Stickstoffkreislauf – Dünger und Verwertung
Stickstoffkreislauf in der Natur: Erfahre, wie Stickstoff (N) vom Boden über Aminosäuren bis zu Proteinen gelangt. Entdecke, wie der menschliche Einsatz von Kunstdünger den Kreislauf stört. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!
- Was ist der Stickstoffkreislauf? – Chemie
- Wie funktioniert der Stickstoffkreislauf? – Erklärung
- Fixierung von Stickstoff im Stickstoffkreislauf
- Nitrifikation im Stickstoffkreislauf
- Ammonifikation im Stickstoffkreislauf
- Denitrifikation im Stickstoffkreislauf
- Menschlicher Eingriff durch Dünger – Haber-Bosch-Verfahren
- Stickstoffkreislauf – Zusammenfassung
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Stickstoffkreislauf – Dünger und Verwertung
in nur 12 Minuten? Du willst ganz einfach ein neues
Thema lernen in nur 12 Minuten?
-
5 Minuten verstehen
Unsere Videos erklären Ihrem Kind Themen anschaulich und verständlich.
92%der Schüler*innen hilft sofatutor beim selbstständigen Lernen. -
5 Minuten üben
Mit Übungen und Lernspielen festigt Ihr Kind das neue Wissen spielerisch.
93%der Schüler*innen haben ihre Noten in mindestens einem Fach verbessert. -
2 Minuten Fragen stellen
Hat Ihr Kind Fragen, kann es diese im Chat oder in der Fragenbox stellen.
94%der Schüler*innen hilft sofatutor beim Verstehen von Unterrichtsinhalten.
Lerntext zum Thema Stickstoffkreislauf – Dünger und Verwertung
Was ist der Stickstoffkreislauf? – Chemie
In der Natur findet man das Element Stickstoff ($\ce{N}$) in der Luft, im Wasser und im Boden. In der Erdatmosphäre kommt Stickstoff in molekularer Form ($\ce{N2}$) vor, im Boden häufig in Form von Nitrat ($\ce{NO3-}$). Stickstoff ist wesentlicher Bestandteil in vielen biochemischen Verbindungen, die für uns von essenzieller Bedeutung sind. Beispiele sind die Aminosäuren, aus denen die Proteine aufgebaut sind, und die Nukleinsäuren wie die DNA.
Der Stickstoffkreislauf beschreibt dabei die stetige Wanderung und Umsetzung des Stickstoffs in der Erdatmosphäre, in Gewässern, in Böden und in Biomasse. In diesem Text erklären wir dir, wie der Stickstoffkreislauf funktioniert, und du erfährst, was passiert, wenn durch menschliche Eingriffe – wie etwa der Einsatz von Kunstdünger im Ackerbau – der Kreislauf gestört wird.
Wie funktioniert der Stickstoffkreislauf? – Erklärung
Der natürliche Stickstoffkreislauf wird in vier Schritte unterteilt:
- Fixierung von Stickstoff
- Nitrifikation
- Ammonifikation
- Denitrifikation
Fixierung von Stickstoff im Stickstoffkreislauf
Molekularer Stickstoff aus der Luft kann nicht von Pflanzen verwertet werden. Er muss also zunächst so umgewandelt werden, das er für sie verfügbar wird. Im Boden kommen dazu den Stickstoff fixierende Bodenbakterien zum Einsatz. Häufig sind dies sogenannte Knöllchenbakterien, die in Symbiose mit bestimmten Pflanzen wie den Leguminosen leben. Unter Symbiose versteht man, dass beide Lebewesen gegenseitig voneinander profitieren. Die Bakterien liefern den Pflanzen den notwendigen Stickstoff und im Gegenzug erhalten sie wichtige Nährstoffe von der Pflanze.
Bei der Stickstofffixierung wird molekularer Stickstoff ($\ce{N2}$) aus der Luft in Ammoniak ($\ce{NH3}$) und Ammoniumionen ($\ce{NH4+}$) umgewandelt:
$\ce{N2 (aq) + 6H+ (aq) + 6e- + Enzyme -> 2 NH3 (aq) -> NH4+}$
Zusätzlich kann diese Umwandlung auch durch Sonneneinstrahlung oder Blitzschlag in der Atmosphäre stattfinden. Ein kleiner Teil der Ammoniumionen wird von den Pflanzen direkt verwertet. Der größte Teil wird allerdings von weiteren Bodenbakterien zu Nitrat ($\ce{NO3-}$) abgebaut. Dieser Abbauprozess wird dir im folgenden Abschnitt genauer erklärt.
Nitrifikation im Stickstoffkreislauf
Die Umwandlung des größten Teils der Ammoniumionen ($\ce{NH4+}$) wird von nitrifizierenden Bakterien übernommen, die unter Verwendung von Sauerstoff ($\ce{O2}$) zunächst Nitrit ($\ce{NO2-}$) und dann Nitrat ($\ce{NO3-}$) herstellen. Stickstoff wird in diesem Prozess also oxidiert. In dieser Form, als Nitrat ($\ce{NO3-}$), nehmen Pflanzen den Stickstoff bevorzugt auf, um daraus beispielsweise Proteine herzustellen.
$\ce{2NH4+ (aq) + 3 O2 (aq) -> 2 NO2- + 2 H+ (aq) + 2 H2O}$
und
$\ce{2 NO2- (aq) + O2 -> 2 NO3- (aq)}$
Die Nitrifikation findet bevorzugt in sauerstoffreichen Böden oder Gewässern statt. Mensch und Tier nehmen dann über die pflanzliche Nahrung den Stickstoff in Form von essenziellen Aminosäuren und Proteinen auf.
Ammonifikation im Stickstoffkreislauf
Bei der Ammonifikation wird der organisch gebundene Stickstoff sowohl aus der pflanzlichen Biomasse als auch aus den tierischen Ausscheidungen durch Fäulnisbakterien in Ammoniumionen ($\ce{NH4+}$) umgewandelt und so dem Boden wieder zugeführt. Bei diesem Prozess handelt es sich also um eine Reduktion von Stickstoff.
Denitrifikation im Stickstoffkreislauf
Nitrat ($\ce{NO3-}$) wird nicht nur von den Pflanzen verwendet, sondern kann auch durch denitrifizierende Bakterien wieder zu molekularem Stickstoff ($\ce{N2}$) umgewandelt werden, sodass sich der Kreislauf hier schließt.
Bei der Denitrifikation entsteht Distickstoffmonoxid ($\ce{N2O}$) als Zwischenstufe. Es wird auch als Lachgas bezeichnet und zählt zu den Treibhausgasen, das schon in geringen Mengen unserem Klima schadet.
Menschlicher Eingriff durch Dünger – Haber-Bosch-Verfahren
Fritz Haber und Karl Bosch haben zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Verfahren zur Herstellung von Ammoniak aus Stickstoff und Wasserstoff entwickelt. Daraus wurde Kunstdünger hergestellt, der unmittelbar von den Pflanzen verwertet werden kann. Wird zu viel künstlich gedüngt, besteht zusätzlich zur Entstehung von Treibhausgas die Gefahr, dass überschüssiges Nitrat zur Verunreinigung des Grundwassers beiträgt.
Stickstoffkreislauf – Zusammenfassung
Der Stickstoffkreislauf unterteilt sich in vier Schritte: Stickstofffixierung, Nitrifikation, Ammonifikation und Denitrifikation. Molekularer Stickstoff ($\ce{N2}$) wird zunächst in Ammoniumionen ($\ce{NH4+}$) und dann in Nitrat ($\ce{NO3-}$) umgewandelt. Das Nitrat ($\ce{NO3-}$) wird von den Pflanzen aufgenommen und über die pflanzliche Nahrung nehmen auch Menschen und Tiere die wertvollen Stickstoffverbindungen wie Aminosäuren und Proteine auf. Über die Exkremente wird der Stickstoff in gebundener Form wieder ausgeschieden. Fäulnisbakterien wandeln ihn in Ammoniumionen ($\ce{NH4+}$) um. Das daraus entstandene Nitrat ($\ce{NO3-}$) kann wieder zu molekularem Stickstoff umgewandelt werden.
In der folgenden Tabelle siehst du nochmals die wichtigsten Reaktionsgleichungen, die im Stickstoffkreislauf eine Rolle spielen.
Stickstoffkreislauf | Reaktionen |
---|---|
Stickstofffixierung | $\ce{N2 (aq) + 6H+ (aq) + 6e- + Enzyme -> 2 NH3 (aq) -> NH4+}$ |
Nitrifikation | $\ce{2NH4+ (aq) + 3 O2 (aq) -> 2 NO2- + 2 H+ (aq) + 2 H2O}$ und $\ce{2 NO2- (aq) + O2 -> 2 NO3- (aq)}$ |
Ammonifikation | Über Ammoniak $\ce{NH3}$ werden Ammoniumionen $\ce{NH4+}$ hergestellt. |
Denitrifikation | |
Auch zum Thema Stickstoffkreislauf haben wir einige interaktive Übungen und Arbeitsblätter vorbereitet. Du kannst dein neu gewonnenes Wissen also direkt testen. Viel Spaß!
Häufig gestellte Fragen zum Thema Stickstoffkreislauf – Dünger und Verwertung

Kohlenstoff – Einführung

Kohlenstoff

Kohlenstoff – Modifikationen

Grafit und Diamant

Graphen und Fullerene

Kohlenstoff und seine Oxide

Schwefel

Schwefel und seine Oxide

Schwarzpulver

Wasser, Schwefelwasserstoff und die Wasserstoffbrückenbindung

Stickstoff

Linde-Verfahren

Stickstoffkreislauf – Dünger und Verwertung

Phosphor

Der Treibhauseffekt

Treibhausgase – Entstehung und Wirkung

Stickstoff – Vorkommen
9.134
sofaheld-Level
6.601
vorgefertigte
Vokabeln
8.064
Lernvideos
37.152
Übungen
33.471
Arbeitsblätter
24h
Hilfe von Lehrkräften

Inhalte für alle Fächer und Klassenstufen.
Von Expert*innen erstellt und angepasst an die Lehrpläne der Bundesländer.
Testphase jederzeit online beenden
Beliebteste Themen in Chemie
- Periodensystem
- Ammoniak Verwendung
- Entropie
- Salzsäure Steckbrief
- Kupfer
- Stickstoff
- Glucose Und Fructose
- Salpetersäure
- Redoxreaktion
- Schwefelsäure
- Natronlauge
- Graphit
- Legierungen
- Dipol
- Molare Masse, Stoffmenge
- Sauerstoff
- Elektrolyse
- Bor
- Alkane
- Verbrennung Alkane
- Chlor
- Elektronegativität
- Tenside
- Toluol, Toluol Herstellung
- Wasserstoffbrückenbindung
- Fraktionierte Destillation Von Erdöl
- Carbonsäure
- Ester
- Harnstoff, Kohlensäure
- Reaktionsgleichung Aufstellen
- Redoxreaktion Übungen
- Stärke und Cellulose Chemie
- Süßwasser und Salzwasser
- Katalysator
- Ether
- Primärer Alkohol, Sekundärer Alkohol, Tertiärer Alkohol
- Van-der-Waals-Kräfte
- Oktettregel
- Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid, Oxide
- Alfred Nobel
- Wassermolekül
- Ionenbindung
- Phosphor
- Saccharose Und Maltose
- Aldehyde
- Kohlenwasserstoff
- Kovalente Bindung
- Wasserhärte
- Peptidbindung
- Fermentation