„Antigone“ – Entstehungsgeschichte (Sophokles)
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Grundlagen zum Thema „Antigone“ – Entstehungsgeschichte (Sophokles)
Wie war die damalige Zeit vor weit mehr als 2000 Jahren in Griechenland, als Sophokles seine Antigone schrieb? Wer war an der Macht und wie war Sophokles` Position in der Gesellschaft? Hat er die Antigone still und heimlich geschrieben oder zu einem bestimmten Zweck? Über all diese Fragen klärt dich das Video auf. Du wirst danach auch wissen, wie das Theater in Athen hieß, in dem Antigone gespielt wurde. Film ab!
Transkript „Antigone“ – Entstehungsgeschichte (Sophokles)
Drei Dramatiker, deren Stücke im Wettstreit gegeneinander antreten, ein Publikum, eine Jury und: Nur einer kann gewinnen. Eine moderne Szene im Stile von „Deutschland sucht den Dramatikerstar“? Weit gefehlt.
Reisen wir zurück ins Jahr 442 oder 441 vor Christus. Willkommen im antiken Athen. Langwierige Kriege gegen die Perser sind gerade vorbei. An der Macht ist Perikles, er hat einige demokratische Reformen durchgeführt. Es bildet sich die sogenannte attische Demokratie heraus. Menschen mit einem Bürgerrecht können nun also in gewissen politischen Fragen mitreden. Allerdings haben längst nicht alle Menschen das Bürgerrecht. Sklaven zum Beispiel gehören nicht dazu. Sophokles besitzt das Bürgerrecht. Er ist der Sohn eines wohlhabenden Waffen- und Ackergerätefabrikanten. Zu diesem Zeitpunkt ist er bereits über fünfzig Jahre alt. Nicht nur als Dichter kennt man ihn, er ist auch als Politiker aktiv. In der attischen Demokratie hat die griechische Tragödie einen festen Platz. Sie hat sich aus den Festen für den Gott Dionysos heraus entwickelt. Jedes Jahr gibt es ein großes Fest zu Ehren des Gottes. Über mehrere Tage hinweg feiern die Bürger nach festgelegten Regeln und Bräuchen. Teil dieser Zeremonie ist auch ein Dichterwettstreit: Jeweils drei Dichter werden eingeladen, drei Tragödien und ein Satyrspiel zu präsentieren. Über drei Tage hinweg werden diese Stücke gespielt, am Ende wählt eine Jury den Gewinner. Die Dichter inszenieren ihre Stücke dabei selbst. Sie haben einen Chor und maximal drei Schauspieler zur Verfügung. Da es jedoch meist mehr als drei Rollen gibt, müssen die Schauspieler mehrere Figuren spielen. Sie tragen dazu Masken. Das Theater, in dem das Ganze spielt, heißt übrigens passend: Dionysos-Theater.
So also auch im Jahre 442 oder 441 vor Christus. Wie so oft ist Sophokles einer der drei Dichter, die zum Wettstreit zugelassen sind. Dieses Jahr hat er als eine der drei Tragödien die Antigone geschrieben. Und wie so oft heißt der Gewinner am Ende des Festes: Sophokles. Als Preis bekommt er einen Efeukranz und Geld. Insgesamt gewinnt Sophokles angeblich bis zu 24 Mal den Wettstreit. Von den 123 Stücken, die er geschrieben hat, sind allerdings nur sieben Tragödien und ein Satyrspiel die zwei Jahrtausende bis heute erhalten geblieben. Und hat Sophokles den Stoff für Antigone erfunden? Die Antwort lautet: Jein. Sophokles hat sich natürlich der mythischen Stoffe bedient, wie das üblich ist für die griechischen Tragödien. Die griechischen Bürger kennen die Göttersagen. Für die Antigone ist die Geschichte der Labdakiden wichtig. Es handelt sich um ein Herrschergeschlecht, das mit einem Fluch belegt wurde. Das Geschlecht stammt von Zeus ab. Die Vorgeschichte rund um Ödipus, der seinen Vater erschlägt und seine Mutter heiratet, ohne ihre Identität zu kennen, ist allen bekannt. Neu ist, dass Sophokles nun aber die eine Tochter von Ödipus, Antigone, in den Mittelpunkt rückt. Auch die genau Ausgestaltung der einzelnen Figuren und der Handlung sind Produkte seiner Fantasie. Ebenso ist das Bestattungsverbot Sophokles` Erfindung.
Und warum hat Sophokles für das Dionysos-Fest eine Tragödie über Antigone geschrieben, fragst du dich jetzt? Auch dafür liefert der Götterstammbaum eine Erklärung: Dionysos kommt aus derselben großen Familie. Er ist der Cousin von Labdakos. Der wiederum ist der Urgroßvater von Antigone. Alles klar?
Grund dafür, dass wir Antigone bis heute kennen, ist aber wohl nicht nur Sophokles Trophäe im Dichterwettstreit. Schon von seinen Dichterkollegen Euripides und Aischylos wird der Antigone-Stoff aufgegriffen und in weiteren Tragödien verwendet. Und für Sophokles zieht der Sieg einen weiteren Karriereschritt nach sich: Kurz darauf wird er zum Militärstrategen neben Perikles ernannt.
„Antigone“ – Entstehungsgeschichte (Sophokles) Übung
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Bestimme die Aussagen, die richtig sind.
TippsSieh das Video noch einmal an, wenn du dir nicht mehr ganz sicher bist und achte auf die Details zu den Fragen.
Zwei Aussagen sind richtig.
LösungZwei Aussagen sind falsch:
Antigone entstand, nachdem die Kriege gegen die Perser vorbei waren. Zu der Zeit gab es die Attische Demokratie.
In der Attischen Demokratie gab es politische Mitspracherechte für die Menschen, die das Bürgerrecht besaßen. Dazu gehörten aber nicht alle, Sklaven zum Beispiel hatten das Bürgerrecht nicht.
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Bestimme, was zusammengehört.
TippsSophokles war der Autor der Tragödie „Antigone“.
Zu Ehren von Dionysos wurden Feste gefeiert.
Sophokles lebte in der attischen Demokratie.
LösungSophokles war ein antiker griechischer Dichter. Er schrieb die Tragödie „Antigone“. Die Tragödie ist eine Form des Dramas, sie wird also gespielt und aufgeführt. Eine andere Form des Dramas ist die Komödie.
Dionysos ist ein griechischer Gott, der Gott des Weines. Ihm zu Ehren wurden Feste gefeiert, bei denen viele Tragödien aufgeführt wurden und am Ende einer der Dichter einen Preis gewann.
Die Zeit, in der all dies geschah, nennt man attische Demokratie. -
Vervollständige den Lückentext über Sophokles.
TippsDas Bürgerrecht war in der attischen Demokratie die Grundlage für politische Mitsprache.
LösungSophokles stammte aus einer angesehenen Familie und war schon zu Lebzeiten erfolgreich. Mit seinen über 100 Dramen gewann er mehrfach den Dichterwettstreit. Er war jedoch auch als Politiker aktiv. In der attischen Demokratie gehörte er also zu denjenigen, die das Bürgerrecht und die damit verbundenen politischen Mitspracherechte besaßen. Er gewann den Dichterwettstreit viele Male, was ihm zu Ruhm und Macht verhalf. Er wurde zum Militärstrategen ernannt.
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Zeige die Vorfahren von Antigone auf.
TippsZeus gilt als Urvater der Labdakiden.
LösungBei dem Familienstammbaum von Antigone handelt es sich um das Herrschergeschlecht der Labdakiden, das mit einem Fluch belegt wurde. Das Geschlecht stammt von Zeus ab. Labdakos war König von Theben und der Großvater von Ödipus. Ödipus wächst auf, ohne seine Herkunft zu kennen. Er erschlägt den König, ohne zu wissen, dass es sein Vater ist und heiratet dessen Witwe, also seine Mutter. Antigone ist eine seiner Töchter.
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Bestimme, ob sich Sophokles die Geschichte um Antigone selbst ausgedacht hat.
TippsDer Tragödie „Antigone“ liegt die Ödipus-Sage zugrunde.
Nur eine Aussage ist richtig.
LösungSophokles bediente sich der mythischen Stoffe, die damals allen bekannt waren. In diesem Fall die Ödipus-Sage. Darüber hinaus denkt sich Sophokles jedoch etwas Neues aus, indem er Antigone, eine Tochter von Ödipus, in den Mittelpunkt setzt. Die Gestaltung von Figuren und Handlungen sind also aus seiner Fantasie entsprungen. Auch das Bestattungsverbot hat er sich ebenfalls ausgedacht.
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Entscheide, bei welchen Figuren es sich um historische, bei welchen um mythologische handelt.
TippsDie Mythologie beschäftigt sich mit den Geschichten der Götter und Helden.
Überlege, von welchen Figuren belegt ist, dass sie wirklich gelebt haben. Welche stammen aus mythischen Sagen?
Sophokles ist der Autor, der die Tragödie „Antigone“ verfasst hat. Ist er damit eine reale Person oder eine mythologische?
LösungPerikles war zu der Zeit an der Macht, als Antigone entstand. Er führte demokratische Reformen durch, so bildete sich die attische Demokratie. Sophokles lebte in dieser Demokratie als Dichter und Politiker. Die beiden Figuren sind also historisch.
Antigone, Iokaste und Ödipus stammen aus der Familie der Labdakiden, die von dem griechischen Gott Zeus abstammt. Sie sind somit nicht historisch, sondern mythologisch. Dionysos, zu dessen Ehre die Feste mit Dichterwettstreit veranstaltet wurden, war ebenfalls ein griechischer Gott.
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Interessant
Hallo sea shepherd p.,
das stimmt, auch Frauen hatten damals wenig bis gar keine Rechte. Tatsächlich war es aber im Vergleich zum antiken Rom so, dass in einigen Regionen einige Frauen zumindest über ihr eigenes Geld verwalten und eine Ausbildung (etwa als Sängerinnen, Ärztinnen, Dichterinnen) genießen konnten.
Viele Grüße aus der Redaktion
ich fand es gut....
nur das nicht nur Sklaven keine Bürgerechte hatten...Frauen hatten auch keine ...
Warum ist die Veranschaulichung „Deutschland sucht den Dramatiker Star“ weit verfehlt? Das hat doch damals dann genauso funktioniert?
Das ist sehr schlecht erklärt und außerdem gibt es nur eine Übung! Deswegen gibts auch nur ein Stern ⭐️