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Die Kelten

Die Kelten waren unsere Vorfahren, eine antike Gruppe von Menschen in Europa. Erforsche ihre Geschichte, ihre einzigartige Kultur und ihr kulturelles Erbe.

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Lerntext zum Thema Die Kelten

Die Kelten – eine früh entwickelte Kultur

Hast du schon einmal von den Kelten gehört? Nein? Aber den unbesiegbaren Gallier Asterix kennst du bestimmt. Diese Comicfigur geht auf den berühmten Kelten Vercingetorix zurück, der im Jahr 52 v. u. Z. einen Aufstand gegen den römischen Herrscher Gaius Julius Cäsar anführte.

Doch die Geschichte der Kelten reicht noch viel weiter zurück. Sie lässt sich nicht nur auf die zur Zeit Cäsars im Westen des heutigen Frankreichs ansässigen Gallier beschränken. Wer die Kelten genau waren, woher sie kamen, wie ihre Kultur aussah und was die Kelten so einzigartig macht, erfährst du in diesem Text.

Wer waren die Kelten?

Als Kelten fassen wir heute viele kleinere Volksstämme zusammen, die nach heutigem Kenntnisstand ab 1200 v. u. Z. im Herzen von Europa siedelten und sich durch eine gemeinsame Sprache und Kultur sowie religiöse Traditionen und Bräuche auszeichneten.

Der Name Kelten wurde erstmals in den antiken römischen und griechischen Schriften erwähnt. Die Kelten wurden Keltoi (die Tapferen), Celtae oder Galli genannt, was mit Barbaren oder auch Kühne übersetzt werden kann.

Aufgrund der fehlenden schriftlichen Zeugnisse durch die Kelten selbst ist ihre Herkunft ungewiss, was den Kelten heute manchmal den Ruf eines mysteriösen und sagenumwobenen Volks einbringt. Es ist jedoch aufgrund von archäologischen Funden anzunehmen, dass die Kelten bereits in der Bronze- und Eisenzeit große Gebiete in Westeuropa nördlich der Alpen besiedelten.

Verbreitung und Territorium der Kelten

Anders als die Römerinnen und Römer hatten die keltischen Stämme kein einheitliches Reich, sondern waren zunächst über ganz Europa verteilt. Sie siedelten zunächst in Mitteleuropa, also Gebieten, die heute in Deutschland, Frankreich und der Schweiz liegen. Später verbreiteten sich die Kelten bis nach Spanien, in das Gebiet der heutigen Türkei und auch auf die Britischen Inseln.

Durch die Eroberungen des Römischen Imperiums wurden die Kelten und die Germanen stark zurückgedrängt, weswegen die Kelten vor allem auf den Britischen Inseln eine Heimat fanden. Andererseits kam es teilweise aber auch zu einer Vermischung der verschiedenen Kulturen.

Auf der folgenden Karte kannst du Siedlungsgebiete der Kelten sehen und wie diese sich seit dem 8. Jahrhundert v. u. Z. vom Gebiet nördlich der Alpen aus in weite Teile Europas ausgebreitet haben.

27575 siedlungsgebiete kelten

Die keltischen Stämme

Die folgende Tabelle enthält eine Liste der wichtigsten Namen keltischer Stämme und ihrer Siedlungsgebiete.

Keltischer Stamm Gebiet
Belger Nordfrankreich, Britannien
Cantiaker Britannien
Carvetier Nordwestengland
Galater Galatien, Anatolien (heutige Türkei)
Gallier Frankreich
Helvetier Schweiz, Südwestdeutschland

Neben diesen keltischen Stämmen gibt es noch viele weitere. Zudem lässt sich zwischen Insel- und Festlandkelten unterscheiden. Durch die verschiedenen Lebensbedingungen, beispielsweise bedingt durch das Klima oder die Landschaften, waren auch die Ausprägungen der keltischen Stämme mitunter ganz andere.

Die keltische Gesellschaft

Die keltische Gesellschaft zeichnete sich durch Vielseitigkeit und Komplexität aus, auch wenn die römischen Zeitgenossen sie als Barbaren betitelten.

Die einzelnen Volksstämme der Kelten wurden in der Regel von einem Fürsten angeführt. Daneben gab es Druiden, die als Heilkundige und Hellseher, aber auch als Richter, Lehrer und Berater des Stamms eingesetzt wurden.

Auch die Stellung der Frau in der keltischen Gesellschaft war für die antike Zeit recht fortschrittlich. So zogen sie neben ihren Männern auch mit in den Krieg und konnten in Ausnahmefällen sogar selbst als Fürstinnen einen keltischen Stamm anführen. Trotz einiger Freiheiten und dem Mitspracherecht war der Mann aber immer noch Oberhaupt der Familie.

Handel und Wirtschaft in der keltischen Welt

Die Kelten versorgten sich selbst und lebten vor allem von Ackerbau und Viehzucht. Zusätzlich trieben sie Tauschhandel mit anderen Stämmen. Dabei machten sie es sich zunutze, dass sie über begehrte Rohstoffe wie Edelmetalle, Eisen, Bernstein oder Salz verfügten. Dafür fanden sie sowohl bei den Römern als auch bei den Griechen, aber auch bei allen anderen Völkern in Europa und sogar in Kleinasien Abnehmer.

Für den Handel nahmen die Kelten oftmals lange Schiffsreisen in Kauf und brachten Luxusgüter, wie unter anderem Wein, Seide, Glas und Pferde, mit zurück nach Hause. Durch die Unterstützung der Pferde konnten sie so auch ihre eigene Warenproduktion und -lieferung verbessern.

Keltische Kunst und Handwerk

Auch die Erzeugnisse ihrer Handwerkskunst konnten die Kelten als Waren anbieten. So stellten sie unter anderem Waffen aus Eisen, Schmuck und Kleidung her. Dabei wurde Schmuck nicht nur aus den zur Verfügung stehenden Edelmetallen, sondern auch aus Glas hergestellt.

Aber auch die Töpferei von keltischer Keramik war als Handwerkserzeugnis sehr beliebt. Typisch für diese Art von Handwerk waren die kunstvollen Verzierungen, die sie von anderen deutlich unterschied.

Ein sehr bekanntes und wiederkehrendes Muster in der keltischen Handwerkskunst um 450 n. u. Z. ist der sogenannte keltische Knoten, der für Unendlichkeit und Einheit steht.

Die Kelten und ihre Verbindung zur Natur

Die Kelten verband eine innige Nähe zur Natur, die sich in ihrem Glauben an übernatürliche Mächte und den Kreislauf des Lebens ausdrückte. Aus diesem Grund kommunizierten sie über die Druiden mit den Geistern von bereits verstorbenen Menschen und glaubten an Prophezeiungen. Rituale wurden häufig im Wald abgehalten, den die Kelten als Ort der Weisheit verstanden. Deshalb lebten auch die Druiden als Lehrmeister im Wald und verstanden sich auf das Brauen von Tränken aus Pflanzen und Kräutern, die eine heilsame und stärkende Wirkung versprachen. Tiere wurden nicht nur als Nahrungsquelle angesehen, sondern als seelenvolle Wesen und teilweise sogar als Schutzgeister verehrt.

Die Religion der Kelten und keltische Gottheiten

Eng verbunden mit dem Glauben an natürliche Phänomene ist die Religion der Kelten. So glaubten sie an die unsterbliche Seele und Wiedergeburt und lebten stets in enger Beziehung mit der Natur, die als Sitz der keltischen Gottheiten galt. Dabei konnten sie nach der Vorstellung der keltischen Stämme in verschiedenen Erscheinungen, wie beispielsweise in einer Wasserquelle oder einem Baum, auftreten.

Wusstest du schon?
Noch heute spiegelt sich die enge Verbundenheit von Natur und Religion in den Namen bekannter Flüsse wieder, die auf keltische Gottheiten zurückgehen. So ist der französische Fluss Seine nach der Flussgöttin Sequana benannt und auch die Donau trägt den Namen der keltischen Göttin Danu.

Je nach Stamm wurden unterschiedliche Göttinnen und Götter verehrt. Das religiöse Wissen wurde dabei mündlich an die Nachkommen weitergegeben, was aus heutiger Perspektive eine genaue Überlieferung schwierig macht.

Die Kelten – Zusammenfassung

  • Die keltische Gesellschaft setzte sich aus vielen kleineren Volksstämmen zusammen.
  • Diese besiedelten ab 1200 v. u. Z. große Teile von Europa.
  • Im Zuge der römischen Eroberungen wurden die Kelten teilweise verdrängt und lebten vor allem auf den Britischen Inseln weiter.
  • Neben den Fürsten hatten vor allem die Druiden wichtige Funktionen als Heilkundige, Hellseher, Lehrmeister, Berater und Richter.
  • Wichtige keltische Handelsgüter waren Edelmetalle, Eisen, Bernstein und Salz sowie Handwerkserzeugnisse, darunter beispielsweise Kleidung, Schmuck und Waffen.
  • Typisch für die keltische Kultur und Religion waren ihre Nähe zur Natur und ihr Glaube an den Kreislauf des Lebens.
  • Rückschlüsse über die keltische Lebensweise erhalten wir heute vor allem durch archäologische Funde und griechische und römische Schriften, da die keltischen Stämme ihr Wissen nur mündlich weitergaben.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Kelten

Was sind die Ursprünge der keltischen Kultur?
Welche Götter und Göttinnen spielten eine wichtige Rolle in der keltischen Mythologie?
Welche Bedeutung hatten keltische Knotenmuster?
Wie haben die Römer die Kelten beeinflusst?
Welche Rolle spielten die Druiden in der keltischen Gesellschaft?
Was sind einige bekannte keltische Ausgrabungen und Funde?
Gibt es heute noch keltische Feste?
Welche Bedeutung hatten Megalithbauten für die Kelten?
Welche Rolle spielten Frauen in der keltischen Gesellschaft?
Welche Bedeutung hatte die Natur für die Kelten?
Quellenangaben zum Thema Kelten
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Die Kelten Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Lerntext Die Kelten kannst du es wiederholen und üben.
  • Wer waren die Kelten?

    Tipps

    Die Kelten waren kein einheitliches Volk, zeichneten sich jedoch durch eine gemeinsame Sprache und Kultur sowie religiöse Traditionen und Bräuche aus.

    Lösung

    Als Kelten fassen wir heute viele kleinere Volksstämme zusammen, die nach heutigem Kenntnisstand ab 1200 v. u. Z. an verschiedenen Orten in Europa siedelten.

  • Woher stammt unser Wissen über die Kelten?

    Tipps

    Die Kelten entwickelten keine eigene Schrift. Das meiste Wissen über sie haben wir durch Fremdbeschreibungen.

    Lösung
    • Der Name Kelten wurde erstmals in den antiken römischen und griechischen Schriften erwähnt.
    • Die Kelten wurden Keltoi (die Tapferen), Celtae oder Galli genannt, was mit Barbaren oder auch Kühne übersetzt werden kann.
    • Aufgrund der fehlenden schriftlichen Zeugnisse durch die Kelten selbst ist ihre Herkunft ungewiss.
    • Es ist jedoch aufgrund von archäologischen Funden anzunehmen, dass die Kelten bereits in der Bronze- und Eisenzeit große Gebiete in Westeuropa nördlich der Alpen besiedelten.
  • Welche Begriffe passen zu welchen Lebensbereichen der Kelten?

    Tipps

    Zu jeder Kategorie müssen jeweils drei Begriffe zugeordnet werden.

    Ein sehr bekanntes und wiederkehrendes Muster in der keltischen Handwerkskunst um 450 n. u. Z. ist der sogenannte keltische Knoten, der für Unendlichkeit und Einheit steht.

    Lösung
    • Wirtschaft: Ackerbau, Viehzucht, Tauschhandel
    • Kunst und Handwerk: keltischer Knoten, keltische Keramik, Glasschmuck
    • Natur und Religion: unsterbliche Seele, Druiden, Totenkult
  • Welcher Fluss geht auf welche keltische Gottheit zurück?

    Tipps

    Schaue dir die Götter- und Flussnamen genau an. Erkennst du Gemeinsamkeiten?

    Lösung
    • Seine: Sequana
    • Rhein: Rhenus (Rênos)
    • Donau: Danu (Danann)
    • Marne: Matrona (Máthair)
  • Wo siedelten die Kelten?

    Tipps

    Die Organisation der Kelten in einzelnen Gruppen und Stämmen führte dazu, dass sie kein einheitliches Herrschaftsgebiet hatten.

    Lösung

    Verbreitung und Territorium der Kelten

    Bereits in der Bronze- und Eisenzeit, ab etwa 1200 v. u. Z. besiedelten die Kelten Gebiete im heutigen Deutschland nördlich der Alpen. Archäologische Funde, wie beispielsweise in Glauberg und Hochdorf liefern uns heute Erkenntnisse über diese frühe Zeit der Kelten.

    Anders als die Römerinnen und Römer hatten die keltischen Stämme kein einheitliches Reich, sondern waren zunächst über ganz Europa verteilt. Vor allem siedelten sie in Großbritannien und im Westen von Frankreich. Aber auch in Spanien, in der Schweiz und in Deutschland waren die Kelten vertreten.

    Durch die Eroberungen des Römischen Imperiums wurden die Kelten und die Germanen stark zurückgedrängt, weswegen die Kelten vor allem auf den Britischen Inseln eine Heimat fanden. Andererseits kam es teilweise aber auch zu einer Vermischung der verschiedenen Kulturen.

  • Wie ist die keltische Gesellschaft organisiert?

    Tipps

    Rohstoffe wie Eisen oder Edelmetalle waren sehr begehrt und wurden von den Kelten oft mit anderen Stämmen gehandelt.

    Lösung

    Die keltische Gesellschaft

    Die keltische Gesellschaft zeichnete sich durch Vielseitigkeit und Komplexität aus. In der Regel wurden die einzelnen keltischen Stämme von einem Fürsten angeführt. Daneben gab es Druiden, die als Heilkundige und Hellseher, aber auch als Richter, Lehrer und Berater des Stamms eingesetzt wurden.

    Auch die Stellung der Frau in der keltischen Gesellschaft war für die antike Zeit recht fortschrittlich. So zogen sie neben ihren Männern auch mit in den Krieg und konnten in Ausnahmefällen sogar selbst als Fürstinnen einen keltischen Stamm anführen. Trotz einiger Freiheiten und dem Mitspracherecht war der Mann aber immer noch Oberhaupt der Familie.

    Die Kelten versorgten sich selbst und trieben zusätzlich Handel mit anderen Stämmen. Dabei machten sie es sich zu Nutzen, dass sie über begehrte Rohstoffe wie Edelmetalle, Eisen, Bernstein oder Salz verfügten. Für den Handel nahmen die Kelten oftmals lange Schiffsreisen in Kauf und brachten Luxusgüter, wie unter anderem Wein, Seide, Glas und Pferde, mit zurück nach Hause.

    Die Kelten verband eine innige Nähe zur Natur, die sich in ihrem Glauben an übernatürliche Mächte und den Kreislauf des Lebens ausdrückte. Aus diesem Grund kommunizierten sie über die Druiden mit den Geistern von bereits verstorbenen Menschen und glaubten an Prophezeiungen. Rituale wurden häufig im Wald abgehalten, den die Kelten als Ort der Weisheit verstanden. Je nach Stamm wurden unterschiedliche Göttinnen und Götter verehrt. Das religiöse Wissen wurde dabei mündlich an die Nachkommen weitergegeben, was aus heutiger Perspektive eine genaue Überlieferung schwierig macht.

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