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Gerundivum – Formen und Bedeutung

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Radetzky
Gerundivum – Formen und Bedeutung
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Grundlagen zum Thema Gerundivum – Formen und Bedeutung

Das Gerundivum ist ein Verbaladjektiv, das passivsch zu verstehen ist. Als Einführung in dieses Thema werden Formen, also Bildung und Deklination, und die wörtlichen und einfachsten Bedeutungen für das alleinstehende Gerundivum erklärt. Das Gerundium wird kurz im Kontrast angesprochen. Die nd-Formen sollten jedoch auch in Zukunft möglichst getrennt behandelt werden, da ihre Bedeutungen und Funktionen im Satz sich gründlich unterscheiden. So wird es hier und in den folgenden Videos jedenfalls gehandhabt. Kleine Übungen zur Form und ersten Übersetzung habe ich eingebaut.

Transkript Gerundivum – Formen und Bedeutung

Salvete, cari discipuli! Hier ist euer Lateintutor Radetzky. Heute werdet ihr eine erste Bekanntschaft mit dem Gerundivum machen. Das Thema lautet Gerundivum - Formen und Bedeutung. Der Film versteht sich wirklich nur als erste Einführung in den großen Themenbereich des Gerundivums. Hier mal gleich dein erstes Gerundivum - Laudanda. Die wörtliche Übersetzung lautet: Eine zu Lobende. Hast du ein -nd- zwischen Stamm und Endung, solltest du aufmerken und an das Gerundivum oder das Gerundium denken, das heute nicht Thema ist. Dein Vorwissen sollte die o- und a-Deklination umfassen. Du solltest dich mit den Präsensstämmen aller fünf Konjugationsklassen auskennen.  Da hätten wir unsere fünf Beispielsverben - laudare, laudo; monere, moneo; audire, audio; capere, capio; regere, rego. Wir beginnen wieder mit einem Vorkurs. Ich möchte dich nochmals kurz an das Gerundium erinnern. Die Deklination geht so: Laudare, laudandi, laudando, laudare oder ad laudandum, laudando. Das sind Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ und Ablativ, und im Singular. Einen Plural gibt es nicht beim Gerundium im Gegensatz zum Gerundivum, wie du gleich sehen wirst. Und wir haben es mit einem Neutrum zu tun, wie auch im Deutschen (das Loben, des Lobens und so weiter). Das Gerundium ist also ein Verbalsubstantiv. Das Gerundivum jedoch ist ein Verbaladjektiv, denn es hat, wie die Partizipien, Adjektivendungen und wird auch so ähnlich verwendet. Das Gerundivum ist also eine Nominalform, genauso wie das Gerundium. Beide zusammen werden nd-Formen genannt. Zu den Nominalformen zählen noch die Infinitive. Das Gerundium ersetzt eigentlich nur die fehlenden Kasus des substantivierten Infinitivs. Dann gibt es noch die Partizipien und Supina. Alle diese sind Nominalformen des Verbs. Gerundium und Gerundivum sind wirklich zwei ganz verschiedene Erscheinungen. Nur ihre Formen werden eben gleichermaßen mit dem Kennzeichen -nd- gebildet. Während das Gerundium als substantivierter Infinitiv ein aktivisches Verbalsubstantiv ist (das Loben), haben wir es beim Gerundivum mit einem passivischen Verbaladjektiv zu tun (zu lobend). Nach neuesten, wissenschaftlichen Erkenntnissen müssen diese beiden Erscheinungen wohl doch strikt getrennt gehalten werden. Wir kommen zum Hauptkurs. Könnte man denn nun jetzt entsprechend das Gerundivum einen adjektivierten Infinitiv nennen? Nein, denn so einfach ist es dann doch nicht. Denn sowohl in der Bedeutung als auch in der Anwendung passiert doch einiges über die Adjektivierung hinaus. Ohne Zweifel hat das Gerundivum eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Partizip. Im Präsens wären das laudans (lobend), im Perfekt laudatus (gelobt), im Futur laudaturus (einer, der loben wird). Das Partizip ist genauso wie das Gerundivum ein Verbaladjektiv; es ist im Präsens aktivisch, im Perfekt passivisch und im Futur aktivisch. blicken wir auf das Gerundivum: Was haben wir für eine Aktions- und Zeitform? Laudanda lässt sich auch noch anders, wörtlich übersetzen - ein gelobt werdender. Diese Übersetzung kannst du natürlich sonst nicht benutzen; wir gebrauchen sie hier nur hilfsweise, um auf die Bedeutung des Gerundivums zu kommen. Du erkennst nämlich an dieser Hilfsübersetzung Folgendes: Gelobt ist natürlich passivisch - werdender, ein gelobt werdender Mensch, ist futurisch. Dass es ein Adjektiv, ein Verbaladjektiv ist, weißt du ja schon. Du siehst es hier an dem Artikel "ein" und hinten an der Endung bei werdender, und außerdem steht es hier attributiv bei Mensch. Genauso ist die nur im Lateinischen vorhandene Erscheinung des Gerundivums auch zu verstehen. Jetzt wollen wir auf die Bildung des Gerundivums eingehen. Wir hätten bei dem Verb der a-Konjugation - laudare, laudo - den Präsensstamm lauda-. Angehängt wird das Gerundivkennzeichen -nd-. Daran kommen gleich die Endungen der Adjektive der a/o-Deklination, nämlich -us, -a, -um. Wie jedes Adjektiv kann das Gerundivum in Singular und Plural durchdekliniert werden. Das Gleiche machen wir jetzt mit dem Verb der e-Konjugation - monere, moneo. Wir haben den Präsensstamm mone-, an den hängen wir das Kennzeichen -nd- und die Adjektivendungen und kommen zu - monendus, monenda, monendum. Für die Bildung des Gerundivums bei den Verben der i- und (kurz-) i-Konjugation und der konsonantischen Konjugation brauchen wir noch zwischen Stamm und -nd- den Bildevokal -e. Das kennst du schon vom Gerundium und Partizip Präsens Aktiv, ja? Zwei Beispielformen in anderen Kasus. Wir nehmen den Dativ Plural maskulinum von capiendus, -a, -um; dieser lautet - capiendis. Dann haben wir den Genetiv Plural femininum von regendus, -a, -um mit - regendarum. Achtung, aufgepasst, jetzt bist du dran! Bilde den Dativ Singular femininum des Gerundivum von tenere. Brauchst du länger, kannst du die Pausentaste drücken. Du nimmst den Stamm tene- , hängst -nd- an und dann die richtige Endung. Ah, jetzt hast du es - tenendae. Jetzt fällt es dir sicher leicht, mir mal zu flüstern, welche Form dann laudanda ist. Laudanda ist der Nominativ Singular femininum des Gerundivums von laudare. Der Mensch, der gelobt werden wird, ist also auf jeden Fall weiblich. Jetzt musst du nochmals sehr gut aufpassen, denn zu der adjektivischen, passivischen und futurischen Kennzeichnung des Gerundivums kommt noch etwas hinzu. Wir haben die sehr genaue, deutsche Übersetzung: Wörtlich - eine gelobt zu werdende Frau. Diese Übersetzung lösen wir auf: Eine, die gelobt werden muss/eine, die gelobt werden soll. Zu den drei Bedeutungskennzeichen oben - adjektivisch, passivisch und futurisch - kommen noch die Kennzeichen der Notwendigkeit oder der Pflicht hinzu. Du siehst also, das lateinische Gerundivum ist ein ganz besonderer Stoff.  Nochmals im Überblick: Das Gerundivum ist ein Verbaladjektiv, es hat passive Bedeutung, es drückt etwas Bevorstehendes aus und das tut es meist mit dem Nebensinn der Notwendigkeit oder Pflicht. Und bei dieser zusammenfassenden Wiederholung kommen wir jetzt zum Ende - finis. Damit es aber nicht ganz so im grammatisch Theoretischen endet, hier noch eine Übersetzungsübung für dich. Zuvor setze tenendae ins Maskulinum. Drücke die Pausetaste und überlege: Tenendae wird zu tenendo. Jetzt versuche einmal, diese Form möglichst vielfältig zu übersetzen. Nimm dir Zeit zum Überlegen,viel Glück! Die erste Übersetzungsmöglichkeit solltest du vorallem bei Formenarbeiten anwenden. Einem, der (fest) gehalten werden muss oder soll. Die zweite Übersetzung solltest du nicht unbedingt bei Formenarbeiten anwenden. Sie kommt aber schon vor bei der Syntax im Kontext: Einem, der (fest) gehalten (werden) wird, oder auch nur präsentisch, festgehalten wird. Die dritte Übersetzung kannst du benutzen. Du solltest aber besonders die relativische, also die zweite davon benutzen: Einem (fest) zu Haltenden, einem, der festzuhalten ist.  So, das war nur eine Einführung zum Gerundivum, die Bedeutungsvielfalt ist noch viel größer. Sie ist vor allem deshalb größer, weil wir im Deutschen eine entsprechende Konstruktion nicht besitzen, und wir uns deshalb immer eine gute Übersetzung überlegen müssen. Das kannst du lernen, indem du dir die Filme von sofatutor.com zum Thema Gerundivum ansiehst, aber auch in deine Bücher guckst. Dann werden dir die nd-Formen bald kein dunkles Rätsel mehr sein. Es gibt viele Filme zum Gerundivum: Zur Bedeutungsvertiefung, zur Syntax beziehungsweise Anwendung, es gibt eine Übersicht über die nd-Formen und natürlich gibt es auch Übungen. "Valete et gaudete!" sagt euer Lateintutor Radetzky.

7 Kommentare
  1. das videon war gut aber es war etwas verwirrend, als du die partizipien dazu getan hast. Aber sost gutes Video

    Von Jtvkaiser, vor fast 8 Jahren
  2. Hallo Eemilelv,
    das hast du ganz richtig verstanden. In diesen Sätzen mit dem unpersönlichen Gebrauch des Gerundivums kannst du dir ein "id" als Bezugswort dazu denken: (Id) Agendum est. - Es ist (dieses) zu verhandeln. Darüber muss man verhandeln.
    Deswegen steht das Gerundivum immer im Neutrum Singular.
    Lieben Gruß aus der Redaktion

    Von Carolin W., vor etwa 9 Jahren
  3. Hallo,
    ich schlage mich immer noch mit dem Gerundiv-um her-um und versuche mir einen Reim darauf zu machen, dass irgendwo im Internet zu lesen ist: „Das Gerundivum hat ein Bezugswort, an das es in Kasus, Genus und Numerus angeglichen wird.“ So weit so schön – das wird wohl so sein.
    Aber gilt das nicht nur direkt ersichtlich, wenn das Gerundivum in seiner adjektivischen Funktion (Verbal-Adjektiv) als Attribut oder als Prädikat auftaucht:
    ..a) Nero consilium Romae renovandae cepit. (Nero fasste den Entschluss Rom wieder aufzubauen)
    Hier bezieht sich das attributiv gebrauchte Gerundivum „renovandae“ auf das Bezugswort Romae (KNG-Kongruenz)
    b) Pax servanda est (Der Friede muss bewahrt werden)
    Hier ist „pax“ das Bezugswort zu „servanda“
    Aber wenn sich eine unpersönliche Formulierung anbietet, dann gibt es kein manifestes Bezugswort. Ich stelle mir also vor, dass es in der Kopula „esse“ verborgen ist – und da, wie ich gesehen habe das Gerundivum im Neutrum erscheint, kann es nur „Es“ sein, was seinerseits nicht unbedingt in der Übersetzung formuliert ist – aber kann:
    a) Saluti rei publicae providendum est. (Für das Wohl des Staates muss gesorgt werden.
    b) Agendum est. (Es muss gehandelt werden/ Man muss handeln)
    Ob ich mir damit einen passenden „Reim“ fabriziert habe!?

    Von Eemilelv, vor etwa 9 Jahren
  4. Hallo Lorielingmann, du hast recht: Im Video wird "tenendae" nur als Dativ Singular aufgefasst. Es kann aber auch Genitiv Singular oder Nominativ Plural sein. In den beiden letzteren Fällen lautet die maskuline Entsprechung "tenendi".
    Und "laudanda" ist natürlich auch Ablativ Singular feminin. Dabei wird das "-a" am Ende lang: "laudandā". Aber "laudanda" kann auch noch Neutrum Plural sein, und zwar Nominativ und Akkusativ - diese Formen sind beim Neutrum ja immer gleich.
    Liebe Grüße aus der Latein-Redaktion!

    Von Carolin W., vor fast 10 Jahren
  5. Und 'tenendae' wird im Maskulinum doch zu 'tenendo' oder 'tenendi'?

    Von Lorielingmann, vor fast 10 Jahren
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Gerundivum – Formen und Bedeutung Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Gerundivum – Formen und Bedeutung kannst du es wiederholen und üben.
  • Gib an, welche Formen Gerundiva sein können.

    Tipps

    Suche zuerst nach dem Kennzeichen nd!

    Schau dann, welches Verb dahinter stecken könnte. Vor dem nd siehst du den Präsensstamm des Verbs.

    Verwechsle nicht das PPA und das PPP mit dem Gerundivum!

    Vier Formen können kein Gerundivum sein.

    Ein Wort stammt gar nicht von einem Verb.

    Lösung

    Das Gerundivum wird gebildet, indem man den Präsensstamm eines Verbs nimmt und daran die Buchstaben nd anhängt. Bei der konsonantischen, i- und kurz-i-Konjugation kommt zwischen Stamm und nd noch der Sprechvokal -e-.

    An das Ende setzt du die Endungen der a- und o-Deklination, also: -us, -a, -um. Dekliniert wird das Gerundivum also wie ein Adjektiv und passt sich an sein Bezugswort an.

    Um herauszufinden, ob es sich bei einer Form um ein Gerundivum handelt, solltest du zuerst überlegen, ob sie überhaupt von einem Verb kommt. Dann achtest du auf das Kennzeichen nd. Es sagt dir ziemlich sicher, dass es ein Gerundivum sein muss. Schließlich schaust du noch auf das Ende der Form und prüfst, ob sie eine Endung der a- und o-Deklination hat.

    In der Aufgabe sind folgende Formen ein Gerundivum:

    • laudando von laudare (loben): einem oder durch einen, der gelobt werden muss.
    • tenendis von tenere (halten): denen oder durch die, die gehalten werden müssen.
    • capiendum von capere (fangen): etwas, das gefangen werden muss.
    • capiendi auch von capere: die, die gefangen werden müssen. Oder: dessen, der gefangen werden muss.
    • audiendus von audire: der, der gehört werden muss.
    Die übrigen Wörter und Formen sind kein Gerundivum:
    • tendo kommt von tendere (spannen, strecken) und ist einfach die 1. Person Singular Präsens, also: ich spanne oder strecke. Diese Verbform kommt also nicht von tenere!
    • tenentis kommt von tenere (halten) und ist eine Form des PPA (Partizip Präsens Aktiv) im Genitiv Singular.
    • nondum ist keine Verbform. Es heißt einfach: noch nicht.
    • laudatos kommt von laudare (loben) und ist eine Form des PPP (Partizip Perfekt Passiv) im Akkusativ Plural.

  • Entscheide, welche Übersetzungen möglich sind.

    Tipps

    Schau dir die Übersetzungsmöglichkeiten aus dem Video nochmal an.

    Wie wurde dort das Gerundivum tenendus übersetzt?

    Zwei Lösungen sind falsch.

    Lösung

    Das Substantiv liber, libri bedeutet: das Buch. legendus ist das Gerundivum zum Verb legĕre, lego (lesen) aus der konsonantischen Konjugation.

    Im Video hast du verschiedene Möglichkeiten kennengelernt, es zu übersetzen:

    • Entweder du versuchst es mit „zu“, also: ein zu lesendes Buch, oder: ein Buch, das zu lesen ist. Das klingt aber meistens etwas umständlich.
    • Besser funktioniert die Übersetzung mit „müssen“ oder „sollen“. Dafür musst du aber meistens etwas umstellen: ein Buch, das gelesen werden muss oder soll.
    Die anderen Übersetzungen sind falsch:
    • „jemand, der ein Buch liest“ müsste heißen: librum legens. Das wäre ein PPA - ein Partizip Präsens Aktiv.
    • „ein gelesenes Buch“ würde heißen: liber lectus. Das wäre dann ein PPP - ein Partizip Perfekt Passiv.

  • Bilde zu den Verben das Gerundivum im Nominativ Singular maskulinum.

    Tipps

    Überlege, was der Stamm der Verben ist. Vergleiche den Infinitiv mit der 1. Person und untersuche, welcher Teil immer gleich bleibt.

    An den Stamm musst du die Buchstaben nd und die Endungen der a- und o-Deklination hängen.

    Bei den Verben der konsonantischen, i- und kurz-i-Konjugation kommt zwischen Stamm und nd noch ein e, damit man es besser sprechen kann.

    Lösung

    Um das Gerundivum zu bilden, brauchst du den Stamm der Verben. Den bekommst du, wenn du dir den Infinitiv und die 1. Person anschaust und vergleichst, welcher Teil der Form immer gleich bleibt.

    Nimm den Stamm und hänge daran das Kennzeichen des Gerundivums: nd. Bei Verben der konsonantischen, i- und kurz-i-Konjugation kommt dazwischen noch ein e, also: audi-e-ndus.

    An das Ende setzt du die Endung -us für den Nominativ Singular maskulinum. Das Gerundivum wird nämlich nach der a- und o-Deklination gebildet.

    • Bei amare ist der Stamm ama-. Daran hängst du das nd und die Endung und bekommst: ama-nd-us (einer, der geliebt werden muss).
    • Bei timēre endet der Stamm auf ein e, also: time-. Daran kommt wieder nd und -us, also: time-nd-us (einer, der gefürchtet werden muss).
    • legĕre gehört zur konsonantischen Konjugation. Sein Stamm lautet leg-. Daran kommt der Sprechvokal e und wieder nd und -us, also: leg-e-nd-us (einer, der gelesen werden muss).
    • punire hat den Stamm puni-. Es gehört zur i-Konjugation. Daran hängst du den Sprechvokal, das Kürzel nd und die Endung und bekommst: puni-e-nd-us (einer, der bestraft werden muss).
    • capĕre gehört zur kurz-i-Konjugation, wie du an der 1. Person capi-o sehen kannst. Der Stamm ist capi-. Daran kommen wieder Sprechvokal, nd und die Endung. Also: capi-e-nd-us (einer, der gefangen werden muss).

  • Ordne den Wendungen mit Gerundivum die richtige Übersetzung zu.

    Tipps

    Lies dir die lateinische Wendung gut durch und überlege, wo das Gerundivum ist. Von welchem Verb kommt es?

    Probiere zuerst selbst eine eigenständige Übersetzung und suche dann die passende Entsprechung auf der rechten Seite.

    Lösung

    Das Gerundivum in den Wendungen kommt von den Verben

    • audire (hören)
    • monere (ermahnen)
    • facere (machen, abschließen)
    • servare (bewahren)
    • amare (lieben)
    Das Gerundivum bezieht sich jeweils auf das Substantiv davor und ist mit ihm kongruent, stimmt also in Kasus, Numerus und Genus mit ihm überein - genau wie ein Adjektiv.
    • orator audiendus ist der Redner, der gehört werden muss, gehört werden soll oder gehört werden wird.
    • puer monendus ist ein zu ermahnender Junge oder ein Junge, der ermahnt werden wird, muss oder soll.
    • pax facienda ist der zu schließende Frieden, oder der Frieden, der geschlossen werden muss, wird oder soll.
    • filiae servandae sind die zu rettenden oder zu bewahrenden Töchter, oder die Töchter, die gerettet werden müssen oder sollen.
    • puella amanda ist das Mädchen, das geliebt werden muss, wird oder soll, oder das zu liebende oder liebenswerte Mädchen.

  • Vervollständige die Übersetzungen, indem du die richtigen Wörter einsetzt.

    Tipps

    In jedem Satz steckt ein Gerundivum. Die Formen kommen von folgenden Verben.

    • curare - versorgen
    • expugnare - erobern
    • vincere - besiegen

    Überlege, auf welches Substantiv sich das Gerundivum jeweils bezieht. Beide stehen in demselben Kasus, Numerus und Genus.

    Lösung

    Jeder der Sätze enthält ein Gerundivum. Es ist jeweils fett hervorgehoben. Die Gerundiva kommen von folgenden Verben:

    • curare - versorgen
    • expugnare - erobern
    • vincere - besiegen
    Um es zu übersetzen, musst du zuerst schauen, auf welches Substantiv es sich bezieht. Gerundiv und Bezugswort sind kongruent, stimmen also in Kasus, Numerus und Genus überein.

    Im ersten Satz gehören curandis und veteranis zusammen. Beide stehen im Ablativ Plural. Du kannst übersetzen: Der Feldherr teilt den Veteranen Land zu, die versorgt werden müssen oder sollen.

    Im zweiten Satz gehören expugnandum und oppidum zusammen. Beide stehen im Akkusativ Singular neutrum. Du kannst sagen: Er zeigt ihnen die Stadt, die erobert werden muss / soll / wird.

    Im dritten Satz gehören vincendos und barbaros zusammen und stehen im Akkusativ Plural maskulinum. Es heißt: Er lacht die Barbaren aus, die besiegt werden müssen oder sollen.

  • Vervollständige die Übersetzung der Sätze.

    Tipps

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Gerundivum zu übersetzen.

    Für laudandus kann man sagen:

    • einer, der zu loben ist
    • einer, der gelobt werden muss oder soll
    • einer, der gelobt werden wird

    Lies dir die Bedeutung der Verben gut durch! Du findest sie jeweils hinter dem Satz angegeben und musst nur noch versuchen, sie als Gerundivum wiederzugeben.

    Lösung

    Für das Gerundivum hast du drei Übersetzungsmöglichkeiten im Video kennen gelernt. Ein Gerundivum wie monendus kann man folgendermaßen übersetzen:

    • ein zu ermahnender, oder: einer, der zu ermahnen ist
    • einer, der ermahnt werden muss oder soll
    • einer, der ermahnt werden wird
    Auf diese Weise kannst du auch das Gerundivum in den Sätzen wiedergeben:
    • veteranis curandis sind entweder die Veteranen, die zu versorgen sind oder versorgt werden müssen / sollen / werden.
    • oppidum expugnandum ist die zu erobernde Stadt oder die Stadt, die erobert werden muss / soll / wird.
    • barbaros vincendos sind die Barbaren, die zu besiegen sind oder die besiegt werden müssen / sollen.
    • praedam rapiendam ist die zu raubende Beute oder die Beute, die geraubt werden muss / soll / wird.

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