Hugo von Hofmannsthal
Hugo von Hofmannsthal ist einer der bedeutendsten Dichter der Wiener Moderne. Seine Gedichte und Theaterstücke haben eine ganze Generation geprägt, er lernte zu Lebzeiten die wichtigsten Künstler seiner Zeit kennen, arbeitete mit ihnen zusammen und war obendrein Begründer der Salzburger Festspiele.
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Wer war Hugo von Hofmannsthal?
Überall auf der Welt gibt es Literatur- und Musikfestspiele. Vielleicht sind dir die Bayreuther Festspiele bekannt, bei denen die Opern Richard Wagners alljährlich aufgeführt werden. Die jährlich stattfindenden Salzburger Festspiele sind das bedeutendste Festival der klassischen Musik und darstellenden Kunst weltweit. Untrennbar verbunden ist dieses Festspiel mit einem der bedeutendsten Dramatiker des 19. und 20. Jahrhunderts: Hugo von Hofmannsthal. Zusammen mit Max Reinhardt gehört er zu den Begründern dieser Festspiele, die seit 1920 in Salzburg stattfinden.
Hugo von Hofmannsthals Kurzbiografie
Hugo von Hofmannsthal wird 1874 in Wien geboren. Bereits im Gymnasium veröffentlicht er zahlreiche Gedichte unter dem Pseudonym Loris Melkow. Er gehört dem Jung-Wien an, einer Gruppe junger Wiener Literaten, die die Wiener Moderne einläuten. Diese Literaturströmung fördert den Naturalismus und spricht sich für eine Kunst um der Kunst willen aus. Weitere bekannte Vertreter dieser Gruppe sind die Schriftsteller Hermann Bahr und Arthur Schnitzler, die sich zusammen mit den anderen häufig in Wiener Kaffeehäusern versammeln und dort ihre Treffen abhalten.
Hofmannsthal beginnt 1892 auf Druck seines Vaters ein Jurastudium. Schon während seines Studiums schreibt er Gedichte und Theaterstücke.1903 heiratet er dann Gertrud Schlesinger. Bis zum Beginn des ersten Weltkrieges unternimmt er zahlreiche Reisen und hält Briefkontakt zu den Intellektuellen seiner Zeit, wie beispielsweise Rainer Maria Rilke. Entscheidend für Hofmannsthals Werk sind auch die Bekanntschaften mit Richard Strauss und Max Reinhardt. Mit ihnen arbeitet er am Theater zusammen und entwirft seine Pläne für Theater mit großen Bühnen. Für Richard Strauss schreibt er Libretti, also die Texte für die Opern „Elektra“, „Der Rosenkavalier“ und „Ariadne auf Naxos“. Nach dem Krieg begründet er mit beiden die Salzburger Festspiele. Reinhardt ist für die Inszenierung zuständig, Hofmannsthal für die Texte und Strauss für die Musik. 1929 begeht sein Sohn Selbstmord und auch Hofmannsthal stirbt zwei Tage darauf auf dem Weg zur Beerdigung seines Sohnes an einem Schlaganfall.
Bedeutende Werke
Zum wohl bekanntesten Werk Hofmannsthals gehört das Dramenfragment „Tod des Tizian“, welches er mit erst 18 Jahren verfasst. Zwar umfasst es nur 347 Verse, aber dennoch ist es sehr wichtig für das Verständnis von Hofmannsthals Werk. Im Stück wird der letzte Tag im Leben des Malers Tizian genutzt, um Themen und Probleme der Literatur um die Jahrhundertwende zu behandeln. Im Gedicht „Weltgeheimnis“ thematisiert Hofmannsthal die Sprachskepsis zu dieser Zeit. Diese Krise beinhaltet die Zweifel vieler Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts, dass die Wirklichkeit objektiv erkennbar und mittels sprachlicher Mittel abbildbar sei. Hofmannsthal findet jedoch keine adäquate Reaktion darauf. Das gleiche Thema behandelt er auch in seinem berühmten Aufsatz „Chandosbrief“ aus dem Jahr 1902. Als Folge dieser Sprachkrise wendet er sich ganz dem Schreiben von Erzählungen und Dramen zu und schreibt Stücke wie „Jedermann“, welches jedes Jahr bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wird.
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