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Was ist eine Darstellung im Fach Geschichte?

Den *Unterschied zwischen Quelle und Darstellung** zu kennen, ist essenziell, um historische Ereignisse richtig einzuordnen. Quellen sind originale Hinterlassenschaften, während Darstellungen Interpretationen auf Basis dieser Quellen sind. Interessiert? Erfahre mehr im folgenden Text!

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Lerntext zum Thema Was ist eine Darstellung im Fach Geschichte?

Die Darstellung von Geschichte

Unsere Welt ist voller Geschichte und Geschichten. Ereignisse, die heute passieren, können so wichtig und bedeutsam sein, dass sie sprichwörtlich in die Geschichte eingehen. Gut möglich, dass Generationen nach uns die für uns aktuellen Ereignisse in einem Schulbuch zum Fach Geschichte wiederfinden. Damit wir etwas über die Vergangenheit erfahren, ist es wichtig, dass von zurückliegenden Ereignissen und Zuständen etwas übrig geblieben ist oder aber jemand darüber, in welcher Form auch immer, geschrieben hat.

Wichtige Ereignisse aus der Vergangenheit finden wir nicht nur in aufbereiteten Schulbüchern. Denn Geschichte ist überall präsent – auch in deinem Alltag, selbst wenn Geschichte nicht zu deinen Lieblingsfächern gehört. Da gibt es vielleicht im Nachbarort ein Mittelalterfest, Freunde spielen gerne historische Gesellschaftsspiele oder schauen Filme und Serien mit historischer Vorlage wie beispielsweise Sherlock. Schau doch einmal in das Bücherregal deiner Eltern. Findest du dort historische Romane oder Sachbücher? Wohin wir auch schauen, überall finden wir Geschichte, dargestellt auf vielfältige Art und Weise.

Doch woher wissen wir eigentlich, ob wir uns auf die Informationen, die wir durch Darstellungen wie Schulbücher, Dokumentationen oder historische Romane erhalten, verlassen können? Was ist überhaupt eine Darstellung im Fach Geschichte, welche Darstellungstypen gibt es und wie unterscheiden sie sich von geschichtlichen Quellen? Begeben wir uns gemeinsam auf eine kleine Reise durch die Welt der Darstellungen unserer Geschichte.

Worin liegt der Unterschied zwischen einer Darstellung und einer Quelle?

Im Fach Geschichte ist es wichtig, Darstellungen von historischen Quellen zu unterscheiden. Quellen sind Hinterlassenschaften aus vergangenen Zeiten, die uns Informationen darüber geben, wie zu dieser Zeit gelebt wurde und zu welchen Ereignissen es kam. Als Quellen können Waffen, Münzen, Knochen oder Scherben alter Gefäße genauso dienen wie Kleidung, Ausweise, Briefe oder Ansichtskarten. Kluge Köpfe beschäftigen sich seit jeher mit den Überresten verschiedener Zeiten und versuchen, sie zu interpretieren und auszuwerten. Werden ihre Erkenntnisse und Ergebnisse in irgendeiner Weise veröffentlicht, erfolgt dies in Form einer Darstellung, also zum Beispiel als historisches Fachbuch oder Dokumentation.

Geschichtliche Darstellungen sind Medien, Darbietungen und sonstige Ausdrucksformen, die auf der Grundlage von Quellen historische Vorgänge oder Zustände beschreiben. In diesen Darstellungen können Interpretationen, Erklärungen und die Einordnung in größere Zusammenhänge stattfinden.

Darstellungen der Geschichte besitzen demnach einen Konstruktionscharakter, das heißt, es handelt sich um Erklärungen und Erzählungen, die aus Quellen eine Vergangenheit konstruieren. Je mehr inhaltlich übereinstimmende Quellen zu einem Thema existieren, desto detailgetreuer kann die Geschichte in der Gegenwart in Form von Darstellungen aufgebaut und veranschaulicht werden.

Zur Verdeutlichung dieser Unterscheidung findest du in der folgenden Tabelle eine Auflistung von Beispielen für Quellen und Darstellungen.

Quellen Darstellungen
Ansichtskarten Dokumentationen
Fotografien Sachtexte
Münzen und Banknoten Fachtexte
Gesetzestexte Romane
Briefe und Tagebücher Internetseiten
Kleidung (z. B. Uniformen) Veranstaltungen und Feste unter historischem Motto
Ausgrabungen (z.B. Grundmauern, Knochen, Fossilien, Scherben) Schulbücher
Malerei Filme und Serien

Dass Geschichte dargestellt wird, ist kein neuzeitliches Phänomen. Darstellungen entstehen zwar in einer späteren Zeit als die, auf die sie sich beziehen, doch muss diese nicht die heutige Zeit sein. Bereits in den Anfängen der menschlichen Kultur wurde Vergangenes in unterschiedlicher Form dargestellt. Diese Tatsache bringt uns zu der Erkenntnis, dass wir Quellen und Darstellungen zwar unterscheiden müssen, die Grenzen dazwischen jedoch fließend sein können. Denn gerade ältere Darstellungen, wie zum Beispiel De Bello Gallico von Gaius Julius Caesar, wurden später zu wichtigen Quellen, die uns helfen, die entsprechenden Epochen zu verstehen. Als Quelle nutzen wir Schriften wie De Bello Gallico, in der es um den Gallischen Krieg geht, dann beispielsweise, um die Abläufe der Feldzüge unter Caesars Führung zu analysieren.

Möglichkeiten der geschichtlichen Darstellung

Damit interessierte Menschen die Geschichte besser nachvollziehen und miterleben können, werden die Ereignisse und Umstände vergangener Zeiten auf verschiedene Weise dargestellt. Dabei haben alle Darstellungstypen gemeinsam, dass sie die Vergangenheit auf Grundlage verschiedener Quellen rekonstruieren und so für das Publikum greifbar machen. Jedoch unterscheiden sich die verschiedenen Darstellungstypen hinsichtlich ihrer Nähe zu den realen Quellen sowie in ihrer Aufbereitung.

Unterscheidung zwischen wissenschaftlichen und nicht wissenschaftlichen Darstellungen

Je nach Publikum unterscheidet man die fachwissenschaftliche und die populärwissenschaftliche Darstellung. Eine fachwissenschaftliche Darstellungen arbeitet mit historischem Fachvokabular und richtet sich an professionelle Zuhörerinnen und Zuhörer, während die populärwissenschaftliche Darstellung eher leicht zugänglich und verständlich sowie meist inhaltlich gekürzt ein breites Publikum ansprechen soll.

Doch die Verwendung historischer Themen für ein breites, geschichtlich interessiertes Publikum geht weit über die populärwissenschaftlichen Darstellungen hinaus. Geschichtliche Zusammenhänge und Persönlichkeiten sind eine dankbare Vorlage für kreative Köpfe, die diese Inhalte nach eigenen Vorstellungen ausschmücken oder sie in einen komplett neuen Kontext setzen. Diese fiktiven Darstellungen können teilweise stark von den Erkenntnissen aus der Quellenarbeit abweichen und lassen den Blick auf die Geschichte unter Umständen leichtfertig verschwimmen.

Es muss zwischen wissenschaftlichen Darstellungen, deren Informationsgehalt ausschließlich auf historischen Quellen beruht, und Darstellungen mit fiktivem Charakter unterschieden werden.

Darstellungstypen

Fachwissenschaftliche Darstellungen
Populärwissenschaftliche Darstellungen
Fiktiv-populäre Darstellungen

Geschichtliche Darstellung im Schulbuch

Eine besondere Position unter den geschichtlichen Darstellungen nimmt das Schulbuch ein. Es ist für gewöhnlich eine umfangreiche Sammlung einzelner aufeinander abgestimmter Darstellungsformen, die zusammen mit ausgewählten Quellen einen umfassenden Blick auf geschichtliche Ereignisse und Zustände geben sollen.

Typische Darstellungsformen in Schulbüchern sind folgende:

  • Autorentexte: Einen erheblichen Anteil an einem Schulbuch haben die Sachtexte der Schulbuchautorinnen und -autoren. Diese Texte sind inhaltlich stark reduziert und auf das Wesentliche fokussiert, sodass die Schülerinnen und Schüler einfach und verständlich einen Einblick in das Thema erhalten. Das Lesen der Sachtexte setzt ein gutes Leseverständnis voraus. Als Hilfe werden thematisch wichtige Begriffe häufig durch Fettung oder Färbung hervorgehoben.

  • Abbildungen: Zur Auflockerung und Veranschaulichung der Sachtexte finden sich in Schulbüchern zur Geschichte häufig Abbildungen in Form von Gemälden oder Zeichnungen. Diese erleichtern eine Vorstellung davon, wie es in der Vergangenheit ausgesehen hat. Eine genaue Bildbeschreibung kann dabei helfen, Besonderheiten wahrzunehmen und den Blick auf die Geschichte abzurunden. Auch Abbildungen von Karikaturen können ein Element eines Schulbuchs sein, werden aber meist als Quellen betrachtet, da sie häufig aus der Zeit sind, über die wir mehr erfahren möchten. Sie zeigen in Bildform eine überzogene Darstellung eines Menschen oder eines gesellschaftlichen Zustands, den die Schülerinnen und Schüler interpretieren und in den thematischen Kontext setzen können.

  • Schaubilder: Schaubilder bestehen meist aus farbigen Formen, etwas Text und Verbindungslinien oder Pfeilen. Auch Symbole oder einfache Zeichnungen können Schaubilder beinhalten. Sie helfen, komplexe Themen aus heutiger Sicht zu sortieren und auf den Kern zu reduzieren. Mit Schaubildern bekommen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, komplizierte Sachverhalte und Beziehungen auf einen Blick zu erfassen, und können so die Verbindungen leichter verstehen.

  • Geschichtskarten: Wie im Fach Geografie sind auch die Geschichtskarten topografische oder thematische Karten, die nach unserem heutigen Kenntnisstand erstellt wurden. Jedoch legen sie nicht den Fokus auf einen möglichst aktuellen Stand, sondern beziehen sich auf die Situation und die Verhältnisse zur entsprechenden vergangenen Zeit. Auf diese Weise können die Schülerinnen und Schüler beispielsweise Veränderungen von Ländergrenzen wahrnehmen. Ein Vergleich mit passenden aktuellen Karten schärft das Bewusstsein für den starken Wandel der Zeit.

  • Tabellen und Diagramme: Ein häufiges Element, um Situationen und Sachverhalte leicht greifbar und anschaulich werden zu lassen, sind Tabellen und Diagramme. Sie können Zahlen, Fakten, Statistiken und Verläufe der Geschichte strukturiert und einprägsam darstellen. Wichtig dabei ist die Beachtung der Legende (Zeichenerklärung) und die Einordnung in das zeitliche Geschehen, auf das sie bzw. es sich bezieht.

Darstellungen in Form von Abbildungen, Schaubildern, Geschichtskarten, Tabellen und Diagrammen ergänzen in der Regel die verschiedenen Formen von Sachtexten in einem Schulbuch, damit die geschichtlichen Themen möglichst ganzheitlich erfasst und betrachtet werden können. Zudem erleichtern die verschiedenen Darstellungsformen den Zugang zur Geschichte für die unterschiedlichen Lerntypen.

Warum finden wir auch Quellen in einem Schulbuch?

Zusammenfassung zum Thema Darstellungen in Geschichte

Darstellungen im Fach Geschichte …

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