Satzzeichen
Punkt, Komma, Semikolon,... – wusstest du, dass es im Deutschen mehr als zehn Satzzeichen gibt? Um da nicht durcheinander zu kommen, ist es wichtig, dass du dich mit den Regeln der Zeichensetzung gut auskennst.
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Überblick
Geht es dir auch manchmal so, dass du den (Buchstaben-)Wald vor lauter Satzzeichen nicht mehr siehst? Angesichts der unzähligen Regeln zur Zeichensetzung im Deutschen ist es auch gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Doch mit dem Zeichen-Chaos ist ab sofort Schluss! Denn eigentlich sorgen Satzzeichen ja für Ordnung innerhalb von Sätzen und Texten. Sie sind außerdem dafür da, um Sätze aufzuteilen und sie dadurch verständlicher zu machen. Darüber hinaus kannst du mithilfe von Satzzeichen bestimmte Absichten betonen und Aussagen einen besonderen Nachdruck verleihen.
Generell unterscheidest du zwischen Satzzeichen, die das Satzende kennzeichnen (Punkt, Ausrufezeichen und Fragezeichen) sowie Satzeichen, die Abschnitte innerhalb eines Satzes trennen (Komma, Semikolon, Gedankenstrich und Doppelpunkt). Außerdem gibt es noch die Anführungszeichen, die die wörtliche Rede markieren oder einzelne Wörter bzw. Satzteile hervorheben sowie verschiedene Auslassungszeichen (u.a. Apostroph oder Auslassungspunkte).
Komma
Für viele ist die Kommasetzung ein Buch mit sieben Siegeln. Allerdings wären viele geschriebene Sätze ganz schön unverständlich, würdest du auf Kommas verzichten. Das Komma hilft dabei, einfache Sätze, aber auch Satzgefüge zu gliedern, indem es Teilsätze, Wörter oder Wortgruppen voneinander trennt. Im Gegensatz zum Punkt ist die Trennung mit dem Komma jedoch schwächer. Aber wann genau musst du ein Komma setzen?
Bei Aufzählungen wird ein Komma benötigt, es sei denn die Wörter bzw. Wortgruppen sind durch ein und oder ein oder verbunden.
- Peter, sein Bruder Stefan und ihr gemeinsamer Freund Björn lieben es, Fußball zu spielen.
Nebensätze grenzt du mit einem Komma ab. Ist der Nebensatz eingeschoben, steht vor und hinter dem Nebensatz ein Komma (paariger Gebrauch oder 2-Komma-Regelung).
- Peter geht zur Schule, obwohl er krank ist.
- Peter geht, obwohl er krank ist,** zur Schule.
Infinitivgruppen, die etwa mit als, um, ohne oder (an)statt eingeleitet werden oder die von einem Subjekt abhängen, erfordern auch ein Komma.
- Anstatt in die Schule zu gehen, lag Peter krank im Bett.
- Den Entschluss, nicht in die Schule zu gehen, hat Peter heute Morgen gefasst.
Auch nachgestellte Zusätze, sogenannte Appositionen, werden mit einem Komma abgegrenzt. Das trifft auch auf nachgestellte Erläuterungen zu, die oftmals mit und zwar oder nämlich eingeleitet werden.
- Stefan, Peters Bruder, ist zum Glück gesund. (paariger Gebrauch)
- Zur Schule fahren beide Brüder mit dem Fahrrad, und zwar im Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Darüber hinaus wird das Komma auch bei Datums-, Wohnungs-, Zeit- und Literaturangaben benötigt.
- Peter ist krankgeschrieben bis Mittwoch, den 6. März.
- Peter und Stefan wohnen in Berlin, Hauptstraße 4.
- Peter liest einen Artikel, der in der Zeitschrift „Geolino Zeitreise“, Heft 10, S. 25 erschienen ist.
Semikolon, Doppelpunkt und Gedankenstrich
Das Semikolon wird auch als Strichpunkt bezeichnet und grenzt wie Punkt und Komma auch Sätze oder Satzteile bzw. Wortgruppen voneinander ab. Jetzt fragst du dich bestimmt, was dann der Unterschied zwischen diesen Satzzeichen sein soll. Manchmal ist das Komma einfach zu schwach, der Punkt hingegen aber zu stark. Das Semikolon ist also eine Mischung aus Punkt und Komma; es sorgt für eine kleine Pause beim Sprechen, jedoch nicht für einen abrupten Stopp.
- Peter und Stefan streiten sich oft; das ist ganz normal unter Geschwistern.
- Gestern haben sie sich um die Fernbedienung gestritten; manchmal streiten sie auch um ihren Fußball.
Der Gedankenstrich drückt eine gedankliche Pause aus. Er kündigt etwas Weiterführendes, Unerwartetes oder einen größeren Themen-, Zeit- oder Sprecherwechsel an. Außerdem trennt er Zusätze, Nachträge, Einschübe vom Rest des Satzes.
- Stefan mochte Recht haben – Peter jedoch sah das anders!
- Peter und Stefan waren beide im Fußballverein – 15 Jahre später spielten sie dort immer noch Fußball.
- Der Fußballverein – erst vor einigen Jahren gegründet – gewann den Pokal.
Beachte die Kleinschreibung sowohl nach dem Semikolon als auch nach dem Gedankenstrich!
Den Doppelpunkt verwendest du vor Zusammenfassungen, Zitaten oder vor Aufzählungen und Erläuterungen.
- Fahrradfahren, Fußballspielen, Streiten: Das machen die beiden Brüder gerne.
- Peter rief: „Ich liebe Fußballspielen!“
- Erklärung Abseits: Ein Spieler steht dann im Abseits, wenn...
Apostroph
Im Gegensatz zum Englischen lautet die Grundregel im Deutschen: Kein Apostroph bei Namen im Genitiv (Peters Ball, Stefans Fußballverein), außer die Grundform des Namens soll verdeutlicht werden (Markus‘ Buch, Paris‘ Sehenswürdigkeiten).
Innerhalb eines Wortes kann ein Apostroph gesetzt werden, um das Auslassen eines oder mehrerer Buchstaben zu kennzeichnen, wie es oft in dichterischen Texten der Fall ist. Ein Apostroph ist immer dann erforderlich, wenn die verkürzte Form sonst schwer lesbar oder missverständlich wäre. Oft können die Schreibenden aber selbst entscheiden, ob sie ein Apostroph setzen oder nicht. Gerade bei umgangssprachlichen Verbindungen mit „es“ ist dies der Fall.
- Ein einz’ger Tag kann viel verändern.
- So ‘n Quatsch!
- Wie geht’s?
Nun bist du schon ein kleiner Experte in Sachen Satzzeichen. Denke jedoch stets daran: Zu jeder Regel gibt es auch Ausnahmen!
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