Die Pharaonen – göttliche Herrscher?
Pharaonen waren die mächtigen Herrscher des alten Ägyptens. Sie wurden nicht nur als Könige, sondern auch als Götter auf Erden verehrt. In unserer Lernzusammenfassung erfahrt ihr mehr über ihre faszinierenden Lebensweisen, ihre gigantischen Pyramiden und die vielen Geheimnisse, die sie hinterlassen haben.
- Die Pharaonen im Alten Ägypten
- Die Pharaonen – allumfassende Herrscher
- Das Leben der Pharaonen
- Verwaltung des ägyptischen Reichs
- Die weltlichen Aufgaben der Pharaonen
- Göttlichkeit der Pharaonen und Totenkult
- Die Herrschaftssymbole der Pharaonen
- Das Alte Ägypten – wichtige Dynastien der Pharaonen
- Weibliche Pharaonen
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Die Pharaonen – göttliche Herrscher?
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Lerntext zum Thema Die Pharaonen – göttliche Herrscher?
Die Pharaonen im Alten Ägypten
„Du bist wie der höchste Gott in allem“ – dieser Lobgesang auf Ramses II., der von 1279 v. u. Z. (vor unserer Zeitrechnung) bis zu seinem Tod im Jahr 1213 v. u. Z. als Pharao über Ägypten herrschte und als einer der bedeutendsten Pharaonen überhaupt gilt, macht deutlich, dass die Pharaonen im Alten Ägypten einem Gott gleichgesetzt wurden.
Doch wer waren diese altägyptischen Pharaonen eigentlich? Wie sah ihre Rolle in der ägyptischen Gesellschaft aus und besaßen sie wirklich göttliche Fähigkeiten?
Den Palast des Königs nannten die Ägypter „Großes Haus“. In der altägyptischen Sprache bedeutete dies „Pharao“. Das ist der Grund, warum ab 1500 v. u. Z. die Bezeichnung Pharao üblich wurde.
Die Pharaonen – allumfassende Herrscher
Der Pharao war die mächtigste Person im Alten Ägypten, stand als König an der Spitze der altägyptischen Gesellschaft und herrschte mit einer uneingeschränkten Autorität. Die ägyptische Bevölkerung hielt ihn aber nicht für einen normalen menschlichen Herrscher auf Erden, sondern für einen göttlichen Herrscher. Er galt nämlich als die Verkörperung des Gotts Horus, Sohn des Sonnengotts Re. Durch diese angebliche göttliche Abstammung begründeten die Pharaonen ihren absoluten Herrschaftsanspruch. Daraus ergibt sich auch die Funktion des Pharaos als Vermittler zwischen der göttlichen und der menschlichen Welt.
Merke
Das Alte Ägypten beschreibt ein Reich etwa dreitausend Jahre vor unserer Zeitrechnung. Es endete mit dem Ende der griechisch-römischen Zeit 395 nach unserer Zeitrechnung.
Das Leben der Pharaonen
Du weißt nun, was ein Pharao war und dass er für die altägyptische Gesellschaft eine sehr wichtige Bedeutung hatte. Doch wie sah diese Bedeutung konkret aus? Welche Aufgaben und Verantwortungen hatte ein Herrscher, der von den Menschen als gottgleich wahrgenommen wurde?
Verwaltung des ägyptischen Reichs
Die wichtigste Aufgabe der Pharaonen war es, die Maat zu hüten. Dieser Begriff ist schwer in unsere Sprache zu übersetzen, da es nichts Vergleichbares gibt. Am besten kann dieser Begriff mit den Wörtern Wahrheit, Ordnung oder Gerechtigkeit übersetzt werden. Von daher war die eine sehr wichtige Funktion des Pharaos, die ägyptische Gesellschaft zusammenzuhalten und deren Maat (Weltordnung) zu verteidigen, denn nur der Pharao als „Herr der Maat“ konnte sie garantieren.
Die Pharaonen galten aufgrund ihres göttlichen Status als unfehlbar und jeder Untertan musste den Befehlen der Herrscher Folge leisten. Dem Pharao gehörte das ganze Land mit allen Menschen, Tieren und Rohstoffen und seine Untertanen hatten für ihn zu arbeiten. Als Herrscher hatte er sowohl weltliche (nicht religiöse) als auch göttliche Aufgaben.
Die weltlichen Aufgaben der Pharaonen
Zu seinen weltlichen Aufgaben gehörte, dass er …
- … über alle Gesetze, Beamte und Vorschriften in der Verwaltung entschied.
- … als Oberbefehlshaber des Heers über Krieg und Frieden bestimmte.
- … die Abgaben und Steuern festlegte.
Damit die altägyptischen Pharaonen ihre große Macht praktisch in Fülle ausführen konnten, hatten sie einen Stellvertreter, den Wesir. Er informierte den Pharao über alles Wichtige und nahm seine Befehle entgegen, die er dann an die Beamten weiterleitete. Die Schreiber waren die Verwaltungsbeamten der ägyptischen Herrscher. Sie vervielfältigten die Befehle des Pharaos und hatten eine wichtige Funktion in der Verwaltung des Reichs. Somit gab es eine strenge Hierarchie, eine Rangordnung in der ägyptischen Gesellschaft.
Göttlichkeit der Pharaonen und Totenkult
Zu den göttlichen Aufgaben der Pharaonen gehörte, dass sie bei den Göttern um das Wohlergehen der Menschen bitten sollten. Sie hatten als oberster Priester des Lands eine Vermittlungsfunktion zwischen Göttern und Menschen. Viele fürchteten, dass ohne diese Vermittlung die Welt im Chaos versinken würde. Die Pharaonen sollten auf Erden das Werk der Götter fortführen und sie konnten den Willen der Götter erkennen und ihren Untertanen preisgeben.
Um die Götter zufriedenzustellen, brachte ihnen der Pharao täglich Opfer. Ebenso reiste er zu großen Tempeln der Götter und ließ einmal im Jahr eine feierliche Zeremonie für sie veranstalten, die in den Augen der Ägypterinnen und Ägypter die Nilschwemme auslöste. Ebenso waren die Ägypterinnen und Ägypter der Auffassung, dass sich der Pharao nach seinem Tod mit dem Totengott Osiris vereine und auf diese Weise weiterleben würde.
Für die ägyptische Bevölkerung war es von daher eine Selbstverständlichkeit, dass der Pharao für sein Leben im Jenseits bestens ausgestattet sein musste. Dazu gehörte auch eine gewaltige Grabanlage – eine Pyramide. Diese Häuser für das ewige Leben waren Gräber der Pharaonen und ihrer Familien. Die Körper der Pharaonen wurden nach dem Tod mumifiziert. Deshalb musste die Leiche gut erhalten bleiben, sodass die mumifizierte Leiche des Pharaos durch riesige ägyptische Pyramiden umschlossen und geschützt worden war. Die Cheopspyramide ist die bekannteste Pyramide. Angefertigt wurde sie etwa 2580 vor unserer Zeitrechnung für den Pharao Cheops II. , der Ägypten von 2620 bis 2580 vor v. u. Z. regierte.
Die Herrschaftssymbole der Pharaonen
Um die große Macht der Pharaonen zu präsentieren, gab es verschiedene Symbole ihrer Herrschaft, die sich auch in der Kleidung des Pharaos widerspiegelten:
- Der Geierkopf, das Wappentier von Oberägypten,
- die aufgebäumte Kobra, Wappentier von Unterägypten,
- der Krummstab als Zeichen für den Oberhirten des Volks,
- die Geißel als Zeichen für die richterliche Gewalt und Macht,
- der geflochtene, künstliche Götterbart bzw. Zeremonialbart und
- das königliche Kopftuch, das als Symbol für die Königswürde galt, waren Zeichen seiner Macht.
Am bekanntesten ist die Büste von Tutanchamun (1333 bis 1323 v. u. Z.), die im November 1992 vom englischen Archäologen Howard Carter im Tal der Könige gefunden wurde, denn nicht alle Pharaonen wurden in Pyramiden beerdigt. Im Grab fand Carter die schönsten Kostbarkeiten und einen riesigen vergoldeten Sarg. Hinter der Grabkammer befand sich eine Schatzkammer, in der Truhen gefüllt mit kostbarem Schmuck, Götterstatuen und Dienerfiguren standen. Tutanchamun war zu Lebzeiten kein bedeutender Pharao. Er starb bereits im Alter von 16 Jahren.
Das Alte Ägypten – wichtige Dynastien der Pharaonen
In der Regel vererbte ein Pharao sein Amt an einen seiner Söhne. Da die ägyptischen Herrscher über mehrere Generationen hinweg aus einer Familie stammten, bildeten sich ganze Herrscherdynastien (Herrscherfamilien). Doch es gab nicht nur männliche altägyptische Pharaonen, die die lange Geschichte des Alten Ägypten geprägt haben. Weibliche Herrscherinnen waren jedoch in der Unterzahl, weil es nicht den üblichen Traditionen entsprach und eher als außerplanmäßig galt, einer Tochter die Macht zu übertragen. Der Thronfolgeregelung zufolge erbte entweder der älteste Sohn oder der Ehemann der ältesten Tochter den ägyptischen Thron.
Der älteste Sohn wurde von Geburt an auf das Leben als Pharao vorbereitet. Er lernte mehrere Sprachen sowie das Reiten und Kämpfen mit verschiedenen Waffen. Ebenfalls nahm er an offiziellen Anlässen seines Vaters teil, um bereits einen Einblick in das Zeremoniell zu erhalten. Er durchlief auch eine Ausbildung zum Priester, damit er sich mit den verschiedenen Gottheiten vertraut machen konnte. Im Alter von 14 Jahren erreichte der Sohn das regierungsfähige Alter und wurde vom amtierenden Pharao, seinem Vater, zum Kronprinzen ernannt.
Insgesamt kennen wir über 350 ägyptische Herrscher, darunter sind uns tatsächlich vier weibliche Herrscherinnen bekannt. Der erste König regierte um 3150, der letzte im vierten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Somit regierten die Pharaonen über einen uns unvorstellbar langen Zeitraum von über 2 000 Jahren hinweg!
Insgesamt gab es über 30 Herrscherdynastien, aus denen die altägyptischen Pharaonen und die vier weiblichen Pharaoninnen stammten.
Um die verschiedenen Dynastien der Pharaonen zu unterscheiden, teilen Historikerinnen und Historiker die Geschichte Ägyptens grob in drei Epochen auf: das alte, das mittlere und das neue Reich.
Dynastien des alten Reichs
Der erste Pharao, der zur Zeit des alten Reichs (ca. 2707 bis 2170 v. u. Z.) herrschte, war Djoser (ca. 2690 bis 2670 v. u. Z.). Weitere berühmte Namen der Pharaonen dieser Epoche sind Snofru (ca. 2639 bis 2604 v. u. Z.), sein Sohn Cheops (ca. 2604 bis 2581 v. u. Z.) und sein Enkel Chephren (ca. 2572 bis 2546 v. u. Z.).
Dynastien des mittleren Reichs
Im Jahr 2040 vor unserer Zeitrechnung schaffte es der Pharao Mentuhotep, die Macht zu erlangen. Er gilt damit als Begründer des mittleren Reichs. Weitere berühmte Pharaonen waren Amenemhet, Amenemhet III., Sesostris I. und Sesostris III. Sie schafften es, Frieden und Reichtum in Ägypten zu wahren.
Dynastien des neuen Reichs
Berühmte Pharaonen des neuen Reichs waren Echnaton (ca. 1353 bis 1336 v. u. Z.), Tutanchamun (ca. 1332 bis 1323 v. u. Z.) sowie Ramses II. (ca. 1279 bis 1213 v. u. Z.). Vor allem Echnaton versuchte, in der Religion den Glauben an nur einen Gott durchzusetzen. Sein Sohn Tutanchamun setzte dieses Bestreben fort. Ramses II. führte Ägypten in eine wirtschaftliche Blütezeit.
Wusstest du schon?
Ramses II. gilt heute als einer der bedeutendsten altägyptischen Pharaonen – seine Regierungszeit dauerte ganze 66 Jahre! In dieser Zeit ließ er eine neue Hauptstadt errichten und baute bedeutende ägyptische Tempel aus. Im Jahr 1258 v. u. Z. verfasste er den ersten bekannten Friedensvertrag der Geschichte.
Weibliche Pharaonen
Es gab nachweislich vier berühmte weibliche Pharaoninnen, die als Alleinherrscherinnen Ägypten regiert haben:
- Hatschepsut (von 1479 bis 1458 v. u. Z.)
- Tausret (von 1193 bis 1190/1188 v. u. Z.)
- Kleopatra (von 51 bis 30 v. u. Z. )
- Nofrusobek (ca. 1810/1793 bis 1806/1789 v. u. Z.)
Hatschepsut, die von 1479 bis 1458 v. u. Z. regierte, konnte durch eine geschickte Politik 22 Jahre das Land erfolgreich regieren. Sie hatte die Königswürde übernommen, weil ihr Sohn noch zu jung war. Am bekanntesten ist aber wahrscheinlich Kleopatra, die zur Zeit von Caesar herrschte. Sie war die letzte Pharaonin des Alten Ägypten. Eine weitere berühmte Herrscherin war Nofretete, die Ehefrau von Echnaton. Sie hatte sehr viel Macht und war in die Regierung des Landes eng eingebunden und stellte somit eine Mitregentin dar.
Im Alten Ägypten waren die Pharaonen also mehr als menschliche Wesen – sie wurden als Mensch und Gott zusammen angesehen. Das ist der Grund dafür, warum viele Menschen heute immer noch von ihnen fasziniert sind und sich viele Geschichten und Forschungen rund um dieses Thema ranken sowie ebenfalls eine Menge an Filmen, Büchern und Ausstellungen darüber vorhanden sind.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Die Pharaonen – göttliche Herrscher?
Der Nil – Lebensader Ägyptens
Eine frühe Hochkultur – die ägyptische Gesellschaft
Die Pyramiden
Götter und Totenkult im Alten Ägypten
Die Pharaonen – göttliche Herrscher?
Arbeit und Alltagsleben im Alten Ägypten
Die Hieroglyphen – Schrift im Alten Ägypten
Wissenschaft und Technik im Alten Ägypten
Altes Ägypten – Überblick
Tutanchamun
1922 - Das Grab des Tutanchamun
Mumien
Die sieben Weltwunder–die Pyramiden von Gizeh
Kleopatra – die letzte Pharaonin
Sphinx – Rätsel in Stein
Die Nase der Sphinx
Ägypten - Die Tempel von Karnak
Das Osiris-Grab
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