des Mutterkuchens.
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Vergleiche den Kaiserschnitt mit einer natürlichen Geburt.
TippsBei der Steißlage liegt das Baby nicht mit dem Kopf im Becken der Mutter, sondern mit dem Po. Diese Lage ist für eine Geburt nicht optimal.
Bei einem Kaiserschnitt wird das Baby auf operativem Wege durch die Bauchdecke der Mutter geholt. Das Kind kommt also nicht durch den Geburtskanal zur Welt.
LösungEin Kaiserschnitt ist ein operativer Eingriff. Bei dieser Operation wird die Mutter meist nahe des Rückenmarks (Wirbelsäule) betäubt. Diese Form der Narkose wird als PDA bezeichnet und erlaubt es der Mutter, während der Geburt wach zu bleiben. Der Unterleib ist aber betäubt.
Während einer natürlichen Geburt kann es zu Komplikationen kommen, die einen Kaiserschnitt notwendig machen. Dazu zählen unregelmäßige Herztöne des Kindes oder die Nabelschnur, die sich um den Hals des Babys gewickelt hat, ebenso eine zu hohe Belastung der Mutter oder ein Gebärmutterriss und damit eine drohende Lebensgefahr für Mutter und Kind.
Ein Kaiserschnitt kann auch schon vor dem Einsetzen der Wehen geplant sein, wenn z. B. das Kind ungünstig liegt (Quer- oder Steißlage, obwohl es eher wahrscheinlich ist, dass das Baby in der optimalen sogenannten vorderen Hinterhauptslage liegt) oder das Becken der Mutter im Vergleich zum Kopf des Kindes zu klein ist. Auch bei Vorerkrankungen oder Infektionen der Mutter (Verletzung der Wirbelsäule, HIV, vaginale Hepatitis) wird oft ein Kaiserschnitt durchgeführt.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ein Kaiserschnitt bei jeder 8. Geburt sinnvoll. Verschiedene Risiken und Wunschkaiserschnitte sind aber Gründe dafür, dass in Deutschland jedes 3. Baby per Kaiserschnitt entbunden wird.
Ein Wunschkaiserschnitt sollte wohl durchdacht sein. Er wird meist vor der 40. Schwangerschaftswoche (SSW) durchgeführt. Die Vorteile liegen zwar auf der Hand: So ist die Geburt wesentlich entspannter für die Mutter und für Kliniken besser planbar.
Die Risiken und Nebenwirkungen eines Kaiserschnitts sind jedoch erheblich: Es kann zu Atemproblemen und weiteren sogenannten Anpassungsstörungen des Neugeborenen kommen. Das liegt daran, dass sich der Brustkorb in den letzten Wochen vor der Geburt aufgrund des fehlenden Platzes zusammendrückt. Und damit wird auch das Fruchtwasser aus der Lunge gedrückt. Bei einem Kaiserschnitt, der z. B. in der 37. SSW (statt 40. SSW) durchgeführt wird, muss die Flüssigkeit erst abgesaugt werden und das Baby kann erst später seinen ersten Atemzug tun.
Weiterhin ist es für die Darmflora des Kindes besser, vaginal geboren zu werden, da so Bakterien der Mutter ins Kind gelangen und das Immunsystem stärken, auch langfristig.
Bei der Mutter kann es zu Problemen beim Stillen und bei der Rückbildung der Gebärmutter nach dem Kaiserschnitt kommen. Auch während des Kaiserschnitts ist mit höherem Blutverlust zu rechnen. Eine Beschädigung des umliegenden Gewebes beim Schnitt durch die Bauchdecke ist nicht auszuschließen.Viele Ärzte glauben, dass das Kind angibt, wenn es für die Geburt bereit ist und für das Einsetzen der Wehen verantwortlich ist. Wird das Kind aber vor dem eigentlichen Geburtstermin per Kaiserschnitt entbunden, kann sich das Kind nicht auf die Geburt vorbereiten.
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