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„Die Verwandlung“ – Entstehungsgeschichte (Kafka)

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„Die Verwandlung“ – Entstehungsgeschichte (Kafka)
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Grundlagen zum Thema „Die Verwandlung“ – Entstehungsgeschichte (Kafka)

"Die Verwandlung", Franz Kafkas Erzählung aus dem Jahre 1915, erzählt die Geschichte des Handlungsreisenden Gregor Samsa. Dieser erwacht eines Morgens in einen Käfer verwandelt und muss von nun an als solcher sein Leben bestreiten. Doch wie entstand diese Geschichte? Welche Einflüsse kann man in dieser Geschichte sehen und was war der Auslöser für Kafka eine solche Geschichte zu schreiben? All dies werden wir uns in diesem Video etwas näher ansehen und "Die Verwandlung" auf ihre Entstehungsgeschichte hin betrachten. Viel Spaß beim Ansehen und viel Erfolg beim Lernen, wünscht euch Euer Team von Sofatutor.com!

Transkript „Die Verwandlung“ – Entstehungsgeschichte (Kafka)

„Die Verwandlung“ – Entstehungsgeschichte (Kafka)

"Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt." Mit diesen Worten beginnt "Die Verwandlung", eine der berühmtesten Erzählungen des beginnenden 20. Jahrhunderts.

Doch wie kam es dazu, dass ein Versicherungskaufmann namens Franz Kafka einen solchen Text schrieb? Was war Kafka für ein Mensch und was die Quelle seiner düsteren Fantasien?

Wenn man den Namen "Franz Kafka" heute hört, so assoziiert man damit bedrohliche Atmosphären und beklemmende Geschichten. Ihn selbst stellt man sich meist, als hilflosen, verzweifelten Künstler vor. Doch Kafka schafft es, gerade diese Verzweiflung in seinem Werk fruchtbar zu machen. Besonders deutlich tritt dies in seiner Erzählung "Die Verwandlung" zutage, die Kafka Ende 1912 verfasst.

Obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits ein Buch veröffentlicht hat, ist er der breiten Masse unbekannt - und wird es zu Lebzeiten stets bleiben. Erst nach seinem frühen Tod 1924 wird sein bester Freund Max Brod seine Schriften aufarbeiten, veröffentlichen und ihnen so zu Weltruhm verhelfen, insbesondere auch der Erzählung "Die Verwandlung".

Davon ahnt der 29-jährige Kafka allerdings nichts, als er am 17. November 1912 aufwacht. Er hat sehr schlecht geschlafen und fühlt sich miserabel. Die Kraft zum Aufstehen findet er nicht und so bleibt er stundenlang im Bett liegen und phantasiert. Vor seinen Augen entstehen an diesem Morgen die ersten Züge des Textes, der später den Titel "Die Verwandlung" tragen wird.

Als er sich schließlich erhebt, ist er wie elektrisiert und beginnt sofort mit der Arbeit an dem Text. In den darauffolgenden Wochen schreibt er unentwegt an dem Manuskript. Er verarbeitet darin sein eigenes Arbeitsleben und seine Stellung, die er in der Familie inne hat. Sein Gefühl, nicht selbstbestimmt leben zu können, überträgt er auf Gregor Samsa. Diese Themenkomplexe bestimmen einen Großteil von Kafkas Schriften aus dieser Zeit. Aber so pointiert wie in der Verwandlung konnte er sie bisher noch nicht formulieren.

Am 7. Dezember vollendet er den Text in einer ersten Fassung. Wie er es meistens tut, so liest er auch dieses Manuskript seinen Freunden Max Brod und Franz Werfel vor. Werfel empfiehlt es sofort seinen Verleger Kurt Wolff. Dieser schlägt Kafka schon im März 1913 eine Veröffentlichung vor.

Kafka jedoch ist nicht zufrieden mit seinem Text, besonders nicht mit dem Ende. Er lehnt das Angebot ab und verwirft "Die Verwandlung" fürs Erste. Obwohl er in den folgenden Monaten immer wieder daran denkt, den Text doch drucken zu lassen, kommt es lange Zeit nicht dazu.

Erst im Sommer 1915 kann sich Kafka dazu durchringen den Text in der Zeitschrift "Die weißen Blätter" zu veröffentlichen. Kurz darauf macht Wolff ihm ein erneutes Angebot zur Publikation als eigenständiges Buch. Im Dezember 1915 wird "Die Verwandlung" schließlich als Doppelband im Kurt Wolff Verlag herausgebracht.

Mittlerweile hat Kafka angefangen an anderen Texten zu arbeiten. Besonders "Der Prozess" hat ihn eingenommen. Doch er wird diesen Text nie fertig stellen oder publizieren. Mit "Die Verwandlung" allerdings erreicht er ein Publikum - wenn auch nur ein kleines. Viele Kritiker reagieren mit Unverständnis auf den Text, einige wenige loben ihn hoch.

Ein Grund dafür ist, dass sich "Die Verwandlung" keiner literarischen Strömung zuordnen lässt. Der Text ist weder dem Expressionismus, noch eindeutig der Moderne zuzuordnen - zwei vorherrschende Strömungen der Zeit. Er ist kafkaesk. Dieses Wort wird sich später für solche Erzählungen einbürgern. Kafkaesk heißt neuartig und erschreckend detailliert in der nüchternen Beschreibung des Schreckens.

Am Ende ergeht es Gregor Samsa nämlich wie vielen von Kafkas Figuren: Er stirbt einsam in seinem Zimmer, während die Familie ohne ihn aufblüht. Ein verstörendes Ende, doch typisch, für den geplagten Versicherungsangestellten. Dessen größter Wunsch war es, Schriftsteller zu sein - nach seinem Tod wurde er zu einem der berühmtesten Autoren der Neuzeit.

2 Kommentare
  1. Liebe Mehtap,

    die Quelle lautet: Alt, Peter-André: „Franz Kafka, der ewige Sohn“. München 2005.

    Liebe Grüße
    Die Deutschredaktion

    Von René P., vor mehr als 9 Jahren
  2. Finde ich sehr gut, gibt es aber irgendwelche Quellen?

    Von Mehtap.Ela, vor mehr als 9 Jahren

„Die Verwandlung“ – Entstehungsgeschichte (Kafka) Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video „Die Verwandlung“ – Entstehungsgeschichte (Kafka) kannst du es wiederholen und üben.
  • Charakterisiere die Bedeutung von Max Brod und Franz Werfel.

    Tipps

    Max Brod und Franz Werfel – wer half Kafka auf welche Weise? Der eine half ihm vor der Veröffentlichung der „Verwandlung“, der andere erst nach Kafkas Tod.

    Lösung

    Franz Werfel und Max Brod waren enge Freunde von Franz Kafka. Ihnen las Kafka im Dezember 1912 die erste Fassung der Erzählung vor, woraufhin Franz Werfel sie an seinen Verleger Kurt Wolff empfahl.

    Max Brod hingegen machte sich einen berühmten Namen, als er nach Kafkas Tod dessen Werke veröffentlichte und ihn so der Weltöffentlichkeit zugänglich und Kafka weltberühmt machte.

    Die Figur Gregor Samsa ist allerdings nicht an Max Brod, sondern eher an Kafka selbst angelehnt.

  • Gib die Entstehungsgeschichte von Kafkas „Verwandlung“ wieder.

    Tipps

    Wie viel Zeit lag zwischen Schreiben und Veröffentlichen? Wochen oder Jahre?

    Im November 1912 ist Kafka 29 Jahre alt.

    Lösung

    Franz Kafka wurde 1883 in Prag, damals noch Österreich-Ungarn, geboren. Er schrieb schon früher Texte, seine Erzählung Die Verwandlung startete er allerdings erst mit 29 Jahren im November 1912 nach einer unruhigen Nacht. Die erste Fassung vollendete er im Dezember 1912. Bereits drei Monate später, im März 1913, wird ihm vom Verleger Kurt Wolff eine Veröffentlichung angeboten.

    Kafka jedoch schlägt das Angebot aus, weil er nicht zufrieden mit dem Ende seines Textes ist. Er will zuvor noch weiter an dem Stück arbeiten. Das wird sich mehr als zwei Jahre hinziehen. In der Zwischenzeit bricht der Erste Weltkrieg aus, im Juli 1914.

    Ein erneutes Angebot vom Verleger Wolff nimmt Kafka schließlich und nach weiteren Überarbeitungen im Dezember 1915 an.

  • Nenne andere berühmte Werke Kafkas.

    Tipps

    Zur Lösung der Aufgabe musst du dir weitere Videos zu Kafka anschauen.

    Es gibt vier richtige Antworten.

    Lösung

    Kafkas Werk umfasst viele Kurzgeschichten, Erzählungen und unvollendete Romanfragmente.

    Seine drei Romanfragmente haben ihm dabei neben der „Verwandlung“ Weltruhm eingebracht. Diese Romane – allen voran „Der Prozess“, aber auch „Das Schloss“ und „Amerika“ – sind uneindeutige, schwer zu interpretierende Werke voller Tiefe.

    Von den Erzählungen sei hier noch „Das Urteil“ zu nennen, das Kafka in einer seiner kreativsten Phasen innerhalb eines Tages schrieb.

    Die anderen Antworten sind nicht von Kafka: „Berlin Alexanderplatz“ ist von einem Zeitgenossen Kafkas, nämlich Alfred Döblin. „Die Blechtrommel“ ist das berühmteste Werk von Günter Grass, „Andorra“ ist hingegen eine Erzählung von Max Frisch.

  • Charakterisiere den kafkaesken Stil.

    Tipps

    Kafkas Stil passt auch gut zu den Themen, über die er schreibt.

    Der Stil lässt sich keiner bestimmten literarischen Strömung zuordnen. Er ist nicht expressionistisch, weil ihm das Hoffnungsvolle, Zukunftsorientierte und das Rauschhafte fehlt. Ebenso wenig kann man ihn der klassischen Moderne zuordnen, weil er chronologische und relativ zusammenhängende Geschichten schreibt.

    Lösung

    Kafka entwickelte in seinen Schriften einen ganz neuen Stil, der in Zusammenhang mit seinen typischen Themen kafkaesk genannt wird.

    In seinen Romanen geht es häufig um nicht zu erklärende, psychologische Phänomene, um die entmenschlichte Welt, in der verborgene Mächte den Lauf der Dinge bestimmen. Die Beziehung zu seiner Familie ist dabei immer wieder Thema. Angst und Unsicherheit sind weitere beherrschende Themen ebenso wie Absurdität, Sinnlosigkeit, Schuld und Verzweiflung.

    Diese eher dunklen Themen beschrieb Kafka aber nicht mit einer gefühlsaufgeladenen, pathetischen Sprache, sondern vielmehr detailliert, nüchtern und abgeklärt. Die zum Teil ungeheuerliche Handlung und der unaufgeregte, fast teilnahmslose Erzählton entfremden den Leser vom Geschehen. Kafka lässt den Leser mit Deutungen alleine.

    Gerade die Nüchternheit in der Darstellung verbunden mit dem unkommentierten, zum Teil schrecklichen oder unheimlichen Geschehen schaffen eine bedrohliche Wirkung.

  • Vervollständige den ersten Satz aus Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“.

    Tipps

    Wo befindet sich der Protagonist, wie heißt er, und was ist mit ihm passiert?

    Lösung

    In der Erzählung beschreibt der Einleitungssatz kurz und knapp alles, was wir wissen müssen: Den Namen des Protagonisten Gregor Samsa, das Setting (sein Bett), die Vorgeschichte (aus unruhigen Träumen erwacht), und worum es in der Geschichte geht: Um das ungeheuere Ungeziefer, das einmal Gregor Samsa war.

  • Analysiere die Parallelen zwischen Kafkas Werk und Leben.

    Tipps

    Welche Lebensgebiete ähneln und überschneiden sich? Ist die Verwandlung teilweise autobiographisch?

    Lösung

    Kafkas Verwandlung bezieht offensichtlich viele ihrer Geschehnisse aus Kafkas Leben. Auffallend sind die Ähnlichkeiten in der Familienbeziehung, also zu Vater, Mutter und Schwester. Auch die finanzielle und die Arbeitssituation sind sich ähnlich. Es geht um den Verlust von Autonomie und um die Abhängigkeit von der Familie, in der sich Kafka immer sah.

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