Alfred Döblin
Alfred Döblin ist einer der wirkungsvollsten Autoren des jungen 20. Jahrhunderts. Aufgewachsen in großer Armut, verbrachte Döblin den Großteil seines Lebens in Berlin. Sein Roman „Berlin Alexanderplatz“ darf wohl in keiner gut sortierten Bibliothek fehlen.
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30 Tage kostenlos testenInhaltsverzeichnis zum Thema
- Wer war Alfred Döblin?
- Alfred Döblin und seine Zeit
- Alfred Döblins Kurzbiografie
- Bedeutende Werke: Berlin Alexanderplatz
Wer war Alfred Döblin?
Was verbindest du mit der Stadt Berlin? Vielleicht den Fernsehturm, das Brandenburger Tor, den Alexanderplatz mit der Weltzeituhr? „Berlin Alexanderplatz“ lautet der Titel des Romans, mit dem Alfred Döblin (1878-1957) in die Geschichte der deutschen Literatur einging. Der Schriftsteller und promovierte Arzt zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Expressionismus und prägte die moderne Literatur mit seinem Prosawerk wie kein anderer.
Alfred Döblin und seine Zeit
Der Sohn assimilierter Juden lebte zu einer Zeit voller einschneidender Ereignisse und gesellschaftlicher Umwälzungen. Unvorstellbar, was Alfred Döblin alles miterlebte: Das Deutsche Kaiserreich, den Ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik, das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg! Seine größten Erfolge feierte Döblin zwischen 1925 und 1933 - nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten jedoch musste er wie viele andere deutsche Schriftsteller mit jüdischem Hintergrund ins Exil flüchten. Die Phase zwischen den beiden Weltkriegen war eine krisengebeutelte Zeit: Zwar erlebte Deutschland während der Goldenen Zwanziger einen wirtschaftlichen Aufschwung, doch die fand nach der Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929 ihr jähes Ende. In der Weimarer Republik kam es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen politischen Gruppierungen und die Dolchstoßlegende, laut der die Sozialdemokraten Schuld an der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg seien, befeuerte das Ganze.
Alfred Döblins Kurzbiografie
Geboren in Stettin im heutigen Polen, lebte Alfred Döblin ab dem zehnten Lebensjahr in Berlin. Mit Ach und Krach schaffte er das Abitur, sein Vater verließ die Familie als er 10 Jahre alt war, was den jungen Döblin nachhaltig traumatisierte. Seiner Mutter zuliebe studierte er Medizin und eröffnete 1911 seine erste eigene Praxis in Berlin. Doch eigentlich interessierte er sich schon immer mehr für Literatur. So kam es, dass er trotz des stressigen Arbeitsalltags immer wieder seiner Leidenschaft, dem Schreiben, nachging. Bereits zwischen 1903 und 1905 arbeitete er an seinem berühmten Erzählband „Die Ermordung einer Butterblume und andere Erzählungen“. In den darauffolgenden Jahren etablierte sich Döblin als einer der einflussreichsten deutschen Autoren, bis er 1933 vor den Nationalsozialisten nach Frankreich fliehen musste. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges emigrierte er in die USA, wo er als Schriftsteller allerdings keinen Fuß fassen konnte. Er fand Trost im Glauben und konvertierte zum Katholizismus. Auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1946 konnte er nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen. Die ewige Geldknappheit sollte sich auch zurück in Deutschland nicht ändern, sie zog sich sein ganzes Leben hindurch. In den letzten Jahren vor seinem Tod ging der beispiellose Schriftsteller ein zweites Mal nach Frankreich. 1957 starb er an den Folgen seiner Parkinson-Krankheit.
Bedeutende Werke: Berlin Alexanderplatz
Neben Werken wie „Die drei Sprünge des Wang-lun“ und „Wallenstein“ ist Döblin heute vor allem für den Roman Berlin Alexanderplatz bekannt. Die Geschichte um den entlassenen Gefängnisinsassen Franz Biberkopf, der nach seiner Freilassung mehrere Rückschläge hinnehmen muss, ist gerade in erzähltechnischer Hinsicht wegweisend für die Literatur der Moderne. Döblin entwirft mit diesem Roman ein Panorama der Großstadt, die für viele Menschen damals Sinnbild des Schreckens ist. „Berlin Alexanderplatz“ wird auch als Montageroman bezeichnet, der das Geschehen in einer stilistisch wilden Collage mit inneren Monologen, direkter Rede oder auch zeithistorischen Dokumenten wie zum Beispiel Speisekarten oder Zeitungsinseraten erzählt.
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