Helmut Kohl
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Grundlagen zum Thema Helmut Kohl
Dieses Video verschafft dir einen Überblick über Kohls politische Karriere, seinen Aufstieg und Fall und seine Rolle in der Wiedervereinigung Deutschlands.
Transkript Helmut Kohl
Helmut Kohl ist ein Politiker, der Spuren hinterlassen hat wie kein anderer in der neuen deutschen Geschichte. Als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz legte er den Grundstein für eine große politische Karriere. Am 01.10.1982 kommt dann Kohls große Stunde. „Der Abgeordnete Doktor Helmut Kohl ist zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Ich frage …“. Nach einem konstruktiven Misstrauensvotum gegen die Regierung Schmidt wird Helmut Kohl Kanzler. „Ich frage Sie, Herr Doktor Kohl, nehmen Sie die Wahl an?” ‚Herr Präsident, ich nehme die Wahl an.‘ Ein Traum wird wahr für den Mann aus Ludwigshafen. Ich war Kanzler und die Fraktion stand da, nach den ganzen Jahren der Opposition von 1969 bis 82, das Gefühl, das Ziel erreicht zu haben, das war schon gewaltig, das ist keine Frage. Helmut Kohl hat sich in seinen 16 Jahren Amtszeit nie als politischer Manager Deutschlands gesehen, sondern als Faktor in der Geschichte. Die größte Leistung seiner Kanzlerschaft war die Wiedervereinigung Deutschlands. Mit viel Fingerspitzengefühl und politischer Raffinesse führte er Deutschland wieder zusammen. Ein Treffen mit Michail Gorbatschow im Kanzlerbungalow und ein geheimes Gespräch unter vier Augen am Ufer des Rheins besiegelten deutsch-deutsche Geschichte. Und im Laufe dieses Gesprächs kamen wir dann aber an den Punkt der Punkte. Dann sagte ich ihm, indem ich auf den vorbeifließenden Strom deutete: „Dieses Wasser fließt ins Meer. Und sie können machen, was sie wollen, das Wasser kommt in das Meer. Sie können den Rhein stauen, dann zerschlägt er die Ufer, überschwemmt alles, aber das Wasser geht ins Meer. Und die Lektion der Geschichte sagt, wenn ein Volk seine Einheit will, will es seine Einheit erhalten.“ Als der Welt klar wird, dass Deutschland die Wiedervereinigung will, muss Helmut Kohl auch außenpolitisch geschickt agieren. Durch die Vereinigung von Ost- und Westdeutschland empfinden die Nachbarstaaten das europäische Gleichgewicht als gestört. Besonders François Mitterrand, der französische Präsident, hat Bedenken. Er befürchtet eine Übermacht des wiedervereinten Deutschlands. „Man kann davon ausgehen, wenn Mitterrand nicht auf Bedingungen zur Einheit bestanden hätte, gäbe es heute den Euro nicht.” Die Gestaltung der Europäischen Währungsunion war unabdingbar für die europäischen Partner. „Wenn dann manche sagen: ‚Du hast ja da die deutsche Mark geopfert auf dem Altar des europäischen Vaterlandes, wegen der deutschen Einheit‘, verstehe ich das überhaupt nicht. Wenn ich die deutsche Einheit will, war für mich immer klar, wiederum Adenauer, es ist zwei Seiten der gleichen Medaille. Deutsche Einheit, europäische Einheit sind zwei Seiten der gleichen Medaille.“ 03.10.1990 – die Wiedervereinigung: Das Ende des geteilten Deutschlands. Helmut Kohl ein gefeierter Held: Der Kanzler der Einheit. „Im Vergleich, dass wir wieder beisammen waren, dieses Glücksgefühl, wenn ich darüber nachdenke, glaube ich schon, dass wir sagen können, wir sind mit Gottes Hilfe und der Hilfe von einigen Freunden und mit Fortune, diesen Weg gegangen.“ Doch in Deutschland zieht ein Sturm auf, denn die wirtschaftliche Vereinigung von Ost und West lässt auf sich warten. Die Bürger der neuen Länder sind enttäuscht von der Vaterfigur Kohl und machen daraus keinen Hehl. Der Kanzler außer sich, so hatte Deutschland ihn noch nie gesehen. „Ich weiß zwar, da gibt es dann Leute, die sagen: ‚Ein Bundeskanzler muss sich das gefallen lassen‘. Ich habe das nie begriffen. Ich bin nie davon gelaufen und ich habe mich eben hingestellt und wenn ich den gekriegt hätte, dann hätte der auch eine Tracht bezogen. Ich weiß, dass das heutzutage alles auch pädagogisch ganz falsch ist, aber hier ging es mir nicht um Pädagogik, sondern was ich mir gefallen lasse und was ich mir nicht gefallen lasse.“ Die Enttäuschung der Menschen nimmt zu. Hohe Arbeitslosenzahlen in Ostdeutschland. Ein starkes wirtschaftliches Gefälle zwischen Ost und West bringen die Menschen auf. 1998 verliert Kohl die Wahl. Eine Ära geht zu Ende. „Ich wünsche unserem deutschen Vaterland Glück und Gottes Segen.“ Doch die schweren Zeiten kommen erst nach seiner Amtszeit. Im Winter 1999 sieht Helmut Kohl sich im Mittelpunkt der CDU-Spendenaffäre. Auf Druck musste er den Parteiehrenvorsitz niederlegen. „Da kann mit dem Blick zurück nichts sagen, sondern es gibt auch viel Genugtuung über das, was man erreichen konnte. Und manchmal denkt man drüber nach, dies hättest du anders machen sollen und jenes. Aber das Leben hat diesen Weg so geführt und deswegen kann ich nur sagen: ‚Ich bin sehr zufrieden‘.“
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