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Selbstinduktion – die Induktivität einer Spule

Was ist Selbstinduktion? Erfahre mehr über elektrische Schwingkreise. Die Selbstinduktion ist entscheidend für elektrische Schwingkreise und sehr relevant im Bereich des Elektromagnetismus. Lerne, wie man induzierte Spannungen berechnet und wie die Selbstinduktion in einer Spule funktioniert. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Selbstinduktion – die Induktivität einer Spule
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Was bedeutet Selbstinduktion in einer Spule?**

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Jakob Köbner
Selbstinduktion – die Induktivität einer Spule
lernst du in der 11. Klasse - 12. Klasse - 13. Klasse

Beschreibung zum Video Selbstinduktion – die Induktivität einer Spule

Du weißt bereits, dass ein Magnet ein magnetisches Feld erzeugt und kannst es beschreiben. Aber kennst du auch die physikalischen Größen magnetische Flussdichte und magnetischer Fluss?

In diesem Video erfährst du, worum es sich dabei handelt. Du lernst die wichtigsten Formeln und Einheiten kennen, mit denen man die magnetische Flussdichte und den magnetischen Fluss berechnen kann. Ergänzend zum Video findest du auf dieser Seite interaktive Übungen, um dein Wissen zu vertiefen.

Grundlagen zum Thema Selbstinduktion – die Induktivität einer Spule

Die Selbstinduktion in der Physik

Die Selbstinduktion ist ein wichtiges Phänomen, das grundlegend für das Verständnis von elektrischen Schwingkreisen ist. Damit ist sie von großer Bedeutung für eine Vielzahl von Anwendungen im Bereich des Elektromagnetismus. Im Folgenden wollen wir uns damit beschäftigen, was Selbstinduktion bedeutet und wie man sie berechnen kann. Dazu solltest du schon das Induktionsgesetz und die lenzsche Regel kennen.

Selbstinduktion in einer Spule

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Vorschaubild einer Übung

Um zu verstehen, was die Selbstinduktion in einer Spule ist, müssen wir uns zwei wichtige Gesetzmäßigkeiten in Erinnerung rufen:

Wir wissen, dass dem Induktionsgesetz zufolge in einer Spule eine Spannung UIU_I erzeugt oder induziert werden kann, wenn diese von einem veränderlichen Magnetfeld BB durchsetzt wird. Je stärker die Änderung des Magnetfeldes ist, umso größer ist auch die induzierte Spannung UIU_I. Statt der Veränderung des Magnetfeldes BB können wir auch die Veränderung des magnetischen Flusses Φ\Phi betrachten.

Wir wissen außerdem, dass eine stromdurchflossene Spule ein Magnetfeld BSB_S erzeugt, dessen Stärke von der Stromstärke II abhängt.

Das Prinzip der Selbstinduktion verknüpft diese beiden Gesetzmäßigkeiten.

Selbstinduktion – Erklärung

Wir stellen uns eine Spule vor, die an eine Spannungsquelle angeschlossen ist. Wird die Spannungsquelle eingeschaltet, fließt ein Strom der Stärke II durch die Spule. Der Stromfluss ändert sich allerdings nicht instantan, also springt nicht von I=0I=0 auf den Maximalwert I=ImaxI=I_{max}, sondern benötigt dafür eine gewisse Zeit Δt\Delta t. Das bedeutet, dass auch das von der Spule erzeugte Magnetfeld BSB_S sich über den Zeitraum Δt\Delta t aufbaut – und das wiederum bedeutet, dass sich in diesem Zeitraum auch der magnetische Fluss ΦS\Phi_S innerhalb der Spule ändert.

Nach dem Induktionsgesetz bedeutet das, dass in der Spule eine Spannung UIU_I induziert wird, die nach der lenzschen Regel ihrer Ursache entgegenwirkt. Die induzierte Spannung fließt also entgegen der ursprünglichen Spannung UU und erzeugt so ein Magnetfeld BIB_I, welches das Magnetfeld BSB_S schwächt. Statt des Magnetfeldes kann auch hier der magnetische Fluss ΦI\Phi_I betrachtet werden.

Das durch den Stromfluss hervorgerufene Magnetfeld der Spule induziert also eine Spannung in der Spule selbst – daher kommt auch der Name der Selbstinduktion.

Durch diesen Vorgang wird der Anstieg des Spulenstroms stark verlangsamt. Erst dann, wenn der Maximalwert des Stromflusses erreicht ist, sich die Stromstärke II also nicht mehr ändert, erfolgt auch keine Selbstinduktion mehr.

Selbstinduktion Spule Erklärung

Selbstinduktion – Formel

Die Eigenschaft von Spulen, die zu dem im vorigen Abschnitt beschriebenen Verhalten führt, heißt Selbstinduktion oder Induktivität und hat das Formelzeichen LL.

Die allgemeine Definition der Selbstinduktion LL lautet wie folgt:

Die Selbstinduktion ist der Proportionalitätsfaktor zwischen der induzierten Spannung und der zeitlichen Veränderung der Stromstärke.

Als Formel können wir diesen Zusammenhang folgendermaßen aufschreiben:

UI(t)=LdIdt|U_I(t)| = L \cdot \frac{\text{d}I}{\text{d}t}

Darin ist dIdt\frac{\text{d}I}{\text{d}t} die zeitliche Änderung der Stromstärke. Die Selbstinduktion gibt also an, wie groß die induzierte Spannung bei einer gegebenen Stromänderungsrate ist – je höher die Selbstinduktion oder Induktivität, desto höhere Spannungen werden bei gleicher Änderungsrate induziert. Wir können die Formel auch nach der Induktivität LL umstellen:

L=UI(t)1dIdtL = |U_I(t)| \cdot \frac{1}{\frac{\text{d}I}{\text{d}t}}

Sie ist also gleich induzierter Spannung pro Stromänderung. Für eine lange Zylinderspule können wir auch den Zusammenhang zwischen induzierter Spannung und Änderung des magnetischen Flusses ΦS\Phi_S nutzen:

UI(t)=NdΦSdtU_I(t) = -N \cdot \frac{\text{d}\Phi_S}{\text{d}t}

Dabei ist NN die Windungszahl der Spule. Eingesetzt in die Formel für die Induktivität erhalten wir:

L=NdΦSdtdIdtL = N \cdot \frac{\frac{\text{d}\Phi_S}{\text{d}t}}{\frac{\text{d}I}{\text{d}t}}

Um die Einheit für die Selbstinduktion zu bestimmen, setzen wir die Einheiten für die Änderung des magnetischen Flusses ([dΦSdt]=V)\left( \left[ \frac{\text{d} \Phi_S}{\text{d}t} \right] = \pu{V} \right) und für die Änderung der Stromstärke ([dIdt]=As)\left( \left[ \frac{\text{d}I}{\text{d}t} \right] = \pu{A//s} \right) ein:

[L]=VsA =H[L] = \pu{ V \cdot s // A } = \pu{H}

Im letzten Schritt haben wir die Einheit Henry (1 H)(1~\text{H}) für die Induktivität eingeführt.

Selbstinduktion einer lang gestreckten Zylinderspule

Für eine lang gestreckte Zylinderspule können wir die Induktivität konkret berechnen, wenn wir ihre Bauform und das Material des Kerns kennen. Als Kern bezeichnet man das Material, um das die Spulenwindungen gewickelt sind. Ist das Innere nicht gefüllt, spricht man von einer Luftspule – das Material im Innern ist dann Luft. Dann gilt die Formel:

L=μAN2lL = \mu \cdot A \cdot \frac{N^{2}}{l}

Dabei ist AA die Querschnittsfläche der Spule, NN die Anzahl der Windungen und ll die Länge der Spule. Der griechische Buchstabe μ\mu bezeichnet die magnetische Permeabilität des Spulenkerns, also dessen Durchlässigkeit für magnetische Felder. Sie hat die Einheit Henry pro Meter, also [μ]=Hm[\mu] = \pu{H//m}. Die Permeabilität von Luft ist ungefähr eins. Für Metalle wie Eisen liegt sie zwischen 100100 und 10.00010.000 – Spulen mit einem Eisenkern haben also eine wesentlich höhere Induktivität als luftgefüllte Spulen.

Transkript Selbstinduktion – die Induktivität einer Spule

Hallo und herzlich willkommen zu Physik mit Kalle! Dieses Video gehört in das Themengebiet Elektrizität und Magnetismus und beschäftigt sich mit der Selbstinduktion, im Besonderen mit der Induktivität einer lang gestreckten Spule. Für dieses Video solltet ihr bereits die Filme über das allgemeine Induktionsgesetz und über die Lenzsche Regel gesehen haben. Aber auch der Film über Induktionsspannung durch Feldänderung kann nicht schaden, da wir die 2 Spulen kurz als Beispiel verwenden werden, um die Selbstinduktion zu besprechen. Wir lernen heute, was Selbstinduktion ist, was dabei genau passiert (am Beispiel der Spule) und wie ich die Selbstinduktion berechnen kann, zuerst allgemein und dann speziell für eine lang gestreckte Spule. Die Selbstinduktion ist ein Phänomen, auf das ihr vielleicht schon selbst gekommen seid, wenn ihr den Film über Induktionsspannung durch Feldänderung gesehen habt. Wir erinnern uns: Wenn wir 2 Spulen nebeneinandersetzen, an die erste eine Spannungsquelle anschließen und an die zweite ein Spannungsmessgerät, dann können wir, sobald wir die Spannungsquelle anschalten, in der zweiten Spule durch die von der ersten Spule verursachte magnetische Flussänderung eine Induktionsspannung messen. Falls ihr euch an dieser Stelle gefragt habt, warum eigentlich nicht auch in der ersten Spule eine Spannung induziert wird, da dort ja die Flussänderung noch größer ist, dann habt ihr Recht gehabt. Dies ist der Effekt, den man Selbstinduktion nennt. Wir merken uns also: Selbstinduktion, man sagt auch Induktivität, nennt man die Induktionswirkung eines stromdurchflossenen Leiters auf sich selbst. Auch hier gilt natürlich die Lenzsche Regel, die besagt, dass die durch eine Flussänderung induzierte Spannung immer ihrer Ursache entgegenwirkt. Daher ist die Selbstinduktion auch der Grund, warum sich das Magnetfeld in einer Spule erst aufbauen muss und nicht einfach mit Anschalten der Spannung da ist. Im nächsten Kapitel wollen wir uns einmal ansehen, wie das bei einer Spule genau aussieht. Dazu nehmen wir eine beliebige Spule und schließen an sie eine Spannung an. Dadurch fließt ein Strom durch unsere Spule. Ich habe einmal die physikalische Stromrichtung eingezeichnet. Und wenn ihr nun die Linke-Hand-Regel für den stromdurchflossenen Draht noch im Kopf habt, könnt ihr herausfinden, dass wir dadurch ein Magnetfeld erzeugen, das von rechts nach links durch die Spule fließt. Diese magnetische Flussänderung (vorher kein Feld durch die Spule, hinterher von rechts nach links) führt nun dazu, dass in unserer Spule auch eine Spannung induziert wird, die nach der Lenzschen Regel versucht, ihrer Ursache, also dem sich aufbauenden Magnetfeld, entgegenzuwirken. Die induzierte Spannung verursacht also einen Stromfluss, der in die entgegengesetzte Richtung des vorhandenen Stromes zeigt. Und damit stemmt sich das von ihm erzeugte Magnetfeld gegen das sich aufbauende Magnetfeld und ist der Grund, warum es eine Weile braucht, bis es seine Maximalstärke erreicht hat. Dies gilt natürlich auch, wenn ich nun die Spannungsquelle wieder von der Spule trenne. Je länger das Magnetfeld gebraucht hat, um sich aufzubauen, desto länger wird es, wenn die Spannung verschwindet, auch brauchen, um sich abzubauen. Das heißt, die Induktivität, also das Maß dafür, wie stark die Selbstinduktion in einer stromdurchflossenen Spule ist, ist also wohl ein Maß dafür, wie viel Energie in einer stromdurchflossenen Spule steckt. Das merken wir uns gleich einmal für das nächste Video. Erst mal merken wir uns aber nur Folgendes: Durch die Selbstinduktion dauert es eine gewisse Zeit, bis sich das Magnetfeld in der Spule komplett aufgebaut hat. Wie lange dies genau dauert, hängt von der Induktivität der verwendeten Spule ab, für die man den Buchstaben L verwendet. Und wie man die ausrechnen kann, das wollen wir uns im letzten Kapitel ansehen. Die allgemeine Formel zur Berechnung der Induktivität ist eigentlich nicht allzu schwierig. Sie lautet: Die Induktivität ist die Stärke der induzierten Spannung, abhängig davon, wie stark die Stromänderung war, die sie verursacht hat. Man schreibt: L=-Ui/I(Punkt), also die zeitliche Änderung des Stromes. Für Ui kann ich hier einfach das allgemeine Induktionsgesetz einsetzen. Und dann erhalte ich: L = Windungszahl × verursachte magnetische Flussänderung Φ(Punkt) / die verursachende Stromänderung I(Punkt): L=N×Φ(Punkt)/I(Punkt). Und wenn ihr es nicht gerne mit den Punkten habt, kann ich stattdessen schreiben: =N×(dΦ/dt)/(dI/dt). Die Einheit der Induktivität ist Vs/A (Voltsekunden pro Ampere) oder 1 Henry, abgekürzt mit dem Buchstaben H. Als Letztes wollen wir uns nun noch die Induktivität einer lang gestreckten Spule ansehen, denn die hängt von ihrer Bauform ab und kann daher mit einer nicht allzu schwierigen Formel berechnet werden. Rechts im Bild seht ihr noch einmal unsere Spule. Die Formel für L lautet: L=μ×A×(N2/l). Dabei ist μ die Permeabilität des Materials im Inneren der Spule. Durch einen Eisenkern kann ich also die Induktivität einer Spule um ein Vielfaches erhöhen. A ist die Querschnittsfläche unserer Spule, N die Windungszahl, in unserem Beispiel 16, und L die Länge der Spule. Wir wollen noch einmal wiederholen, was wir heute gelernt haben: Selbstinduktion nennt man die Induktionswirkung, die ein stromdurchflossener Leiter auf sich selbst ausübt. Die Induktivität einer Spule, für die man den Buchstaben L verwendet, ist ein Maß dafür, wie viel Widerstand einem sich in der Spule aufbauenden Magnetfeld entgegensetzt. Die allgemeine Formel zur Berechnung der Induktivität ist L=-Ui/I(Punkt). Wenn ich dafür das allgemeine Induktionsgesetz einsetze, erhalte ich: Die Induktivität ist Windungszahl × Flussänderung durch Stromänderung. Die Formel zur Berechnung der Induktivität einer lang gestreckten Spule ist: L = Permeabilität des Materials in der Spule × Querschnittsfläche × Windungszahl2 / Länge der Spule: L=μ×A×(N2/l).   So, das war es schon wieder für heute. Ich hoffe, ich konnte euch helfen. Vielen Dank fürs Zuschauen, vielleicht bis zum nächsten Mal, Euer Kalle  

7 Kommentare
  1. Da vom Pluspol aus betrachtet der Strom technisch im Uhrzeigersinn fließt, ist dort der Südpol, nicht der Nordpol, soweit ich weiß

    Von Jan000561, vor fast 7 Jahren
  2. @Maximilian Thomas: Vielen Dank! Jetzt habe ich es verstanden! :)

    Von Janvitaslutz, vor fast 11 Jahren
  3. @Janvitaslutz: Du meinst sicherlich die Szene bei Minute 2:22. Wenn du hier die Linke-Hand-Regel anwenden willst, dann nimmst du deinen linken Daumen und lässt ihn genau in die Richtung des physikalischen Stromes zeigen. Also so, wie im Bild mit grün gezeigt, entland der Windung der Spule. Dein Daumen müsste dann ungefähr auf deine eigene rechte Schulter zeigen. Deine anderen vier Finger krümmst du so, als ob du eine Stange halten würdest - so in etwa bildet sich das Magnetfeld aus.

    Und da sich das bei jeder Windung der Spule auch so abspielt, entsteht letzlich innerhalb der Spule ein Mangetfeld von rechts nach links. Probier es mal bei der hintersten Windung der Spule aus (also dort, wo das Pluszeichen ist). Dann müssten deine Fingerspitzen genau auf die Öffnung der Spule zeigen.

    Von Maximilian T., vor fast 11 Jahren
  4. Ich habe jetzt irgendwie nicht ganz verstanden, warum in der Spule ein Magnetfeld von rechts nach links entsteht. Man soll sich das ja mit der linken-Hand-Regel herleiten können, aber irgendwie komme ich da nicht drauf. Kann mir das bitte nochmal jemand erklären?
    Lg JV

    Von Janvitaslutz, vor fast 11 Jahren
  5. @Janbusse4: Du hattest das Thema Induktion schon aber bestimmt nicht auf diesem Niveau und mit diesen Formeln. Ich glaube nicht das du in der 9. schon weisst was eine Ableitung ist, oder? Diese Videos sind für die Oberstufe gedacht. Die Videos zum Thema Induktion, die dem Niveau der 9. und 10. Klasse entsprechen findest du hier:
    http://www.sofatutor.com/physik/videos/ursachen-der-elektromagnetischen-induktion
    Da sie gerade produziert werden ist noch nicht die ganze Reihe online (wenn du oben auf Navigation klickst werden dir die weiteren Videos angezeigt!). Weiter werden aber bald folgen. Lg

    Von Nikolai P., vor mehr als 11 Jahren
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