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Die Hieroglyphen – Schrift im Alten Ägypten

Ägyptische Hieroglyphen sind sehr alte Schriftzeichen aus dem Alten Ägypten. Sie bestehen aus bildhaften Darstellungen und wurden ab etwa 3.000 v. Chr. verwendet. Ursprünglich dienten sie sowohl der Kommunikation als auch der Fixierung von Wissen. Heute gelten sie als eines der ältesten bekannten Schriftsysteme. Interessiert? Mehr zur Entschlüsselung und Verwendung der Hieroglyphen findest du im folgenden Text!

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Lerntext zum Thema Die Hieroglyphen – Schrift im Alten Ägypten

Die Hieroglyphen – eine Einführung in die ägyptischen Schriftzeichen

Hieroglyphen verbinden wir instinktiv mit dem Alten Ägypten. Doch was sind Hieroglyphen eigentlich genau? Wann sind sie entstanden und welche Bedeutung kommt ihnen zu? Um diese und weitere Fragen soll es im Folgenden gehen.

Hieroglyphen – Definition und Ursprung

Die Frage nach den Hieroglyphen und ihren Ursprüngen führt uns in die Zeit der ägyptischen Pharaonen, die vor etwa 5 000 Jahren begann. Zu dieser Zeit war Ägypten das Zentrum eines riesigen Reichs um den Fluss Nil.

Merke:
Als Hieroglyphen werden die Schriftzeichen in Form von Bildern bezeichnet, die ab etwa 3 000 v. u. Z. im Alten Ägypten eingesetzt wurden. Dabei können die einzelnen Hieroglyphen für Buchstaben, Wörter oder ganze Sätze stehen. Man geht davon aus, dass das Schriftsystem der Hieroglyphen aus mehreren Hundert einzelnen Zeichen bestand.

Heute gelten die altägyptischen Hieroglyphen als eines der ältesten bekannten Schriftsysteme. Über viele Jahrhunderte hinweg hat sich die Schrift nach und nach von einer Bilderschrift zu einer Alphabetschrift entwickelt, wie wir sie heute kennen und selbst anwenden. Dennoch gibt es auch heutzutage noch Schriftsysteme, wie beispielsweise das Chinesische, das auf einer reinen Bildsprache basiert.

Hieroglyphen – Anwendung und Bedeutung im Alten Ägypten

Die Hieroglyphen dienten nicht nur der Kommunikation, sondern in vereinfachter Form auch der Fixierung von Wissen und in den prächtigen Bildern, die wir aus den Pyramiden kennen, als Schmuckschrift. Außerdem konnten mithilfe der Hieroglyphen mathematische Berechnungen gemacht werden. Auf diese Weise war es beispielsweise möglich, Nahrungsmittel zu zählen und einen Überblick über die Lebensmittelversorgung zu gewährleisten. Neben diesen praktischen Funktionen hatten die ägyptischen Schriftzeichen aber vor allem auch eine religiöse Bedeutung.

Wusstest du schon?
Das Wort Hieroglyphen stammt aus dem Griechischen und kann mit heilige Vertiefungen oder heilige Einkerbungen übersetzt werden. Für die ägyptische Bevölkerung waren die Hieroglyphen sogenannte Gottesworte und wurde häufig innerhalb von kunstvollen Gemälden präsentiert, in denen auch die ägyptischen Gottheiten dargestellt wurden.

hieroglyphen aegyptische gottheiten

Allerdings waren die Kenntnisse über die Hieroglyphen der wohlhabenden Schicht vorbehalten. So gingen nur die Kinder reicher Familien und im Regelfall männliche Nachkommen zur Schule und lernten dort die Hieroglyphen, was sie für höhere Berufe als Schreiber oder Beamte befähigte. Zudem war die Ausbildung zum Schreiber nicht leicht, da die Schülerinnen und Schüler viele verschiedene Zeichen zu lernen hatten. Als Grundlage zum Schreiben dienten ihnen Steine, Tontafeln oder Papyrus, ein aus einer Pflanzenfaser gewonnener Schreibstoff.

Hieroglyphen – Forschung und Entdeckungen

Mit dem Untergang Ägyptens als Weltmacht ging auch das Wissen über die Hieroglyphen lange Zeit verloren, bis 1798 im Zuge des Ägyptenfeldzugs von Napoleon Bonaparte erstmals Gelehrte nach Ägypten reisten, um die kulturellen Schätze dieser vergangenen Hochkultur zu erforschen. Dort entdeckten sie zwar die Hieroglyphen, konnten diese aber nicht verstehen, sondern nur dokumentieren. Ihre Erkenntnisse hielten sie in einer großen Sammlung aus Texten und Bildern über Ägypten, der Description de l’Égypte (französisch für Beschreibung Ägyptens) fest. champollion stein von rosetta

Doch die Entzifferung der Hieroglyphen gelang erst im Jahr 1824, als der französische Sprachwissenschaftler Jean-François Champollion (1790–1832) die Inschrift auf dem berühmten Stein von Rosetta entschlüsselte. Dabei handelte es sich um ein Fragment, also einen unvollständigen Text, in griechischer und ägyptischer Sprache, der 1799 von französischen Truppen während des napoleonischen Ägyptenfeldzugs entdeckt worden war. Das Alter des Steins wird auf etwa 196 v. u. Z. geschätzt, da er im Auftrag von König Ptolemaios V. Epiphanes angefertigt wurde.

Wusstest du schon?
Heute gibt es einen eigenen Wissenschaftsbereich namens Ägyptologie, der sich mit archäologischen Funden und wissenschaftlichen Erkenntnissen über die ägyptische Hochkultur beschäftigt. Die Erforschung der Sprache und der Hieroglyphen bildet dabei nur einen kleinen Teil neben vielen weiteren Forschungsfeldern.

Hieroglyphen-Alphabet – Aufbau

Tatsächlich gibt es nicht nur ein einziges ägyptisches Alphabet, sondern gleich mehrere. Grundsätzlich wurde unterschieden, ob eine Hieroglyphe für einen bestimmten Laut oder sogar für ein ganzes Wort stand. Ähnlich unserem heutigen Alphabet war im Einkonsonantenalphabet eine Hieroglyphe gleichbedeutend mit einem Laut. So war beispielsweise der Buchstabe A mit der Hieroglyphe des Geiers verknüpft. Für die Zahlen gab es noch eigene spezielle Zeichen, die häufig nur aus Strichen oder Bögen bestanden.

hieroglyphen zahlen

Daneben existierten noch das Zwei- und Dreikonsonantenalphabet, in dem eine Hieroglyphe für zwei oder drei Laute stand. Zudem wurde zwischen Wortzeichen und Deutzeichen unterschieden.

  • Als Wortzeichen konnten Hieroglyphen ganze Wörter abbilden. Dabei veränderte sich allerdings je nach Kontext die Bedeutung der Hieroglyphe. Beispielsweise war das Auge in manchen Fällen ein Zeichen für sehen, konnte jedoch unter Umständen auch blind sein bedeuten.
  • Deutzeichen standen meist am Ende einer Aussage oder hinter einem Wort, um eine zusätzliche Bedeutung zu geben. Sie wurden entsprechend nur geschrieben, aber nicht mitgelesen.

Hieroglyphen konnten horizontal, also von links nach rechts oder umgekehrt, sowie vertikal, von oben nach unten oder umgekehrt, gelesen werden. Das macht es für uns sehr schwierig, sie überhaupt zu verstehen. Als Orientierung gab die Blickrichtung der Menschen- und Tiersymbole an, wo ein Satz beginnt.

Ägyptische Schriftzeichen – Zusammenfassung

  • Hieroglyphen sind ägyptische Schriftzeichen in Form von Bildern.
  • Diese Bilder können für einzelne Buchstaben, Wörter oder ganze Sätze stehen.
  • Man schätzt, dass es mehrere Hundert solcher Hieroglyphen gab.
  • Sie wurden ab etwa 3 000 v. u. Z. im alten Ägypten eingesetzt.
  • Zum einen dienten sie als Schmuckschrift, zum anderen wurden sie verwendet, um Wissen festzuhalten. Vor allem für kultisch-religiöse Zwecke wurden Hieroglyphen oft benutzt.
  • Heute finden wir Überreste von Hieroglyphen in Stein gemeißelt, auf Tontafeln geritzt oder auf Papyrus geschrieben beziehungsweise gemalt.
  • Ein wichtiger Meilenstein in der Erforschung der Hieroglyphen war die Entschlüsselung der Inschrift auf dem Stein von Rosetta durch den Sprachwissenschaftler Jean-François Champollion im Jahr 1824.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Hieroglyphen

Was ist das älteste bekannte Schriftsystem?
Wie alt ist das ägyptische Schriftsystem?
Wie viele Hieroglyphen gibt es insgesamt?
Wer hat die Hieroglyphen entschlüsselt?
Wo wurden Hieroglyphen entdeckt?
Welche Materialien nutzte man für das Schreiben der Hieroglyphen?
Welche kulturelle Bedeutung hatten die Hieroglyphen?
Wo kann man Hieroglyphen heute noch sehen?
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Die Hieroglyphen – Schrift im Alten Ägypten Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Lerntext Die Hieroglyphen – Schrift im Alten Ägypten kannst du es wiederholen und üben.
  • Was sind Hieroglyphen?

    Tipps

    Zwei Antworten sind richtig.

    Lösung

    Als Hieroglyphen werden die Schriftzeichen in Form von Bildern bezeichnet, die ab etwa 3000 v. u. Z. im Alten Ägypten eingesetzt wurden. Dabei können die einzelnen Hieroglyphen für Buchstaben, Wörter oder ganze Sätze stehen.

  • Welche Bedeutung hatten Hieroglyphen?

    Tipps

    Die Hieroglyphen hatten verschiedene Funktionen und wurden in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt.

    Lösung
    • Die Hieroglyphen dienten nicht nur der Kommunikation. Sie waren in vereinfachter Form auch für die Fixierung von Wissen hilfreich und wurden als Schmuck auf Grabinschriften eingesetzt.
    • Außerdem konnten mithilfe der Hieroglyphen mathematische Berechnungen gemacht werden. Auf diese Weise war es beispielsweise möglich, Nahrungsmittel zu zählen und einen Überblick über die Lebensmittelversorgung zu gewährleisten.
    • Das Wort Hieroglyphen stammt aus dem Griechischen und kann mit heilige Vertiefungen oder heilige Einkerbungen übersetzt werden. Daran lässt sich erkennen, dass die Hieroglyphen eine wichtige religiöse Bedeutung im Leben der Ägypterinnen und Ägypter spielten.
    • Allerdings waren die Kenntnisse über die Hieroglyphen der wohlhabenden Schicht vorbehalten. So gingen nur die Kinder reicher Familien und im Regelfall männliche Nachkommen zur Schule und lernten dort die Hieroglyphen, was sie für höhere Berufe als Schreiber oder Beamte befähigte.
  • Ergänze wichtige Fakten über die Hieroglyphen.

    Tipps

    Als Papyrus bezeichnet man einen aus einer Pflanzenfaser gewonnenen Schreibstoff.

    Der Begriff horizontal (waagerecht) beschreibt Bewegungen von links nach rechts oder andersherum. Vertikal beschreibt Bewegungen von oben nach unten bzw. von unten nach oben.

    Lösung

    Folgende Fakten sind gesucht:

    1. Die Hieroglyphen sind eine faszinierende Form der Schrift, die im antiken Ägypten verwendet wurden.
    2. Diese Schriftzeichen wurden auf verschiedenen Oberflächen gefunden, darunter Tempelwände, Gräber und Papyri.
    3. Man geht davon aus, dass das Schriftsystem der Hieroglyphen aus mehreren Hundert einzelnen Zeichen bestand.
    4. Die Hieroglyphen sind bereits 5000 Jahre alt, da sie ab ca. 3000 v. u. Z. verwendet wurden.
    5. Die Leserichtung der Hieroglyphen kann horizontal oder vertikal sein, abhängig von der Anordnung der Symbole.
    6. Ein bedeutender Meilenstein in der Entschlüsselung der Hieroglyphen war der Fund des Steins von Rosetta im Jahr 1799.
    7. Der Wissenschaftsbereich, der sich mit den archäologischen Funden zu den Hieroglyphen beschäftigt, heißt Ägyptologie.
  • Wie ist das ägyptische Schriftsystem aufgebaut?

    Tipps

    Das ägyptische Schriftsystem bestand gleich aus mehreren verschiedenen Alphabeten.

    Grundsätzlich wurde bei den Hieroglyphen unterschieden, ob sie für einzelne Laute, Wörter oder auf ganze Sätze bezogen verwendet wurden.

    Lösung

    Folgende Kombinationen sind richtig:

    • Einkonsonantenalphabet: eine Hieroglyphe steht für einen Laut
    • Zweikonsonantenalphabet: eine Hieroglyphe entspricht zwei Lauten
    • Dreikonsonantenalphabet: eine Hieroglyphe ist gleichbedeutend mit drei Lauten
    • Wortzeichen: eine Hieroglyphe steht für ein ganzes Wort
    • Deutzeichen: eine Hieroglyphe mit zusätzlicher Bedeutung
    • Leserichtung: orientiert sich an der Blickrichtung der Symbole

  • Was ist der Stein von Rosetta?

    Tipps

    Nur eine Antwort ist richtig.

    Lösung

    Beim Stein von Rosetta handelt es sich um einen in Stein gemeißelten Text in griechischer und ägyptischer Sprache, der heute als ein wichtiges Fundstück zur Entzifferung der Hieroglyphen angesehen wird.

  • Wo und wann wurden die Hieroglyphen entdeckt?

    Tipps

    Napoleon Bonaparte führte im Zuge seiner Eroberungen einen Feldzug in Ägypten durch.

    Ferdinand de Saussure war ein Schweizer Sprachwissenschaftler, der von 1857 bis 1913 lebte.

    Lösung

    Mit dem Untergang Ägyptens als Großmacht ging auch das Wissen über die Hieroglyphen lange Zeit verloren, bis 1798 im Zuge des Ägyptenfeldzugs von Napoleon Bonaparte erstmals Gelehrte nach Ägypten reisten, um die kulturellen Schätze dieser vergangenen Hochkultur zu erforschen.

    Dort entdeckten sie zwar die Hieroglyphen, konnten diese aber nicht verstehen, sondern nur dokumentieren. Ihre Erkenntnisse hielten sie in einer großen Sammlung aus Texten und Bildern über Ägypten, der Description de l’Égypte (französisch für Beschreibung Ägyptens) fest.

    Doch die Entzifferung der Hieroglyphen gelang erst im Jahr 1824, als der französische Sprachwissenschaftler Jean-François Champollion (1790–1832) die Inschrift auf dem berühmten Stein von Rosetta entschlüsselte. Dabei handelte es sich um ein Fragment, also einen unvollständigen Text, in griechischer und ägyptischer Sprache, der 1799 von französischen Truppen während des napoleonischen Ägyptenfeldzugs entdeckt worden war. Der entstehungszeitpunkt des Steins wird auf etwa 196 v. u. Z. geschätzt, da er im Auftrag von König Ptolemaios V. Epiphanes angefertigt wurde.

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