Ausgrabungen und mehr – die Archäologie
Archäologie ist die wissenschaftliche Studie vergangener Kulturen und Zivilisationen durch die Untersuchung von Artefakten, Ausgrabungen und historischen Stätten.
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Lerntext zum Thema Ausgrabungen und mehr – die Archäologie
Archäologie – sensationelle Funde in Schöningen
Seit mehreren Jahren wird im niedersächsischen Schöningen Braunkohle abgebaut. Riesige Baggerschaufeln drängen durch die Erdschichten und plötzlich wird eine sehr dunkle Schicht sichtbar, die bei Archäologinnen und Archäologen auf große Aufmerksamkeit stieß. Sie hofften, auf Spuren menschlichen Lebens zu treffen, und wurden tatsächlich fündig. Als sie intensiver in der Erdschicht gruben, stießen sie tatsächlich auf Knochen von Pferden und anderen Tieren. Sensationell war auch, dass sie längere Hölzer fanden, bei denen es sich um Speere handelte. Mit großer Sorgfalt wurden nun die gefundenen Überreste freigelegt, gereinigt, beschrieben und genau untersucht. Die Archäologinnen und Archäologen mussten bei den Ausgrabungen sehr vorsichtig sein, damit nichts zerbricht. Durch ihre Grabungen wissen wir, dass Frühzeitmenschen im Gebiet des heutigen Schöningen gelebt haben. Eine großartige Erkenntnis, denn während der Steinzeit wurde nichts aufgeschrieben und es gab auch noch kein Fernsehen oder Internet. Woher wissen wir also heutzutage, wie die Menschen in der Steinzeit lebten? Fragen können wir sie nicht. Niedergeschrieben haben sie auch nichts. Wir können uns nur durch die Funde aus ihrer Zeit vorstellen, wie ihr Leben ausgesehen haben könnte.
Der Beruf von Archäologinnen und Archäologen
Durch die Ausgrabungen der Archäologinnen und Archäologen wurden neue Erkenntnisse über das frühe Leben der Menschen in Schöningen gewonnen. In der Archäologie sucht man nach Überresten menschlichen Lebens wie beispielsweise nach Knochen, Werkzeugen, Waffen oder Essensresten, die tief im Boden oder im Eis versteckt sind. Herausfordernd ist, dass diese Spuren menschlichen Lebens häufig zerbrochen sind oder verstreut in der Erde herumliegen. Die Archäologinnen und Archäologen müssen also puzzeln, um die gefundenen Teile zusammenzusetzen. Durch diese Arbeit kann dann die Geschichte und das frühere Alltagsleben der Menschen erforscht werden. Durch archäologische Ausgrabungen wissen wir heute beispielsweise, dass die Geschichte der Menschheit in Afrika begann, weil dort die ältesten Skelette gefunden wurden.
Merke:
Das Wort Archäologie stammt aus dem Griechischen. Archaia bedeutet Dinge der Vergangenheit und der Begriff logos Lehre oder Wissenschaft. Archäologie bezeichnet also die Wissenschaft der Vergangenheit. Aus ihren Funden versuchen die Archäologinnen und Archäologen, Erkenntnisse über die Lebensweise der Menschen von damals zu ziehen.
Wie arbeiten Archäologinnen und Archäologen?
Zuallererst wird das Gelände, in denen gegraben werden soll, vermessen, gekennzeichnet und in Quadrate eingeteilt. Danach wird nach und nach in den oberen Erdschichten gegraben, bis erste Funde sichtbar sind. Ein Fund kann eine ganz unterschiedliche Größe haben und kann von einer kleinen Münze bis zu einem Haus reichen. Deshalb ist es wichtig, dass die Archäologinnen und Archäologen nicht einfach drauflosschaufeln, sondern den Boden Schicht für Schicht abtragen. Hierbei wird die gelockerte Erde gesiebt, um besonders die kleinen Gegenstände nicht zu übersehen. Alle Funde werden nun mit Werkzeugen wie Spitzkellen, Zahnarzthaken, Pinseln oder Kehrblechen gesäubert und freigelegt. Danach werden sie fotografiert und mit einer Nummer versehen. Ohne diese Fotos, Messungen und Zeichnungen ist es nicht mehr möglich, genau festzuhalten, wo welcher Gegenstand gefunden wurde. Danach werden die Funde in ein Grabungstagebuch eingetragen und schließlich ins Labor gebracht. Hier wird durch verschiedene Methoden der Fund datiert, das heißt sein Alter bestimmt. Auch die Fachbereiche Geologie und Biologie helfen bei der Bestimmung des Alters. Zum Schluss werden die Erkenntnisse aller Forschungsergebnisse zusammengefasst. Wenn die Funde von großer Bedeutung sind, werden sie in Museen gezeigt. Die meisten Funde werden in Depots (Aufbewahrungsräumen) von Museen und Forschungseinrichtungen gelagert.
Archäologische Forschungsmethoden
Doch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlicher der Archäologie verwenden heute nicht nur den Spaten, um nach Überresten zu suchen, sondern setzen auch technische Geräte wie Metallsuchgeräte ein oder werten Luftbilder aus. Durch Luftbilder können Reste von Bauten entdeckt werden, auch wenn sie nicht oberhalb der Erdoberfläche liegen. Die Datierung, also die Bestimmung des Alters sehr alter Funde, ist durchaus anspruchsvoll und wird häufig mit der sogenannten C-14-Methode durchgeführt.
Neben der C-14-Methode gibt es noch weitere Methoden zur Altersbestimmung: Archäologinnen und Archäologen schauen sich häufig das Material und die Form des Funds an. Ebenso vergleichen sie häufig die Technik, den Stil und die Lage von Funden. Verzierungen auf Gefäßen sind häufig typisch für eine bestimmte Zeit und bestimmte Orte. Zudem werden Überreste in verschiedenen Erdschichten übereinander gefunden. Normalerweise sind die Schichten, die tiefer liegen, immer älter als diejenigen, die höher liegen. Eine weitere Methode ist die Rekonstruktion des Schädels eines Skeletts. Sie rekonstruieren den Schädel, indem sie durch Computerberechnungen fehlende Knochenteile bestimmen und durch künstliche Teile ersetzen. So bekommen wir heute eine konkrete Vorstellung davon, wie die früheren Menschen ausgesehen haben könnten. Zuletzt ist noch die Altersbestimmung von Hölzern zu erwähnen. Bäume entwickeln beim Wachstum zwischen Frühjahr und Spätsommer Jahresringe. Bei dem Vergleich einer Reihe von älteren Hölzern und Bäumen ist anhand eines Baumringkalenders möglich, jedes neu gefundene Holz zeitlich einzuordnen, da genauestens bestimmt werden kann, wann der Baum gefällt wurde.
Es ist nicht möglich, durch die Zeit zu reisen, um etwas über das Leben der frühen Menschen zu erfahren. Ohne die Archäologie könnte die frühere Geschichte der Menschen nicht erfahrbar gemacht werden und wir wüssten nichts über unsere Vorfahren.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Archäologie
Ausgrabungen und mehr – die Archäologie Übung
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Was machen Archäologinnen und Archäologen?
TippsArchäologinnen und Archäologen graben sehr häufig Dinge aus.
Schulbücher und Museumsführungen gehören nicht zu den Hauptaufgaben von Archäologinnen und Archäologen.
LösungSie suchen im Boden nach Überresten menschlichen Lebens. Hierbei verwenden sie Metallsuchgeräte oder werten Luftbilder aus, um Überreste zu finden.
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Nach welchen Überresten wird in der Archäologie gesucht?
TippsAchte bei dem zweiten Bild genau auf die Elemente, die eingekreist wurden.
LösungArchäolog*innen suchen nach den Überresten menschlichen Lebens wie nach Essensresten, Waffen, Kleidungsstücken, Werkzeugen und Knochen, die tief im Boden oder Eis versteckt sind.
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Wie arbeiten Archäologinnen und Archäologen? Sortiere die Arbeitsschritte.
TippsBevor die Archäolog*innen an die tatsächliche Grabung gehen, muss das Gelände vorbereitet werden.
Gefundene Objekte werden mit einem Pinsel vorsichtig von Dreck und Erde befreit, bevor man sie fotografiert.
LösungZuallererst wird das Gelände, in denen gegraben werden soll, vermessen, gekennzeichnet und in Quadrate eingeteilt. Danach werden nach und nach die oberen Erdschichten durchgegraben, bis erste Funde sichtbar sind. Nun werden alle Funde mit Werkzeugen wie Spitzkellen, Zahnarzthaken, Pinseln oder Kehrblechen gesäubert und freigelegt. Danach werden sie fotografiert und mit einer Nummer versehen, im Grabungstagebuch eingetragen und ins Labor gebracht. Im Labor wird der Fund datiert, also sein Alter bestimmt. Wenn die Funde von großer Bedeutung sind, werden sie in Museen gezeigt.
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Erkläre, warum es ohne die Archäologie schwierig wäre, Erkenntnisse über die Steinzeit zu erlangen.
TippsMache dir vor allem Gedanken darüber, was es früher noch nicht gab oder welche Möglichkeiten die Menschen aus der Steinzeit noch nicht hatten.
LösungFrüher wurde nichts niedergeschrieben. Es gab auch kein Fernsehen oder Internet, um Informationen zu sammeln. Wir können die Menschen aus der Steinzeit auch nicht fragen oder durch die Zeit reisen. Allein durch die Funde, die die Archäologinnen und Archäologen im Boden oder im Eis finden, können wir etwas über das Leben der Menschen erfahren. Ohne die Archäologie wüssten wir also fast nichts über unsere Vorfahren aus der Steinzeit.
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Welche Methoden werden in der Archäologie zu welchem Zweck angewendet?
TippsVersuche, das "Warum" und das "Wie" der Archäologie zu trennen. Was sind die Ziele der Archäologie und wie geht sie dabei vor?
LösungArchäologen und Archäologinnen [Ziel möchten Kenntnisse über die Vergangenheit gewinnen], indem sie [Methode: im Boden nach Überresten menschlichen Lebens suchen]. Diese Überreste können Werkzeuge, Waffen oder ähnliches sein und sind tief in der Erde versteckt. Archäologinnen und Archäologen finden auch häufig sehr alte Funde. Durch verschiedene Methoden können sie das Alter bestimmen. Die Bestimmung des Alters von Funden bringt sie dann ihrem Ziel näher, [Ziel: die damaligen Lebensweisen nachvollziehen zu können und auch den zeitlichen Wandel von Kulturen zu verstehen.]
Eine Methode zur Bestimmung des Alters ist die Anwendung der sogenannten [Methode: C-14-Methode]. Ebenso [Methode: rekonstruieren die Wissenschaftler häufig den Schädel eines früher lebenden Menschen], um mit dieser Rekonstruktion [Ziel: das Alter des Fundes einordnen zu können.] Auch [Methode: Computerberechnungen] kommen in der Archäologie zum Einsatz. Durch sie werden Knochenteile bestimmt und durch künstliche Teile ersetzt.
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Erläutere, mit welchen Methoden in der Archäologie das Alter von Funden bestimmt wird.
TippsWenn Menschen bestimmte Stoffe nicht nur über die Luft aufnehmen, wie könnten sie dann in den menschlichen Körper gelangen?
Wie nennt man den Prozess, wenn man etwas nachbaut, was es früher einmal gegeben hat? Das Wort beginnt mit der lateinischen Vorsilbe "Re-".
LösungEine Möglichkeit, das Alter von Funden zu bestimmen, ist die sogenannte C-14-Methode. Menschen, Tiere und Pflanzen besitzen radioaktive Kohlenstoffatome, die sie aus der Luft oder über die Nahrung zu sich nehmen. Wenn ein Lebewesen nun stirbt, endet die Aufnahme von C-14-Atomen aus der Luft. Nun nimmt auch die radioaktive Strahlung ab und der Anteil der Strahlung halbiert sich innerhalb von 5730 Jahren. Mit neuesten Techniken kann die Strahlung nun noch weit zurückliegend bestimmen.
Eine zweite Möglichkeit ist die Rekonstruktion des Schädels, indem durch Computerberechnungen fehlende Teile ergänzt werden.
Eine dritte Variante besteht darin, dass die Form/Beschaffenheit und das Material des Fundes betrachtet wird. Ebenso wird häufig die technische Beschaffenheit, der Stil und die Lage von Funden verglichen.
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