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Was ist ein Konjunktiv?

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Juno
Was ist ein Konjunktiv?
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Grundlagen zum Thema Was ist ein Konjunktiv?

Konjunktiv im Lateinischen einfach erklärt

Die lateinischen Verbformen geben außer der Person, dem Numerus, dem Tempus und dem Genus verbi (Aktiv bzw. Passiv) auch den Modus (die Aussageweise) an. Man unterscheidet drei Modi:​

Die drei Modi des lateinischen Verbs

Hier lernst du den dritten Modus näher kennen, den Konjunktiv. Die Hauptaussagen im Konjunktiv fallen in den Bereich des Möglichen und der Wünsche.

Welche Arten von Konjunktiven gibt es im Lateinischen?

Im Lateinischen gibt es vier Arten/Formen von Konjunktiven:

Wie wird der lateinische Konjunktiv übersetzt?

Die Übersetzung des Konjunktivs hängt eng mit seiner Verwendung im lateinischen Satz zusammen. Dabei müssen wir unterscheiden, ob der Konjunktiv in einem Haupt- oder in einem Nebensatz auftaucht.

Lateinischer Konjunktiv im Hauptsatz – Verwendung und Übersetzung

Der Konjunktiv gibt im unabhängigen Hauptsatz Sachverhalte wieder, die möglich, nicht wirklich oder wünschenswert sind. Auch kann der Konjunktiv im Hauptsatz Aufforderungen und Verbote wiedergeben.

Funktion Beschreibung Lateinisch Deutsch
Potentialis Der Konjunktiv Präsens und Konjunktiv Perfekt können eine als möglich gedachte Annahme ausdrücken. Hoc periculum facile vitem. Dieser Gefahr könnte ich leicht ausweichen.
Irrealis der Gegenwart/ Vergangenheit Der Konjunktiv Imperfekt und Konjunktiv Plusquamperfekt geben an, dass etwas nicht möglich ist. Si tacuisses, philosophus mansisses. Wenn du geschwiegen hättest, wärest du ein Philosoph geblieben.
Optativ Der Konjunktiv Präsens kann einen erfüllbaren Wunsch bezeichnen, der Konjunktiv Imperfekt und Plusquamperfekt einen unerfüllbaren. Utinam mihi credas! Hoffentlich glaubst du mir!
Hortativ Der Konjunktiv Präsens der 1. Person wird im Deutschen oft mit „Lasst uns + Infinitiv“ übersetzt. In triclinium eamus! Lasst uns ins Triclinium gehen!
Iussiv Der Konjunktiv Präsens kann einen abgemilderten Befehl, an die 3. Person gerichtet, ausdrücken. Tandem servus veniat! Der Sklave soll endlich kommen!
Prohibitiv Der Konjunktiv Perfekt kann ein Verbot ausdrücken. Ne id feceris! Mache dies nicht!

Der Konjunktiv Präsens (und Imperfekt) der 1. Person steht auch in direkten Fragen und bezeichnet eine Überlegung der Sprecherin oder des Sprechers. Man spricht von Deliberativ oder Dubitativ. Dieser Konjunktiv wird mit „sollen“ übersetzt.

Lateinischer Konjunktiv im Nebensatz – Verwendung und Übersetzung

In konjunktivischen Nebensätzen, also solchen Sätzen, in denen der Konjunktiv durch die Subjunktion (z. B. cum, ut, ne) bedingt ist, übersetzen wir den Konjunktiv in der Regel im Indikativ.

  • cum-Sätze
    Cicero, cum Catilinam urbe expulisset, a senatu laudatus est.
    Cicero wurde vom Senat gelobt, weil er Catilina aus der Stadt vertrieben hatte.

  • ut-Sätze
    Rogo te, ut me adiuves.
    Ich bitte dich, dass du mir hilfst.

Auch kann der Konjunktiv in bestimmten Relativsätzen auftauchen. Dies sind die Relativsätze mit Nebensinn. Hier drückt der Konjunktiv aus, dass der Relativsatz nicht wie ein normaler Relativsatz, sondern mit einem kausalen, konzessiven, konsekutiven oder auch finalen Nebensinn übersetzt werden muss.

  • Catilina, qui vir fortis esset, de salute non desperavit, sed proelium commisit.
    Catilina, weil er ein tapferer Mann war, gab die Hoffnung auf Rettung nicht auf, sondern eröffnete die Schlacht.

Wenn du deine Kenntnisse über den lateinischen Konjunktiv noch ein wenig vertiefen möchtest, findest du weitere Übungen in den Arbeitsblättern bei sofatutor. Nutze außerdem die Verlinkungen, die ausführlicher auf die Einzelthemen eingehen.

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Was ist ein Konjunktiv?

Salvete discipuli. Hier ist Juno und ich möchte euch heute eine erste Übersicht über den Konjunktiv geben. Es wird ein erster Überblick über Bildung , Einsatz und Bedeutung folgen. Als Vorwissen solltet ihr bereits die Konjugation der Verben im Indikativ kennen. Es ist wichtig, die unterschiedlichen Konjugationen, also die A-Konjugation mit laudare, die e-Konjugation mit monere, die i-Konjugation mit audire, die konsonantische wie bei mittere, und zuletzt die Kurz-i-Konjugation wie bei capere zu kennen. Ich möchte mein Video wie folgt gliedern. Zuerst werde ich die Frage klären: “Was genau ist der Konjunktiv?” In Punkt 2 folgt dann die Frage, wie der Konjunktiv im Lateinischen verwendet wird. Dann stelle ich zuerst den Konjunktiv im Hauptsatz in seinen verschiedenen Varianten vor und anschließend den Konjunktiv im Nebensatz. Zuletzt steht dann eine kurze Zusammenfassung. Wir beginnen also mit der Frage: “Was ist der Konjunktiv?” Der Konjunktiv ist einer der drei Modi, die es im Lateinischen neben dem Indikativ und dem Imperativ gibt. Der Sprechinhalt ist nur gedanklich vorgestellt. Der Konjunktiv gibt im unabhängigen Hauptsatz Sachverhalte wieder, die nicht wirklich, nur bedingt wirklich, also möglich oder erst zu verwirklichen, also erst wünschenswert sind. Der Konjunktiv wird im Lateinischen auf zwei verschiedene Arten verwendet: Zum einen im unabhängigen Hauptsatz. Hier gibt es die Funktionen, Potentialis, Irrealis, dann die Verbote und Aufforderungen beim Hortativ, Jussiv, und Prohibitiv. Und den Optativ. Hier hat der Konjunktiv stets eine Funktion und muss in der deutschen Übersetzung wiedergegeben werden. Zum anderen wird der Konjunktiv bei abhängigen Nebensätzen gebraucht, wie zum Beispiel bei Gliedsätzen, die mit der Konjunktion cum eingeleitet werden, dann in abhängigen Begehrssätzen, und auch bei den Relativsätzen mit Nebensinn. Bei diesen Sätzen bleibt der Konjunktiv allerdings unübersetzt. Als nächstes werde ich euch nun die einzelnen Verwendungsarten genauer vorstellen. Wir kommen zuerst zum Konjunktiv im Hauptsatz. Hier gibt es den Potentialis. Dieser dient dazu, eine Behauptung in gemilderter Form vorzubringen oder sie als nur möglich hinzustellen. Der Potentialis kann in der Gegenwart im Konjunktiv Präsens oder Perfekt gebraucht werden. Wie bei dem Beispielsatz: “Id hominis putent.”, “Die Menschen könnten das glauben.” Und auch in der Vergangenheit im Konjunktiv Imperfekt wie bei dem Satz: “Haut facile decerneres.”, “Du hättest dies nicht leicht glauben können.” Der Konjunktiv im Hauptsatz kann auch dafür verwendet werden, um eine Aussage von vornherein als nicht wirklich oder nicht möglich hinzustellen, also der Irrealis. Diese Funktion gibt es in der Gegenwart, sie steht dann im Konjunktiv Imperfekt. Wie bei dem Satz: “Sine amicis vita tristis esset.”, “Ohne Freunde wäre das Leben traurig.” Oder auch in der Vergangenheit mit dem Konjunktiv Plusquamperfekt. Beispiel: “Te interrogavissem.”, “Ich hätte dich gefragt.” Auch kann der Konjunktiv im Hauptsatz Aufforderungen und Verbote wieder geben, wie zum Beispiel beim Hortativ. Dieser richtet eine Aufforderung an die erste Person Plural wie bei dem Beispiel “Eamus!”, “Lasst uns gehen!” Dann gibt es den Jussiv, der eine Aufforderung an die dritte Singular oder Plural richtet wie bei dem Beispiel: “Julia me amet.”, “Julia soll mich lieben.” Außerdem gibt es den Prohibitiv, der ein Verbot an die zweite Singular oder Plural richtet und stets mit ne plus Konjunktiv Perfekt steht. Beispiele sind im Singular: “Ne timueris!”, “Fürchte dich nicht!” Und im Plural: “Ne timueritis!”, “Fürchtet euch nicht!” Die Verneinung wird immer mit ne ausgedrückt. Eine weitere Funktion ist der Optativ. Dieser dient zur Äußerung von Wünschen. Hier wird unterschieden, ob der Wunsch erfüllbar oder unerfüllbar ist. Der erfüllbare Wunsch steht in der Gegenwart im Konjunktiv Präsens und in der Vergangenheit im Konjunktiv Perfekt. Der unerfüllbare Wunsch steht in der Gegenwart im Konjunktiv Imperfekt und in der Vergangenheit im Konjunktiv Plusquamperfekt. Zur Verstärkung kann stets utinam hinzutreten. Ein Beispiel für den erfüllbaren Wunsch ist in der Gegenwart: “Utinam illum diem videam.”, “Jenen Tag möchte ich noch erleben.” Oder ein Beispiel für den unerfüllbaren Wunsch der Vergangenheit: “Utinam omnes servare potuisses.”, “Hättest du doch alle retten können.” Auch hier wird die Verneinung mit ne ausgedrückt. Nun kommen wir zum Konjunktiv im Nebensatz. Hier kann er beispielsweise in Gliedsätzen stehen, wie bei der Konjunktion cum, ein Beispiel dafür ist der Satz: “Daedalus, cum filium monuisset, e Creta insula per caelum fugit.” Im Deutschen: “Nachdem Dädalus seinen Sohn ermahnt hatte, floh er über den Himmel von der Insel Kreta.” Der Konjunktiv wird hier also nicht übersetzt, sondern steht nur wegen der Konjunktion cum. Der Konjunktiv steht ebenfalls in den abhängigen Begehrssätzen. Sie sind innerlich abhängig zum Subjekt des übergeordneten Satzes. Sie werden mit ut: “dass” oder mit ne: “dass nicht” eingeleitet. Sie stehen stets nach den Verben des Bittens, Befehlens und Veranlassens. Beispiel: “Mater filios saepe monebat, ne flumini appropinquat.”, “Die Mutter ermahnte die Söhne oft, dass sie sich dem Fluss nicht näherten.” Auch kann der Konjunktiv in bestimmten Relativsätzen auftauchen, dies sind die Relativsätze mit Nebensinn. Hier drückt der Konjunktiv aus, dass der Relativsatz nicht wie ein normaler Relativsatz, sondern mit einem kausalen, konzessiven, konsekutiven oder auch finalem Nebensinn übersetzt werden muss. Ein Beispiel für den konsekutiven Nebensinn ist der Satz: “Dignus non sum, qui hoc praemium accipiam.”, “Ich bin nicht würdig, dass ich diese Belohnung annehme.” Heute habt ihr also eine erste Übersicht über den Konjunktiv bekommen. Ihr habt den Konjunktiv im Hauptsatz mit seinen verschiedenen Funktionen, also dem Potentialis, dem Irrealis, dem Hortativ, Jussiv, und Prohibitiv und dem Optativ kennengelernt. Dann hab ich euch den Konjunktiv im Nebensatz vorgestellt, der in Gliedsätzen, abhängigen Begehrssätzen oder auch Relativsätzen mit Nebensinn auftaucht. Ich hoffe, ich konnte euch einen ersten Überblick über den Konjunktiv geben. Wie ihr seht, ist der Konjunktiv sehr vielfältig und kann im Lateinischen so viel ausdrücken. Er kann zaubern. Bis bald! Eure Juno!

31 Kommentare
  1. Hallo Juno,
    es gibt einen sachlichen Fehler:
    Beim Satz „Mater filios saepe monebat, ne flumini *appropinquat*.“ müsste es doch eigentlich heißen *appropinquent*, weil „filios“ Plural sind und es ein Konjunktiv im Nebensatz ist.

    Von Boell 1, vor 10 Tagen
  2. Hallo Josef,

    vielen Dank für deine Anmerkung!

    Ein anschauliches Video zur Aussprache findest du hier:

    https://www.sofatutor.com/latein/videos/wie-spricht-man-lateinische-woerter-richtig-aus

    Viele Grüße aus der Redaktion!

    Von Igor S., vor etwa 4 Jahren
  3. Lehrreiches Video aber das „c” spricht man als „c” aus und nicht wie ein „k”

    Von Josef Fischl, vor etwa 4 Jahren
  4. Ich schreibe nächste Woche eine Latein Arbeit und wollte mir den Konjunktiv nochmal anschauen ,aber ich wusste vieles gar nicht ( also wor haben dies im Unterricht nicht besprochen/ gelernt .🤷‍♀️ schade . Aber an sich super erklärt .🤗👍

    Von Vt Grinke, vor fast 5 Jahren
  5. @Meier Michaela: Vielen Dank für dein Feedback! Kannst du uns beschreiben, was genau du nicht verstanden hast? Dann können wir dir sicher weiterhelfen und unseren Inhalt in Zukunft verständlicher gestalten.
    Liebe Grüße aus der Redaktion!

    Von Till S., vor mehr als 5 Jahren
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Was ist ein Konjunktiv? Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Was ist ein Konjunktiv? kannst du es wiederholen und üben.
  • Ordne die Arten des Konjunktivs der richtigen Erklärung zu.

    Tipps

    Ein Beispiel für einen Iussiv lautet: Legat! - Er soll lesen!

    Ein Beispiel für einen Hortativ ist: Veniamus! - Lasst uns gehen!

    Ein Potentialis ist zum Beispiel: Id homines putent. - Die Menschen könnten das glauben.

    Lösung

    Der Konjunktiv kann im Hauptsatz verschiedene Funktionen übernehmen: Er kann eine Aufforderung ausdrücken (Hortativ), einen Wunsch (Optativ) sowie einen Befehl (Iussiv). Oder er kann ausdrücken, dass etwas möglich ist (Potentialis) oder nicht möglich ist (Irrealis).

    Je nachdem, welcher Konjunktiv genutzt wird und in welcher Person er steht, übersetzt man ihn unterschiedlich.

    Den Hortativ und Iussiv kannst du zum Beispiel einfach an der Person unterscheiden:

    Der Hortativ richtet sich an die 1. Person Plural, also: Wir wollen etwas tun! Oder: Lasst uns etwas tun!

    Der Iussiv richtet sich an die 3. Person: Er soll etwas tun.

  • Ergänze den Lückentext über den Konjunktiv.

    Tipps

    Lies dir jeden Satz einzeln durch und überlege, was sinngemäß in die Lücke passen könnte. Gehe dann die Reihe der Wörter durch und prüfe, was hineingehört.

    Achtung: Vier Wörter passen in keine Lücke!

    Lösung

    Im Lateinischen wie auch im Deutschen gibt es drei Modi: Indikativ (die Wirklichkeitsform), Imperativ (die Befehlsform) und Konjunktiv. Modi gibt es in verschiedenen Zeiten, im Aktiv und Passiv.

    Während der Indikativ ausdrückt, dass etwas wirklich passiert, gibt der Konjunktiv Sachverhalte wieder, die nicht wirklich passieren, sondern nur wünschenswert oder gedacht sind.

    Wir müssen das auch in der Übersetzung wiedergeben, wenn der Konjunktiv in einem Hauptsatz steht. Konjunktive im Hautpsatz sind zum Beispiel ...

    • der Optativ, der einen Wunsch ausdrückt,
    • der Iussiv, der bei Befehlen oder Aufforderungen steht
    • oder der Potentialis und Irrealis. Während der Potentialis eine Möglichkeit ausdrückt, verwendet man den Irrealis, um zu sagen, dass etwas nicht wirklich oder nicht möglich ist.
    Sagt der Lateiner rogavissem, übersetzen wir das so: ich hätte gefragt.

  • Bestimme alle Konjunktive im Text.

    Tipps

    Der Iussiv drückt einen Befehl aus. Er ist immer an die 3. Person (Singular / Plural) gerichtet.

    Der Prohibitiv ist immer verneint. Er drückt ein Verbot aus und richtet sich an die 2. Person Singular oder Plural.

    Der Optativ drückt einen erfüllbaren Wunsch aus.

    Wenn du dir unsicher bist, schau dir die Übersetzung noch einmal genauer an! Wird dort ein Wunsch, ein Befehl oder ein Verbot geäußert?

    Lösung

    Der Prohibitiv ist am einfachsten zu erkennen: Er steht immer mit ne und Konjunktiv Perfekt und richtet sich an die 2. Person Singular oder Plural. Zum Beispiel:

    • Ne dormiveritis! - Ihr sollt nicht schlafen!
    • Ne steteris! - Du sollst nicht herumstehen!
    • Ne me concitaveris! - Du sollst mich nicht herumjagen!
    Schwieriger ist es, den Iussiv und Optativ zu unterscheiden.

    Du kannst es dir so merken: Der Iussiv drückt einen Befehl aus und ist immer an die 3. Person gerichtet. Man übersetzt ihn mit: sollen. Das ist nur bei einem Satz der Fall: Quisque laboret! - Jeder soll arbeiten!

    Dagegen steht der Optativ für einen Wunsch. Du erkennst ihn häufig an Wörtern wie utinam oder velim, die den Wunsch verstärken: Velim labores! - Hoffentlich arbeitest du! Utinam taceas! - Mögest du doch schweigen!

  • Ordne die Konjunktive der richtigen Funktion zu.

    Tipps

    Gehe die Beispiele einzeln durch und überlege zunächst für dich selbst, was jeweils ausgedrückt wird - ein Wunsch, ein Befehl, eine Möglichkeit, ...?

    Gehe dann die möglichen Lösungen durch und wähle die richtige aus.

    Lösung

    Im Lateinischen besteht die Form jeweils nur aus einem Wort. Im Deutschen brauchen wir hingegen oft die Modalverben, um auszudrücken, um welche Art Konjunktiv es sich handelt: sollen, mögen, wollen.

    Überlege dir am besten zuerst selbst, was jeweils ausgedrückt werden soll und suche dann nach der passenden Bezeichnung.

    Nehmen wir zum Beispiel: Discat! - Er soll lernen! Man kann das als Befehl verstehen. Und tatsächlich handelt es sich um einen Iussiv. Der Iussiv steht immer mit einem Konjunktiv in der 3. Person. Er kann im Singular oder Plural stehen.

    Genauso bei: Utinam dormivisses! - Hättest du doch bloß geschlafen! Hier wird ausgedrückt, dass derjenige, zu dem man das sagt, nicht wirklich geschlafen hat - die Möglichkeit zu schlafen ist vorüber. Deshalb handelt es sich um einen Irrealis.

    Alles klar? Genauso kannst du bei den anderen Beispielen vorgehen.

  • Gib an, ob es sich um einen Konjunktiv im Hauptsatz oder Nebensatz handelt.

    Tipps

    Überlege bei jeder Art von Konjunktiv, ob er im Haupt- oder Nebensatz auftaucht.

    Was leiten Subjunktionen im Allgemeinen ein?

    Lösung

    Wenn du einen Konjunktiv erkennst, ist es wichtig zu wissen, ob er in einem Haupt- oder Nebensatz steht. Dementsprechend musst du ihn übersetzen: Konjunktive in Hauptsätzen musst du immer auch ins Deutsche mit einem Konjunktiv übersetzen. Konjunktive in Nebensätzen werden im Deutschen oft mit einem Indikativ wiedergegeben.

    Zu den Konjunktiven im Hauptsatz zählen der Optativ, der Iussiv, der Hortativ, der Prohibitiv, Potentialis und Irrealis.

    Nebensätze erkennst du oft an einleitenden Wörtchen wie ut, si oder cum, auf die häufig ein Verb im Konjunktiv folgt. Aber auch in Relativsätzen mit qui, quae, quod kann ein Konjunktiv stehen. Der Relativsatz hat dann einen Nebensinn, das heißt, dass man ihn kausal oder final übersetzen kann.

  • Entscheide, ob es sich bei den hervorgehobenen Formen um einen Potentialis oder Irrealis handelt.

    Tipps

    Der Potentialis steht im Konjunktiv Präsens oder Perfekt. Er drückt aus, dass etwas möglich ist.

    Der Irrealis steht im Konjunktiv Imperfekt oder Plusquamperfekt (erkennbar an den Buchstaben -ere- und -isse-). Er drückt aus, dass etwas nicht wirklich oder nicht möglich ist.

    Lösung

    Der Potentialis drückt aus, dass etwas nicht wirklich, aber möglich ist. Er steht im Lateinischen im Konjunktiv Präsens oder Perfekt. Beide werden gleich übersetzt. Man übersetzt ihn mit: möge ..., könnte ... Zum Beispiel: iaciam - ich könnte werfen, cedas - du könntest überlassen.

    Beide Aussagen drücken eine Möglichkeit aus.

    Anders ist es beim Irrealis: Er drückt aus, dass etwas nicht real, also nicht wirklich und auch nicht mehr möglich ist. Du erkennst ihn am Konjunktiv Imperfekt oder Plusquamperfekt. Man übersetzt ihn mit Hilfsverben: wäre ..., hätte ..., würde ... Zum Beispiel: caperes - du würdest fangen, vicissemus - wir hätten gewonnen. Beides ist nur denkbar, aber passiert nicht in Wirklichkeit.

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