Lyrik – Gedichte analysieren
In Gedichten gibt ein lyrisches Ich seine Gedanken wieder und macht dies unter Einhaltung ganz bestimmter, formaler sprachlicher Stilmittel.
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Was sind lyrische Texte?
Ursprünglich bezieht sich der Begriff Lyrik auf das altgriechische Wort lyrikós und kann in etwa übersetzt werden mit „die zum Spiel der Leier gehörende Dichtung“. Heute verbindest du Lyrik sicherlich schlicht mit Gedichten aller Art – und damit hättest du auch völlig recht. Dabei reicht die Spanne von langen Oden oder Hymnen bis hin zum kurzen japanischen Haiku, welches aus nur 17 Silben besteht.
Im Gedicht selbst erzählt ein imaginäres, lyrisches Ich von seinen Gedanken und Gefühlen oder seinem Verhältnis zur Welt und versucht dies mit Hilfe formaler sprachlicher Mittel zum Ausdruck zu bringen. Sprache wird dabei einer Art Verwandlung unterzogen, um all das Beschriebene auf eine überindividuelle, symbolische Ebene zu heben. Anders als in der Epik oder Dramatik versucht man sich hier jedoch etwas kürzer zu halten. Dafür ist der Umgang mit Sprache und Formulierungen um einiges bildhafter.
Formale Merkmale von Gedichten
Strophe, Vers und Metrum
Ein konstantes Element der Lyrik ist ihre Unterteilung in Strophen, die wiederum in Versen angelegt sind. Diese Verse weisen einen gewissen Rhythmus auf, der dir bestimmt als Metrum bekannt ist. Dieses Metrum, auch Versmaß genannt, zeigt dir, inwiefern die einzelnen Silben eines Verses betont werden. Der dadurch kreierte Rhythmus sorgt für einen eigenständigen Charakter bzw. Klang des Gedichtes.
Reimschema
Ein bestimmtes Reimschema steht für die Endung eines Verses und wie sich diese Endung zu den anderen Versen innerhalb eines Gedichtes verhält. Verschiedene Reimschemen sind unter anderem der Paarreim, der Kreuzreim oder der Kehrreim. Dabei ist das Reimschema zwar weitverbreitet, aber keineswegs Bedingung für lyrische Texte. Vor allem die moderne Lyrik verzichtet oftmals auf klassische poetische Mittel wie Reim oder Versmaß und verwendet einen freien Vers.
Stilmittel
Lyrische Texte sind subjektiv und besitzen einen gesonderten sprachlichen Anspruch. Deshalb nutzen sie eine Vielzahl unterschiedlichster Stilmittel. Diese reichen von bildhaften Vergleichen (Symbole, Gleichnisse, Euphemismen etc.) über verschiedene Wort - und Klangfiguren (Alliteration, Anapher, Ellipse etc.) bis hin zu Satz - und Gedankenfiguren (Inversion, rhetorische Sprache etc.). Diese Mittel verleihen dem subjektivem Empfinden des Autors ein Höchstmaß an Kreativität und gelten als prägend für Gedichte.
Gedichtformen
Von welcher lyrischen Gattung man spricht, ergibt sich aus der Art, wie man die Elemente eines Gedichtes wie den Umfang, das Metrum, das Reimschema, die Bildhaftigkeit etc. letztendlich kombiniert. Da sich über die Jahrhunderte unzählige Unterarten entwickelt haben, gilt die Lyrik auch als die wandlungsreichste Form der drei literarischen Gattungen. Die wichtigsten Gedichtformen wären dabei sicherlich die Ballade, das Lied, das Sonett, die Elegie, die Glosse, das Epigramm, die Hymne, die Ode, der Limerick, das Prosagedicht, das Rondell oder die Satire.
Gedichte nach Themen
Neben der strukturellen Beschaffenheit kann man ein Gedicht natürlich auch anhand seines Themas charakterisieren. Dabei findest du bestimmt unzählige Möglichkeiten, wie du Gedichte thematisch einordnen kannst. Dennoch heben sich einige Themenkomplexe deutlich hervor. Dazu zählen die Liebeslyrik und Naturlyrik als „Klassiker“ des Genres, aber auch die Großstadtlyrik und die politische Lyrik haben vor allem in der Moderne bereits ihre Fußabdrücke hinterlassen.
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