Französische Feiertage
Je nach Region gibt es verschiedene Traditionen in Frankreich.
Inhaltsverzeichnis zum Thema
- Feiertage in Frankreich
- Neujahr in Frankreich - Le nouvel an
- Der Dreikönigstag - La fête des Rois
- Der Deutsch-Französische Tag am 22. Januar - Le 22 janvier
- La Chandeleur in Frankreich
- Fasching in Frankreich - Mardi gras
- Ostern in Frankreich - Pâques
- Der 14. Juli in Frankreich - Le 14 juillet
- Weihnachten in Frankreich - Noël
Feiertage in Frankreich
On fait la fête ! Wie in Deutschland gibt es natürlich auch in Frankreich zahlreiche Feiertage. Wie sie heißen und welche Ereignisse, Traditionen und Bräuche in Frankreich gefeiert werden, erfährst du in diesem spannenden Themenbereich. Dabei geht es um die wichtigsten Feiertage und die damit verbundenen Traditionen, die sich von den dir bekannten unterscheiden. Aber nicht alle Feiertage sind unterschiedlich - Pfingsten (La Pentecôte), Tag der Arbeit (Fête du travail), Muttertag (La fête des mères) oder Valentinstag (La Saint-Valentin) werden ähnlich gefeiert. Du wirst deine Kenntnisse über die französische Lebensweise und Kultur erweitern, um bei deinem nächsten Besuch in Frankreich, zum Beispiel bei deiner Austauschfamilie, erfolgreich zu punkten!
Neujahr in Frankreich - Le nouvel an
Lass uns mit dem ersten Feiertag im Jahr anfangen - und zwar dem Jour de l'An (Neujahrsfeiertag). Wie du dir denken kannst, findet dieser Feiertag genauso wie in Deutschland am 1. Januar statt. Die Franzosen schenken sich an diesem Tag kleine Stechpalmenzweige oder Pralinen. Die Großeltern geben ihren Enkelkindern oft einen Umschlag mit einem Geldschein - les étrennes genannt. Die letzte Nacht des Jahres wird von den Franzosen am liebsten mit Familie und Freunden gefeiert. Jedoch sind private Feuerwerke nicht üblich, sondern eher öffentlich organisierte. Wenn du ein großes Feuerwerk zu Silvester bestaunen willst, solltest du dir die Feierlichkeiten am Pariser Eiffelturm (La Tour Eiffel) nicht entgehen lassen.
Der Dreikönigstag - La fête des Rois
Am 6. Januar wird ebenso der Dreikönigstag (auch L'Epiphanie) gefeiert. Der Bibel nach haben an diesem Tag die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar dem in der Nacht zum 25. Dezember geborenen Jesuskind in Bethlehem Geschenke übergeben, nachdem sie dem Morgenstern gefolgt waren. Zu diesem Anlass wird in Frankreich ein besonderer Kuchen gegessen, von dem du bestimmt schon etwas gehört hast: la galette des rois (der Kuchen der Könige). Es ist ein runder Kuchen, der je nach Region aus Blätterteig mit Marzipanfüllung und mit einer Papierkrone versehen ist. Wer die darin versteckte Porzellanfigur (la fève) oder die getrocknete Bohne findet, wird an dem Tag als König oder Königin gefeiert und darf sich eine Königin oder einen König aussuchen. Iss den Kuchen am besten ganz vorsichtig!
Der Deutsch-Französische Tag am 22. Januar - Le 22 janvier
Erinnerst du dich daran, was am 22.Januar 1963 passiert ist? Genau, der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer unterzeichneten an diesem Tag den berühmten Elysée-Vertrag, der die Freundschaft zwischen beiden Ländern besiegeln sollte. Gleichzeitig wurde damit auch der Grundstein für den Kultur- und Jugendaustausch gelegt. Der 22. Januar ist zwar kein Feiertag, aber ein wichtiger Tag für Frankreich und Deutschland, denn da feiert man, vor allem in den Schulen, die deutsch-französische Freundschaft.
La Chandeleur in Frankreich
Dieser Feiertag wird am 2. Februar gefeiert und ist auch als La Fête des Crêpes (Eierkuchenfest) bekannt, denn man versammelt sich mit Familie und Freunden, um Crêpes zu essen. Ursprünglich handelte es sich um ein heidnisches Lichtfest, das das Ende des Winters markierte. Die Bezeichnung chandeleur leitet sich vom Lateinischen festa candelarum (Das Fest der Kerzen) ab.
Aber welche Verbindung besteht eigentlich zwischen dem Eierkuchen und einer Kerze? Die Crêpes werden in dieser Tradition aufgrund ihrer runden Form und gold-gelben Farbe als Symbol für die Sonne gesehen, deren Licht die Dunkelheit des Winters vertreibt. Daneben soll die Zubereitung der Eierkuchen Reichtum bescheren. Ob das wohl wahr ist? Warum probierst du es nicht einfach mal aus?
Fasching in Frankreich - Mardi gras
Fasching wird auch bei uns in Deutschland gefeiert. Fastnacht ist ursprünglich ein katholisches Fest und findet immer 40 Tage vor Ostern statt. Ab dem Aschermittwoch wurde bis zum Ostersonntag gefastet. Vor diesem Hintergrund kannst du dir denken, warum Mardi gras als der fette Dienstag übersetzt wird. Es handelt sich um den letzten Tag vor der Fastenzeit, an dem noch üppig und fett gegessen wird. Deshalb isst man am Faschingsdienstag auch Crêpes. Beim Wenden hält man eine Münze in der Hand, denn das soll Glück und Geld für das ganze Jahr bringen. Es gibt in Frankreich auch Umzüge, sie haben jedoch nicht so einen hohen Stellenwert wie im Rheinland oder Baden-Württemberg. Insbesondere Kinder freuen sich auf die Déguisements (Verkleidung) und kommen verkleidet zur Schule, um Monsieur Carnaval (eine Art Vogelscheuche, die von den Kindern gebaut wird und den bösen Winter und die Kälte verkörpert) zu verbrennen.
Ostern in Frankreich - Pâques
In Frankreich ist der Karfreitag zwar ein christlicher Feiertag, gehört jedoch nicht zu den gesetzlichen Feiertagen. Das Osterfest beginnt erst am Ostersonntag. Du wirst auch merken, dass in Frankreich vor Ostern keine Kirchenglocken läuten. Den Kindern wird erklärt, dass die Glocken am Gründonnerstag nach Rom reisen, um sich vom Papst den neuen Segen zu holen. Sie machen sich danach mit ganz vielen Süßigkeiten beladen auf den Rückweg und verlieren sie diese auf dem Heimflug. Deshalb machen sich auch französische Kinder auf die Suche nach Süßigkeiten. Am Ostersonntag erklingen dann auch die Glocken wieder. Die französischen Süßigkeiten lassen Kinderherzen höher schlagen. Neben Ostereiern aus Schokolade (œufs de Pâques) gibt es Glocken mit Flügeln (cloches de Pâques aux ailes); auch ist Schokolade in Form von Meeresfrüchten und Muscheln sehr beliebt. Bemalte Ostereier gibt es vor allem in Elsass-Lothringen.
Der 14. Juli in Frankreich - Le 14 juillet
Einer der wichtigsten Feiertage wird am 14.Juli gefeiert - der französische Nationalfeiertag. Er erinnert an den Sturm auf die Bastille im Jahre 1789 und damit an den Anfang der Französischen Revolution. Es finden viele feux d'artifice (Feuerwerke) statt sowie Straßenfeste, die schon am 13. Juli abends gefeiert werden. Am 14. Juli gibt es immer eine große Militärparade (défile militaire) auf den Champs-Elysées in Paris und viele weitere Feierlichkeiten. Am Triumphbogen, dem Arc de Triumphe, sind dann der Staatspräsident, die gesamte französische Regierung und andere wichtige Persönlichkeiten anwesend.
Weihnachten in Frankreich - Noël
Die Franzosen feiern das Weihnachtsfest genauso wie andere Nationen sehr ausgiebig und natürlich mit jeder Menge französischer Köstlichkeiten. Der 24. und der 26. Dezember sind in Frankreich normale Arbeitstage und nur der 25. Dezember ist ein Feiertag. Daneben werden, mit einigen wenigen Ausnahmen, weder Advent noch Nikolaus gefeiert. Die Feierlichkeiten beginnen meist mit der Mitternachtsmesse oder Weihnachtsmesse (Messe de Minuit), bei der sich die Familie am Heiligabend in der Kirche versammelt, um dort die Geburt Christi zu feiern. Die Krönung des Abend ist ein großes Festessen, genannt Réveillon. Dabei kommen traditionell ein mit Kastanien gefüllter Truthahn und der berühmte Bûche de Noël (Weihnachtskuchen) auf den Tisch. Am 25. Dezember werden die Weihnachtsgeschenke unter dem Sapin de Noël (Weihnachtsbaum) ausgepackt, die der Père Noël (Weihnachtsmann) zuvor gebracht hat. Die Erwachsenen bekommen ihre Weihnachtsgeschenke teilweise an Heiligabend geschenkt.
Du kannst dir sicherlich kein Weihnachten ohne einen Weihnachtsbaum vorstellen. Der Weihnachtsbaum ist im Elsass noch am verbreitetsten, während in anderen Gebieten und Städten Frankreichs, vor allem in Wohnungen, meist Mistelzweigen zum Schmücken verwendet werden oder eine Weihnachtskrippe im Wohnzimmer aufgestellt wird. Insgesamt variieren die Traditionen und Bräuche je nach Region.
Der Marché de Noël (Weihnachtsmarkt) ist ebenso mehr eine Tradition im Nordosten Frankreichs. Die Provence dagegen ist bekannt für Ihre Santons-Märkte mit den traditionellen Krippenfiguren. In Paris wird übrigens zur Weihnachtszeit eine der größten Weihnachtskrippen weltweit aufgebaut.
Jetzt hast du ganz schön viel Spannendes über die französischen Feiertage und Traditionen erfahren und dein Wissen zum Weihnachtsfest in Frankreich ein wenig vertieft. Hoffentlich hat dich schon die Feierlaune gepackt - alors, on fait la fête ?
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