Signalübertragung durch hertzsche Wellen
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Lerntext zum Thema Signalübertragung durch hertzsche Wellen
Signalübertragung durch hertzsche Wellen
In diesem Text wollen wir uns die Signalübertragung durch hertzsche Wellen anschauen. Bevor wir ins Detail gehen, betrachten wir zunächst, wie überhaupt ein Signal übertragen wird. Dazu bedienen wir uns am Sender-Empfänger-Modell. In einem nächsten Schritt betrachten wir den Unterschied von analogen und digitalen Daten.
Sender-Empfänger-Modell
Stelle dir vor, du stehst an einer Ampel. Eine Person will über die Straße laufen, aber es kommt ein schnelles Auto, das die Ampel übersehen hat. Du rufst laut: „Stopp!“ Die Schallwellen deines Rufs werden über die Luft zu der Person transportiert.
In diesem Szenario bist du dann der Sender und die Person der Empfänger. Die Luft stellt dann den Übertragungskanal dar. Dein Stoppruf bzw. die Schallwellen sind das Signal. Bei diesem Beispiel wird das Signal durch das menschliche Gehör wahrgenommen und in Nervenimpulse umgewandelt. Man spricht hier von der Decodierung des Signals. Die so entstehenden Nervenimpulse sind Daten, die vom Gehirn interpretiert werden. Erst durch das Gehirn erhalten die Schallwellen – dein Stoppruf – eine Bedeutung beziehungsweise eine Information.
Diese Übermittlung von Informationen oder Daten von einem Sender zu einem Empfänger bezeichnet man als Informationsübertragung oder auch Datenübertragung. Die übertragenen Daten können analog oder digital vorliegen. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass analoge Daten kontinuierlich und digitale Daten diskret sind.
Ein Beispiel für die analoge und digitale Darstellungsweise wäre die Uhr. Der Zeiger einer analogen Uhr kann jede Position einnehmen. Der Zeiger kann zwischen zwei Zahlenwerten stehen und jeden denkbaren Zahlenwert zwischen ihnen anzeigen. Eine digitale Uhr hingegen kann immer nur bestimmte Zahlenwerte annehmen. Sie ist diskret. Diskret bedeutet, dass die Uhr eben nur separate, einzelne und unterscheidbare Zahlenwerte anzeigen kann.
Umwandlung analoger Daten in digitale Daten
Aber wie können wir analoge Daten in digitale Daten umwandeln? Gucken wir uns das Beispiel vom Anfang noch einmal an. Wir betrachten wieder deinen Stoppruf an der Ampel. Die Schallwellen können durch ein Mikrofon gemessen werden. Eine Membran im Mikrofon nimmt die Schwingungen der Luft auf. Das Mikrofon ist ein Sensor.
Das vom Sensor aufgenommene analoge Signal wird von einem A/D-Wandler (Analog-Digital-Wandler) in bestimmten zeitlichen Abständen abgetastet. Die Rate, mit der der A/D-Wandler das analoge Signal abtastet, wird auch Abtastrate genannt. Sie hat die Einheit $\frac{1}{\text{s}}$ bzw. $1$ Hertz $(1~\text{Hz})$. Die Größe $1~\text{Hz}$ bedeutet, dass pro Sekunde eine Abtastung stattfindet. Damit Signale deutlich erfasst werden können, wird eine enorm hohe Abtastrate benötigt. Eine CD wird beispielsweise mit $44{,}1~\text{kHz}$ abgetastet, also $44\,100$-mal in der Sekunde! So wird aus einem analogen kontinuierlichen Signal ein digitales diskretes Signal. In der folgenden Abbildung ist dieser Vorgang verdeutlicht.
Im A/D-Wandler wird zu jedem Abtastzeitpunkt der Wert des analogen Signals in einen digitalen Wert umgewandelt. Das wird Quantisierung genannt.
Amplituden- und Frequenzmodulation
Häufig können die Signale nicht direkt aufgenommen, umgewandelt und übertragen werden. Sie müssen zuerst moduliert werden. So kann die Frequenz oder auch die Amplitude des Signals moduliert werden. Die Amplitudenmodulation (AM) verändert die Amplitude eines Signals entsprechend der Information, die übertragen werden soll, während die Frequenz des Trägersignals konstant bleibt. Die Frequenzmodulation (FM) hingegen variiert die Frequenz des Trägersignals gemäß der zu übertragenden Information, wobei die Amplitude konstant bleibt. In der folgenden Abbildung werden die AM und die FM gezeigt.
Datenübertragung und Netzwerkknoten
Wie aber können und werden digitale Daten übertragen? Vermutlich schaust du dir gerade diesen Lerntext mit deinem Smartphone, Tablet oder Computer an. Damit das funktionieren konnte, mussten die digitalen Daten von deinem Endgerät zum Server von sofatutor und zurück zu deinem Gerät übertragen werden. Dabei passieren die Daten mehrere sogenannte Netzwerkknoten. Das schauen wir uns an dem Beispiel des Abrufs dieses Lerntexts an.
Angenommen, du sitzt zu Hause und von deinem Computer geht also ein Signal entweder über Kabel oder mit WLAN an euren Internetrouter. Jedes Gerät (Computer, Tablet oder Smartphone) ist über euren Router mit dem Internet verbunden. Er stellt einen Netzwerkknoten dar. Vom Router aus werden dann die Signale über Leitungen weiter durch das verschaltete Netzwerk des Internets verteilt. Dabei kann das Signal durch weitere Netzwerkknoten wie z. B. große Server verlaufen. Letztendlich gelangt es zum Server von sofatutor, der ebenfalls einen Netzwerkknoten darstellt. Dort wird dein Signal decodiert. Der Server von sofatutor erhält damit die Information, dass du diesen Lerntext aufrufen möchtest. Die angeforderten Daten (Lerntext) werden über die verschiedenen Knoten zurück zu deinem Router und schlussendlich zu deinem Computer geleitet. Die Daten werden erneut decodiert und der Lerntext erscheint auf deinem Bildschirm.
Zusammenfassung – Signalübertragung durch hertzsche Wellen
- Sender-Empfänger-Modell: Ein Sender schickt ein Signal über einen Kanal an einen Empfänger. Die in dem Signal enthaltenen Daten müssen decodiert werden, um an die Information der Daten zu gelangen.
- Ein A/D-Wandler wandelt analoge Signale, die durch einen Sensor erfasst werden, in digitale Daten um, indem das analoge Signal mit einer bestimmten Abtastrate erfasst wird. Auf diese Weise erfolgt eine Quantisierung der Daten.
- Signale können nicht immer direkt übertragen werden. Häufig bedarf es einer Amplitudenmodulation (AM) oder auch einer Frequenzmodulation (FM) des Signals.
- Beim Übertragen von digitalen Daten durchlaufen diese sogenannte Netzwerkknoten. Netzwerkknoten sind Stellen, an denen viele Übertragungskanäle eines Netzwerks (z. B. Internet) in einem Knoten zusammenlaufen.
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