Die Atwood'sche Fallmaschine
Eintauchen in die Welt der atwoodschen Fallmaschine, einem klassischen Physik-Experiment. Verstehen, warum eine größere Masse nach unten und eine kleinere Masse nach oben beschleunigt. Entdecke das Aktionsprinzip und löse mit ihm die Formel zur Beschleunigungsberechnung. Klingt spannend? Lies weiter und lerne, jede Bewegung der Massen vorherzusagen!
in nur 12 Minuten? Du willst ganz einfach ein neues
Thema lernen in nur 12 Minuten?
-
5 Minuten verstehen
Unsere Videos erklären Ihrem Kind Themen anschaulich und verständlich.
92%der Schüler*innen hilft sofatutor beim selbstständigen Lernen. -
5 Minuten üben
Mit Übungen und Lernspielen festigt Ihr Kind das neue Wissen spielerisch.
93%der Schüler*innen haben ihre Noten in mindestens einem Fach verbessert. -
2 Minuten Fragen stellen
Hat Ihr Kind Fragen, kann es diese im Chat oder in der Fragenbox stellen.
94%der Schüler*innen hilft sofatutor beim Verstehen von Unterrichtsinhalten.
Lerntext zum Thema Die Atwood'sche Fallmaschine
Die atwoodsche Fallmaschine
Die atwoodsche Fallmaschine ist ein Experiment, das der Mathematiker George Atwood im 18. Jahrhundert entwickelte. Er wollte mit diesem Aufbau einen experimentellen Beweis für die newtonschen Gesetze der klassischen Mechanik erbringen.
Wir wollen uns im Folgenden auf das Aktionsprinzip im Zusammenhang mit der Fallmaschine konzentrieren und zeigen, wie man mit seiner Hilfe den Verlauf des Experiments vorhersagen kann. Wir erinnern uns: Das Aktionsprinzip stellt einen Zusammenhang zwischen der Beschleunigung $a$ eines Körpers, der Kraft $F$, die auf ihn wirkt, und seiner Masse $m$ her:
$F = m \cdot a$
Atwoodsche Fallmaschine – Aufbau
Die atwoodsche Fallmaschine besteht aus zwei Massen $M$ und $m_1$, die über eine Schnur miteinander verbunden sind. Die Schnur hängt so an einer Umlenkrolle, dass die Massen zu beiden Seiten der Rolle hängen. Wir nehmen außerdem an, dass die Rolle reibungsfrei ist.
Wir wollen im Folgenden herausfinden, wie sich die beiden Massen bewegen. Dazu überlegen wir uns zunächst, welche Kräfte wirken. Auf jede der beiden Massen wirkt die durch die Schwerebeschleunigung $g$ hervorgerufene Gewichtskraft. Wir bezeichnen die Gewichtskraft der Masse $m_1$ mit $F_{gm_1}$ und die Gewichtskraft der Masse $M$ mit $F_{gM}$:
$F_{gm_1} = m_1 \cdot g$
$F_{gM} = M \cdot g$
Beide Kräfte wirken nach unten, also in Richtung des Erdbodens. Die Masse $M$ soll größer sein als die Masse $m_1$, also:
$M > m_1 \Rightarrow F_{gM} > F_{gm_1}$
Deswegen können wir schon ohne Rechnung sagen, dass die Masse $M$ nach unten beschleunigen wird, während die kleinere Masse $m_1$ durch das Seil nach oben beschleunigt wird. Um die Bewegung genau bestimmen zu können, nutzen wir jetzt das Aktionsprinzip, also den Zusammenhang
Atwoodsche Fallmaschine – Formel
Unabhängig davon, wie sich die Massen bewegen, werden in jedem Fall beide Massen insgesamt durch die gleiche Beschleunigung $a$ beschleunigt, weil sie über das Seil verbunden sind. Daher können wir die folgende Formel aufstellen:
$F = (M + m_1) \cdot a$
Die Kräfte können wir zu einer Gesamtkraft durch Addition zusammenfügen. Dafür müssen wir zunächst allerdings ein Koordinatensystem wählen. Dadurch, dass die Massen durch das Seil miteinander verbunden sind, können wir die Kraft $F_{gm_1}$ so verschieben, dass sie an der Masse $M$ angreift. Sie zeigt dann allerdings nicht mehr nach unten, sondern nach oben, denn sie wird durch die Umlenkrolle umgelenkt. Wenn wir nun den Nullpunkt in den Schwerpunkt der Masse legen, hat die Kraft $F_{gM}$ ein positives Vorzeichen und die Kraft $F_{gm_1}$ ein negatives.
Damit erhalten wir die Gesamtkraft:
$F = F_{gM} - F_{gm_1} = (M-m_1) \cdot g$
Das können wir mit der ersten Formel, die wir mithilfe der Massen aufgestellt haben, gleichsetzen:
$F = F_{gM} - F_{gm_1} = (M-m_1) \cdot g = (M +m_1) \cdot a $
Diese Formel müssen wir jetzt nur noch nach der Beschleunigung $a$ umstellen und wir erhalten:
$a = g \frac{M-m_1}{M+m_1}$
Damit haben wir für die atwoodsche Fallmaschine die Beschleunigung bestimmt. Wir können außerdem die Formel für den Ort $x$ einer gleichmäßig beschleunigten Bewegung verwenden:
$x(t) = \frac{1}{2} a t^{2} + v_0 t + x_0$
Dabei ist $t$ die Zeit, $v_0$ die Anfangsgeschwindigkeit und $x_0$ der Anfangsort. Da die Geschwindigkeit zu Beginn null sein soll und wir den Nullpunkt des Koordinatensystems in den Schwerpunkt der Masse $M$ gelegt haben, erhalten wir nach Einsetzen für $a$:
$x(t) = \frac{1}{2} g \frac{M-m_1}{M+m_1}t^{2}$
Damit haben wir die Bewegung der Masse $M$ in der atwoodschen Fallmaschine vollständig bestimmt und können die Bewegung für jede beliebige Konstellation der Massen vorhersagen.
Atwoodsche Fallmaschine – Zusammenfassung
In diesem Video wird dir die atwoodsche Fallmaschine einfach erklärt. Du lernst auch, wie man die newtonschen Gesetze nutzen kann, um die Bewegung der großen Masse $M$ genau zu berechnen.
Bewegungen beobachten – Bezugssystem
Ort, Geschwindigkeit, Beschleunigung als Ableitungen nach der Zeit
Die Atwood'sche Fallmaschine
Inertialsysteme und beschleunigte Bezugssysteme – Galilei-Transformation
Rotierende Bezugssysteme und Inertialsysteme
Superposition – Vektoraddition von Geschwindigkeit
Galilei und die Welt – es war einmal Forscher und Erfinder (Folge 9)
8.883
sofaheld-Level
6.601
vorgefertigte
Vokabeln
7.852
Lernvideos
37.617
Übungen
33.734
Arbeitsblätter
24h
Hilfe von Lehrkräften
Inhalte für alle Fächer und Klassenstufen.
Von Expert*innen erstellt und angepasst an die Lehrpläne der Bundesländer.
Testphase jederzeit online beenden
Beliebteste Themen in Physik
- Temperatur
- Schallgeschwindigkeit
- Dichte
- Drehmoment
- Transistor
- Lichtgeschwindigkeit
- Galileo Galilei
- Rollen- Und Flaschenzüge Physik
- Radioaktivität
- Lorentzkraft
- Beschleunigung
- Gravitation
- Wie entsteht Ebbe und Flut?
- Hookesches Gesetz Und Federkraft
- Elektrische Stromstärke
- Elektrischer Strom Wirkung
- Reihenschaltung
- Ohm'Sches Gesetz
- Freier Fall
- Kernkraftwerk
- Was sind Atome
- Aggregatzustände
- Infrarot, Uv-Strahlung, Infrarot Uv Unterschied
- Isotope, Nuklide, Kernkräfte
- Transformator
- Lichtjahr
- Si-Einheiten
- Fata Morgana
- Gammastrahlung, Alphastrahlung, Betastrahlung
- Kohärenz Physik
- Mechanische Arbeit
- Schall
- Schall
- Elektrische Leistung
- Dichte Luft
- Ottomotor Aufbau
- Kernfusion
- Trägheitsmoment
- Heliozentrisches Weltbild
- Energieerhaltungssatz Fadenpendel
- Linsen Physik
- Ortsfaktor
- Interferenz
- Diode und Photodiode
- Wärmeströmung (Konvektion)
- Schwarzes Loch
- Frequenz Wellenlänge
- Elektrische Energie
- Parallelschaltung
- Dopplereffekt, Akustischer Dopplereffekt