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Poleis – die griechischen Stadtstaaten

Griechenland - Land an der Ägäis: Griechenland befindet sich am Ägäischen Meer und war ein zentraler Ort für die Entwicklung der antiken Kultur. Die Poleis, bedeutende Stadtstaaten, prägten das antike Griechenland maßgeblich durch ihre politische Unabhängigkeit. Erfahre mehr über die Gesellschaftsstruktur und die Kolonisierung! Neugierig geworden? Dies und vieles mehr kannst du im nächsten Text entdecken.

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Poleis – die griechischen Stadtstaaten
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Grundlagen zum Thema Poleis – die griechischen Stadtstaaten

Griechenland – Land an der Ägäis

Weißt du, wo Griechenland liegt? Genau, am Mittelmeer, genauer gesagt am Ägäischen Meer im Südosten Europas! Bereits vor mehr als 3 000 Jahren wurde das Gebiet rund um die Ägäis durch griechische Stämme besiedelt. So entstanden Siedlungen, die sich rund um das Meer und in den verschiedenen Tälern der von Gebirgen durchzogenen Landschaft verteilten.

Das antike Griechenland – ein Kulturkreis, viele Stadtstaaten

Mit dem Beginn der Antike ab 800 v. u. Z. (vor Beginn unserer Zeitrechnung) hatten sich aus einigen Siedlungen größere Städte entwickelt. Eine solche Stadt der griechischen Antike nennen wir heute noch Polis (Mehrzahl Poleis), was so viel bedeutet wie Stadtstaat. Eine Polis war eine Siedlung beziehungsweise eine Stadt, zu der auch ihr Umland, wie Felder, Bauernhöfe und manchmal ein Hafen, gehörte. Die um das Ägäische Meer verteilten Poleis teilten viele Gemeinsamkeiten, wie die gemeinsame Sprache Griechisch, den Glauben an dieselben griechischen Götter und gemeinsame Traditionen und Feste. Die Bewohnerinnen und Bewohner eines Stadtstaats fühlten sich vor allem ihrer Polis zugehörig. Sie waren sich aber auch über ihre Gemeinsamkeiten bewusst und grenzten sich von Barbaren ab – so nannten sie Fremde, deren Sprache sie nicht verstanden – in Anlehnung an ein unverständliches Stammeln.

Ein einheitliches griechisches Reich gab es in der Antike zunächst nicht. Stattdessen wurden die Poleis als eigenständige Herrschaftsbereiche organisiert. Unter anderem aufgrund der landschaftlichen Gegebenheiten, die die Poleis durch Meer und Gebirgszüge voneinander abgrenzten, blieben die Poleis in der Regel voneinander unabhängige politische Einheiten. Die größte und mächtigste Polis war lange Zeit Athen. Eine weitere Polis, die noch heute für ihre Geschichte bekannt ist, ist Sparta.

Polis (Mehrzahl Poleis) – Bezeichnung der im antiken Griechenland voneinander unabhängig regierten Stadtstaaten

Aufbau und Gesellschaft einer Polis

Die kulturellen Gemeinsamkeiten verschiedener Poleis zeigten sich auch durch den typischen Aufbau, in dem sich viele der griechischen Stadtstaaten ähnelten. Das Zentrum des öffentlichen Lebens einer Polis war die Agora, eine Art Marktplatz, der auch für politische Versammlungen genutzt wurde. Hier befanden sich sowohl öffentliche Gebäude als auch Tempel, in denen griechische Gottheiten verehrt und ihnen Opfergaben dargeboten wurden. Die Akropolis, ein weiterer wichtiger Bestandteil, der zumindest in den größeren Poleis das Stadtbild prägte, war eine meist auf einer Anhöhe gelegene Festungsanlage. Während die Akropolis in Kriegszeiten als befestigter Rückzugsort diente, konnte sie in Friedenszeit für das kulturelle und religiöse Leben genutzt werden.

Aufbau einer Polis

Das deutsche Wort Politik leitet sich von dem griechischen Wort Polis ab.

Eine Polis regelte ihre politischen und wirtschaftlichen Angelegenheiten in der Regel selbst. Die politischen Rechte und Pflichten der Bewohnerinnen und Bewohner unterschieden sich allerdings je nach Polis. Grundsätzlich galt, dass nur erwachsene Männer, die das Bürgerrecht besaßen, die Möglichkeit hatten, die Politik einer Polis zu beeinflussen oder sogar mitzugestalten. Ohne politische Mitsprache waren Frauen und Kinder, zugezogene Metöken (Fremde) und Sklaven.

Griechische Poleis und die Kolonisation

Aufgrund von Bevölkerungswachstum, Engpässen in der Lebensmittelversorgung und zum Teil auch aufgrund von Abenteuerlust begannen Bewohnerinnen und Bewohner der griechischen Poleis schon im 8. Jahrhundert v. u. Z. damit, sich über das Mittelmeer auszubreiten. Sie gründeten in fremden, zum Teil weit von der Heimatstadt entfernten Gebieten Siedlungen. Diese Siedlungen, die meist in enger Verbindung zu ihrer Mutterstadt standen, von der aus sie besiedelt worden waren, bezeichnet man heute als Kolonien. Durch die Kolonisation der Griechen breitete sich ihre Kultur und Sprache weit über das ursprüngliche griechische Siedlungsgebiet rund um das Mittelmeer aus.

Die griechischen Poleis – Zusammenfassung

  • Als Poleis bezeichnet man die griechischen Stadtstaaten, die als politisch unabhängige Einheiten zusammen einen griechischen Kulturkreis in der Antike bildeten.
  • Typische Merkmale einer Polis waren die Agora (Markt- bzw. Versammlungsplatz) und die Akropolis (Burganlage).
  • Durch die Kolonisation, die von verschiedenen Poleis ausging, verbreitete sich die griechische Kultur bereits während der Antike über die Ägäis hinaus rund um das Mittelmeer.
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Vorschaubild einer Übung

Transkript Poleis – die griechischen Stadtstaaten

Kannst du dir vorstellen, zusammen mit deinen Nachbarinnen und Nachbarn deinen Wohnort komplett selbstständig und unabhängig zu regieren? Ganz ohne übergeordnete Bundesregierung, die die Richtung vorgibt? So in der Art gab es das tatsächlich schonmal – im antiken Griechenland. In der nordöstlichen Region des Mittelmeers, der sogenannten "Ägäis", lebten die Menschen in kleineren Verbünden! Eine einzelne Siedlung nannten sie "Polis", was soviel heißt wie "Stadtstaat". Wie es dazu kam, wie so eine Polis aufgebaut war und wie sich das Ganze weiterentwickelte, erfährst du in diesem Video! Griechenland! Die Landschaften rund um das ägäische Meer sind auch heute noch malerisch schön! Stets präsent: Das Meer und die Berge. Viele kleine Inseln, felsige Küsten und nur wenige fruchtbare Täler. Diese Landschaften hatten einen großen Einfluss auf die Menschen, die vor circa dreitausend Jahren in der Region lebten. Das Land wurde von verschiedenen griechischen Stämmen besiedelt, die sich jeweils in kleineren Siedlungen organisierten. Für ihre Siedlungen wählten sie günstig gelegene Orte, wie Täler, die gut für die Landwirtschaft geeignet waren, Gebiete, die sich in Küstennähe befanden und somit gut mit dem Schiff erreichbar waren, und Inseln, die eine gute Lebensgrundlage boten. Die verschiedenen Siedlungsgebiete wurden durch das Meer oder Gebirgszüge voneinander getrennt und abgegrenzt. Das war ein Grund dafür, dass die verschiedenen Siedlungen unabhängige Einheiten blieben, die das alltägliche Leben für sich allein regelten. So bildete sich in dieser Landschaft und ihren natürlichen Gegebenheiten kein gemeinsamer griechischer Staat, sondern es entwickelten sich viele kleine Staaten. Die Siedlungen, die bis zum achten Jahrhundert vor Beginn unserer Zeitrechnung teilweise die Größe von Städten angenommen hatten, machten jeweils einen eigenen Herrschaftsbereich aus. Ein solcher Stadtstaat wurde (wie wir bereits gehört haben) "Polis" genannt. Die Poleis (so lautet die Mehrzahl von "Polis") verteilten sich also über die Küsten und Inseln des ägäischen Meeres. Besonders wichtige und große Poleis waren zum Beispiel Athen, Sparta, Korinth und Milet. Diese Poleis hatten jeweils ein Stadtzentrum, zu dem auch Tempel und öffentliche Gebäude gehörten. Der Mittelpunkt des öffentlichen Lebens in einer Polis war die "Agora". Auf diesem Markt- und Versammlungsplatz wurde gehandelt, gefeiert und Politik gemacht. Ein weiteres typisches Bauwerk einer großen Polis war die "Akropolis". Dabei handelt es sich um eine Burganlage, meist auf einem kleinen Berg errichtet, die in Kriegszeiten als befestigter Zufluchtsort genutzt wurde. Das berühmteste Beispiel hierfür ist die Akropolis in Athen, die bis heute gut erhalten ist und jährlich Millionen von Touristinnen und Touristen anzieht. Rund um den städtischen Kern lebten Bäuerinnen und Bauern, die mit ihren Feldern für die Nahrungsversorgung der Polis sorgten. Oft gab es außerdem noch einen Hafen, über den man mit der Außenwelt verbunden war und Handel treiben konnte. Das antike Griechenland war also kein einheitlicher Staat, sondern bestand aus vielen kleineren Stadtstaaten. Diese Poleis führten zeitweise sogar Kriege gegeneinander. Trotzdem gab es aber einiges, was die Menschen verband, egal aus welcher Polis sie stammten. Sie alle sprachen dieselbe Sprache, hatten eine gemeinsame Schrift und glaubten an die gleichen Götter. Für letztere hatten sie gemeinsame Kultstätten, wie zum Beispiel in Delphi, Korinth, Nemea und Olympia. Diese Orte wurden für gemeinsame Feste und Zeremonien genutzt, in denen die Menschen aus verschiedenen Poleis zusammenkamen. Die griechischen Poleis bildeten so einen gemeinsamen Kulturkreis. Auch wenn die Griechen sich in erster Linie als Bürger ihrer eigenen Polis sahen, waren sie sich dieser überregionalen Verbundenheit bewusst. Sie nannten sich selbst "Hellenen" und all diejenigen, die aus der Fremde kamen und deren Sprache sie nicht verstanden "Barbaren". Doch auch fremde Regionen hatten auf die Hellenen eine große Anziehungskraft. Im achten Jahrhundert vor Beginn unserer Zeitrechnung begannen die Hellenen, sich im gesamten Mittelmeerraum zu verteilen. Die Gründe hierfür waren unterschiedlich: Ein starkes Bevölkerungswachstum bei gleichzeitiger Nahrungsknappheit oder auch die Lust auf Abenteuer und Wohlstand brachten sie dazu, Expeditionen über das Mittelmeer zu starten und neue Poleis in Form von Kolonien zu gründen. Diese Kolonien waren nach dem Vorbild einer griechischen Polis aufgebaut und weitestgehend selbstständig, hatten aber häufig eine enge Bindung an die Mutterstadt, von der aus sie besiedelt worden waren. Über die Tatsache, dass die Hellenen nun so viele Kolonien rund um das Mittelmeer gebildet hatten, schrieb der griechische Philosoph Platon: "Wie die Frösche sitzen wir um den Teich." Etwas spöttisch formuliert vielleicht, aber ein schönes Bild, mit dem man sich die griechische Kolonisation veranschaulichen kann. Lass uns nochmal zusammenfassen, was du dir zu den griechischen Stadtstaaten der Antike merken kannst. Auch wenn das antike Griechenland kein einheitlicher Staat war, umfasste es einen gemeinsamen Kulturraum, der sich rund um das ägäische Meer ausbreitete. Innerhalb dieses Kulturraums gab es sehr viele kleinere "Poleis", die grundsätzlich eigenständig und unabhängig von den anderen Stadtstaaten regiert wurden. Die Bewohnerinnen und Bewohner verschiedener Poleis hatten trotzdem einiges gemeinsam – unter anderem ihre Sprache und Religion. Ihre Kultur verbreiteten sie durch Kolonisation auch in anderen Regionen rund um das Mittelmeer und feierten sie in gemeinsamen Festen und Wettkämpfen an denen alle Hellenen teilnehmen konnten. Das wohl berühmteste Beispiel für ein solches "panhellenisches" Ereignis sind die Olympischen Spiele. In Olympia kamen die Hellenen alle vier Jahre zusammen, um sich auf friedliche Weise zu messen und sportlich gegeneinander anzutreten. Eine Tradition, die viele Jahrhunderte später wiederbelebt wurde und heutzutage von Staaten der ganzen Welt gepflegt wird.

Poleis – die griechischen Stadtstaaten Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Poleis – die griechischen Stadtstaaten kannst du es wiederholen und üben.
  • Was bedeutet der Begriff „Polis“?

    Tipps

    Nur eine Antwort ist richtig.

    Von dem Begriff „Polis“ leitet sich unser heutiger Begriff „Politik“ ab.

    Lösung

    Polis ist der Name für einen Stadtstaat, wie er im antiken Griechenland typisch war.

  • Welche landschaftlichen Begebenheiten führten dazu, dass sich im antiken Griechenland viele kleine Stadtstaaten bildeten?

    Tipps

    Wie ist die Landschaft Griechenlands auch heute noch geprägt?

    Welche Landschaften stellen natürliche Hindernisse dar, die ein überregionales Zusammenleben besonders schwierig machen?

    Lösung

    Die Landschaft Griechenlands war damals und ist auch heute von dem ägäischen Meer und zahlreichen Gebirgszügen geprägt. Diese landschaftlichen Begebenheiten führten dazu, dass im antiken Griechenland kein einheitlicher Staat, sondern viele kleine Stadtstaaten gegründet wurden.

  • Wie sah eine typische Polis aus?

    Tipps

    Hier siehst du die Akropolis von Athen. Sie befindet sich auf einem zentral gelegenem Hügel und sticht so auch heute noch aus dem Stadtbild hervor.

    Lösung

    Die kulturellen Gemeinsamkeiten verschiedener Poleis zeigten sich durch den typischen Aufbau, in dem sich viele der griechischen Stadtstaaten ähnelten:

    Das Zentrum des öffentlichen Lebens einer Polis war die Agora, eine Art Marktplatz, der auch für politische Versammlungen genutzt wurde. Hier befanden sich sowohl öffentliche Gebäude als auch Tempel, in denen griechische Gottheiten verehrt und ihnen Opfergaben dargeboten wurden.

    Die Akropolis, ein weiterer wichtiger Bestandteil, der zumindest in den größeren Poleis das Stadtbild prägte, war eine meist auf einer Anhöhe gelegene Festungsanlage. Während sie in Kriegszeiten als befestigter Rückzugsort diente, konnte sie in Friedenszeiten für das kulturelle und religiöse Leben genutzt werden.

  • Handelt es sich um eine antike Kultstätte oder eine wichtige Polis?

    Tipps

    Die Kultstätten im antiken Griechenland waren mit ihren Heiligtümern Austragungsorte für panhellenische Festspiele. Auch die Olympischen Spiele haben hier ihren Ursprung.

    Lösung

    Athen und Sparta gehören zu den bedeutendsten Stadtstaaten der griechischen Antike. Aber auch andere Poleis wie Milet oder Theben spielten eine wichtige Rolle innerhalb des Kulturkreises der Hellenen.

    Gemeinsame Kultstätten, in denen regelmäßig panhellenische Spiele veranstaltet wurden, waren Olympia, Delphi, Nemea und Korinth, das zugleich eine bedeutsame Polis war.

  • Wie verbeitete sich die griechische Kultur?

    Tipps

    Wenn du dir nicht mehr sicher bist, dann wirf noch einmal einen Blick auf den Lerntext.

    Lösung

    Aufgrund von Bevölkerungswachstum, Engpässen in der Lebensmittelversorgung und zum Teil auch aufgrund von Abenteuerlust begannen Bewohner und Bewohnerinnen der griechischen Poleis schon im 8. Jahrhundert v. u. Z. damit, sich über das Meer auszubreiten:

    Sie gründeten in fremden, zum Teil weit von der Heimatstadt entfernten Gebieten Siedlungen. Diese Siedlungen, die meist in enger Verbindung zu ihrer Mutterstadt standen, von der aus sie besiedelt worden waren, bezeichnet man heute als Kolonien.

    Durch die Kolonisation der Griechen breiteten sich ihre Kultur und ihre Sprache weit über das ursprüngliche griechische Siedlungsgebiet hinaus rund um das Mittelmeer aus.

  • Wie die Frösche um den Teich?

    Tipps

    Wenn du dir nicht mehr sicher bist, dann wirf noch einmal einen Blick auf den Lerntext.

    Der Philosoph mit dem berühmten Frösche-Zitat war ein Schüler des Sokrates.

    Lösung

    Aufgrund von Bevölkerungswachstum, Engpässen in der Lebensmittelversorgung und zum Teil auch aufgrund von Abenteuerlust begannen Bewohner und Bewohnerinnen der griechischen Poleis schon im 8. Jahrhundert v. u. Z. damit, sich über das Meer auszubreiten:

    Sie gründeten in fremden, zum Teil weit von der Heimatstadt entfernten Gebieten Siedlungen. Diese Siedlungen, die meist in enger Verbindung zu ihrer Mutterstadt standen, von der aus sie besiedelt worden waren, bezeichnet man heute als Kolonien.

    Durch die Kolonisation der Griechen breiteten sich ihre Kultur und ihre Sprache weit über das ursprüngliche griechische Siedlungsgebiet rund um das Mittelmeer aus.

    Der antike griechische Philosoph Platon beschrieb die Ausbreitung der Hellenen um das Mittelmeer mit folgenden Worten: „Wie die Frösche sitzen wir um den Teich.“

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