Heinrich der VIII.
Heinrich VIII., der König von England von 1509 bis 1547, war von Widersprüchen geprägt. Er war ein Herrscher der Renaissance mit Interesse an Kunst und Bildung, aber auch ein Tyrann, der grausame Hinrichtungen anordnete. Sein Handeln war gekennzeichnet durch Ehebrüche, den Bruch mit der katholischen Kirche und die Gründung der anglikanischen Kirche. Sein Erbe war Königin Elisabeth I. Interessiert? Erfahren Sie mehr hier!
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Grundlagen zum Thema Heinrich der VIII.
Wer war Heinrich VIII.? Ein Lebenslauf
Heinrich VIII. war von 1509 bis 1547 der König von England und einer der bekanntesten Könige der englischen Geschichte. Die Biografie von Heinrich VIII. bietet bis heute Stoff für allerlei Erzählungen. Geboren wurde er am 28. Juni 1491 in Greenwich, heute ein Stadtteil von London. Er stammte aus dem Adelsgeschlecht Tudor, das von 1485 bis 1603 den englischen Königsthron innehatte. Durch sein Wirken entwickelte sich England von einem nachgeordneten Königreich zu einer der bedeutendsten Mächte Europas. Er legte damit den Grundstein für Englands Aufstieg zum Weltreich in den folgenden Jahrhunderten. Zum Stammbaum Heinrichs VIII. gehörte auch seine Tochter Königin Elisabeth I. Als Nachfolgerin Heinrichs VIII. bestieg sie den Thron und gilt bis heute als eine der bedeutendsten Monarchinnen Englands.
Ein Mann mit zwei Gesichtern
Heinrich VIII. ist eine historische Persönlichkeit mit sehr unterschiedlichen Facetten. In einer Ära, in der Bildung noch nicht als notwendige Tugend eines Herrschers angesehen wurde, interessierte er sich für Kunst und Astronomie, spielte mehrere Instrumente und komponierte auch selbst, sprach mehrere Sprachen und stand in Kontakt mit verschiedenen Gelehrten, zum Beispiel dem Humanisten Erasmus von Rotterdam. Damit passte Heinrich als Herrscher bestens in die Zeit der Renaissance, jene Epoche des 15. und 16. Jahrhunderts, die die kulturellen Leistungen der Antike wiederbelebte, bahnbrechende Entwicklungen in Technik, Kunst und Philosophie zeigte und den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit markierte.
Vor allem in seinen späteren Jahren trat Heinrich VIII. aber auch als Tyrann auf und wurde für seine irrationalen Entscheidungen, sein aufbrausendes Wesen und seine Brutalität bekannt. Forscher mutmaßen, dass Kopfverletzungen, die der König – ein leidenschaftlicher Turnierteilnehmer – bei Sportunfällen erlitt, für diese Verhaltensänderung verantwortlich gewesen sein könnten. Gegen Kritiker ging Heinrich in dieser Zeit mit größter Härte vor, einige Quellen berichten, dass unter seiner Herrschaft insgesamt 70.000 Hinrichtungen durchgeführt wurden.
Die Frauen von Heinrich VIII. und der Bruch mit der katholischen Kirche
Unter den Hingerichteten waren auch zwei von Heinrichs insgesamt sechs Ehefrauen, Anne Boleyn und Catherine Howard, die er aus politischen Gründen und wohl auch, weil sie ihm keine Söhne geschenkt hatten, wegen vermeintlichen Ehebruchs anklagen und zum Tode verurteilen ließ. Von zwei weiteren seiner Ehepartnerinnen, Katharina von Aragon und Anna von Kleve, trennte sich Heinrich VIII. durch eine Annullierung der Ehen. Diese Scheidungen waren wohl auch einer der Gründe, weswegen sich Heinrich von der katholischen Kirche lossagte, womit er den Aufbau der anglikanischen Kirche mit dem britischen Monarchen als Kirchenoberhaupt anstieß. In der Folge enteignete Heinrich die englischen Klöster und löste sie auf, wobei er Widerstand durch die Mönche aufs Härteste bestrafte, nicht selten mit dem Tod. Der blühte auch Katholiken, die sich weiter zu Rom bekannten.
Der Tod Heinrichs VIII.
Heinrich VIII. starb am 28. Januar 1547, die genaue Todesursache ist nicht bekannt. In seinen letzten Jahren war Heinrich VIII. fettleibig und von zahlreichen Krankheiten und Geschwüren geplagt. Sein Tod kam deswegen für sein Umfeld wenig überraschend.
Transkript Heinrich der VIII.
England, 1547: Im Palast ist man auf das Schlimmste gefasst. Der König liegt im Sterben. Heinrich der VIII. Als Heinrich als 18-Jähriger 1509 den Thron bestieg, schwärmte das ganze Volk von ihm. Bewundert von den Frauen, gestützt von cleveren Beratern liebte es Heinrich, sich selbst als wahren Ritter zu inszenieren. Er galt als Schöngeist und aufgeklärter Monarch am glanzvollsten Hof Europas, befreundet mit den größten Geistern seiner Zeit schuf er die Grundlagen für den Aufstieg Englands zur Weltmacht. Doch bleibt er auch in Erinnerung als Wahnsinniger, der für die Liebe zu einer jungen Hofdame die Zukunft seines Landes riskierte, als Mörder, der zwei seiner sechs Ehefrauen hinrichten ließ, als Tyrann, der Tausende seiner Untertanen foltern und töten ließ. Und als Zerstörer der englischen Klöster, der sich vom Papst lossagte und sich selbst zum Oberhaupt der Kirche macht. In vier Jahrzehnten führte Heinrich der VIII. England vom Mittelalter in die Neuzeit. In jungen Jahren ein Visionär, im Alter starrsinnig und zügellos. Das Urteil der Nachwelt ist ebenso widersprüchlich wie das Leben des englischen Herrschers. Die einen verachten ihn, im Alter fettleibig und schwer zuckerkrank, als Blut- und Fettfleck der englischen Geschichte. Während die anderen Heinrich den VIII. als einen Herrscher preisen, der England mit starker Hand zu einem Platz unter den Mächtigen Europas verhalf.
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