Flüchtige Stoffe – Verdampfen, Verdunsten, Sieden und Siedetemperatur
Was ist die Siedetemperatur und warum ist sie entscheidend für den Phasenübergang? Entdecke die Unterschiede zwischen Sieden und Verdunsten und warum der Druck eine wichtige Rolle spielt. Alles, was du wissen musst, findest du im folgenden Text!

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Grundlagen zum Thema Flüchtige Stoffe – Verdampfen, Verdunsten, Sieden und Siedetemperatur
Flüchtige Stoffe – Verdampfen, Verdunsten, Sieden und Siedetemperatur
Wir sehen uns an, was mit Verdampfen, Verdunsten und Sieden gemeint ist und erklären den Unterschied. Außerdem benennen wir Beispiele für flüchtige Stoffe.
Zuerst klären wir, was flüchtige Stoffe sind. In der folgenden Abbildungen siehst du die besonderen Eigenschaften, die Stoffe haben, wenn sie flüchtig sind:
Die Vorgänge beim Sieden und beim Verdunsten können wir anhand des Teilchenmodells klären. Dafür gehen wir nun auf die Bedeutung der einzelnen Begriffe genauer ein.
Verdampfen
Der Begriff Verdampfen bezeichnet allgemein den Übergang eines Stoffes vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand. Eine solche Aggregatzustandsänderung kann auf verschiedene Arten geschehen.
Sieden
Wenn ein Stoff verdampft, weil er eine bestimmte Temperatur – die Siedetemperatur – erreicht hat, spricht man von Sieden. Wasser in einem Kochtopf, das auf $100\,^\circ\text{C}$ erhitzt wird, siedet. Die Bezeichnung es kocht ist eine umgangssprachliche Ausdrucksweise. In den Naturwissenschaften solltest du immer vom Sieden sprechen.
Siedetemperatur und Siedepunkt
Die Siedetemperatur ist diejenige Temperatur, die bei einem bestimmten Druck für den Phasenübergang (also die Aggregatzustandsänderung) von flüssig zu gasförmig eines Stoffes notwendig ist. Dieser Wechsel kann in einem Phasendiagramm dargestellt werden.
In der Regel wird die Siedetemperatur eines Stoffes bei Normaldruck angegeben und ist in Tabellenwerken zu finden. So liegt beispielsweise die Siedetemperatur von Wasser (bei Normaldruck) bei $100\,^\circ\text{C}$.
Der Begriff Siedepunkt wird häufig als Synonym für die Normalsiedetemperatur, also die Siedetemperatur unter Normaldruck, verwendet. Dies ist jedoch formal nicht korrekt, da der Siedepunkt immer aus zwei Größen besteht: Siedetemperatur und Siededruck.
Die Druckabhängigkeit der Siedetemperatur macht man sich zum Beispiel beim Schnellkochtopf zunutze, bei dem durch eine Druckerhöhung das Wasser bei einer höheren Temperatur siedet. So erreicht das Essen eine Temperatur, die über $100\,^\circ\text{C}$ liegt, und kann deshalb schneller gar werden.
Allgemein ist die Siedetemperatur auch abhängig von der molaren Masse eines Stoffes und der Stärke der Bindungskräfte.
Verdunsten
Von Verdunsten spricht man, wenn ein Stoff verdampft, obwohl die Umgebungstemperatur niedriger ist als die eigentlich notwendige Siedetemperatur. Das passiert zum Beispiel, wenn ein nasses Kleidungsstück an der Luft trocknet, obwohl es draußen natürlich nicht $100\,^\circ\text{C}$ heiß nicht.
Im Unterschied zum Sieden passiert das Verdunsten viel langsamer. Es ist möglich, weil es in einem flüssigen Stoff wie Wasser durch Sonneneinstrahlung und Stöße zwischen den Teilchen statistisch gesehen immer einige wenige Teilchen gibt, deren kinetische Energie groß genug ist, um den Teilchenverbund an der Grenzfläche zur Umgebungsluft zu verlassen.
Sobald die energiereichen Teilchen die Flüssigkeit verlassen haben, liegen sie in der Gasphase vor – sie sind verdunstet. Im Verlauf der Zeit stellt sich über die Grenzfläche ein Gleichgewicht zwischen der flüssigen und gasförmigen Phase ein.
In einem offenen System – wie der nassen Wäsche an der frischen Luft (die durch Wind ständig ausgetauscht wird) – werden die verdunsteten Teilchen allerdings davongetragen, sodass immer neue Teilchen verdunsten und ihre Plätze einnehmen. Deshalb trocknet nasse Wäsche selbst dann, wenn es ziemlich kalt draußen ist.
In der folgenden Abbildung ist der Unterschied zwischen Sieden und Verdunsten noch einmal schematisch dargestellt:
Im Video erfährst du außerdem, was Verdunstungskälte ist und welche chemischen Elemente und Verbindungen flüchtig sind. Dabei lernst du auch etwas über beißende, stechende und unangenehme Gerüche.
Das Video beinhaltet Schlüsselbegriffe, Bezeichnungen und Fachbegriffe wie Aggregatzustand, flüssig, gasförmig, flüchtig, Verdampfen, Sieden, Verdunsten, Siedetemperatur, Teilchen, Teilchenmodell, Wärme, thermische Energie, Bewegungsenergie und Verdunstungskälte.
Bevor du das Video schaust, solltest du bereits die Aggregatzustände kennen und wissen, was Sieden ist. Außerdem solltest du grundlegendes Wissen zu chemischen Stoffen und ihren Eigenschaften haben.
Nach dem Video wirst du darauf vorbereitet sein, mehr über die speziellen Eigenschaften von Gasen zu lernen.
Flüchtige Stoffe – Verdampfen, Verdunsten, Sieden und Siedetemperatur Übung
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Definiere den Begriff „flüchtige Stoffe“.
TippsWenn ein Stoff flüchtig ist, ist er „schwer im Zaum zu halten“.
Zwei der Auswahlmöglichkeiten sind korrekt.
LösungFlüchtige Stoffe sind Stoffe, die
- keine feste Form behalten und
- sich im Raum ausbreiten.
Wir könnten ebenfalls sagen, die Stoffe „verflüchtigen“ sich. Das ist vor allem bei Gasen der Fall: Gase breiten sich im Raum aus, man kann sie nur „schwer im Zaum halten“. Aber auch Flüssigkeiten, die verdunsten, also bei Raumtemperatur in den gasförmigen Zustand übergehen, werden als flüchtige Stoffe bezeichnet.
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Stelle den Prozess des Siedens von Wasser dar.
TippsUm den Siedevorgang zu starten, muss dem Wasser Wärmeenergie zugeführt werden.
LösungVerdampfen bedeutet ganz allgemein, dass ein Stoff vom flüssigen in den gasförmigen Zustand übergeht. Wenn der Stoff auf seine Siedetemperatur erhitzt wird (wie hier im Beispiel), dann heißt der Vorgang Sieden.
So läuft der Prozess des Siedens ab:
- Der Herd wird angeschaltet. Dem Wasser wird somit Wärme zugeführt.
- Durch die Wärme fangen die Wasserteilchen an, sich zu bewegen.
- Diese Bewegungen der Teilchen werden immer stärker.
- Bei $100\,\pu{°C}$ siedet das Wasser. Das heißt, es geht sehr schnell vom flüssigen in den gasförmigen Zustand über.
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Vergleiche die beiden Verdampfungsprozesse Sieden und Verdunsten.
TippsEin Stoff siedet, wenn er seine Siedetemperatur erreicht.
LösungVerdampfen bedeutet ganz allgemein, dass ein Stoff vom flüssigen in den gasförmigen Zustand übergeht. Das kann auf verschiedene Arten geschehen:
Sieden
Dabei wird der Stoff auf seine Siedetemperatur erhitzt. Es wird also Energie in Form von Wärme zugeführt. Das löst eine starke Bewegung der Teilchen aus. Der Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Zustand passiert hier sehr schnell. Beim Kochen von Spaghetti bringst du das Wasser auf dem Herd zum Sieden.Verdunsten
Das Verdunsten läuft schleichend ab. Hier spielt ebenfalls die Bewegungsenergie der Teilchen die entscheidende Rolle. Denn auch bei Raumtemperatur – und sogar darunter – gibt es immer ein paar wenige Teilchen, die den Teilchenverbund der Flüssigkeit verlassen. Das heißt, wenige Teilchen bewegen sich stark. Ein Beispiel dafür ist das Trocknen von Wäsche. Sonneneinstrahlung oder Wind beschleunigen den Prozess der Verdunstung. -
Begründe, wieso wir beim Schwitzen manchmal frieren.
TippsVerdunsten ist eine Art des Verdampfens.
LösungVerdampfen bedeutet ganz allgemein, dass ein Stoff vom flüssigen in den gasförmigen Zustand übergeht. Wenn das bereits bei Raumtemperatur (oder darunter) ganz schleichend passiert, dann heißt der Vorgang Verdunsten.
Der Schweiß auf unserer Haut verdunstet. Das geschieht bereits bei Raumtemperatur. Durch Faktoren wie Sonneneinstrahlung und/oder Wind kann dieser Prozess beschleunigt werden. Wir frieren, weil der Flüssigkeit (also dem Schweiß) Wärme entzogen wird. Das nennt man auch Verdunstungskälte.
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Nenne flüchtige Stoffe.
TippsEs gibt zwei richtige Antworten.
LösungFlüchtige Stoffe sind Stoffe, die keine feste Form behalten und sich im Raum ausbreiten. Wir könnten auch sagen, sie „verflüchtigen“ sich.
Beispiele dafür sind Nagellack sowie Benzin: Die gasförmig gewordenen Stoffe gelangen in unsere Nasen. Deshalb riechen wir diese Stoffe häufig, wenn sie in unserer Umgebung sind. -
Vervollständige die Informationen zu Brom.
TippsEin Abzug ist eine Lüftungsanlage, die (giftige) Dämpfe einsaugt.
LösungVor jedem Experiment sollte man sich gründlich über die Chemikalien, die zum Einsatz kommen, informieren, um entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen zu können.
Brom ist ein giftiger und leichtflüchtiger Stoff. Das heißt, dass sich der Stoff sehr schnell verflüchtigt, ohne dabei seine Siedetemperatur zu erreichen. Folglich kann das zunächst flüssige Brom schon bei Raumtemperatur seinen Aggregatzustand verändern, also gasförmig werden. Die frei beweglichen Teilchen können somit eingeatmet werden. Deshalb darf Lara mit Brom nur unter dem Abzug arbeiten. Sie muss dabei eine Schutzbrille und Sicherheitshandschuhe tragen.

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Flüchtige Stoffe – Verdampfen, Verdunsten, Sieden und Siedetemperatur

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Vielen Dank für das tolle Video! Ich hab es jetzt endlich verstanden! Weiter so!
Hallo Zara,
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Beste Grüße aus der Redaktion
Bei der 3. Aufgabe mit der Verdunstung vom Wasser im Topf auf dem Herd: Da würde in der Aufgabe Schritt 3. mit Schritt 4. vertauscht in der Lösung ist es jedoch andersrum
Ansonsten vielen Dank für eure Mühe die Themen verständlich zu erklären weiter so✨