Carbonsäuren – Nomenklatur und Struktur
Carbonsäuren enthalten eine Carboxylgruppe $(\ce{-COOH})$ und zeigen saure Eigenschaften. Dieser Text erklärt, wie Carbonsäuren benannt werden und welche Arten es gibt. Entdecke die Struktur und Klassifikation der Carbonsäuren. Interessiert? All das und noch mehr im folgenden Text!
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Grundlagen zum Thema Carbonsäuren – Nomenklatur und Struktur
Carbonsäuren – Nomenklatur und Struktur – Chemie
Carbonsäuren sind organische Säuren mit einer funktionellen Gruppe – der Carboxylgruppe. Eine bekannte Carbonsäure, die du sicher auch aus dem Alltag kennst, ist die Zitronensäure. In diesem Text erfährst du, wie Carbonsäuren benannt werden, was einfach erklärt Carbonsäuren sind und welche Carbonsäuren es gibt.
Was ist die funktionelle Gruppe der Carbonsäuren? – Definition
Einfach erklärt ist die funktionelle Gruppe der Carbonsäure eine Carboxylgruppe $(\ce{-COOH})$, die die sauren Eigenschaften der Carbonsäuren bewirkt. Genauer gesagt ist das Wasserstoffatom der Carboxylgruppe für die sauren Eigenschaften der Carbonsäuren verantwortlich. Das funktioniert so: Das Sauerstoffatom $(\ce{O})$ in der Carboxylgruppe ist stark elektronenziehend. Es ist partiell negativ geladen $(\ce{\delta -})$, da es ein Elektronenpaar vom Kohlenstoffatom $(\ce{C})$ anzieht. Am Kohlenstoffatom entsteht deshalb ein Elektronenmangel – es ist partiell positiv geladen $(\ce{\delta +})$. In dem folgenden Bild siehst du die Strukturformel der Carboxylgruppe mit ihren partiellen Ladungen:
Dieser Elektronenmangel am C-Atom bewirkt, dass die polare Atombindung zwischen dem O- und dem H-Atom noch stärker polarisiert wird. Das positiv polarisierte H-Atom kann deshalb in wässriger Lösung leicht als Proton auf ein Wassermolekül übertragen werden. Die entstehende, negativ geladene Carboxylatgruppe ist außerdem resonanzstabilisiert, da die negative Ladung über das C-Atom und die zwei O-Atome delokalisiert ist. Man spricht dann auch von Mesomerie. Dies erklärt die höhere Acidität (Säurestärke) der Carbonsäuren gegenüber den Alkoholen.
Bei den Carbonsäuren wird zwischen Monocarbonsäuren, Dicarbonsäuren, Tricarbonsäuren und aromatischen Carbonsäuren unterschieden. Diese schauen wir uns nun etwas genauer an.
Monocarbonsäuren
Monocarbonsäuren besitzen eine Carboxylgruppe, an der Alkylreste hängen. Es handelt sich um ungesättigte Säuren, wenn mindestens eine Doppelbindung im Alkylrest vorliegt. Diese können über die Reaktion eines Aldehyds $(\ce{R-C(O)H})$ mit Wasser $(\ce{H2O})$ hergestellt werden. Dabei bildet sich ein Hydrat $(\ce{R-CH-(OH)2})$ aus. Über eine Oxidation entsteht dann die Monocarbonsäure $(\ce{R-COOH})$.
Reaktion von einem Aldehyd zu einer Carbonsäure:
$\ce{\underset{Aldehyd}{R-C(O)-H} + H2O -> \underset{Hydrat}{R-CH-(OH)2} ->[-2H][Oxidation] \underset{Carbonsäure}{R-COOH}}$
Nomenklatur der Carbonsäuren – Alkansäuren
Die Carbonsäuren lassen sich analog zur homologen Reihe der Alkane darstellen. Sie haben die allgemeine Summenformel $\ce{C_nH_{2n-1}-COOH}$ und heißen Alkansäuren. Wie bei der Nomenklatur der Alkane ergibt sich der systematische Name nach der IUPAC-Nomenklatur für die Carbonsäuren aus der Anzahl der Kohlenstoffatome. Die Nummerierung der Kohlenstoffatome beginnt bei der Carboxylgruppe. Die Kohlenstoffatome werden neben der (arabischen) Nummerierung auch mit kleinen, griechischen Buchstaben versehen. Das letzte Kohlenstoffatom hat den griechischen Buchstaben $\omega$. Das allgemeine Beispiel der Alkansäure veranschaulicht die systematische Benennung von Carbonsäuren:
$\ce{\underset{\omega}{\overset{{n+6}}{H3C}}-(CH2)_n-\underset{\delta}{\overset{5}{CH2}} -\underset{\gamma}{\overset{4}{CH2}} -\underset{\beta}{\overset{3}{CH2}}- \underset{\alpha}{\overset{2}{CH2}}-\overset{1}{{\color{Orange}COOH}}}$
In der folgenden Tabelle kannst du den Beginn der homologen Reihe der Alkansäuren sehen.
Name | Trivialname | Strukturformel |
---|---|---|
Methansäure | Ameisensäure | $\ce{H-COOH}$ |
Ethansäure | Essigsäure | $\ce{CH3-COOH}$ |
Propansäure | Propionsäure | $\ce{C2H5-COOH}$ |
Butansäure | Buttersäure | $\ce{C3H7-COOH}$ |
Pentansäure | Valeriansäure | $\ce{C4H9-COOH}$ |
Hexansäure | Capronsäure | $\ce{C5H11-COOH}$ |
Heptansäure | Önanthsäure | $\ce{C6H13-COOH}$ |
Octansäure | Caprylsäure | $\ce{C7H15-COOH}$ |
Nonansäure | Pelargonsäure | $\ce{C8H17-COOH}$ |
Decansäure | Caprinsäure | $\ce{C9H19-COOH}$ |
Dicarbonsäuren
Dicarbonsäuren besitzen zwei Carboxylgruppen $(\ce{HOOC-R-COOH})$. Bei Alkansäuren mit mehr als einer Carboxylgruppe spricht man auch von mehrwertigen Carbonsäuren. Analog zu der homologen Reihe der Alkansäuren gibt es die homologe Reihe der Alkandisäuren. Die Anzahl der Kohlenstoffatome beträgt allgemein $n+2$. In der folgenden Tabelle kannst du die Nomenklatur an einigen Vertretern der Alkandisäuren sehen:
Name | Trivialname | Strukturformel |
---|---|---|
Oxalsäure | Ethandisäure | $\ce{HOOC–COOH}$ |
Malonsäure | Propandisäure | $\ce{HOOC–CH2–COOH}$ |
Bernsteinsäure | Butandisäure | $\ce{HOOC–C2H4–COOH}$ |
Glutarsäure | Pentandisäure | $\ce{HOOC–C3H6–COOH}$ |
Adipinsäure | Hexandisäure | $\ce{HOOC–C4H8–COOH}$ |
Pimelinsäure | Heptandisäure | $\ce{HOOC–C5H10–COOH}$ |
Korksäure, Suberinsäure | Octandisäure | $\ce{HOOC–C6H12–COOH}$ |
Azelainsäure | Nonandisäure | $\ce{HOOC–C7H14–COOH}$ |
Sebacinsäure | Decandisäure | $\ce{HOOC–C8H16–COOH}$ |
Neben den Alkandisäuren gibt es noch weitere Dicarbonsäuren. Die beiden ungesättigten Dicarbonsäuren – Maleinsäure (cis-Isomer) und Fumarsäure (trans-Isomer) – liegen als Isomere vor. Bei Isomeren handelt es sich um zwei chemische Verbindungen, die die gleiche Summenformel, aber unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Beim Erwärmen isomerisiert Maleinsäure zur Fumarsäure.
Tricarbonsäuren
Die Tricarbonsäuren enthalten drei Carboxylgruppen. Die wichtigste Tricarbonsäure ist die Zitronensäure (auch oft als Citronensäure geschrieben). Am mittleren Kohlenstoffatom der drei Kohlenstoffatome befindet sich eine Hydroxygruppe $(\ce{-OH})$. Die Strukturformel für die Zitronensäure sieht wie folgt aus.
Zitronensäure kann aus Zitrusfrüchten gewonnen oder industriell (biotechnisch) hergestellt werden. Verwendung findet die Zitronensäure zum Beispiel in Reinigungsmitteln, als Wasserenthärter oder zur Konservierung.
Aromatische Carbonsäuren
Und wie setzen sich aromatische Carbonsäuren zusammen? Auch an Aromaten wie Benzol kann sich die Carboxylgruppe befinden. Dann spricht man von der Benzoesäure. Befinden sich zwei Carboxylgruppen an einem Benzolring, liegt entweder eine Orthophthalsäure (O-Phthalsäure, Orthostellung) oder eine Terephthalsäure (Parastellung) vor. Das ist abhängig davon, wo die Carboxylgruppe am Benzolring gebunden ist.
Dieses Video
In diesem Video lernst du einige Carbonsäuren kennen. Du weißt nun, wie du Carbonsäuren benennen kannst. Carbonsäuren sind organische Säuren, die in Mono-, Di-, Tri- und aromatische Carbonsäuren unterteilt werden können. Du kennst nun die Summen- und Strukturformel der Methansäure, der Essigsäure, der Buttersäure, der Decansäure, der Propansäure, der Ethansäure und vieler weiteren Carbonsäuren.
Im Anschluss an das Video und diesen Text findest du Übungsaufgaben und Arbeitsblätter zum Thema Carbonsäuren – Nomenklatur und Struktur, um dein erlerntes Wissen zu überprüfen. Viel Spaß!
Transkript Carbonsäuren – Nomenklatur und Struktur
Guten Tag und herzlich willkommen. In diesem Video geht es um die Struktur und Nomenklatur von Carbonsäuren. Der Film ist folgendermaßen gegliedert: 1. Anorganische Säuren und Carbonsäuren 2. Die Carboxylgruppe 3. Monocarbonsäuren 4. Dicarbonsäuren 5. Tricarbonsäuren 6. Aromatische Carbonsäuren 7. Zusammenfassung 1. Anorganische Säuren und Carbonsäuren Wenn man in der Chemie den Säurebegriff verwendet, so hat man dabei nach Arrhenius und Bronsted immer Stoffe im Auge, die in der Lage sind, Wasserstoffionen abzuspalten. Mit anorganischen Säuren sind wir bereits gut vertraut. Typische anorganische Säuren sind: HCL Salzsäure, H2SO4 Schwefelsäure, HNO3 Salpetersäure Alle drei Säuren enthalten Wasserstoffatome, die sie in Form von Wasserstoffionen abspalten können. Die organischen Carbonsäuren können von unterschiedlicher Struktur sein. Alle verfügen jedoch über ein gleiches Strukturelement. Dieses Strukturelement findet man auch in der Säure wieder, deren Formel ich unten in der Mitte dargestellt habe. Um es besser zu veranschaulichen, habe ich es in einen roten Kasten eingerahmt. Die Säure unten in der Mitte ist keine Carbonsäure, es handelt sich um eine anorganische Säure. Habt ihr sie erkannt? Richtig, es ist Kohlensäure. 2. Die Carboxylgruppe Die Carboxylgruppe ist typisch für Carbonsäuren. Diese funktionelle Gruppe ist für ihre sauren Eigenschaften verantwortlich. Das Sauerstoffatom der Carboxylgruppe zieht besonders stark Elektronen an. Dort bildet sich ein Elektronenüberschuss heraus und wir erhalten eine negative Ladung. Entsprechend bildet sich eine positive Ladung am Kohlenstoffatom heraus. Das Wasserstoffatom der Carboxylgruppe ist für die sauren Eigenschaften der Carbonsäuren verantwortlich. Der Einfachheit halber schreibt man die Carboxylgruppe häufig als COOH. Die seltenere und schlechtere Variante ist die Carboxylgruppe als CO2H zu formulieren. 3. Monocarbonsäuren Monocarbonsäuren enthalten nur eine Carboxylgruppe. Die einfachsten Monocarbonsäuren sind die Alkansäuren. An die Carboxylgruppe sind verschiedene Alkylreste geknüpft. Methyl, Ethyl, Propyl und so weiter. Zur Gruppe der anderen Monocarbonsäuren zählen z.B. ungesättigte Säuren. Alle diese Verbindungen haben gemeinsam, dass sie eine Carboxylgruppe enthalten. Wir sollten uns nun die Struktur der Carboxylgruppe einprägen. Carbonsäuren sind darstellbar aus Aldehyden. In der 1. Stufe der Reaktion reagiert der Aldehyd mit Wasser, es bildet sich das entsprechende Hydrat. Nach Abgabe zweier Wasserstoffatome, was chemisch einer Oxidation gleichkommt, entsteht die Carbonsäure. Die einfachste Monocarbonsäure hat die vereinfachte Strukturformel H-COOH. Es handelt sich hier um Methansäure. Häufig wird der Trivialname Ameisensäure verwendet. Wir haben es hier mit einer C1 Einheit zu tun. CH3-COOH entspricht der Ethansäure, die auch auf den Trivialnamen Essigsäure hört. Die Kohlenstoffkette besteht hier aus 2 Kohlenstoffatomen. CH3-CH2-COOH ist Propansäure. Der Trivialname lautet Propionsäure. Die Kohlenstoffkette besteht aus 3 Atomen. Das Molekül CH3-(CH2)2-COOH entspricht der Butansäure. Der Trivialname der Butansäure ist den meisten wohl bekannt. Es ist Buttersäure. Buttersäure besteht aus einer Kohlenstoffkette, die aus 4 Atomen zusammengesetzt ist. Und noch 2 Säuren möchte ich nennen. Sie bilden beide relativ lange Ketten. Die 1. Säure hat die vereinfachte Formel CH3-(CH2)14-COOH. Der Trivialname dieser Säure, der fast ausschließlich gebraucht wird, lautet Palmitinsäure. Palmitinsäure bildet eine Kette, bestehend aus 16 Kohlenstoffatomen. CH3-(CH2)16-COOH ist die Formel für Stearinsäure. Stearinsäure bildet eine Kohlenstoffkette, die aus 18 Atomen besteht. Die allgemeine Formel, der hier aufgeführten Säuren, lautet CnH2n-1-COOH. Es handelt sich um eine homologe Reihe. Die Zahl der Atome in der Kohlenstoffkette beträgt n+1. Die aufgeführten Säuren heißen alle Alkansäuren. Ich möchte hier nun noch 2 Möglichkeiten, der Nummerierungen von Substituenten, an der Kohlenstoffkette von Alkansäuren vorstellen. Die 1. Nummerierung erfolgt nach IUPAC. Sie beginnt an der funktionellen Gruppe und erfolgt mit arabischen Ziffern. Die 2. Nummerierung erfolgt klassisch. Man beginnt am Kohlenstoffatom, das sich neben der funktionellen Gruppe befindet und bezeichnet es mit α, das nächste mit β, das übernächste mit γ, dann mit δ und so weiter. Man verwendet kleine griechische Buchstaben. Das letzte Kohlenstoffatom erhält die Bezeichnung ω. 4. Dicarbonsäuren Diecarbonsäuren bestehen aus 2 Carboxylgruppen. Die einfachste Dicarbonsäure hat die Formel HOOC-COOH. Es handelt sich hier um Oxalsäure. Der IUPAC Name lautet Ethandisäure. Ethandisäure hat eine C2 Einheit. Das Molekül besteht aus 2 Kohlenstoffatomen der Kette. Wenn zwischen beiden Carboxylgruppen, eine Methylengruppe CH2 eingefügt wird, erhält man eine neue Säure, Malonsäure. Der IUPAC Name lautet Propandisäure. Propandisäure bildet eine Kohlenstoffkette, bestehend aus 3 Atomen. Die Einfügung einer weiteren Methylengruppe führt zur Bernsteinsäure. Der IUPAC Name ist Butandisäure. Die Kohlenstoffkette der Bernsteinsäure besteht aus 4 Kohlenstoffatomen. Der nächsthöhere Vertreter, HOOC-(CH2)3-COOH, ist die Glutarsäure. Mit IUPAC Namen Pentandisäure. Pentandisäure hat eine Kohlenstoffkette, bestehend aus 5 Atomen. Die allgemeine Formel, der hier vorgestellten Säuren, lautet HOOC-(CH2)n-COOH. Es handelt sich hier um Alkandisäure. Die Zahl der Kohlenstoffatome in der Kette trägt n+2. Die Säuren hier, auf dieser Seite, bilden eine homologe Reihe. Noch 2 Dicarbonsäuren möchte ich vorstellen. Beide sind ungesättigt, haben eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung. Bei der 1. Säure handelt es sich um Maleinsäure. Die 2. Säure ist Fumarsäure. Beide sind zueinander isomere Verbindungen. Maleinsäure ist das cis-Isomer und Fumarsäure entsprechend die Transverbindung. 5. Tricarbonsäuren Ich möchte euch nur eine Tricarbonsäure vorstellen. Es ist zugleich auch die Wichtigste. Die Kohlenstoffkette besteht nur aus 3 Kohlenstoffatomen. Am mittleren Kohlenstoffatom befindet sich eine Hydroxygruppe. Alle 3 Kohlenstoffatome sind jeweils mit einer Carboxylgruppe besetzt. Diese Verbindung kennt jeder, es ist Citronensäure. 6. Aromatische Carbonsäuren Zum Abschluss noch einige aromatische Carbonsäuren. Wenn am Benzolring eine Carboxylgruppe sitzt, so spricht man von Benzoesäure. Befinden sich am Benzolring 2 Carboxylgruppen, so spricht man im Fall der Orthostellung, von Orthophtalsäure. Befinden sich die beiden Carboxylgruppen in Parastellung, so spricht man von Terephtalsäure. 7. Zusammenfassung Wir wollen von Säure sprechen, wenn wir den Sinn von Arrhenius oder Bronsted im Auge haben. Das heißt von Verbindungen, die Wasserstoffionen abgeben können. Diese Eigenschaft ist ganz typisch für anorganische Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure oder Salpetersäure. Für die organischen Carbonsäuren ist typisch, das Vorhandensein der funktionellen Gruppe, COOH, der Carboxylgruppe. Die Carboxylgruppe hat einen Elektronenüberschuss am Sauerstoffatom, der Carbonylgruppe. Und einen Elektronenmangel am Kohlenstoffatom. Das rot markierte Wasserstoffatom ist für die sauren Eigenschaften der Carbonsäuren zuständig. Die einfachsten Carbonsäuren sind die Monocarbonsäuren und unter ihnen die Alkansäuren. Alkansäuren bilden eine homologe Reihe. Dicarbonsäuren bilden ebenfalls eine homologe Reihe. Die einfachsten Vertreter sind Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure. Die wichtigste Tricarbonsäure ist die Citronensäure. Es gibt auch aromatische Carbonsäuren, die Benzoesäure, Orthophtalsäure oder Terephtalsäure. Ich danke für eure Aufmerksamkeit. Alles Gute, auf Wiedersehen.
Carbonsäuren – Nomenklatur und Struktur Übung
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Gib an, bei welchen der dargestelllten Säuren es sich um Carbonsäuren handelt.
TippsCarbonsäuren haben mindestens eine $-COOH$-Gruppe und eine organische Restgruppe.
Die Kohlensäure zählt zu den anorganischen Säuren.
LösungCarbonsäuren sind organische Moleküle. Das bedeutet, sie verfügen über ein Kohlenwasserstoff-Grundgerüst, bei dem Wasserstoffatome durch andere Atome oder organische Gruppen substituiert sein können. Carbonsäuren zeichnen sich durch die funktionelle Gruppe $-COOH$ aus. Ein Sauerstoffatom ist dabei über eine Doppelbindung an ein endständiges Kohlenstoffatom gebunden. An dasselbe Kohlenstoffatom ist eine $-OH$-Gruppe gebunden. Carbonsäuren können über eine oder mehrere Carbonsäure-Gruppen verfügen.
Eine Sonderstellung nimmt die Kohlensäure ein. Sie unterscheidet sich von der Ameisensäure dadurch, dass das Wasserstoffatom durch eine weitere $-OH$-Gruppe ersetzt ist. Obwohl auch dies eine organische Gruppe ist, zählt die Kohlensäure zu den anorganischen Säuren. Dies hat historische Gründe. -
Nenne die systematischen Namen der Carbonsäuren.
TippsBernsteinsäure enthält eine Kette von vier Kohlenstoffatomen.
Malonsäure ist die analoge Dicarbonsäure zur Propionsäure.
LösungDie kürzeren Vertreter der homologen Reihen der Mono- und Dicarbonsäuren tragen neben ihren systematischen Namen gebräuchliche Trivialnamen. Da diese sehr häufig verwendet werden, ist es wichtig, diese zu kennen. Diese Trivialnamen müssen leider wie Vokabeln gelernt werden.
Besonders wichtig sind die kurzen Monocarbonsäuren, da sie sehr häufig in der Natur vorkommen. Vom Methan-Molekül leitet sich die Ameisensäure ab. Sie trägt ihren Namen, da Ameisen bei Gefahr diese Säure als Waffe verwenden können. Essigsäure, die Carbonsäure des Ethans, ist in Haushaltsessig enthalten. Buttersäure hat einen unangenehmen Geruch und entsteht dann, wenn Butter ranzig wird.
Die Malonsäure ist eine Dicarbonsäure und in Äpfeln enthalten. Sie wird daher auch Äpfelsäure genannt. Sie leitet sich vom Propan ab, hat also drei Kohlenstoffatome. Die Bernsteinsäure besitzt ein Kohlenstoffatom mehr. -
Formuliere die Reaktionsgleichung zur Synthese von Propionsäure aus Propanal.
TippsDie Reaktion startet mit einem Aldehyd.
LösungDie Propionsäure lässt sich ausgehend vom entsprechenden Aldehyd synthetisieren. Dies ist das Propanal, also eine Kohlenwasserstoffkette mit drei Kohlenstoffatomen und einem doppelt gebundenen Sauerstoffatom an einem endständigen C-Atom. Diese Verbindung lässt sich mit Wasser zur Reaktion bringen.
Als Zwischenprodukt entsteht ein Hydrat. Ein Wasserstoffatom des Wassermoleküls ist an das Sauerstoffatom des Propanals addiert worden. Der Rest des Wasseratoms, eine $-OH$-Gruppe ist an das Kohlenstoffatom gebunden. Das Molekül verfügt also über zwei $-OH$-Gruppen und ein Wasserstoffatom am endständigen C-Atom.
Im nächsten Reaktionsschritt kommt es zur Reduktion. Dabei werden zwei Wasserstoffatome an ein Reduktionsmittel abgegeben. Übrig bleiben eine $-OH$-Gruppe und ein doppelt gebundenes Sauerstoffatom. Bei dem Produkt handelt es sich also um eine Carbonsäure, in diesem Fall um die Propionsäure. -
Leite die Namen der substituierten Carbonsäuren her.
TippsDie Zahl oder der griechische Buchstabe vor dem Namen der Verbindung bezeichnet die Position des Brom-Atoms in der Kohlenwasserstoff-Kette.
Die Nummerierung beginnt am C-Atom der Carbonsäure-Gruppe.
LösungWenn an einer Carbonsäure weitere Wasserstoffatome durch andere Atome oder funktionelle Gruppen ersetzt sind, muss dies im systematischen Namen eindeutig kenntlich gemacht werden. Der Name soll dann nicht nur aussagen, welche Atome hinzugekommen sind, sondern auch, an welchem C-Atom sie gebunden sind.
In diesem Beispiel sind unterschiedliche Carbonsäure gezeigt, bei denen ein Wasserstoffatom durch ein Bromatom ersetzt ist. Dies wird kenntlich gemacht, indem die Vorsilbe Brom- vor den Namen der Säure gestellt wird. Die Position kann mit zwei unterschiedlichen Methoden vor dem Namen der Verbindung angegeben werden.
Die systematische Bezeichnung beginnt mit der Zählung am C-Atom der Carbonsäure-Gruppe und zählt in arabischen Ziffern die längste Kohlenstoff-Kette ab.
Die alternative, klassische Bezeichnung beginnt die Zählung am C-Atom, das benachbart zum C-Atom der Carbonsäure-Gruppe liegt. Die Zählung erfolgt mit den kleinen Buchstaben des griechischen Alphabets. Üblicherweise werden mit dieser Bezeichnungsweise nur die ersten drei Kohlenstoffatome gekennzeichnet. Auch das letzte Kohlenstoff-Atom der Kette kann mit dieser Methode gekennzeichnet werden, unabhängig von der Länge der Kette wird es mit dem Buchstaben $\omega$ gekennzeichnet.
Das oben links dargestellte Molekül kann daher beispielsweise als 3-Brompentansäure oder als $\beta$-Brompentansäure bezeichnet werden. Das zweite Molekül ist die 2-Brombutansäure oder die $\alpha$-Brombutansäure, die Verbindung unten links heißt 2-Brombutansäure oder $\beta$-Brombutansäure. Die letzte Verbindung schließlich heißt 5-Brompentansäure oder $\omega$-Brompentansäure. -
Benenne die Art der Carbonsäuren.
TippsZähle, wie viele Carbonsäure-Gruppen enthalten sind.
mono = eins, di = zwei, tri = drei
LösungEine einfache Einteilung der Carbonsäuren kann vorgenommen werden, indem man die Anzahl der Carbonsäure-Gruppen angibt. Carbonsäuren, die nur eine $-COOH$-Gruppe tragen, werden als Monocarbonsäuren bezeichnet. Beispiele dafür sind die Verbindungen, die als zweites und letztes gezeigt sind.
Das als dritte gezeigte Molekül trägt zwei Carbonsäure-Gruppen, ebenso das zuerst dargestellte. Daher werden diese Verbindungen als Dicarbonsäuren bezeichnet.
Die vierte dargestellte Verbindung, die Zitronensäure, hat schließlich drei Carbonsäure-Gruppen. Daher handelt es sich um eine Tricarbonsäure. -
Ermittle die zu den Carbonsäuren gehörenden Carbonsäureanhydride.
TippsBestimme die Kettenlängen der Kohlenwasserstoff-Reste R.
LösungBei der Reaktion zweier Carbonsäure-Moleküle wird ein Wassermolekül freigesetzt. Es handelt sich also um eine Dehydratisierung. Das Wassermolekül entsteht aus einer $-OH$-Gruppe und dem Wasserstoffatom der zweiten $-OH$-Gruppe. Übrig bleiben die Reste zweier Carbonsäuren, die über das verbliebene Sauerstoffatom miteinander verbrückt sind. Die benachbarten Kohlenstoffatome tragen noch die doppelt gebundenen Sauerstoffatome der ehemaligen Carbonsäure-Gruppen.
Die Verbindungen dieser Art werden Carbonsäure-Anhydride genannt, da sie das Ergebnis einer Dehydratisierungsreaktion sind. Sie ähneln den Estern, verfügen jedoch zu beiden Seiten des verbrückenden Sauerstoffatoms über Keto-Gruppen.
Die Struktur der zugrundeliegenden Carbonsäuren kann man sich herleiten, indem das Molekül hinter dem verbrückenden Sauerstoffatom abgeschnitten wird und ein Wasserstoffatom an die Stelle des Restes tritt.
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Klasse, bitte mehr davon !
Sehr gut erklärt, vielen Dank !
Nein, das ist die Formel für Alkansäuren.
Lautet die allgemeine Formel für Carbonsäuren nicht Cn H2n+1 COOH?