Mumien
Tauche ein in die faszinierende Welt der Mumien, von natürlichen Prozessen in Mooren und Gletschern bis hin zur kunstvollen Mumifizierung im alten Ägypten. Erfahre, wie Mumien erhalten bleiben, was sie uns über vergangene Kulturen lehren und wie sie sogar heute noch Wissenschaftler begeistern. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!

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Grundlagen zum Thema Mumien
Mumien – Definition
Mumien sind Leichen von Menschen oder Tieren, die vor Verwesung geschützt sind. Die Körper zerfallen also nicht so, wie das unter normalen Umständen der Fall wäre, sondern sehr viel langsamer. So bleiben in einem mehr oder weniger guten Zustand nicht nur das Skelett, sondern auch die Weichteile – also zum Beispiel Muskeln, Eingeweide und Haut – über einen sehr langen Zeitraum erhalten.
Eine Mumie ist ein natürlich oder künstlich vor Verwesung geschützter Leichnam.
Mumien – Mumifikation und Mumifizierung
Nach dem Tod wird ein Körper normalerweise durch Mikroorganismen zersetzt, bis nicht mehr viel von ihm übrig ist. Diese Mikroorganismen benötigen in den meisten Fällen Sauerstoff als Grundlage für die Zersetzung. Damit eine Leiche zur Mumie wird, müssen bestimmte physikalische und chemische Gegebenheiten herrschen, die den Mikroorganismen ihre Arbeit erschweren. So werden Verwesungs- und Fäulnisprozesse abgebremst und die Weichteile des toten Körpers zerfallen viel langsamer.
Diese besonderen Gegebenheiten können ganz unterschiedlich sein. Dazu gehören starke Sonneneinstrahlung, trockene und kalte Zugluft, wie sie zum Beispiel in Höhlen auftritt, eine sehr trockene Umgebung, beispielsweise in der Wüste (Trockenmumie), oder eine saure und sauerstoffarme Umgebung, wie man sie zum Beispiel in Mooren findet (Moorleiche). Auch im Gletschereis kann ein Körper konserviert werden (Eismumie).
Wusstest du schon?
Im Jahr 1991 wurde im Eis der Ötztaler Alpen eine gut erhaltene Mumie gefunden. Nach ihrem Fundort wurde sie Ötzi genannt und erlangte über die Forschung hinaus große Bekanntheit.
Künstliche Mumifizierung
Entstehen Mumien auf natürliche Weise, spricht man von „Mumifikation“. Der Begriff „Mumifizierung“ meint hingegen, dass Mumien von Menschenhand künstlich hergestellt werden. Im Lauf der Geschichte wurden ganz unterschiedliche Methoden entwickelt, um einen Leichnam zu mumifizieren. Oft wurden die Körper mit verschiedenen Substanzen eingerieben, um die Verwesung zu verhindern, zum Beispiel mit Harzen, Ölen oder Honig. Ein zweites wichtiges Verfahren war es, dem Körper alle Flüssigkeit zu entziehen. Auch das geschah auf unterschiedliche Weise. Auf den Philippinen gibt es zum Beispiel Mumien, die man über mehrere Jahre hinweg über einem Feuer langsam getrocknet hat.
Schlaue Idee
Lies historische Abenteuerbücher oder Romane über das Alte Ägypten oder schau dir eine Serie dazu an. Diese Geschichten machen das Thema Mumien lebendig und unterhaltsam.
Mumifizierungen wurden in unterschiedlichen Kulturen praktiziert, in denen es die Vorstellung von einem Leben nach dem Tod gab, beispielsweise im antiken Ägypten. Nach der Überzeugung der Ägypterinnen und Ägypter musste der Leichnam einer oder eines Verstorbenen unversehrt sein, damit dieser das Leben nach dem Tod beginnen kann. Also begann man, Leichname zu konservieren. Im Alten Ägypten wurden der oder dem Toten zunächst durch einen Schnitt in die Bauchdecke die Organe entnommen. Das Gehirn wurde dann mit einer Art Angel durch die Nase herausgezogen. Im Anschluss wurde der Körper mit einer Mischung aus verschiedenen Pflanzensäften gefüllt und dann in ein spezielles Öl oder Salz eingelegt. Dadurch lösten sich alle restlichen Organe und Muskeln auf, sodass nur Skelett und Haut übrig blieben. Aus religiösen Gründen konnte das Herz im Leichnam verbleiben. Der Körper wurde dann mit Wolle oder Ähnlichem ausgestopft, damit die Einbalsamierung des Leichnams einfacher vollzogen werden konnte. Dazu wählte man eine Salbe, die oftmals Weihrauch enthielt. Dann konnte der Leichnam in Stoff eingewickelt und in den Sarkophag gelegt werden. Dieser ganze rituelle Prozess war allerdings sehr aufwendig und teuer, sodass nur der Pharao und die Reichen sich dies leisten konnten. Ärmeren Ägypterinnen und Ägyptern blieb dann nur die Option, ihre verstorbenen Angehörigen in der Wüste zu vergraben und auf eine natürliche Mumifikation zu hoffen.
Wusstest du schon?
Unter den ägyptischen Gottheiten gab es viele Figuren, die mit dem Tod in Verbindung gebracht wurden. So glaubte man, bei Eintritt in das Reich der Toten warte der Totengott Osiris auf den Verstorbenen.
Unterschiede zwischen natürlichen und künstlichen Mumien | ||
---|---|---|
Natürliche Mumien | Künstliche Mumien | |
Bezeichnung des Vorgangs | Mumifikation | Mumifizierung |
Vorgang | Konservierung durch Umwelteinflüsse, z. B. in trockener Umgebung oder bei eisigen Temperaturen | Konservierung durch verschiedene Verfahren, z. B. Trocknung und Einbalsamierung |
Beispiel | Gletschermumie Ötzi | ägyptische Mumien |
Moorleichen
Ein regionales Beispiel für natürliche Mumifikation sind Moorleichen. Von diesen wurden vor allem in Nord- und Mitteleuropa einige Exemplare gefunden. Die Bedingungen des Moorgewässers sind günstig für die Konservierung von organischem Material, da es sehr sauerstoffarm ist und, vor allem in Skandinavien, einen hohen Anteil an Gerbsäuren enthält. So sind bei Moorleichen oft nicht nur das Haar, sondern auch die Organe gut erhalten. Manchmal lässt sich sogar der Mageninhalt einer Moorleiche noch untersuchen.
Wie der menschliche Leichnam in ein Moor gelangt, ist nicht ganz sicher. Es kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage, wie zum Beispiel ein Gewaltverbrechen oder die Todesstrafe, die vor allem im Mittelalter im Moor vollzogen worden sein könnte.
Mumienforschung
Für die Forschung bilden Mumien eine wichtige Quelle, durch die man etwas über die Vergangenheit erfahren kann. Das geschieht durch unterschiedlichste Methoden. Wichtig dabei ist, dass die Mumie möglichst wenig beschädigt werden soll. Der Grund dafür: Zum einen ist eine Mumie ein wertvolles Fundstück, zum anderen darf man aber auch nicht vergessen, dass eine Mumie einmal ein Mensch war, weswegen respektvoll mit ihr umgegangen werden sollte. Bei manchen Forschungsmethoden entnimmt man der Mumie Proben, die dann im Labor untersucht werden können. Besonders wichtig für die Mumienforschung sind heutzutage medizinische Geräte wie Computertomografen. Mit diesen Geräten kann man Bilder vom Inneren eines Körpers machen und ihn bis in den letzten Winkel durchleuchten, ohne dass er dabei Schaden nimmt. Mit ihren Methoden können die Forscherinnen und Forscher einiges über die Mumie herausfinden, zum Beispiel, wie sie gelebt haben, wie sie möglicherweise aussahen, welche Krankheiten sie hatten und wie sie zu Tode gekommen sind.
Mumien wurden auf der ganzen Welt gefunden. Bevor die Europäerinnen und Europäer im 15. und 16. Jahrhundert in Mittel- und Südamerika expandierten, gehörte die Mumifizierung auch dort zum Umgang mit dem Tod. Dies zeigen zum Beispiel Funde aus Peru.
Kontrovers diskutiert:
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler debattieren, ob die moderne Technik den Respekt vor den alten ägyptischen Bräuchen verletzt. Einige Expertinnen und Experten betonen, dass CT-Scans und DNA-Analysen wichtige Einblicke in die Vergangenheit ermöglichen. Andere kritisieren, dass solche Methoden die kulturelle Integrität der Mumien gefährden und ethische Grenzen überschreiten. Was denkst du?
Ausblick – das lernst du nach Mumien
Du möchtest mehr über die jahrtausendealte Geschichte der ägyptischen Hochkultur lernen? Die Materialien zu Götter und Totenkult und Die Pyramiden bieten dir aufregende Einblicke in diese geheimnisvolle Zivilisation.
Mumien – Zusammenfassung
- Mumien sind menschliche oder manchmal auch tierische Leichname, die mit speziellen Mitteln konserviert wurden, um nicht zersetzt zu werden.
- Mumien können natürlich (Mumifikation) und künstlich (Mumifizierung) entstehen.
- Die Mumifizierung hatte in vielen antiken Hochkulturen religiöse Zwecke.
- Mumifikationen können zum Beispiel in der Wüste, im Eis oder im Moor geschehen.
- Mumien vermitteln wertvolle Erkenntnisse über die Zeit, in der sie gelebt haben, und dienen der Geschichte und der Archäologie somit als Quelle.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Mumien
Transkript Mumien
Mumien tragen das Geheimnis des ewigen Lebens in sich. Es sind konservierte Körper, die das Gesetz der Vergänglichkeit durchbrechen. Der Tod im Gewand des Lebendigen. Auf dieser Kiste stand: Mann aus Alt-Peru. Aber wer war er? Wann lebte er? Um sein Geheimnis zu lüften, setzen Forscher auf moderne Medizintechnik. Das Ergebnis ist erstaunlich. Die Mumie ist eine Frau. Sie ist zwischen 30 und 50 Jahre alt, konsumierte Tabak und ernährte sich von Blattpflanzen und Mais. Selbst die Todesursache kann geklärt werden. “An einer typischen Stelle im Übergang von der Brust- zur Lendenwirbelsäule zeigt die Mumie zwei vollständig zerstörte Wirbelkörper. Mit mehreren Stützkriterien können wir belegen, dass die Mumie an einer Entzündung der Wirbelsäule, wahrscheinlich einer Tuberkulose, gelitten hat. Und durch die Destruktion der Wirbelkörper ist das Rückenmark abgequetscht worden, so dass die Mumie an einer Querschnittslähmung verstorben ist.” Eine andere Mumie im Festtagsgewand. Die Menschen in Peru ließen ihre verstorbenen Verwandten so an Feiern teilhaben. “Wir haben als Menschen eben diesen Wunsch nach dem ewigen Leben. Und das gilt vor allem für die Menschen, die wir lieben. Die möchten wir uns erhalten. Die möchte man greifbar, gegenständlich nah haben, und wenn es auch nur der Körper ist. Man will sie einfach in der Nähe haben. Man will sie nicht verloren wissen.” Nicht nur der Mensch schafft Mumien, sondern auch die Natur. An kalten Orten, etwa im Gletschereis, wird der Körper gleichsam eingefroren. Auch spezielle chemische Gegebenheiten wie im Moor erhalten ihn. “Die Mumien sind ein Bestandteil der Natur, ein seltener Bestandteil. Denn normal ist Verwesung, die Energie wird zurückgeführt in den Stoffkreislauf. Eine Mumie ist ein Ausreißen daraus. Die Natur macht das vor. Und viele Kulturen haben das gesehen, haben das aufgenommen und versucht, in ihren Kulturen zu perfektionieren.” Berühmt sind Mumien aus Ägypten. Man wollte sich und den Toten den Geruch der Verwesung ersparen. “Es wäre mir eine Freude, wenn ich jetzt eine Vitrine mit den Resten einer altägyptischen Mumie öffnen könnte, damit Sie einmal dran schnuppern. Das riecht köstlich.” Ägyptische Mumien wurden in früheren Jahrhunderten häufig zu Arzneimitteln verarbeitet. Diese als Wundermittel angepriesenen Medikamente sollten das irdische Leben verlängern. Denn hinter Mumien steckt der Wunsch nach dem ewigen Leben.
Mumien Übung
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Schildere die Besonderheiten einer Mumie.
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Beschreibe den Prozess der Mumifizierung.
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Ermittle den Gesundheitszustand und den vermutlichen Tod der Mumie Ötzi.
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Erkläre die Herrschaftszeichen, die man in den Grabkammern der ägyptischen Pharaon/-innen fand.
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Bestimme die Bedeutung von Anubis und dem Skarabäus für die Mumifizierung im Alten Ägypten.
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Erkläre, warum der Körper nach damaligem Verständnis unbedingt erhalten werden musste.
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