Entwicklung der Zeitmessung – es war einmal ein Forscher und Erfinder (Folge 4)
Erkunde die faszinierende Welt der Zeitmessung! Erfahre, wie eine Uhr die Zeit misst und dir im Alltag nützlich sein kann. Von Sonnenuhren bis hin zur modernen Atomuhr: Lerne, wie die Zeitmessung im Laufe der Jahrhunderte fortschritt. Interessiert? Mehr dazu im nächsten Abschnitt!
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Grundlagen zum Thema Entwicklung der Zeitmessung – es war einmal ein Forscher und Erfinder (Folge 4)
Was ist eine Uhr – für Kinder erklärt
Woher weißt du, wann der Schulbus kommt oder wann es endlich Zeit ist, den Fernseher einzuschalten, um deine Lieblingsserie zu schauen? Hierbei hilft dir eine Uhr. Dies ist ein Gerät, an dem du die Uhrzeit ablesen kannst. So weißt du immer, wie spät es ist. Uhren sind nämlich Zeitmesser. Deshalb kannst du mit einer Uhr auch Zeitspannen messen, also herausfinden, wie lange etwas dauert.
Du könntest zum Beispiel schauen, wie lange du für deinen Schulweg brauchst. Die Zeit kann sogar bis auf die Millisekunde genau gemessen werden. Das wird zum Beispiel bei sportlichen Wettkämpfen gemacht. Die Länge eines Films wird hingegen in Minuten angegeben, unser Alter in Jahren. Weil man die Zeit in unterschiedliche Zeitspannen unterteilen kann, gibt es verschiedene Zeiteinheiten wie zum Beispiel: Jahr, Monat, Woche, Tag, Stunde, Minute, Sekunde und Millisekunde.
Uhren helfen also bei der Orientierung in der Zeit. Dafür kannst du deine Armbanduhr, die Uhr auf einem Smartphone oder eine Wanduhr in deinem Kinderzimmer nutzen. Die Uhr ist aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Doch auch die Menschen früher waren schon in ihrem täglichen Leben auf Methoden der Zeitmessung angewiesen.
Wer hat die Uhr erfunden?
Hast du in der Grundschule schon etwas über die Erfindung der Uhr gelernt? Diese Entdeckung gehört zu den wichtigsten Erfindungen der Menschheit. Viele Erfindungen wurden von einer Person gemacht und haben sich danach schnell auf der ganzen Welt verbreitet. Doch bei der Uhr ist das anders: Die Uhr wurde von unseren Vorfahren in verschiedenen Teilen der Welt erfunden. Im alten Griechenland, in Rom, in China und in Ägypten wurden Uhren unabhängig voneinander erfunden. Willst du noch mehr darüber erfahren? Dann lies einfach weiter: Hier wird die Erfindung der Uhr für Kinder erklärt.
Die Sonnenuhr
Alles begann mit der Sonnenuhr. Ein Stab aus Holz oder Stein und die Sonne waren das Einzige, was man dafür benötigte. Um den Stock hat man sich zum Beispiel mithilfe von Steinen oder Markierungen eine Art Ziffernblatt gelegt. Je nachdem wo die Sonne gerade am Himmel stand, zeigte der Schatten des Stocks auf eine andere Markierung. So konnten unsere Vorfahren die Zeit ablesen. Nur leider funktionierte die Sonnenuhr nur tagsüber, denn sie war auf die Sonne angewiesen. Um dieses Problem zu lösen, wurde die Wasseruhr erfunden.
Die Wasseruhr
Die ersten Wasseruhren bestanden aus einem einfachen Gefäß, zum Beispiel einem Krug. Aus einer kleinen Öffnung tropfte Wasser. Anhand von Markierungen am Gefäß konnten die Menschen dann die Zeit ablesen, indem sie schauten, wie viel Wasser bereits herausgetropft war. Das funktionierte so lange gut, bis es im Winter zu kalt wurde und das Wasser gefror.
Weitere Uhren
Um die Zeit immer besser und unabhängig von Tag und Nacht oder den Wetterbedingungen messen zu können, wurden immer weitere Uhren entwickelt. Es folgten die Sanduhr, die mechanische Räderuhr, die Pendeluhr und die Quarzuhr. Auf dem folgenden Bild kannst du sehen, wie die verschiedenen Uhren aussehen können.
Schließlich gab es 1949 die Atomuhr. Sie ist bis heute die genaueste Uhr, die es gibt. Du siehst, die Entwicklung der Zeitmessung ist ein spannendes Thema für den Sachunterricht. In der Tabelle hast du noch einmal einen guten Überblick, wann die verschiedenen Uhren jeweils erfunden wurden.
Uhr | Wann wurde sie erfunden? |
---|---|
Sonnenuhr | ca. 3500 v. Chr. |
Wasseruhr | ca. 1500 v. Chr. |
Sanduhr | ca. 1330 n. Chr. |
Pendeluhr | ca. 1650 n. Chr. |
Quarzuhr | 1927 n. Chr. |
Atomuhr | 1949 n. Chr. |
Doch wir brauchen die Uhr nicht nur, um Busfahrpläne oder das Fernsehprogramm zu erstellen. Die Zeitmessung ist auch notwendig für unseren Kalender. Woher sollten wir sonst wissen, wann ein Tag zu Ende ist? Hier erfährst du noch mehr, wenn du dich für die Geschichte des Kalenders interessierst.
Transkript Entwicklung der Zeitmessung – es war einmal ein Forscher und Erfinder (Folge 4)
Sag mir wieso, das haben Menschen oft sich gesagt. Ist das nur so, die Frage hat uns immer geplagt. Sie haben Großes vollbracht Tag und Nacht, nachgedacht. Warum die Zeit vergeht, sich niemals rückwärts dreht. Suche neues Land, Entdecker fahren hinaus in die Welt. Machen bekannt, was vorher keiner sich vorgestellt. Räder sich drehen, Sterne stehen und wir sehen, sie vergehen. Gedanken fliegen weit, verändern Wirklichkeit. Gravitation, nach unten fällt der Apfel vom Baum. Die Sensation, wir rasen durch die Zeit und den Raum. Sage, was ist groß, was ist klein, schaue hinein und siehe ein, dann werden Träume wahr, Verborgenes wird nah und klar wird was unklar war. Komme gehe mit mir, das Abenteuer fängt nämlich an. Ich zeige dir, wie wunderbar erfinden sein kann. So wunderbar. So wunderbar. „Auf die Plätze, fertig, peng. Johnson und Jackson liegen vorne. Jackson führt. Nein, es ist Johnson. Nein, oder vielleicht, nein, es ist doch Jack-, John-, Jack-, was für ein Rennen. Kopf an Kopf kommen beides ins Ziel. Sehen wir uns noch einmal die Zeitlupenaufnahme an. Dann werden wir den Sieger kennen. Ja, nein. Es ist Johnson. Johnson hat gewonnen. Mit fünf Hundertstelsekunden Vorsprung vor Jackson. Damit brach er alle Rekorde. Auch den eigenen. Schade!” „Fünf Hundertstelsekunden. Kürzer als ein Wimpernschlag. Und wie sich die Leute aufregen. Davon hängt die Entscheidung ab. Von fünf Hundertstel. Die Zeit. Immer in Eile. Keine Weile. Sie eilt dahin, hat keine Sekunde zu verlieren. Was für eine Zeit. Ich muss es wiederholen: Fünf Hundertstelsekunden. Warum sind denn Pierrot und Dickie noch nicht da? Die hatten wohl keine Zeit. Na, egal warum, wieso. Ich erzähle euch eine Geschichte. Und zwar über die Erfindung der Zeitmessung. „Wen interessiert denn sowas?” „Ist doch voll langweilig. Das kennen wir doch in und auswendig.” „Wir nicht.” „Aber was soll denn das, Meister? Die Zeit gibt es doch schon immer.” „Ja, schon immer gibt es sie. Natürlich gibt es die Zeit schon immer. Aber erstmal musste man auf die Idee kommen, wie man sie misst, wie man die Zeit zählt, sie in kleinere Teile zerlegt. Die ersten Gedanken machte man sich schon vor Tausenden von Jahren in einer Höhle.” „Mann, habe ich einen Kohldampf. Ich muss mir sofort ein dickes Steak reinziehen.” „Gute Idee. Hauen wir uns die Wampe voll. Und dann gehen wir Jagen.” „Ist das zäh.” „Hey, du Schnarchnase, aufstehen!” „Was denn? Müssen wir Jagen gehen?” „Ja.” „Wo geht ihr hin?” „In die Fleischerei gleich um die Ecke.” „Ich hoffe, das Fleisch läuft nicht weg.” „Also gut, aber kommt nicht zu spät nach Hause. Wenn der Schatten hier steht, seid ihr gefälligst wieder da. Sonst mache ich mir noch Sorgen.” „ Wo laufen die denn hin?” „Die sehen ja so aus wie wir.” „Wir tapern durch die Vorgeschichte.” „Das ist ja komisch.” „Also ob es ein Traum ist außerhalb der Zeit.” „Ja, ja, das Träumen. Wenn wir träumen sind wir außerhalb der Zeit. Wisst ihr, dass man in früheren Zeiten die Zeit gar nicht gemessen hat? In einer kleinen Hütte am Nil im alten Ägypten hat man oft und gerne lange geschlafen.” „Schnauze, du Geier!” „Weißt du, wie viel Uhr es ist? Du hast wohl nicht alle Eier im Schrank, du Sumpfhuhn. Die Sonne ist noch nicht aufgegangen.” „Ja, jetzt hast du recht. Der Tag beginnt.” „Es waren die Ägypter oder vielleicht die Babylonier, die die Woche erfunden haben.” „Babylonier?” „Sie lebten damals in einem Land das heute Irak heißt. Sie wollten hoch hinaus und bauten den Turm zu Babel um von ganz oben den Himmel zu beobachten.” „Siehst du, da.” „Ich sehe ihn, ja.” „Der Vollmond kommt alle 30 Tage wieder. Daraus kann man vier Wochen machen zu je sieben Tagen.” „Vier mal sieben macht bekanntlich 28. Da fehlen noch zwei Tage. Wie wäre es, wenn wir Wochen zu jeweils acht Tagen machen?” „Vier mal acht sind 32. Das sind zwei Tage zu viel.” „Dann machen wir eben Wochen mit siebeneinhalb Tagen.” „So ein Quatsch. Dann geht doch alle drunter und drüber. Dann gibt es Wochen, die in der Nacht anfangen und andere Wochen, die am Tage beginnen. Ich sage sieben Tage.” „Und ich sage dir acht Tage.” „Du kannst ja gar nicht bis acht zählen.” „Du weißt nicht, wie der Mond aussieht.” „Dann lasse uns würfeln und wer seine Zahl hat, hat gewonnen.” „ Einverstanden.” „Schau mal, ein Rabe. Ich habe gewonnen. Die Woche wird sieben Tage haben.” „Ein Rabe? Sowas bringt Unglück.” „Ich glaube nicht, dass sich diese Geschichte wirklich so zugetragen hat. In Wirklichkeit weiß man nicht einmal, warum und wieso unsere Woche heute sieben Tage hat. Manche Völker hatten Wochen mit fünf Tagen, mit sechs Tagen und manche sogar mit zehn. Da gab es dann ein ganz langes Wochenende. Die Menschen hatten immer den Wunsch die Zeit zu zerlegen. Das große Problem dabei war die Nacht.” „Ixas, du Pappnase, schlaft ihr alle oder was? Seit zwei Jahren bastelt ihr an meiner Pyramide und seid immer noch nicht fertig. Haut rein. Sonst bin ich schon einbalsamiert, bevor das Ding fertig ist.” „Aber die Arbeiter schuften. Schuften von morgens bis abends, oh Pharao. Viele Hände, schnelleres Ende.” „Abgelehnt. Mehr Leute gibt es nicht. Die sollen auch arbeiten wenn die Sonne schon weg ist.” „Das Arbeitsamt kann nur Sonnenstunden zählen. Außerdem müsste man den Werktätigen dann Überstunden bezahlen. Das wird ein teurer Spaß Spaß.” „Tja.” „Ach was, natürlich kann man die Stunden in der Nacht zählen. Schaue mal hier, Pharao. Das Wasser tropft regelmäßig aus diesem Gefäß. Auch nachts. Mit dem sinkenden Wasserstand und den Markierungen kann man dann die Stunden zählen. Also kann man die Zeit auch messen, wenn die Sonne schon untergegangen ist.” „Wenn dieser Nachttopf hier leer getropft ist und ihr alle schön brav gearbeitet habt, dann gibt es eine Extraportion Korn und Knoblauch.” „Probieren geht über studieren.” „Wir machen noch drei Stunden weiter, dann bekommen wir eine schöne Sonderration.” „Alle anpacken.” „Hau ruck, hau ruck, hau ruck.” „So, jetzt halten wir die Zeit einfach an. Sicher. Schreck lass nach.” „Da will uns doch einer beschummeln.” „Nicht hauen. Tut weh, weh.” „Die Idee mit der Wasseruhr hat sich bald im gesamten Mittelmeerraum herumgesprochen. In Griechenland gab es sogar öffentliche Uhren, die den Leuten gezeigt hat, was die Stunde geschlagen hatte.” „Die Politiker führen euch hinters Licht. Der Zorn der Götter wird bald auf uns alle herniederkommen. Sie werden eure Steuern erhöhen.” „Der Laberkopf heißt Dimitrios. Er quatscht sich dumm und dusselig und erzählt dabei immer den gleichen Mist. Man sollte seine Redezeit einschränken mit einer kleinen Wasseruhr. Das müsste gehen. Mit der zum Beispiel.” „Eure Volksvertreter können euch viel erzählen. Die Götter werden sehr böse auf euch sein. Und wenn die Götter…” „Der redet immer den gleichen Mist. Glücklicherweise gibt es kein Wasser mehr, dann ist Schluss.” „Eines ist so sicher wie das Amen im Tempel, die Politiker werden eure Steuern erhöhen.” „Ist ja schon gut, Kumpel . Komm, jetzt.” „Vergesst nicht die dunklen Geschäfte bei den Olympischen Spielen. „Man erfand immer perfektere Uhren. Die von Sisipios, von dem ich euch schon erzählt habe, und dann die Uhr von Heron aus Alexandria. In Rom gab es zur selben Zeit sogar schon Taschenuhren. Aber wer sich auf die verließ, war richtig verlassen. „Das dauert.” „Hallo.” „Du kommst reichlich spät. Ich warte schon einen geschlagenen halben Teilstrich auf dich.” „Was, das stimmt nicht. Ich bin viel zu früh dran. Siehe doch mal auf meine Uhr.” „Und du bist doch zu spät.” „Ach was, jetzt mache mal halblang. Du kannst dich darauf verlassen, ich bin viel zu früh.” „ Ach, deine Uhr geht doch nach dem Mond.” „Hört zu, Bürger, die Sonne steht genau im Zenit. Es ist Mittag. Stellt eure Uhren.” „Trotzdem stimmten die Stunden in der Nacht immer noch nicht.” „Und wieso das?” „Weil man Tag und Nacht jeweils in zwölf Stunden eingeteilt hat. Aber im Winter sind die Nächte ja viel, viel länger. Also dauerten die Nachtstunden im Winter viel länger als im Sommer.” „Kurze Stunden finde ich besser. Da muss man nicht so lange arbeiten.” „Man versuchte dieses Problem mit der Sanduhr zu lösen. Mit so einer Eieruhr konnte man nur kurze Zeiteinheiten genau messen. Es gab auch Ausnahmen. Die große Sanduhr von Karl dem Großen. Die brauchte man nur alle zwölf Stunden umzudrehen. Aber das musste ruckzuck, ganz schnell gehen.” „Los, dreht sie um. Die Sandhaufen. Und dass wir keine Zeit verlieren.” „Eines Tages wollte das byzantinische Reich dem großen Kaiser eine große Ehre erweisen und Karl der Große bekam ein großartiges Geschenk. Später gab es dann noch die Öluhr, aber die war etwas zähflüssig und ging immer nach. Die Kerzenuhr, so erzählt man sich, wurde von Alfred dem großen König von Sachsen erfunden.” „Herr, wenn du machst, dass ich mein Königreich wieder erhalte, dann schwöre ich dir, dass ich ein Drittel meiner Zeit dem Gebet schenke.” „Ihr müsst euren Schwur einhalten, Majestät. Wir werden diese sechs Kerzen eine nach der anderen Anzünden. Jede dieser sechs Kerzen brennt genau vier Stunden lang. Wie gemäß eurem Schwur müsst ihr also zwei Kerzen lang beten.” „Wir fangen jetzt an.” „Hilfe, mein Bart brennt. Wo ist denn hier der Feuerlöscher. Da hilft nur ein Kopfsprung.” „Ihnen würde ein Barbier gut zu Gesicht stehen, so wie Sie aussehen.” „Die Chinesen, die manchmal ein bisschen verquer dachten, hatten auch eine tolle Idee. Sie erfanden eine phänomenale Wasseruhr.” „Schaue nur, wenn dieses Gefäß voll wird, wird es dieses Rad in Bewegung setzen. Dieses wiederum wird diesen Klöppel klöppeln lassen. Somit wird die Zeit angezeigt und die Phasen des Mondes sowie die Bewegung der Planeten. Aber behalte dieses Geheimnis für dich, kapiert?” „Alles klar.” „Ich habe sie gesehen, die Uhr, die Sixun für deinen Feind, den Kaiser, gebaut hat. Sie zeigt an, wann die Sonne aufgeht. Und auch die Bewegung von allen Planeten.” „So eine brauche ich auch, sonst…” „Sofort Chef. Wasser kommt von hier und fließt in dieses Gefäß. Wenn das voll ist, setzt dieses Gefäß das Rad in Bewegung. Das Rad steht in enger Verbindung mit dem Klöppel da. Und der Klöppel beklöppelt dann kräftig dieses…” „Kurzfassung. Sonst mache ich dich zum Klöppel.” „Los, Wasser marsch. Oh, wo ist er hin?” „Ich fühle mich gerädert.” „Das gibt Ärger. Es funktioniert Chef, die Uhr läuft wie geschmiert.” „Soll ich euch erzählen, wie diese Geschichte dann zu Ende gegangen ist?” „Ja.” „Einige Jahre später sollte die Dynastie Song die Macht verlieren und die außergewöhnliche Uhr wurde in Einzelteile zerlegt und nach Peking transportiert.” „Oh großer Kaiser, da ist also die Uhr. Und sie läuft und läuft und läuft.” „Himmlischer Sohn, diese Uhr bringt großes Unglück über uns. Sie hat dem alten Kaiser gehört. Sie muss kaputt gemacht werden.” „Was hältst du davon, Sixun? „Diese Uhr ist ein wunderbares Ding, oh Herrscher. Sowas gibt es nur einmal auf der Welt. Es wäre himmlischer Sohn des Himmels ein unwiederbringlicher Verlust für die ganze Menschheit, wenn du machst die Uhr kaputt.” „Das Ding ist verflixt und zugenäht. Da wohnen böse Geister darin. Das kann ich euch allen beweisen.” „Böse Geister?” „Und so wurde die Uhr von Sixun, die eine der schönsten aller Zeiten war, kaputt gemacht. Da seht ihr es, Kinder. Der Dummheit sind keine Grenzen gesetzt. Aber drehen wir die Zeit wieder etwas zurück. Bis ins Mittelalter, wo man in Frankreich die erste mechanische Uhr erfand. Sie war sozusagen der Vorfahre aller Taschen- und aller Armbanduhren. Die verschlafene Abtei der Benediktinermönche. Ganz früh morgens.” „Oh, ist das wieder saukalt heute.” „Den Hahn sollte man auch mal ölen.” „Wir sind mit unserem Morgengebet schon wieder verdammt spät dran, meine Brüder. Wieso haben wir verschlafen?” „Keine Ahnung, Pater.” „Heute Nacht war Frost und der Hahn ist eingefroren.” „Oh weia, Herr im Himmel, dann bekommen wir diesmal kein Brot. Aber Sie, Pater, sind doch weit gereist. Haben Sie nicht eine gute Idee auf Lager?” „Ja, aus dem Edikt zugeschaut und mitgebaut. Mit Hilfe dieses großen Gewichtes kann man ein Seil nach unten ziehen und dann diesen Zylinder drehen. Dadurch wird jenes Zahnrad in Bewegung gesetzt. Und zu einem bestimmten Zeitpunkt gibt der Hammer der Glocke anständig eins auf die Glocke.” „Ach, Ihr Wort in Gottes Gehörgang, Pater.” „Er wird es schon hören.” „Was ist los? Wer glöcknert denn hier? Das ist die Uhr vom Pater. Mein Gott, auf und nieder, immer wieder, auf und nieder, immer wieder.” „Es funktioniert. Eine geniale Erfindung.” „Es war nur der Wille des Herrn, Bruder.” „Seit diesem Glockenschlag schlugen die sogenannten Schlaguhren morgens, mittags und abends die Stunde. Eine der berühmtesten Schlaguhren befindet sich in der Kathedrale von Straßburg. Auf dieser Scheibe sind die Stunden kreisförmig angeordnet. Das geht einmal von Mittag bis Mitternacht und von Mitternacht bis Mittag. Obwohl das ganz einfach ist hat das lange gedauert bis man darauf kam. Dieses Stundenzifferblatt verdanken wir den einfallsreichen italienischen Uhrmachern. Werfen wir einen Blick auf das 14. Jahrhundert, auf Padua in Italien. „Das ist ein Hit. Ich habe ein Zifferblatt erfunden, das die Leute schon von weitem sehen können. Sogar als Blinder kann man die Zeit lesen.” „Ein rundes Zifferblatt? Das ist doch völliger Quatsch.” „Eben nicht. Die Erde ist rund. Und die Sonne ist auch rund. Und die Sonne dreht sich in einem Kreis um die Erde. Genau wie die Uhr.” „Nur der Plumpssack geht im Kreis herum.” „Die Uhr auch, wetten?” „Da bin ich mal gespannt.” „Hoffentlich dauert es nicht zu lange.” „Aber das ist ja wahnsinnig einfallsreich, bravo. Man kann die Zeit mit einem Blick ablesen. Und auf die zwölf Stunden des Tages folgen die der Nacht. Man kann es in Minuten einteilen. Wer hat denn dieses unwahrscheinliche Teil erfunden?” „Ich war es. Jacob Da Dondi Und mein Sohn Giovanni hat mir dabei viel geholfen.” „Ab heute sollst du den Titel eines staatlich geprüften Uhrmachers tragen. Könntest du für unsere Universität mal eine Spezialuhr bauen?” „Wie spezial?” „Ich brauche eine Uhr, die nicht nur die Stunden anzeigt, sondern auch die Phasen des Mondes und die Bewegungen der Planeten und sogar... Glaubst du, dass du das hinbekommst? Das ist keine leichte Aufgabe. Bist du einverstanden?” „Ja, ich weiß nicht.” „Ich, ich kann dieses Ding bauen. Die Uhr wird alles machen, was Sie von ihr verlangen.” „Ich werde sie bauen, Professor. Aber ich brauche etwas Zeit. Wahrscheinlich sehr viel Zeit.” „Ich baue sie viel schneller.” „Das werden wir ja sehen.” „Ich glaube, wir haben es geschafft. Noch ein paar Schraube, ein paar Räder und dann läuft das Ding. Es gibt allerdings noch ein kleines Problem, das nicht unwichtig ist. Das müssen wir noch lösen.” „17 Jahre Arbeit.” „Schade, dass dein Vater das nicht mehr erlebt hat. Er wäre sehr stolz auf dich gewesen.” „Eins sage ich dir, Giovanni, wenn deine Uhr alles das kann, was ich verlangt habe, dann wird dein Name, mein Junge, für ewig in die Geschichte eingehen. Das kannst du mir glauben.” „Ich hoffe auch, dass diese Kiste läuft.” „Oh, wie raffitückisch.” „Und ich? Ich habe auch eine wunderbare Uhr gebaut. Die zeigt noch viel mehr an. Ihr werdet es sehen. Das ist meine Uhr, die habe ich gebaut. Los, voran.” „Dann machen wir doch mal einen Uhrenvergleich.” „Diese Uhr hat sechs Seiten. Das Zifferblatt hier zeigt die Stunden an und genauso die Minuten.” „Papperlapapp. Das kann meine Uhr auch. Ist doch kein Kunststück.” „Hier kann man den Tag des Monats und den Monat des Jahres ablesen.” „Geht bei meiner Uhr auch, wenn Sie mal schauen wollen.” „Und hier sieht man die Phasen des Mondes und die Stunde des Sonnenaufgangs. Die Bewegung der Sonne kann man auch ablesen.” „Bei mir ist das genauso und noch viel besser, besser, besser.” „Hier kann man die Finsternisse voraussagen. Die Finsternisse des Mondes und die der Sonne. Das alles sieht man hier. Es wird ganz klar angezeigt. Aber das ist noch nicht alles. Es gibt noch folgendes. Man erkennt die jährliche Bewegung der Planeten des Sonnensystems. Das Ganze funktioniert mit Hilfe dieser Gewichte. Die muss man nur einmal am Tag hochziehen. Ja, nicht vergessen.” „Das geht bei mir auch.” „Ich finde das irgendwie komisch. Deine Uhr sieht in der Tat genauso aus wie meine. Also Zufälle gibt es, die gibt es gar nicht.” „Das ist sehr merkwürdig. Ich kann es kaum glauben, dass zwei Leute, jeder für sich 17 Jahre lang gearbeitet haben und ein und dasselbe Wunderwerk vollbracht haben.” „Wieso denn nicht? Ich bin auch ein großer Uhrmacher.” „Eins ist allerdings sehr komisch Gevatter. Mein Astrarium macht so ein kleines Rasselgeräusch wenn sich die Rädchen darin drehen. Aber deine Maschine ist so wahnsinnig leise. Das kommt mir sehr spanisch vor.” „Tja, tja, meine Zeitmaschine läuft eben doch leiser als leise.” „Hatschi.” „Gesundheit, Professor.” „Aber ich habe doch überhaupt nicht genießt.” „Ich war es. Ich habe genießt, genossen. Ich habe einen kleinen Schnupfen. Es ist noch recht kühl. Hatschi.” „Hatschi. Hatschi.” „Na sowas, deine Maschine hat wohl auch Schnupfen.” „Griffel weg! Dazu hast du kein Recht. Das ist mein Geheimnis. Das ist mein Lebenswerk. Diese Uhr ist ein Teil von mir. Mache sie nicht kaputt. Meine schöne Uhr.” „Tagchen, ich bin der Uhrmacher. Und als Uhrmacher mache ich mich in der Uhr am besten. Ticktack, ticktack, ticktack. Ticktack. „Diese Uhren mit Zifferblatt waren schnell sehr beliebt. Und bedeutende Menschen konnten gar nicht mehr ohne sie leben. Hier seht ihr Ludwig den Elften, König von Frankreich.” „Ich habe das Gefühl, dass ich meine kleine Reiseuhr vergessen habe.” „Nein Sire, sie ist da hinten.” „Wieviel Uhr ist es jetzt?” „Zehn Uhr morgens, Sire.” „Du fauler Gaul, willst du wohl übersetzen. Sonst mache ich dir Beine.” „Vorsicht, Vorsicht. Die Uhr, die Uhr.” „Verdammt. Das gibt einen mords Ärger.” „So ein Mist. König Ludwig der, ach ich weiß nicht mehr der wievielte, wird ganz schön böse sein. Wenn der das erfährt gibt es Ärger.” „Wie spät ist es, Knappe?” „Oh, mon dieu. Warum fragt der König denn jetzt nach der Zeit? Das kann ja heiter werden.” „Es ist vier Uhr nachmittags.” „Bist du ganz sicher?” „Und ob. Der Schatten von diesem Stab fällt genau auf das Ende meines kleinen Fingers. Ist immer so um diese Zeit.” „Ja, es ist vier Uhr, Majestät.” „Ja, so war das. Aber trotz dieser großen Fortschritte benutzten viele Leute weiterhin die Sonnenuhr. Und auch den griechischen Gnomon, der schon zweitausend Jahre alt war. Man musste sich nur Ziffern auf die Hand malen um eine Uhr zu haben. Aber das hat sich alles gewaltig verändert, als das Pendel erfunden wurde.” „Ja, das Pendel. Das erinnert mich an Galilei.” „Galilei hatte entdeckt, dass die Geschwindigkeit der Hin- und Herbewegen eines Pendels von seiner Länge abhängt. Dieses Präzisionspendel verhalf den Uhren zu höchster Genauigkeit. Und auch in anderen Bereichen war das Pendelprinzip eine große Hilfe. Vor allem bei der Seefahrt, die noch gar nicht so lustig war. Denn bei der Navigation rechnete man Pi mal Daumen. Nach dem Motto wir werden schon irgendwo ankommen. Mit der Pendeluhr von Galilei und seinem Fernrohr ging die Sache schon besser.” „Sehen Sie die Monde des Jupiter?” „Ja, was ist?” „Galilei hat gesagt es genügt einfach zu beobachten.” „Es genügt, es genügt. Der hat gut reden, Kapitän. Ein Unterschied von fünf Minuten bedeutet für mich ein Fehler von zwei Grad und das bei dem wackeln.” „So schummelte man sich durch bis die Auffahrunfälle auf bekannte und unbekannte Klippen sich häuften. Nach einem üblen Erlebnis auf den Skinning Inseln bot die englische Admiralität denjenigen 20.000 Pfund, der es schafft ganz genau die Längengrade zu bestimmen. Robert Hooke erfand die Federuhr, die genauer ging als die Pendeluhr. Huygens erfand auch eine Federuhr und behauptete die von Hooke sei eine Raubkopie. Clement erfand die Hemmung. Aufgrund der Erfindungen von Pendel, Feder und Hemmung entstand der Zeitmesser von John Harrison. Die berühmte Nummer vier war so genau, dass sie den Preis der Admiralität erhielt. Die ersten Armbanduhren gab es im Jahre 1910. Der Gipfel des Fortschritts war die Erfindung der Atomuhr, die geht in 3.000 Jahren nur eine Sekunde nach. Und dann kamen die Quarzuhren mit einer Batterie.” „Die hat meine Uhr auch.” „Und meine, und meine auch.” „So wurden die Menschen Herr über die Zeit. Sie unterteilten sie in Minuten, Sekunden und schließlich in Hundertstel von Sekunden. Tagtäglich bestimmt die Zeit unser Leben. Sind wir wirklich Herr über die Zeit? Oder ist es die Zeit, die Herr über uns ist?” Suche neues Land, Entdecker fahren hinaus in die Welt. Machen bekannt, was vorher keiner sich vorgestellt. Räder sich drehen, Sterne stehen und wir sehen, sie vergehen. Gedanken fliegen weit, verändern Wirklichkeit. Gravitation, nach unten fällt der Apfel vom Baum. Die Sensation, wir rasen durch die Zeit und den Raum. Sage, was ist groß, was ist klein, schaue hinein und siehe ein, dann werden Träume wahr, Verborgenes wird nah und klar wird was unklar war. Komme gehe mit mir, das Abenteuer fängt nämlich an. Ich zeige dir, wie wunderbar erfinden sein kann. So wunderbar. So wunderbar.
Unsere Zeit
Zeitlupenaufnahmen – Zeitrafferaufnahmen
Orientierung in der Zeit – ohne Uhren
Orientierung in der Zeit – Uhrzeiten
Orientierung in der Zeit – Monate
Die historische Entwicklung des Kalenders
Orientierung in der Zeit – Wochentage
Orientierung in der Zeit – Zeitmessgeräte
Entwicklung der Zeitmessung – es war einmal ein Forscher und Erfinder (Folge 4)
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