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Industrialisierung in Deutschland

Die Industrialisierung in Deutschland im 19. Jahrhundert markierte eine bedeutende Zeit des Wandels. Erfahre, wie Veränderungen wie die Bauernbefreiung und Gewerbefreiheit zur Entwicklung beitrugen. Interessiert? Erfahre mehr im folgenden Text!

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Industrialisierung in Deutschland
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Grundlagen zum Thema Industrialisierung in Deutschland

„Deutschland“ im 19. Jahrhundert

Das Land „Deutschland“ gab es zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch nicht. Ab 1815 existierte der sogenannte Deutsche Bund – eine Ansammlung von unterschiedlichen Herrschaftsräumen. Neben vielen kleinen Gebieten gab es zwei sehr mächtige Länder in diesem Bund: das Königreich Preußen und das Kaiserreich Österreich. Sprechen wir von „Deutschland“ im 19. Jahrhundert, dann meinen wir damit häufig das Königreich Preußen in Kombination mit einer Vielzahl von kleinen unabhängigen Gebieten.

Die wirtschaftliche Rückständigkeit „Deutschlands“ im 19. Jahrhundert – Vorgeschichte

Preußen und die vielen kleinen Staaten wurden zu dieser Zeit absolutistisch (= eine herrschende Person darf allein alle Entscheidungen treffen) regiert. Ihre Herrscher hatten oft wenig Interesse daran, das Leben der „einfachen“ Bevölkerung zu verbessern. Ihnen war ihr eigener, luxuriöser Lebensstil wichtiger als Fortschritt in Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung. Da es in „Deutschland“, anders als in Frankreich, keine Revolution gab, in der sich die Menschen gegen ihre Herrscher stellten und Veränderungen einforderten, blieb diese Situation für Jahrzehnte unverändert. In Kombination mit einem starken Bevölkerungswachstum zu Beginn des 19. Jahrhunderts sorgte dies für die Verarmung vieler Menschen. Durch Missernten und Wirtschaftskrisen in den Jahren zwischen 1830 und 1850 verschlimmerte sich diese Situation nochmals.

Das Phänomen der Verarmung breiter Bevölkerungsschichten in dieser Zeit bezeichnen wir als Pauperismus („pauper“ ist Lateinisch und bedeutet „arm“).

Pauperismus.svg

Was waren weitere Gründe für den wirtschaftlichen Rückstand in den deutschen Staaten?

  • Partikularismus

Aufgrund des besonderen Aufbaus „Deutschlands“ dieser Zeit, mit vielen kleinen Gebieten, die über eigene Herrscher und Regeln verfügten, war die Verteilung von Waren teuer und kompliziert. Das schränkte den Handel und damit die Wirtschaftskraft ein.

  • Merkantilismus

Die Wirtschaft der Zeit war stark auf die Interessen der jeweils Herrschenden ausgerichtet und wurde von ihnen kontrolliert und beschränkt. Aufgrund des Partikularismus waren diese Interessen teils unterschiedlich. So konnte sich kein gemeinsames „deutsches“ Vorgehen entwickeln.

  • Gesellschaft, Kolonien, Infrastruktur

Für viele Menschen dieser Zeit war mit ihrer Geburt ihre Position in der Gesellschaft festgelegt. Waren sie beispielsweise Kinder von Bäuerinnen und Bauern, dann hatten sie später kaum eine Chance, etwas anderes zu tun als ihre Eltern.

Darüber hinaus verfügte Preußen im Gegensatz zu Frankreich oder Großbritannien über keine Kolonien (= Länder, die rücksichtslos erobert oder besetzt wurden, um die dortigen Menschen auszubeuten und Rohstoffe zu stehlen), um „Deutschlands“ Wirtschaft im 19. Jahrhundert zu stärken.

Aufgrund des Partikularismus und Merkantilismus war die Verteilung von Waren in „deutschen“ Gebieten ohnehin sehr eingeschränkt, doch selbst wenn größeres Interesse am Handel bestanden hätte, dann wäre dies an der schlechten Infrastruktur „Deutschlands“ gescheitert. Es existierten nur wenige nutzbare Straßen und Kanäle für einen groß angelegten Warentransport. Dies war eine weitere Ursache für die Rückständigkeit Deutschlands zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Wie überwanden die deutschen Staaten die Rückständigkeit?

Auch wenn es zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch nicht danach aussah, so wurden bereits in dieser Zeit und spätestens ab Mitte des Jahrhunderts von den Herrschenden Veränderungen angestoßen, die die Rückständigkeit Deutschlands beenden sollten. So wurden die Voraussetzungen für die Industrialisierung geschaffen.

Die Rückständigkeit „Deutschlands“ zu Beginn des 19. Jahrhunderts – einfach erklärt
Warum war „Deutschland“ im 19. Jahrhundert wirtschaftlich rückständig? Eine Kombination unterschiedlicher Aspekte sorgte für die wirtschaftliche Rückständigkeit „Deutschlands“: absolutistische Herrscher, denen die Bevölkerung häufig egal war, ein starkes Bevölkerungswachstum, Partikularismus und Merkantilismus, das starre Gesellschaftssystem ohne Chancen zum Aufstieg, fehlende Kolonien sowie schlechte Infrastruktur für Handel und Verkehr.
Die Rückständigkeit „Deutschlands“ als Bremse der Industriellen Revolution Vor allem der Partikularismus der Zeit, also die Aufsplitterung in viele kleine Einzelgebiete mit eigenen Regeln, sorgte dafür, dass die Industrielle Revolution in „Deutschland“ erst deutlich später einsetzen konnte als beispielsweise im geeinten England.

Welche Faktoren begünstigten die Industrialisierung in „Deutschland“?

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte die Regierung Preußens erkannt, dass das Land dringend Veränderungen brauchte. Preußen war nach der Niederlage im Krieg gegen Napoleon hoch verschuldet, zeitgleich wuchs die preußische Bevölkerung und forderte Verbesserungen ihrer Lebensbedingungen. Um diese Probleme zu bekämpfen, gab es in Preußen die sogenannte Revolution von oben. Die preußischen Minister Karl Freiherr vom Stein und Karl August von Hardenberg waren zuständig für diese großen Veränderungen, die deshalb auch als stein-hardenbergsche Reformen bezeichnet werden. Zwei wichtige Teile dieser Reformen waren die Bauernbefreiung und die Einführung der Gewerbefreiheit:

  • Bauernbefreiung: In Preußen waren die Bauern abhängig von sogenannten Großgrundbesitzern. Diesen gehörte das Land, auf dem die Bauern arbeiteten. Die Großgrundbesitzer konnten große Teile der Ernte einbehalten und sogar in das Privatleben der Bauern eingreifen. Mit der Bauernbefreiung änderte sich das: Die Bauern pachteten (= mieten) das Land, auf dem sie arbeiteten, und waren freier von der Kontrolle der Großgrundbesitzer. Sie waren allerdings auch selbst verantwortlich, wenn es Missernten gab oder ihre Tiere starben. Passierte so etwas, dann mussten die Bauern häufig ihr Land aufgeben und sich nach anderen Möglichkeiten umsehen, wie sie Geld verdienen konnten.

  • Gewerbefreiheit: Die Einführung der Gewerbefreiheit („Gewerbe“ = „Beruf“) sorgte dafür, dass die Menschen in Preußen jeder Arbeit nachgehen durften, der sie wollten, egal welchem Beruf ihre Eltern nachgegangen waren oder wie viel Geld sie besaßen. Das machte viele Menschen freier, erhöhte aber den Konkurrenzkampf untereinander. Menschen, die jahrelang ihrem Beruf nachgegangen waren, fanden keine Arbeit mehr, weil es andere gab, die ihre Arbeit billiger und/oder besser machten.

Die Abschaffung der Zölle

Anfang des 19. Jahrhunderts wurden in vielen „deutschen“ Gebieten Zölle erhoben, wenn bestimmte Waren von einem Ort zum anderen transportiert wurden und zwischen diesen Orten eine Grenze lag. Das machte eine Verteilung von Waren über die eigene Heimat hinaus teuer und kompliziert und schränkte den Handel ein. Preußen versuchte, das zu ändern, indem im Jahr 1815 alle Zölle im Land selbst aufgehoben wurden. Diesem Beispiel folgend wurde 1834 der Deutsche Zollverein gegründet, in den alle Gebiete des Deutschen Bundes eintraten.

Was löste die Industrialisierung in „Deutschland“ aus?

Viele Bauern, die nach der Bauernbefreiung mit ihrer eigenständigen Arbeit gescheitert waren, suchten neue Arbeit. Gleiches galt für diejenigen, die im Zuge der Gewerbefreiheit dem Konkurrenzkampf nicht standhalten konnten. Als schließlich zuerst in Preußen und dann in allen „deutschen“ Gebieten die Zölle abgeschafft wurden, waren die Voraussetzungen für die Industrialisierung „Deutschlands“ gegeben: Es gab verfügbare Arbeiterinnen und Arbeiter, die in den neu gegründeten Fabriken arbeiten konnten, und der Wegfall der Zölle durch die Gründung des Deutschen Zollvereins erleichterte den Handel.

Zusammenfassung: Was waren die Voraussetzungen der Industrialisierung in „Deutschland“ und wodurch begann die Industrialisierung in „Deutschland“?

Große Veränderungen (Bauernbefreiung, Gewerbefreiheit, Deutscher Zollverein) schafften die Voraussetzungen für die Industrielle Revolution in Preußen und vielen anderen „deutschen“ Gebieten. Zahlreiche Menschen suchten Arbeit und fanden diese in den neu gegründeten Fabriken.

Vom Stein und von Hardenberg Porträts

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Industrialisierung in Deutschland Übung

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  • Nenne die Faktoren, die die Industrialisierung in Deutschland hemmten.

    Tipps

    In jeder Zeile gibt es eine richtige und eine falsche Option.

    England zeichnete sich durch sein gut ausgebautes Straßen- und Kanalnetz aus.

    Umweltschutz war im 19. Jahrhundert eher noch kein Thema.

    Lösung

    richtig: unterschiedliche Währungen, Zollgrenzen, Zunftregeln, schlecht ausgebaute Verkehrswege, Dominanz der Landwirtschaft

    falsch: fehlende Sprachkenntnisse, Wetterbedingungen, schlechte Ernten, mangelnde Pünktlichkeit, Maßnahmen zum Umweltschutz

  • Beschreibe die Reformen, die im 19. Jahrhundert durchgeführt wurden.

    Tipps

    Die mittelalterlichen Zünfte schränkten Handel und Gewerbe durch strenge Regeln ein.

    Ohne hinreichend ausgebaute Verkehrswege war der Transport von Gütern langwierig und mühsam.

    Lösung

    Einführung der Gewerbefreiheit: Die Abschaffung von Zunftordnungen erleichterte die Gründung von Unternehmen.
    Bauernbefreiung: Die Aufhebung der Grundherrschaft gab den Landarbeitern neue Möglichkeiten.
    Gründung des Deutschen Zollvereins: 18 Staaten schlossen sich 1834 zu einem Gebiet ohne Zollschranken zusammen.
    Ausbau von Verkehrswegen: Der Gütertransport wurde durch den Bau von Kanälen und Straßen erleichtert.
    Eisenbahnbau: Große Summen wurden in den Ausbau des Schienennetzes investiert.

  • Erläutere die Auswirkungen des „Eisenbahnfiebers“.

    Tipps

    Der Schwarzwald ist ein ländliches Erholungsgebiet.

    Die erste Bahnstrecke war nur etwa sechs Kilometer lang.

    Lösung

    Die erste Zugstrecke in Deutschland wurde 1835 zwischen Nürnberg und dem nahe gelegenen Fürth eröffnet. In der Folge wurde das Streckennetz weiter ausgebaut. Durch diese Entwicklung gewannen die Menschen an Mobilität, was den Handel und die Wirtschaft förderte.

    Für den Bau und den Betrieb der Eisenbahn wurden große Mengen Kohle, Eisen und Stahl benötigt. Der Bergbau und die Schwerindustrie wurden zu Leitsektoren der deutschen Industrie. So entstanden neue Industrielandschaften wie zum Beispiel im Ruhrgebiet.

  • Arbeite heraus, wie sich in der Zweiten Industriellen Revolution neue Leitsektoren entwickelten.

    Tipps

    Kunstdünger lässt Pflanzen besser wachsen.

    Auch heute werden viele Schienenfahrzeuge mit Elektromotoren betrieben.

    Lösung

    Zu den wichtigsten Erfindungen der Elektroindustrie zählen die Glühbirne und der Elektromotor, mit dem auch Straßenbahnen betrieben werden konnten. Das hatte auch Einfluss auf den Alltag der Menschen. Die chemische Industrie entwickelte neue Farbstoffe, Düngemittel und Medikamente. Zusammen trugen diese beiden Industrien zum wirtschafltichen Aufschwung in Deutschland maßgeblich bei.

  • Fasse zusammen, was die Industrialisierung in Deutschland hemmte oder förderte.

    Tipps

    Der Deutsche Zollverein schuf ein einheitliches Gebiet ohne Zollschranken und erleichterte so den Handel.

    Gut ausgebaute Verkehrswege sind wichtig für eine funktionierende Wirtschaft.

    Lösung

    Hemmende Faktoren: Zollschranken, uneinheitliche Maße und Gewichte, Zunftordnungen, schlechte Verkehrswege, Dominanz der Landwirtschaft

    Reformen und Neuerungen: Gründung des Deutschen Zollvereins, Gewerbefreiheit, Ausbau von Straßen und Kanälen, Eisenbahnbau, Bauernbefreiung

  • Analysiere den Verlauf und die Auswirkungen der Industrialisierung in Deutschland.

    Tipps

    Drei Aussagen sind richtig, drei sind falsch.

    Nach Beseitigung anfänglicher Hemmnisse konnte Deutschland seine Industrie ausbauen und wirtschaftliche Erfolge erzielen.

    Lösung

    richtig:
    In Deutschland kam es im Vergleich zu England erst mit deutlicher Verzögerung zu einer umfassenden Industrialisierung.
    Der Bergbau und die Schwerindustrie ließen das Ruhrgebiet zu einer der wichtigsten Industrielandschaften Europas anwachsen.
    Viele Betriebe, die zur Zeit der Zweiten Industriellen Revolution gegründet wurden, sind noch heute für die deutsche Wirtschaft wichtig.

    falsch:
    Die territoriale Zersplitterung Deutschlands war ein wichtiger wirtschaftlicher Standortvorteil und begünstigte die Entwicklung neuer Industrien.
    Die Zersplitterung in Kleinstaaten hemmte die wirtschaftliche Entwicklung durch Zollschranken, uneinheitliche Maße und Gewichte und unterschiedliche Rechtssysteme.

    Der Eisenbahnbau kam im 19. Jahrhundert nur schleppend voran und lähmte die Entwicklung der deutschen Wirtschaft.
    Der Eisenbahnbau wurde intensiv vorangetrieben und war eine wichtige Triebkraft der Industrialisierung.

    Die sogenannte „Zweite Industrielle Revolution“ wurde durch die Bauindustrie und die Nahrungsmittelindustrie vorangetrieben.
    Die Leitsektoren der Zweiten Industriellen Revolution waren die chemische und die elektrische Industrie.

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