Willi bei der Post
Du möchtest wissen, wie das mit der Post funktioniert? In "Willi wills wissen" begleitet Willi eine Postkarte von der Hallig Langeneß bis nach Murnau im Süden Deutschlands. Erfahre mehr darüber, welche Stationen deine Post durchläuft - von deinem Briefkasten bis zum Briefzentrum, ob per Flugzeug oder Lkw, bis zur Zustellung in deinem Briefkasten. Klingt spannend? Begebe dich mit Willi auf Entdeckungsreise!
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Grundlagen zum Thema Willi bei der Post
Willi bei der Post
Hast du dich schon einmal gefragt, was mit Briefen, Postkarten oder Paketen passiert, wenn du sie verschickst? Genau das erfährst du in dem Willi wills wissen-Video, in dem Willi einen Tag bei der Post verbringt und eine Postkarte auf ihrem Weg begleitet.
Der Weg der Post
Die Post befördert Briefe, Postkarten und Pakete vom Absender zum Empfänger – zum Beispiel also von dir zu deiner Freundin oder deinem Freund.
Je nachdem wo die Post hingeschickt wird, kann ihr Weg manchmal ganz schön lang werden. Willi begleitet zum Beispiel eine Postkarte von der Hallig Langeneß, einer Insel im Norden Deutschlands, bis ganz in den Süden nach Murnau.
Der Weg der Postkarte beginnt auf der Hallig Langeneß in einem Briefkasten. Nachdem du eine Postkarte oder einen Brief geschrieben hast, wirfst du ihn frankiert mit einer Briefmarke in einen Briefkasten in deiner Nähe.
Vom Briefkasten aus wird die Postkarte mit dem Auto und einem Postschiff ans Festland gebracht. Hier kommt die Postkarte in ein Briefzentrum. Dort wird die Post nach der Postleitzahl sortiert. Weißt du, was eine Postleitzahl ist? Sie gibt an, in welche Region und welche Stadt die Post gebracht werden soll. Jede Stadt in Deutschland hat eine eigene Postleitzahl.
Um in den Süden Deutschlands zu kommen, wird die Postkarte nun mit vielen anderen Paketen und Briefen in einem Flugzeug in die entsprechende Region transportiert. Wenn der Weg nicht ganz so weit ist, wird für den Transport der Post manchmal auch ein Lkw genutzt.
Dort angekommen führt der Weg noch einmal in ein Briefzentrum. Hier wird die Post nun noch etwas genauer sortiert, nämlich nach ihrem genauen Ziel, also dem Ort und der Straße.
Die Postzustellerin oder der Postzusteller bringt die Post dann an den Ort, wohin sie soll – das heißt in die richtige Straße, zum richtigen Haus und in den richtigen Briefkasten. Genau das passiert auch mit der Postkarte: Sie ist nach ihrer langen Reise nun endlich angekommen!
Wusstest du übrigens, dass du Briefmarken brauchst, um deine Briefe und Postkarten verschicken zu können? In diesem Video kannst du mehr über Briefmarken erfahren.
Transkript Willi bei der Post
Willi: Moin, Bene. Das ist übrigens die Nadine. Und die Nadine schreibt gerade eine Postkarte. Und diese Postkarte, die will ich heute verfolgen zum Bene. Wo wohnt denn der Bene überhaupt? Bene: In Murnau. Willi: In Murnau. Und Murnau, das liegt in Bayern. Und wir selbst, wir sind in–. Kann ich mal ganz kurz die Postkarte haben? Hier seht ihr ja einige Leuchttürme. Und dieser Leuchtturm, das ist der, vor dem wir hier sitzen. Wir sind nämlich mitten in der Nordsee, auf Hallig Langeneß. Ja, und so eine Hallig ist so etwas Ähnliches wie eine kleine Insel. Es ist ein Stück Land im Wattenmeer, das aus dem Wasser herausragt. Hast du schon fertig geschrieben? Bene: Ja. Willi: Was hast du denn geschrieben? Bene: Sage ich nicht. Willi: Ach komm, bitte. Bene: Na gut. Nur, weil du es bist. Willi: Ach, ein Herz! Aha, keine weiteren Fragen. Dann brauchen wir ja eigentlich nur noch eine Briefmarke. Hier hast du eine von mir. Bitte schön. Ich halte es zu, dann kannst du besser festkleben. Ich schaue nicht, keine Angst. Dann lass uns die Karte mal einschmeißen, oder? Bene: Mhm, ja. Willi: Okay. Hier rein muss die Karte. Okay, dann ab damit. Kannst dich auf mich verlassen. Ich bringe die Karte bis nach Bayern, bis der Bene die in den Händen hält. Bene: Danke, Willi. Willi: Mach es gut. Bene: Tschüss. Willi: Tschüss. Ja, und ich warte jetzt auf den Mann, der hier den Briefkasten leert. Ah, servus. Postbote: Moin. Willi: Genau, das sagt man ja hier oben. Endlich kommen Sie ja. Sie leeren jetzt den Kasten. Postbote: Ich mache jetzt den Kasten leer, ja. Von auch–, von auch der Zustellung. Und hier geht es auf. Dann nehme ich ein paar schon heraus. Willi: Super. Da ist ja auch meine Postkarte, also die eigentlich von der Nadine. Postbote: Ja, das kommt hier in die Tasche rein. Willi: Ich verfolge nämlich eine Postkarte, von der Nadine. Ich bin der Willi übrigens, hallo. Postbote: Schladenhaufen. Willi: Schladenhaufen, hallo. Herr Schladenhaufen, ich habe mir gerade mal den Briefkasten angeschaut. Da steht überhaupt keine Uhrzeit darauf, aber da... Postbote: Da steht, er ist tideabhängig. Willi: Was heißt denn tideabhängig? Postbote: Das hängt mit Ebbe und Flut zusammen. Und das verschiebt sich jeden Tag um eine Stunde. Willi: Ja, aber ich meine… hier oben ist doch kein Wasser und Ebbe und Flut. Postbote: Nein, aber das Postschiff muss sich danach richten. Und jetzt muss ich auch… habe keine Zeit. Ich muss los, dass die Karte noch mit weggeht. Willi: Nach Bayern fahren Sie jetzt mit der Karte. Postbote: Nein, nach Bayern nicht, so weit, ja–. Aber zum Schiff noch. Willi: Zum Schiff, kann ich da mitfahren? Postbote: Nein, keine Zeit. Tschüss. Willi: Was? Moment mal. Wo bringen Sie denn die Karte hin? Postbote: Zum Schiff da hinten. Willi: Zum Schiff? Nadine! Da steht ein Fahrrad. Ich fahre mit dem Fahrrad hinterher. Also, jetzt weiß ich auch, warum die Hallig Langeneß heißt. Weil die verdammt lang ist. Mensch, da sind sie ja, die Kisten. Hey, das ist ja die Postkarte von der Nadine. Fiete: Hey, was machst du da? Geh da mal von, Mensch, das ist Postgeheimnis. Willi: Ja, ich weiß. Ich verfolge eigentlich nur die Postkarte von der Nadine. Ich wollte nur gucken, ob sie dabei ist. Und die ist dabei. Fiete: Ja, aber da kann man nicht immer so heran hier. Willi: Ja, ich weiß. Was haben Sie denn damit zu tun überhaupt? Fiete: Na, ich bin der Postschiffer. Ich muss die Sachen gleich wegbringen. Willi: Echt? Ich bin der Willi, hallo. Wie heißen Sie? Fiete: Fiete heiße ich, aber ich muss gleich los. Willi: Fiete, kann ich mitkommen? Fiete: Na, ausnahmsweise. Willi: Ja, dann helfe ich auch. Fiete: Na, dann los. Willi: Um von Hallig Langeneß auf das Festland zu kommen, brauchen wir ein Schiff. Fietes Schiff Störtebeker soll uns durch die Nordseewellen schippern. Fiete: Ja, das schaukelt ein bisschen heute. Willi: Ja, aber nicht zu doll. Ah! Unter Deck? Leinen los! Wie geht es weiter? Fiete, weißt du was? Ich glaube, du bist der einzige Postbote, den ich kenne, der sein eigenes Postboot hat. Fiete: Ja, Postbote ist nicht ganz richtig. Ich bin Postschiffer. Willi: Ach so. Wie schnell fahren wir denn? Fiete: Wir fahren jetzt sieben Knoten. Willi: Was bedeutet das? Fiete: Sieben mal 1,8. Willi: Ja, das kann ich ja ausrechnen. Sieben mal eins ist sieben. Sieben mal acht sind sechsundfünfzig. Ja, also zwölf Sachen oder so etwas. Ist der Bart eigentlich echt? Fiete: Der ist echt, ja. Der bleibt auch dran. Willi: Wie geht das jetzt weiter, wenn wir ankommen? Fiete: Da vorne muss ich dann festmachen. Postkisten raus, neue Postkisten rein. Und wieder los. Willi: So, jetzt kommen wir wieder ans Festland nach Schlüttsiel. Fiete: Moin, alle. Frau Nansen: Moin, Fiete. Fiete: Ja, bei euch können wir hier auch einen Fahrgast in ...#00:06:41# hüten. Frau Nansen: Ja. Willi: Ja, moin Fiete dann. Fiete: Nein, nicht moin. Tschüss heißt das. Willi: Ja, tschüss, mach's gut. Gibt es noch so einen Seemannsgruß? Fiete: Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Willi: Wünsche ich dir. Fiete: Danke. Willi: Moin übrigens, ich bin der Willi. Hallo. Frau Nansen: Ja, hallo. Ich bin Frau Nansen. Willi: Frau Nansen, kann ich bei Ihnen mitkommen? Frau Nansen: Ja, das können Sie. Willi: Super, ich habe nämlich heiße Ware. Frau Nansen: Ach so. Gibst du mir die Kisten mal bitte. Fiete: So, dann bring das mal gut hin. Willi: Tschüss. Fiete: Tschüss. Willi: Frau Nansen, das ist aber gar kein Postauto. Frau Nansen: Nein, das ist ein Privatauto. Willi: Ach so. Frau Nansen: Gibt Kilometergeld von der Post. Willi: Fahren wir mit dem blauen Flitzer jetzt bis Bayern, oder wie? Frau Nansen: Nein, nur bis Bredstedt. Willi: Bredstedt. Nehmen Sie mich mit? Ja, super. Tschüss, Fiete. Sie fahren aber ganz schön schnell. Und jetzt sind wir in Bredstedt. Frau Nansen: Jetzt sind wir in Bredstedt, ja. Willi: Und was machen wir mit der Post? Frau Nansen: Jetzt tun wir ausladen. Die wird hier zwischengelagert. Willi: Ach so, aber… Frau Nansen: Die geht ja weiter nach Elmshorn. Willi: Ach so, aha. Auch wieder mit so einem blauen Flitzer. Frau Nansen: Nein, da kommt ein LKW. Willi: Die Kiste nehme ich mal. Da ist nämlich die Karte von der Nadine darin. So, mit der Frau Nansen habe ich jetzt den LKW beladen und wir haben die ganzen Deckel abgenommen. Weil die Deckel braucht man natürlich nur auf dem Schiff, falls mal eine Welle her schwappt. Damit die Post nicht nass wird. Und hier sind jetzt die ganzen Briefe, unter anderem auch die Postkarte–. Hey! Hallo! Der fährt einfach los. Das gibt's doch nicht. Wir fahren nach Elmshorn. Hallo! Was soll ich machen? Ich setze mich hin. Da kann man ja nichts machen. Thorsten: Aufstehen! Hallo, hier wird nicht geschlafen. Hier wird gearbeitet. Willi: Ich bin noch im LKW, oder? Thorsten: Ja, richtig. Willi: Ja, stimmt, ich bin ja eben eingeschlossen worden. Ich verfolge nämlich eine Postkarte. Die ist hier drin. Thorsten: Ja, dann komm mal mit heraus. Dann nehme ich den gleich mit. Willi: Können Sie mir helfen? Thorsten: Ja klar. Willi: Hey, Wahnsinn. Was ist denn das hier? Thorsten: Das ist ein Sortierzentrum. Willi: Wo sind wir denn überhaupt gelandet? Thorsten: In Elmshorn. Willi: Elmshorn? Wo ist das? Thorsten: Das ist im Norden von Hamburg. Willi: So weit sind wir schon mit unserer Postkarte. Wo gehen wir jetzt hin? Thorsten: Wir gehen jetzt zur Briefordnerei. Dort werden die Briefe sortiert. Willi: Und geordnet wahrscheinlich. Thorsten: Geordnet, genau richtig. Nach Größe und ob die gestempelt sind oder nicht gestempelt sind, das können wir nämlich–. Willi: Unsere Karte auch? Thorsten: Unsere Karte auch. Willi: Hierhin? Thorsten: Ja genau, hierauf stellen. Weil dann macht meine Kollegin gleich weiter und schüttet das aufs Band. Willi: Aha, aha. Ach, sehe ich schon. Hui! Mit Vollkaracho. Mist, die Karte ist weg. Weg ist Nadines Karte natürlich nicht. Sie liegt irgendwo unter dem ganzen Haufen aus Briefen und Postkarten. Und hier in der Briefordnerei wird die ganze Post ordentlich aufgestellt. Dann kommt sie in eine Maschine, eine Briefmarkenabstempelmaschine. Rasend schnell werden hier bis zu 30.000 Briefe pro Stunde automatisch abgestempelt. Thorsten, was ist denn das eigentlich, das da? Das ist Sand oder was? Thorsten: Das ist Sand, Sand von der Küste. Das sind unsere Urlauber, die den Sand von der Nordsee nach Bayern schicken möchten. Willi: Der landet dann in der Maschine. Thorsten: Der landet in der Maschine, wenn der Brief kaputt geht. Willi: Das ist ja witzig. Trotz des hohen Tempos landet jeder Stempelabdruck auf der Briefmarke. Dann wird die abgestempelte Post zur nächsten Maschine, der Feinsortiermaschine, gebracht. Diese Maschine, die kann jetzt Bene Böhme, Entengasse 17, 82418 Murnau lesen? Thorsten: Die kann das dann lesen. Willi: Das glaube ich nicht. Thorsten: Doch. Wir haben hier eine Kamera drin. Und die liest nur das Adressfeld. Willi: Ja, Moment mal. Die kann doch nicht jede Krickelhandschrift lesen. Thorsten: Nicht alles. Wir haben dann auch noch Leute sitzen, die haben einen Bildschirm. Und dort können sie dann diese Karte sehen und können die dann codieren. Willi: Auf diesem Bildschirm schauen sich Krickelschriftexpertinnen Karten und Briefe ganz genau an. Thorsten: Da unsere Frauen sich sehr konzentrieren müssen, ist es hier immer sehr, sehr ruhig. Willi: Was machen Sie jetzt genau? Arbeiterin: Ich tippe die Postleitzahl ein. Willi: Aha. Und so schnell? Das gibt es ja nicht. Das ist ja ein Brief, nächster Brief. Arbeiterin: Sieben Sekunden für einen Briefumschlag. Willi: Sie gucken da gar nicht darauf. Arbeiterin: Nein, auf die Tastatur brauche ich nicht gucken. Das geht von alleine. Willi: Können mit mir reden und tippen. Können Sie mir auch etwas nachsprechen? Arbeiterin: Ja, kann ich auch. Was möchten Sie denn gerne hören? Willi: Zum Beispiel, der Potsdamer Postkutscher putzt den Potsdamer Postkutschkasten. Arbeiterin: Der Potsdamer Postkutsche putzt den Potsdamer Postkutschen… Willi: Was passiert denn dann mit den Briefen und Karten, wenn die Maschine die Anschrift gelesen hat? Thorsten: Die bekommen diesen Strichcode drauf. Das ist–, die sind diese roten Striche, die immer unten auf den Briefen drauf sind. Willi: Kenne ich, aber können wir das uns mal anschauen? Thorsten: Ja, klar können wir uns das anschauen. Willi: Aha, ja, super. Kommt ihr auch mit? Tschüss. Danke, tschüss. Hey, hier geht ja voll die Post ab. Was ist denn das für eine Maschine jetzt? Thorsten: Das ist eine Feinsortiermaschine. Willi: Aha, und wie sortiert die fein? Und vor allem so schnell? Thorsten: Die sortiert nach den ersten drei Ziffern der Postleitzahl, und zwar nach dem Strichcode. Willi: Wie ist denn das jetzt genau mit dem Strichcode? Thorsten: Ja, ich habe mal hier so einen Brief mitgenommen. Da kann man das sehen. Das ist dieser Strichcode eben halt. Da haben schon alle mal so einen Brief bekommen. Willi: Ja. Und kannst du das jetzt auch lesen hier unten? Thorsten: Ja. Das ist von hier aus die Postleitzahl, dann kommt die Straße und dann kommt die Hausnummer. Willi: Das heißt, das hier ist jetzt im Falle unserer Karte zweiundachtzig, vier, eins, acht. Thorsten: Genau, richtig. Willi: Und wo landet die dann? Thorsten: Ja, die landet in der entsprechenden–, richtigen Fach da hinten. Willi: Schaut euch das mal an! Thorsten: Da haben wir dreihundert Stück von. Willi: Das heißt, ich muss jetzt das Zweiundachtzig–vier–eins–acht–Fach suchen. Thorsten: Genau richtig. Guck mal hier, da steht 82 darauf. Na, das müsste an sich für da drinnen–, für Murnau sein. Da können wir ja mal gucken, vielleicht finden wir sie. Willi: Das gibt es nicht. Hier ist sie. Ah, nicht drauf schauen, das wollen wir ja nicht. Weil das Herz, das kennen wir ja mittlerweile schon. Das ist die Karte an den Bene und hier kann man jetzt einmal ganz genau schauen. Bene Böhme, Entengasse 17, zweiundachtzig, vier, eins, acht. Steht hier drauf. Klasse. Das heißt, die stecken wir jetzt einfach hier rein. Ja, und jetzt? Thorsten: Ja, jetzt wird der Behälter nachher zugemacht und wird geflogen. Willi: Ja, wie? Geflogen? Thorsten: Geflogen, ja. Das wird geflogen. Das fliegen wir mit dem Flugzeug weg. Doch. Willi: Das gibt es ja nicht. Thorsten: Das können wir ja nicht mit dem Auto fahren, das schaffen wir nicht bis morgen früh. Willi: Ja, Moment mal, das heißt doch, wenn ich jetzt diese Karte verfolge, dann kann ich mit dem Flugzeug fliegen. Thorsten: Dann kannst du heute noch fliegen, ja. Willi: Ja, Klasse! Das ist ja super! Vorher schauen wir uns aber noch einmal an, welchen Weg Nadine's Postkarte schon hinter sich hat. Herr Schladenhaufen hat sie zum Postschiff gefahren. Damit haben wir die Karte an das Festland gebracht. Mit einem Auto und dann mit einem LKW sind wir ins Briefzentrum nach Elmshorn gedüst. Von Menschen und Maschinen wird dort die Post geordnet, abgestempelt und nach Postleitzahlen sortiert. Die Postkarte war schon ganz schön unterwegs. Von der Hallig Langeneß rüber auf das Festland nach Schlüttsiel, dann nach Bredstedt. Und von dort nach Elmshorn ins Briefzentrum. Okay, Thorsten. Dankeschön für die schöne Führung. Thorsten: Bitte, gern geschehen. Willi: Dann mache ich mich auf zum Flughafen. Thorsten: Einen schönen Flug wünsche ich dir. Willi: Ciao, tschüss! Thorsten: Hey, Willi, deine Jacke. Die musst du mitnehmen. Willi: Mein Friesennerz. Dankeschön. Ciao, tschüss. Also, es ist total super hier. Schaut euch mal das Fließband an. Hier sind lauter Männer mit einem riesigen Wagen voller Kisten und in irgendeiner dieser Kisten ist unsere Postkarte, die an den Bene geht. Mittlerweile haben die gelben Kisten wieder einen Deckel drauf gekriegt. Ein Fließband transportiert sie an Bord. Arbeiter: Zieh mal den Stecker raus. Willi: Also, hier kommen nicht nur Kisten an, sondern ich. Und jetzt sind wir–, ja, wo sind wir denn jetzt eigentlich? Mensch, mitten im Flugzeug. Wie jetzt, Moment. Beladet ihr die Sitze? Das gibt es ja wohl nicht. Tatsächlich. Dort, wo tagsüber die Passagiere sitzen, liegen nachts die Postkisten. Die Sitze werden dazu mit großen Säcken bezogen. Ungefähr eine halbe Million Briefe und Postkarten und hoffentlich auch die von Nadine werden an Bord des Flugzeugs geladen. Nicht nur oben auf die Sitze, sondern auch unten auf die Frachträume. Jetzt müssen nur noch die Packer von Bord und dann kann es eigentlich losgehen. Ciao! Arbeiter: Ciao. Willi: Ciao, tschüss. Arbeiter: Ciao. Willi: Ja, jetzt bin ich alleine. Kapitän: Hallo, hier spricht der Kapitän. Lieber Willi, liebe Postsäcke, ich wünsche euch einen guten Flug 6601 von Hamburg nach München. Willi:Also, jetzt kann ich es. Der Potsdamer Postkutscher putzt den Potsdamer Postkutschkasten. Die Spucktüte ist leer geblieben. Gott sei Dank. Wir sind unten. Gelandet! Aha, da kommen schon die ersten Postarbeiter. Es ist zwei Uhr nachts, doch von Schlafen kann hier am Flughafen München keine Rede sein. Flieg schön, gute Nacht! Genau so schnell wie die Maschine beladen worden ist, wird sie auch wieder entladen. Nach Postleitzahl und Ziel werden die gelben Kisten sortiert und in LKWs verladen. Mein Brummi fährt ins Briefzentrum Starnberg. Es ist 4:15 am Morgen, ich bin irgendwie müde. Es ist kalt und eigentlich will ich nur ins Bett. Aber ich habe der Nadine ja ein Versprechen gegeben. Jede Postkarte und jeder Brief, der mit acht–zwei anfängt, der landet hier. Wie zum Beispiel auch die Post für Murnau, denn die fängt ja mit 82418 an. Die Meral, die sortiert die Post vor. Unter anderem auch für Murnau. Und jetzt kommt meine Lieblingsmaschine, die Feinsortiermaschine. Und die bedient heute Morgen die Marlies. Und in einem dieser Fächer landet jetzt die ganze Post, die nach Murnau geht. So, und hier werden schon wieder die ganzen LKWs vorbereitet. Und das Lustige ist, es ist zehn Minuten vor sechs am Morgen und die ganzen Kollegen haben in zehn Minuten Feierabend. Diesen Rollbehälter schiebe ich jetzt bis nach Murnau. Also, jedenfalls bis in den LKW, der bis nach Murnau fährt, weil hier ist hoffentlich auch unsere Postkarte drin, die an Benedikt geht. Aber ich fahre diesmal vorne mit. Die Sonne ist mittlerweile aufgegangen und wir erreichen Murnau am Staffelsee. Also jetzt sind wir kurz vor knapp. Das heißt, wir sind im Postamt von Murnau angelangt. Hier haben wir unsere ganzen Briefe, unsere Postkarten aus dem LKW abgeladen. Nicht nur die, sondern viel mehr. Jetzt brauchen wir einfach nur noch den Postboten, der für die Entengasse zuständig ist. Sind Sie das durch Zufall? Postbote: Nein, das ist der Reiner, der ist im V1 hinten. Willi: Reiner heißt der. Postbote: Ja, Reiner. Willi: Den hole ich mir. Reiner? Postbote: Ja, da vorne, macht die… Willi: Ah. Moin moin, ich bin der Willi. Rainer: Grüß dich, ich bin der Reiner. Willi: Servus, hallo. Ich verfolge eine Postkarte. Und zwar geht die in die Entengasse. Bist du dafür zuständig? Rainer: Ja, Entengasse habe ich. Schau her. Willi: Super. Wie, Moment? Rainer: Da ist meine Entengasse. Ich hab da noch gar keine Post jetzt. Du siehst ja, ich habe da noch meine zwei Haufen. Willi: Ach, die sortierst du hier in verschiedene Straßen ein. Rainer: Die verteile ich da auf die Straßen, mache die Nummern. Willi: Moment! Nicht drauf gucken! Die Postkarte an den Bene Böhme. Hier ist das legendäre Herz. Ich bin erst einmal glücklich. Ah! Sie ist dabei. Und hier ist der Leuchtturm, vor dem wir noch vor gar nicht so langer Zeit gesessen sind. Hier, da haben wir nämlich die Postkarte geschrieben. Rainer: Auf Langeneß. Willi: Ja, das ist oben in der Nordsee. Eine Hallig. Rainer: Dann stecken wir sie mal hinein. Willi: Ja, von mir aus können wir dann schon losgehen. Rainer: Gut, ich tu jetzt das noch verteilen und dann packen wir es. Willi: Darf ich mitkommen? Rainer: Ja, freilich. Willi: Na, klasse. Reiner ist übrigens kein Postbote, sondern ein Zusteller, wie sein Job offiziell heißt. Wobei ein Zusteller eigentlich das Gleiche ist wie ein Postbote. Bevor ein Zusteller auf seine Tour geht, sortiert er die Briefe und Karten in die richtige Reihenfolge. Die von Nadine ist auch dabei. Sind das unsere Fahrräder? Rainer: Ja, da laden wir auf und dann packen wir es. Willi: Ist das meins hier? Rainer: Du kriegst das kleinere, weil ich muss ein bisschen mehr Gewicht rein tun hier. Willi: Klasse. Wo kann ich das hintun? Rainer: Hinten. Willi: Hey, passt genau. Rainer: Okay, ja gut, dann packen wir es. Willi: Kannst du mir das eigentlich nachreden? Der Potsdamer Postkutscher putzt den Potsdamer Postkutschkasten. Rainer: Nein, das vergiss mal. Willi: Der Potsdamer Postkutscher putzt den Potsdamer Postkutschkasten. Das habe ich den ganzen Flug gelernt. Rainer: Der Potsdamer Postkutscher putzt den Potsdamer Postkutschkasten. Willi: Hey, klasse. Potsdamer Postkutscher putzt den Potsdamer Kostkutschka…, komm, wir fahren. Was ist denn eigentlich daran, dass Briefträger immer gebissen werden? Rainer: Das liegt am Hund. Willi: Bist du schon mal gebissen worden? Na, wirklich? Rainer: Ja, erst einmal. Aber es war nicht sehr schlimm. Aber die Hose war kaputt und geblutet hat es auch. Willi: Beim Briefeaustragen? Rainer: Nein, da kannst du nichts machen. Der kommt von hinten und beißt dich. Was willst du da noch machen? Keine Chance. Willi: Hattest du nicht irgendwie so ein Frolic dabei oder so? Rainer: Nein, wo soll ich das hintun? Habe ich keinen Platz nicht. Und ich kenne meine Hunde und die, wo ich kenne, die tun mir nichts. Und die, wo ich nicht kenne–. Willi: Da kommt er! Rainer: Schau her. Haben wir das nächste. Ist schon, ja. Willi: Entengasse 17. Hey, oh! Nicht drauf schauen. Toll. Kann ich das selbst machen? Das Haus hier? Ja, Wahnsinn. Also. Rainer: Da schau her. Da ist ein Briefkasten. Ja, Entengasse 17. Willi: Also, wenn der Bene wüsste, welche Reise die Karte hinter sich hat, ich glaube, der wäre stolz auf mich. Reiner! War ein Vergnügen. Rainer: Mir auch. Gell, mach es gut, pfiat dich. Willi: Tschüss, bis dann. Und jetzt heißt es, warten, bis der Bene kommt. In der Zwischenzeit schauen wir uns an, die die Postkarte von Hamburg nach Murnau gekommen ist. Nachdem das Flugzeug beladen war, sind wir nach München geflogen. Von dort ging es in ein Briefzentrum, wo wir die ganze Post für Murnau auf einen LKW geladen haben. Mit Rainer, dem Zusteller, bin ich dann in die Entengasse zum Bene geradelt. Auf der Landkarte sieht man gut, wie weit Nadine's Karte unterwegs war. Von Hamburg den langen Weg mit dem Flugzeug nach München. Von dort ging es nach Starnberg und von Starnberg nach Murnau zum Bene. Ich habe mich hier versteckt, weil ich nicht will, dass der Bene mich sieht, wenn er die Karte abholt. Jetzt kommt er ja. Ja!
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