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Die Ursachen des Zweiten Weltkriegs

Die Ursachen des Zweiten Weltkriegs waren vielfältig: Der Versailler Vertrag von 1919, faschistische Entwicklungen in Europa, die Weltwirtschaftskrise von 1929 sowie weitverbreiteter Antisemitismus spielten eine Rolle. Die Stimmung in Deutschland war schlecht, was zu politischer Instabilität führte. Interessiert? Erfahre mehr über den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs!

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Lerntext zum Thema Die Ursachen des Zweiten Weltkriegs

Zweiter Weltkrieg: Ursachen und Hintergründe

Für den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gab es viele Gründe. Um die Ursachen des Zweiten Weltkriegs einfach zu erklären, sollte man sich zunächst den Ausgang und die Folgen des Ersten Weltkriegs in Erinnerung rufen. Nachdem Deutschland den Ersten Weltkrieg verloren hatte, wurde es mit dem Versailler Vertrag von 1919 zu hohen Wiedergutmachungszahlungen (Reparationen ) verpflichtet. Sowohl die deutsche Wirtschaft als auch die Bevölkerung litten sehr unter diesen Zahlungen. Zudem gab es durch die Siegermächte des Ersten Weltkriegs auferlegte militärische Beschränkungen und Gebietsverluste, die Deutschland hinzunehmen hatte. Auch wurde Deutschland mit dem Versailler Vertrag die alleinige Kriegsschuld angelastet. Diese Stichpunkte können als Ursachen für die schlechte Stimmung in der Bevölkerung sowie für den Zweiten Weltkrieg angesehen werden. Die deutsche Bevölkerung war wütend.

Die Entwicklung des Faschismus in Europa

Um zu klären, warum es zum Zweiten Weltkrieg kam, muss man die gesamte europäische Entwicklung betrachten. In ganz Europa kam es nach 1919 zu faschistischen Entwicklungen. Unter Faschismus versteht man eine politische Bewegung, die rechtsextreme, nationalistische und rassistische Gedanken vertritt. Diese Bewegung gab es zum Beispiel auch in Italien, wo der faschistische Führer Mussolini bereits 1922 an die Macht kam. Die Deutschen bildeten hier keine Ausnahme und die rechten Parteien, allen voran die Nationalsozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (NSDAP), erhielten im Laufe der 1920er-Jahre großen Zustrom. Die Liste der Ursachen des Zweiten Weltkriegs ist aber noch länger: Neben den Bestimmungen des Versailler Vertrags und den faschistischen Entwicklungen in Europa spielte auch die Wirtschaft eine zentrale Rolle.

Weimarer Republik und Weltwirtschaftskrise 1929

Mit dem sogenannten Schwarzen Freitag von 1929 und dem beinahe völligen Zusammenbruch der Wirtschaft in Deutschland wurde die Situation für viele Menschen noch schlechter: Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, Hunger und Verzweiflung nahmen zu. Die Deutschen sehnten sich nach Stabilität. Kurz gefasst kann man sagen, dass neben der wirtschaftlich schlechten Lage auch die politische Instabilität der Weimarer Republik einen großen Teil zu der Frage, wie es zum Zweiten Weltkrieg kam, beigetragen hat.

Antisemitismus und Stimmung in der deutschen Gesellschaft

Die Entstehung des Zweiten Weltkriegs hatte aber noch weitere Gründe. Der weitverbreitete Antisemitismus, also der Hass auf Juden, sowie die allgemeine Stimmung in der deutschen Gesellschaft trugen ebenfalls dazu bei, dass die NSDAP und mit ihr Adolf Hitler politisch immer stärker wurden. Hitler hatte in seinem Buch Mein Kampf seine mörderischen Thesen von einer Verschwörung des sogenannten Weltjudentums verbreitet, das er ausrotten wollte. Er galt vielen Deutschen als der starke Mann, den sie sich ersehnten, und traf mit seiner Schrift den Nerv der Zeit.
Für viele Deutsche waren die Juden an allem schuld. Hitler war ein extremer Antisemit und glaubte, dass die Deutschen zu der sogenannten Herrenrasse gehörten. Damit sich diese sogenannten Arier ausreichend mit Lebensmittel versorgen konnten, so Hitlers These, benötigten sie Lebensraum. Diesen Raum wollte Hitler im Osten Deutschlands (in Polen) erobern und die dort lebenden Juden ermorden. So würde er gleich zwei seiner Ziele erreichen: Lebensraum im Osten zu erschließen und die Juden auszurotten.

Ursachen des Zweiten Weltkriegs in der Zusammenfassung

Einen konkreten Anlass für den Zweiten Weltkrieg gab es nicht, doch kann man sagen, dass die politischen Entwicklungen der damaligen Zeit, die Stimmung in der Bevölkerung, der starke Antisemitismus sowie die wirtschaftliche Situation dazu führten, dass der Zweite Weltkrieg ausbrach. Warum und ob Deutschland den Zweiten Weltkrieg wollte, ist weiterhin nicht abschließend geklärt. Dass Hitler diesen Krieg wollte, ist aber unstrittig. Mehr Informationen zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bekommt du hier: Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.

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Die Ursachen des Zweiten Weltkriegs Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Lerntext Die Ursachen des Zweiten Weltkriegs kannst du es wiederholen und üben.
  • Nenne Bestimmungen, die die Siegermächte im Bezug auf das Deutsche Reich im Friedensvertrag von Versailles festhielten.

    Tipps

    Dieses Protestplakat gegen die Beschlüsse der Friedenskonferenz von Versailles trägt den Titel „Was wir verlieren sollen!“ und veranschaulicht die Reparationen, die Deutschland auferlegt wurden:

    • „20% unserer Produktionsgebiete,
    • 10% der Bevölkerung,
    • 1/3 der Steinkohlenerzeugung,
    • 1/4 der Gesamtproduktion an Brotgetreide und Kartoffeln,
    • 4/5 der Eisenerzschätze
    • und unsere gesamten Kolonien und unsere Handelsflotte.“
    Quelle: „Was wir verlieren sollen!“ (Lebendiges Museum Online). URL: https://www.dhm.de/lemo/bestand/objekt/protestplakat-gegen-die-bestimmungen-des-versailler-vertrags-1919.html. [Abgerufen am 06.04.2020].

    Lösung

    Im Friedensvertrag von Versailles wurden Gebietsverluste, Wiedergutmachungszahlungen und militärische Beschränkungen der Kriegsverlierer festgelegt.

    Dies führte zu Wut und Empörung innerhalb der deutschen Bevölkerung. Viele empfanden die Forderungen als ungerecht und schmachvoll. Diese Stimmung verpuffte nicht so schnell und war ein fruchtbarer Nährboden für Organisationen mit Hass und Rachegedanken wie die NSDAP. So war der Friedensvertrag von Versailles ein Baustein von vielen, die den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs begünstigten.

  • Skizziere wichtige Etappen des Aufstiegs der NSDAP.

    Tipps

    Hitler wird am 30.01.1933 zum Reichskanzler ernannt.

    Die Mitgliedszahlen der NSDAP steigen Ende 1933 auf 3,9 Millionen.

    Lösung

    Die NSDAP entsteht im Februar 1920 im Münchener Hofbräuhaus durch Umbenennung der Deutschen Arbeiterpartei (DAP). Hitler hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon zum Parteiführer hinaufgearbeitet. Die Partei bleibt in den 1920er Jahren, was Wahlen betrifft, jedoch eher bedeutungslos.

    Das ändert sich mit der Weltwirtschaftskrise im Herbst 1929. Die entscheidende Aufstiegsphase der NSDAP beginnt. Die wirtschaftliche und politische Instabilität sowie das soziale Elend lassen die Rufe nach einem starken Mann immer lauter werden. Hitler und die NSDAP versprachen zudem allen alles. So erhielten sie bei den Reichstagswahlen im Jahr 1932 37% der Stimmen und durch heimliche Absprachen wird Reichspräsident Hindenburg davon überzeugt, Hitler am 30.01.1933 zum Reichskanzler zu ernennen. Die NSDAP wird immer beliebter und hat Ende 1933 3,9 Millionen Mitglieder.

    Der Aufstieg der NSDAP mit Hitler an der Spitze und die große Unterstützung innerhalb der Bevölkerung machen einen Zweiten Weltkrieg überhaupt möglich.

  • Bestimme, welche faschistischen Diktatoren des 20. Jahrhunderts in welchen Ländern an die Macht kamen.

    Tipps

    Faschismus: „nach dem Führerprinzip organisierte, nationalistische, antidemokratische, rechtsradikale Bewegung, Ideologie.“ (Duden)

    Lösung

    Benito Mussolini in Italien begründete den Faschismus. Ihm folgten eine Vielzahl an Organisationen und Bewegungen. Besonders erfolgreich waren Adolf Hitler im Deutschen Reich, Francisco Franco im Spanischen Königreich und Ante Pavelić im Unabhängigen Staat Kroatien, die es für einige Jahre an die Spitze ihres jeweiligen Landes schafften. Sie ähnelten sich stark darin, wie sie ihren Staat organisierten: antidemokratisch, nationalistisch, rechtsradikal und stark hierarchisch.

  • Untersuche das Plakat auf antisemitische Propaganda.

    Tipps

    antisemitisch: judenfeindlich

    Stereotyp: gefestigtes Vorurteil

    In einer christlichen Volkssaga soll jemand Jesus auf dem Weg zur Kreuzigung verspottet haben und sei von ihm zu ewiger Rastlosigkeit verdammt worden. Später wurde erzählt, dass es ein Jude gewesen sein soll und die Geschichte nahm immer stärkere antisemitische Züge an. Und dass, obwohl Jesus wohl selbst ein Jude war.

    Lösung

    In Hitlers Weltanschauung waren Juden an allem, was er als Elend betrachtete, Schuld – ob dem Ersten Weltkrieg, der Novemberrevolution, dem Versailler Vertrag oder dem Bolschewismus. Juden wurden so zu seinem Hauptfeind, der mit allen Mitteln bekämpft werden sollte. Dieses Ziel verfolgte er zunächst, indem er Unwahrheiten über sie verbreitete und versuchte in der Gesellschaft ein Bild von ihnen zu festigen, das Angst machte und seine rassistischen Theorien stützte.

    1937 eröffnete zu diesem Zweck die antisemitische Propagandaschau „Der ewige Jude“ in München. Sie warnte mit stereotypischen Darstellungen vor „jüdischer Weltverschwörung“ und „jüdischem Bolschewismus“.

    Diese typische Karikatur eines Juden mit Goldmünzen und Peitsche in den Händen, soll ihn als gierigen Kapitalisten und Geldeintreiber darstellen. Das Bild des „jüdischen Wucherers“ gab es schon lange zuvor. Die Weltkarte unter dem Arm symbolisiert den angeblichen Machthunger und die Weltverschwörung der Juden, vor der die Nazis warnten. Auf dem Kartenausschnitt ist zudem die Hammer- und Sichelsymbolik zu sehen, was der Behauptung entspricht, dass die Juden eine Sowjetisierung Deutschlands anstrebten. Die Nationalsozialisten setzen in ihrer Propaganda den Bolschewismus und das Judentum gleich und verstärkten so die Verteufelung von beidem. Der Gesichtsausdruck der Figur soll hinterhältig wirken, da er unschuldig tut, aber die Goldmünzen fest im Blick hat. Die Geschichte des „ewigen Juden“ ist seit der Moderne zutiefst antisemitisch. Heimatlosigkeit und Rastlosigkeit erscheinen darin als natürlicher Wesenszug der Juden. Die Nazis griffen diese Geschichte auf.

    Quelle: Postkarte zur Ausstellung „Der ewige Jude“ (Lebendiges Museum Online). URL: https://www.dhm.de/lemo/bestand/objekt/96003766. [Abgerufen am 06.04.2020].

  • Beschreibe die sozialdarwinistischen Ideen der Nationalsozialisten.

    Tipps

    Sozialdarwinismus: „soziologische Theorie, die darwinistische Prinzipien auf die menschliche Gesellschaft überträgt und so bestimmte (von anderen als ungerecht empfundene) soziale Ungleichheiten o. Ä. als naturgegeben gerechtfertigt erscheinen lässt.“ (Duden)

    Lösung

    Ein Kriegsgrund für die Nationalsozialisten war unter anderem die Vorstellung, ihnen würde Lebensraum im Osten zustehen, da die Deutschen die „arische Herrenrasse“ sei, die sich im Kampf um Lebensraum als „höhere“ gegen „niedere“ Rassen behaupten müsse. Da sie in vorherigen Kriegen Gebiete verloren hatten, seien sie ein „Volk ohne Raum“. In Anlehnung an sozialdarwinistische Theorien beriefen sie sich auf das Recht des Stärkeren und sahen es als rechtmäßig an, in die Sowjetunion einzumarschieren.

  • Leite her, wie die Nationalsozialisten den Zweiten Weltkrieg ideologisch rechtfertigten.

    Tipps

    Ideologie: politische Theorie, in der Ideen der Erreichung politischer und wirtschaftlicher Ziele dienen (besonders in totalitären Systemen). (Duden)

    Lösung

    Die Nationalsozialisten rechtfertigen den Zweiten Weltkrieg, indem sie bestimmte Ideen nutzen, um ihre Taten als wissenschaftlich fundiert darzustellen.

    Diese Ideen konnten sie entwickeln, weil zuvor Darwins Erkenntnisse zur Evolution von Wissenschaftlern auf menschliche Gesellschaften übertragen wurden.

    Die ideologische Fundierung der Nationalsozialisten ist der Rassismus. Heute wissen wir, dass es keine menschlichen „Rassen“ gibt und dass menschliches Leben nicht nach Wert unterschieden werden kann und sollte. Wohin diese Ideologie führen kann, musste die Menschheit leidlich erfahren ...

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