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NS-Außenpolitik

Die NS Außenpolitik zielte auf die Revision des Versailler Vertrags und Gebietsgewinne ab. Hitler täuschte Friedensabsichten vor, während er Krieg vorbereitete. Interessiert? Erfahre mehr im folgenden Text!

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Lerntext zum Thema NS-Außenpolitik

Nationalsozialistische Außenpolitik

Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht gelangten, lagen ihre außenpolitischen Ziele eigentlich offen zu Tage. Parteiprogramme und programmatische Schriften gaben klar und deutlich Auskunft über das, was Reichskanzler Hitler und seine Partei mit dem Deutschen Reich und Europa vorhatten. Doch sowohl die deutsche Öffentlichkeit, als auch die meisten europäischen Politiker verschlossen davor, bewusst oder unbewusst, die Augen. Einige hofften, dass die formulierten Ziele, wie eine Revision des Versailler Vertrages, Rückgewinnung ehemals deutscher Gebiete und zusätzlicher Raumgewinn, nicht zur Umsetzung kämen, andere dachten, die Nationalsozialisten „zähmen“ zu können. Beides sollte als Fehlannahme mit katastrophalen Folgen erweisen.

Was ist Revisionismus?

Der Begriff Revisionismus wird verwendet, wenn eine Institution, ein Staat, eine Gruppe oder eine Person versucht, eine als geltend anerkannte politische oder wissenschaftliche Situation, zum Beispiel die Bestimmungen von Friedensverträgen, in Frage zu stellen oder diese zu verändern. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen von revidere, auf Deutsch wieder hinsehen.

Nationalsozialistische „Friedenspolitik“

Nachdem Adolf Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt worden war, gab er zunächst vor, eine friedliche Außenpolitik zu verfolgen. Dafür gab es mehrere Gründe. Nach dem verheerenden Ersten Weltkrieg war das deutsche Volk nicht bereit für einen neuen Krieg. Zudem wurde das Deutsche Reich von den anderen europäischen Staaten streng beobachtet. Auch der Versailler Vertrag bestand weiterhin und band das Deutsche Reich an strenge Vorgaben der Siegermächte des Ersten Weltkrieges. Eine über das bereits bestehende Maß hinausgehende Isolation in der Mitte Europas wollte Hitler unter allen Umständen vermeiden. Seine angeblichen rein friedvollen Absichten zeigte das NS-Regime durch zahlreiche Nichtangriffspakte und Friedensverträge sowie Flottenabkommen. Zudem richtete man 1936 die Olympischen Sommerspiele in Berlin aus und präsentierte sich als weltoffener, friedliebender Gastgeber.

Nichtangriffspäkte und Verträge

Die folgende Tabelle nennt die wichtigsten Verträge der nationalsozialistischen Außenpolitik, die dazu dienten, friedliche Absichten zu bekunden.

Datum Vertragswerk
20. Juli 1933 Reichskonkordat mit dem Vatikan
26. Januar 1934 Nichtangriffspakt mit Polen
18. Juni 1935 Flottenabkommen mit Großbritannien
29. September 1938 Münchner Abkommen
24. August 1939 Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt

Diese Verträge mit ehemaligen Gegnern sollten vertrauensbildend wirken. Besonders der Nichtangriffspakt mit Polen wurde international eher überrascht, aber durchaus wohlwollend zur Kenntnis genommen. Polen war, nach häufiger gewaltsamer Teilung und Auflösung, erst nach dem Ersten Weltkrieg wieder eine eigenständige Nation geworden und hatte dabei auf die großen Gebietsabtretungen des Deutschen Reiches setzen können. Das deutsch-polnische Verhältnis war also schwer belastet und die anti-polnische Propaganda der Nationalsozialisten sorgte für starkes Misstrauen des Nachbarstaates. Der Nichtangriffspakt verpflichtete beide Seiten dazu, wirtschaftliche und politische sowie kulturelle Probleme friedlich miteinander zu lösen.

Revisionistische Außenpolitik

Jenseits der friedlichen Fassade betrieb das Deutsche Reich jedoch eine bezüglich der Bestimmungen des Versailler Vertrags revisionistische Außenpolitik und bereitete sich auf einen Krieg vor, der Deutschland die Vormachtstellung in Europa bringen sollte. Als erste außenpolitische Aktion der Nationalsozialisten trat das Deutsche Reich im März 1933 aus dem Völkerbund aus und entzog sich somit der Verpflichtung zur Abrüstung und damit einhergehenden Kontrollen.

Brüche des Versailler Vertrages

Ein wichtiger Bestandteil der Wahlkampfinhalte der Nationalsozialisten war die Revision des Versailler Vertrages gewesen. Sie bekämpften den in ganz Deutschland extrem verhassten sogenannten Diktatfrieden ab 1933 immer offener und widersetzen sich zahlreichen Bestimmungen des Vertrages.

Was war der Versailler Vertrag?

In Deutschland war der Vertrag über alle Schichten und politischen Lager hinweg als demütigend empfunden worden, so dass nicht nur die Anhänger der Nationalsozialisten dieser Politik zustimmten. Die Brüche des Vertrages waren:

  • Einführung der allgemeinen Wehrpflicht 1935
  • Ausbau der Luftwaffe und weitere Bewaffnung weit über das festgesetzte Limit
  • Besetzung des entmilitarisierten Rheinlands 1936
  • „Anschluss“ Österreichs 1938
  • weitere Grenzverletzungen und Inbesitznahmen entgegen der Bestimmungen des Versailler Vertrages.

All diese Vertragsbrüche geschahen weder heimlich, noch blieben sie unbemerkt. Die europäischen Staaten verkündeten zwar ihr Missfallen, schritten aber nicht ein. Teilweise zeigten sie, wie zum Beispiel Großbritannien, Verständnis für die Revision der Versailler Bestimmungen, während vor allem in Polen und Frankreich die Angst vor einem wiedererstarkenden Deutschland stieg.

Bündnisse und Verträge mit anderen autoritär geführten Staaten

Hitler schloss weitere Bündnisse, zum Beispiel die sogenannte Achse Berlin-Rom mit dem faschistischen Italien oder den gegen die Sowjetunion gerichteten Antikominternpakt mit Japan. Auch die Teilnahme am spanischen Bürgerkrieg auf Seiten des faschistischen Generals Franco lässt sich in die Kehrseite der vermeintlich friedlichen Außenpolitik eingliedern. Sie war eher als Probe für einen Krieg zu betrachten.

Der „Anschluss“ Österreichs

Die bereits erwähnte Annexion des Nachbarlandes Österreich vollzog sich über einige Jahre und war schon früh ein wichtiges Ziel Hitlers gewesen, der in Österreich geboren wurde. Die österreichische Schwesterpartei der NSDAP war 1933 nach dem Versuch, die Macht an sich zu reißen, verboten worden, putschte aber 1934 mit Hitlers Unterstützung erneut. Nachdem Italien unter Mussolini drohte, einzuschreiten, entzog Hitler den österreichischen Nationalsozialisten allerdings seine Unterstützung. Er verbündete sich in den folgenden Jahren eng mit Mussolini, was, zusammen mit der Aufrüstung der Wehrmacht, als klare Drohung an die Regierung Österreichs gesehen werden musste. Österreich fühlte sich immer mehr gezwungen, sich innen- und außenpolitisch am Deutschen Reich zu orientieren. Der österreichische Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg stemmte sich, auch aus eigenen machtpolitischen Interessen, gegen die Übernahme durch die deutschen Nationalsozialisten. Da sowohl Großbritannien und Frankreich, als auch Italien und Österreich Schuschnigg keine Hilfe leisten wollten, wählte der Bundeskanzler die Flucht nach vorne und kündigte einen Volksentscheid bezüglich der Unabhängigkeit Österreichs an. Zu diesem Volksentscheid kam es allerdings nicht. Von Schuschnigg wurde abgesetzt und gezwungen, in seiner Abtrittsrede im Rundfunk dazu aufzurufen, der einmarschierenden Wehrmacht friedlich entgegen zu treten. Am 12. und 13. März 1938 erfolgte der sogenannte Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Schuschnigg wurde noch am selben Tag von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) gefangengenommen und blieb bis 1945 ein Gefangener.

Einmarsch von Nationalsozialisten in Imst, Tirol
Einmarsch von Nationalsozialisten in Imst, Tirol

Den Einmarsch ins benachbarte Österreich, in der Zeit unter nationalsozialistischer Herrschaft Ostmark genannt, ließ sich Adolf Hitler am 10. April 1938 in einer keinesfalls nach demokratischen Grundsätzen vollzogenen Volksabstimmung bestätigen. 99,73 % der Österreicher stimmten für den Anschluss. Die Übernahme Österreichs stellte einen ersten Höhepunkt in Hitlers Laufbahn dar, und sie zeigte zudem, dass seine Politik nicht länger nur revisionistisch, sondern auch expansiv war. Gleichzeitig erkannten die potenziell von den expansiven Bestrebungen Hitlers betroffenen Länder, dass mit Hilfe der anderen europäischen Großmächte offensichtlich nicht zu rechnen war.

Die Sudetenkrise

Das nächste Ziel der expansiv-aggressiven Politik des Dritten Reichs war die Tschechoslowakei. Der Versailler Vertrag hatte dem damaligen Reich hier Land- und Bevölkerungsteile abgetrennt. Im sogenannten Sudetenland bildeten Deutsche die Bevölkerungsmehrheit. Sie fühlten sich häufig vom tschechoslowakischen Staat benachteiligt und strebten eine Rückkehr in das deutsche Mutterland an, wollten aber ihre Region nicht verlassen. Die Nationalsozialisten bauschten die Unterdrückung der Sudetendeutschen stark auf und nahm sie als Vorwand, um sie „heim ins Reich“ zu holen. Hitler drohte nun, im Sommer 1938, offen mit Krieg, sollte man seine Forderungen nicht erfüllen.

Die Appeasement-Politik
Appeasement, zu deutsch Beschwichtigung beschreibt recht gut, wie sich die anderen europäischen Staaten, allen voran Großbritannien unter Neville Chamberlain, gegenüber Hitler und seinen politischen Plänen verhielten. Man glaubte, die Nationalsozialisten durch Zugeständnisse von einem Krieg abhalten zu können. Das hatte zur Folge, dass man im Fall von Vertragsbrüchen nicht einschritt, so dass Hitler und seine Regierung eigentlich ungehindert alles durchsetzen konnten, was sie geplant hatten.

Münchner Abkommen

Beim Münchner Abkommen kamen am 29. September 1938 die europäischen Großmächte zusammen, um über die Tschechoslowakei und den Ausgang der Sudetenkrise zu verhandeln. Die Teilnehmer waren Adolf Hitler, Benito Mussolini, Neville Chamberlain und der französische Premierminister Edouard Daladier. Weder die Tschechoslowakei, noch ihr engster Bündnispartner, die Sowjetunion, waren zu den Gesprächen eingeladen worden. Man verhandelte also über den Kopf der Tschechoslowakei hinweg. Die Vereinbarungen des Münchner Abkommens waren:

  • Das Sudetengebiet sollte an das Deutsche Reich abgetreten werden, die deutsche Besetzung sollte am 01. Oktober 1938 beginnen.
  • Die neuen Grenzen waren noch nicht endgültig festgelegt, allerdings garantierten Frankreich und England den Bestand der tschechoslowakischen Staates.
  • Hitler bestätigte, von weiteren Aggressionen gegenüber der Tschechoslowakei abzusehen.

Zerschlagung der Rest-Tschechei

Die Aufnahme des Münchner Abkommens war sehr unterschiedlich. In der Tschechoslowakei war man geschockt darüber, lediglich als Subjekt eines Vertrages behandelt worden zu sein. Adolf Hitler war eigentlich unzufrieden, weil die Bestimmungen ihm nicht weit genug gingen, und Neville Chamberlain flog nach Großbritannien zurück und verkündete dort in einer berühmten Ansprache, man hätte Peace for our time erreicht und Hitler endgültig beschwichtigt.

Chamberlain berichtet von seinem getroffenen Abkommen mit Hitler
Chamberlain Münchner Abkommen

Wie schrecklich falsch der britische Premierminister damit liegen sollte, zeigten die nächsten Monate. Bereits im März 1939 marschierte die deutsche Wehrmacht in die tschechischen Landesteile ein. Das Land wurde annektiert und zum Reichsprotektorat Böhmen und Mähren erklärt. England und Frankreich garantierten Polen ihren Beistand, sollte sich Hitlers Expansionswille nun gegen sie richten, aber das schreckte die Nationalsozialisten nicht mehr ab. Die Planungen für den Angriff auf Polen, und damit den Beginn des Zweiten Weltkrieges, liefen schon lange. Dass Hitler bis 1939 eigentlich alle außenpolitischen Ziele ungehindert umsetzen konnte, ohne dass er mit militärischen oder politischen Konsequenzen rechnen musste, bleibt ein großes Versagen der europäischen Appeasement-Politik.

Nationalsozialistische Außenpolitik – Zusammenfassung

  • Die nationalsozialistische Außenpolitik verfolgte zu Beginn zwei Strategien – man stellte sich nach außen aus friedliebend dar, während man eine stark revisionistische Politik betrieb, massiv aufrüstete und einen Angriffskrieg vorbereitete.
  • Viele Nichtangriffspäkte und Verträge kennzeichneten die Bekundung der friedlichen Absichten, unter anderem der Nichtangriffspakt mit Polen.
  • Die revisionistische Außenpolitik war gekennzeichnet durch zahlreiche Brüche des Versailler Vertrages.
  • Die aggressiv-expansionistische NS-Außenpolitik der 1930er Jahre wurde durch die Appeasementpolitik der anderen europäischen Staaten begünstigt und schlug sich unter anderem im „Anschluss“ Österreichs und der Besetzung der Tschechoslowakei nieder.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Nationalsozialistische Außenpolitik

Warum spricht man von einer nationalsozialistischen Doppelstrategie, wenn es um die Außenpolitik der Jahre 1933–1939 geht?
Warum gewannen die Nationalsozialisten für ihre revisionistische Außenpolitik im eigenen Reich so viel Ansehen?
Was bedeutet „Heim ins Reich“?
Warum war der Hitler-Stalin-Pakt so ungewöhnlich?
Was bedeutet Appeasement-Politik?
Welche Rolle spielte Großbritannien bei der Appeasement-Politik?
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