Die Nominalisierung von Adjektiv und Verb
Die Nominalisierung von Adjektiven und Verben bedeutet, dass Wörter, die normalerweise keine Nomen sind, als Nomen im Satz genutzt werden. Dazu gehören Artikel, Mengenangaben, Präpositionen und Pronomen. Um nominalisierte Adjektive zu erkennen, achte auf Signalwörter wie "alles", "das" oder Possessivpronomen. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!
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Grundlagen zum Thema Die Nominalisierung von Adjektiv und Verb
Was sind nominalisierte Verben und Adjektive?
Wahrscheinlich hast du schon in der Grundschule gelernt, wie du Nomen (Namenwörter) mithilfe verschiedener Nomenbegleiter bestimmen kannst. Diese Nomenbegleiter, auch Signalwörter genannt, helfen dir, die Erklärungen und Regeln zu den nominalisierten Verben und Adjektiven herauszufinden.
Doch wie erkenne ich denn überhaupt eine Nominalisierung? Anhand der beiden folgenden Beispiele kannst du ableiten, was ein nominalisiertes Verb und ein nominalisiertes Adjektiv ist:
- Das Aufräumen macht Deri Spaß.
- Das Schönste im Urlaub war der Schnee.
Man spricht von Nominalisierung, wenn Wörter, die eigentlich keine Nomen sind, in einem Satz als Nomen gebraucht werden. Das Verb aufräumen und das Adjektiv schönste werden beispielsweise in den beiden Sätzen nominalisiert verwendet.
Doch wie kann man nun nominalisierte Verben und Adjektive erkennen? In vielen Fällen werden sie von einem Signalwort begleitet. Diese Signal- und Begleitwörter lernst du im folgenden Abschnitt kennen.
Wann wird ein Adjektiv oder ein Verb zum Nomen?
Die Nominalisierung, auch Substantivierung genannt, kannst du bei verschiedenen Wortarten anwenden:
→ Am häufigsten werden Verben und Adjektive nominalisiert. Andere Wortarten wie Adverbien, Pronomen, Konjunktionen und Präpositionen kommen eher selten als Nominalisierung vor.
Die bedeutendste Regel zur Erkennung der Nominalisierung ist:
→ Kann man einen Nomenbegleiter ergänzen, schreibt man das nominalisierte Wort groß. Je nach Wortart unterscheiden sich die Nomenbegleiter.
Nomenbegleiter: Artikel
Am einfachsten erkennst du die Nominalisierung bei allen Wortarten mithilfe eines Artikels, der vor der Nominalisierung steht.
- Das Lesen eines Comics und das Schreiben eines Briefs nimmt sich Smilla für den heutigen Nachmittag vor.
- Das Schwierige ist das Schwimmen bei hohem Wellengang.
Hier werden die drei Verben lesen, schreiben, schwimmen und das Adjektiv schwierig als Nomen im Satz gebraucht. Du kannst sie ziemlich einfach erkennen, da davor der Artikel das steht. Merke dir: Artikel können eine Nominalisierung anzeigen.
Nomenbegleiter: Mengenangabe
Mengenangaben wie alles, etwas, nichts, viel, wenig, genug, manches, einiges zeigen dir vor allem bei der Wortart Adjektive die Nominalisierung an.
- Deri findet allerlei Leckeres.
- Es gibt wenig Spannendes zu lesen.
Merke dir: Steht eine Mengenangabe vor einem Adjektiv, wird das Adjektiv großgeschrieben. Auch der Glückwunsch Alles Gute zum Geburtstag enthält solch eine Mengenangabe.
Nomenbegleiter: Präposition mit Artikel
Eine Präposition mit Artikel deutet ebenfalls auf ein Nomen hin. Allerdings musst du hier besonders aufpassen: In manchen Fällen sind Präposition und Artikel miteinander verschmolzen, wie beispielsweise beim (bei + dem), zum (zu + dem), im (in + dem).
- Zum Füttern nimmt sich Deri viel Zeit.
- Beim Kochen singt Smilla oft laut vor sich hin.
Dies ist eine häufige Fehlerquelle, die du ab jetzt sicher umgehen kannst. Die bestimmten Artikel der, die, das erkennst du einfach, sind sie jedoch mit einer Präposition verschmolzen, ist der Artikel auf den ersten Blick nicht immer sichtbar.
Nomenbegleiter: Pronomen
Pronomen signalisieren die Nominalisierung bei Verben und Adjektiven.
- Deri gibt sein Bestes.
- Euer Toben und ihr Schreien ist nicht zu überhören.
- Dieses Summen macht mich verrückt.
Achte auf die Possessivpronomen wie mein, dein, sein, ihr, unser, euer und Demonstrativpronomen wie dieses, jenes – auch sie können eine Nominalisierung kennzeichnen.
Besonderheiten bei Nominalisierungen
Dank der aufgezeigten Nomenbegleiter bist du nun sensibilisiert und erkennst nominalisierte Verben sowie Adjektive auf einen Blick. Beachte jedoch folgende Besonderheiten im Zusammenhang mit der Nominalisierung:
Beispiel | Erklärung |
---|---|
Wildes Toben und leises Ausruhen wechselten sich bei den Kindern ab. | Auch Adjektive können eine Nominalisierung bei Verben signalisieren. |
Das schnelle Gehen macht die Kinder müde. | Hier besteht Verwechslungsgefahr: Der Artikel das bezieht sich auf das nominalisierte Verb gehen und nicht auf das Adjektiv schnell. |
Ich lebe im Hier und Jetzt. | Nur wenige Adverbien werden nominalisiert. |
Das Auf und Ab der Gefühle und das Wenn und Aber der Gedanken können anstrengend sein. | Hier siehst du ein ziemlich seltenes Beispiel für nominalisierte Präpositionen (auf/ab) und Konjunktionen (wenn/aber). |
Im Anschluss an das Video kannst du dein Wissen zu nominalisierten Verben und Adjektiven anhand von Übungen und Arbeitsblättern vertiefen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Nominalisierung von Adjektiven und Verben
Transkript Die Nominalisierung von Adjektiv und Verb
Smilla ist im Urlaub. Ihr Freund Deri hat sich bereit erklärt, ihre Pflanzen zu gießen und Smillas Haustier zu versorgen. Außerdem will er etwas Ordnung in die Wohnung seiner Freundin bringen. Das Aufräumen macht Deri Spaß. Hä? „Aufräumen“ ist doch ein Verb! Warum wird es dann großgeschrieben? Um das zu klären, schauen wir uns die „Nominalisierung von Adjektiv und Verb“ etwas genauer an. Man spricht von Nominalisierung bzw. Substantivierung, wenn Wörter, die eigentlich keine Nomen sind, in einem Satz als Nomen gebraucht werden. Man kann Verben, Adjektive, Adverbien und Pronomen nominalisieren.
In unserem Beispielsatz trifft das auf das Verb „aufräumen“ zu. Das Verb „aufräumen“, welches man normalerweise klein schreibt, ... wie in „Deri muss jeden Tag aufräumen“, wird HIER groß geschrieben, weil es „nominalisiert“ wurde. Aufräumen wird also wie ein Nomen gebraucht. Und weil man Nomen immer groß schreibt, muss auch „aufräumen“ großgeschrieben werden.
Weißt du noch, wie du Nomen erkennen kannst? Du kannst außerdem auch die Adjektivprobe durchführen. Denn auch Adjektive stehen häufig als Begleiter vor Nomen. Das tägliche Aufräumen. Das funktioniert! Mache also die Probe! Kannst du einen Nomenbegleiter ergänzen, schreibst du das Wort groß, da es sich um ein Nomen oder um eine Nominalisierung handelt!
Ohh, ein Urlaubsfoto der beiden Freunde! Das Schönste im Urlaub war der Schnee. Gibt es in diesem Satz auch eine Nominalisierung?
Ja! Das Adjektiv „schönste“ ist hier nominalisiert. Aus diesem Grund wurde es großgeschrieben. Einen Hinweis darauf gibt dir der Artikel „das“.
Oh! Deri findet allerlei Leckeres. Auch das Wort „Leckeres“ ist ein nominalisiertes Adjektiv. Aber hier kannst du die Nominalisierung nicht so leicht an einem vorangehenden Artikel erkennen. Allerdings ist die Mengenangabe „allerlei“ auch ein Nomenbegleiter, der auf eine Nominalisierung hinweisen kann. Zur Erinnerung: Mengenangaben sind Wörter wie z. B. „alles“, „etwas“, „nichts“, „viel“, „wenig“, „genug“, „manches“ oder „einiges“. Adjektive, die nach einer Mengenangabe stehen, werden nominalisiert, also großgeschrieben. Auch der Glückwunsch: „Alles Gute zum Geburtstag“ enthält eine Nominalisierung, die großgeschrieben werden muss. Einen Hinweis gibt dir auch hier die Mengenangabe.
Deri kümmert sich liebevoll um Smillas Haustier-Kakerlake. Zum Füttern nimmt sich Deri viel Zeit. Welches Wort wurde hier nominalisiert?
Das Verb „Füttern“! Auch hier gibt es ein Signalwort, welches auf die Nominalisierung hindeutet. Zum. Dabei handelt es sich um eine Präposition, die mit einem Artikel verschmolzen ist. Man könnte auch sagen: „Zu dem Füttern“. Dann kannst du Präposition und Artikel deutlich erkennen. Eine Präposition, die mit einem Artikel verschmolzen ist, deutet auch oft auf ein Nomen bzw. eine Nominalisierung hin. Füttern ist demnach ein nominalisiertes Verb, welches großgeschrieben wird.
Als „Willkommen-Zuhause-Überraschung“ will Deri eine Torte für Smilla backen. Beim Backen gibt er sein Bestes. In diesem Satz haben sich gleich ZWEI Nominalisierungen versteckt. Backen und „Bestes“. Das nominalisierte Verb „Backen“ erkennst du an der Präposition, die mit einem Artikel verschmolzen ist. Aber woher weißt du, dass auch „Bestes“ nominalisiert wurde? Einen Hinweis kann das vorangehende Pronomen „sein“ geben. Auch Pronomen begleiten häufig Nomen oder Nominalisierungen. Das Adjektiv wurde hier also nominalisiert und deshalb großgeschrieben.
Bevor wir herausfinden, ob sich Smilla über Deris Überraschung freut, fassen wir das Wichtigste zusammen. Nominalisierung wird manchmal auch Substantivierung genannt. Man spricht von Nominalisierung, wenn Wörter, die eigentlich keine Nomen sind, in einem Satz als Nomen gebraucht werden. Du kannst Nominalisierungen, ähnlich wie auch bei Nomen, meist an ihren Begleitwörtern erkennen. Das können Artikel, Präpositionen, die mit einem Artikel verschmolzen sind Mengenangaben, oder Pronomen sein. Auch auf Adjektive folgen häufig Nomen oder Nominalisierungen. Nominalisierte Verben und Adjektive schreibt man immer groß!
Smillas Wohnung hat Deri super in Schuss gehalten aber das Kuchenbacken muss er wohl noch etwas üben.
Die Nominalisierung von Adjektiv und Verb Übung
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Bei welchen Wörtern handelt es sich um eine Nominalisierung?
TippsNominalisierung bedeutet, dass ein Wort, das normalerweise kein Nomen ist, im Satz als Nomen verwendet wird.
Zum Beispiel: Im Urlaub erleben wir viel Schönes.
→ schön ist normalerweise ein Adjektiv und steht in diesem Satz mit einer Mengenangabe (viel). Deshalb musst du Schönes großschreiben!
Folgende Wörter weisen auf eine Nominalisierung hin und stehen unmittelbar davor:
- Mengenangaben: alles, etwas, nichts, genug, manches, viel
- Präposition und Artikel: im, am, ins
- Pronomen: sein, unser, dein
- Artikel: der, die, das
In fünften Satz kommen gleich zwei Nominalisierungen vor.
LösungEine Nominalisierung lässt sich leicht an ihren Begleitwörtern, wie Artikel, Präpositionen, Pronomen oder Mengenangaben erkennen.
Hier findest du alle Nominalisierungen in den Übungssätzen markiert und erklärt:
- Das Schönste im Urlaub war der Schnee.
- Deri findet allerlei Leckeres.
- Alles Gute zum Geburtstag.
- Das Aufräumen macht Deri Spaß.
- Beim Backen gibt er sein Bestes.
-
Bestimme die Art der Nominalisierung.
TippsMengenangaben wie viel, wenig, nichts, alles stehen oft vor nominalisierten Adjektiven.
Nominalisierte Verben können auch von einem Adjektiv begleitet werden:
- das heimliche Abschreiben
Adjektive erfragst du mit „Wie?“.
LösungAlle Nominalisierungen werden großgeschrieben. Besonders häufig werden Adjektive und Verben als Nomen gebraucht. Oft ist auch die Mengenangabe der Grund für das nominalisierte Adjektiv (etwas Gelbes, wenig Gutes).
-
Bestimme die richtige Schreibweise.
TippsEine Mengenangabe ist beispielsweise etwas. Sie ist ein Signal für eine Nominalisierung:
- Etwas Besseres fällt dir nicht ein?
Es gibt verschiedene Pronomen, die vor Nominalisierungen stehen können:
- mein, dein, sein, unser ...
Adjektive kannst du steigern, dann schreibst du sie klein:
- kurz – kürzer – am kürzesten
Auch versteckte Artikel (bei + dem = beim) können anzeigen, dass es sich um eine Nominalisierung handelt.
LösungDamit du die Nominaliserung richtig schreibst, musst du die hinweisenden Wörter erkennen können. Wenn eines der oben genannten Wörter vor einem anderen steht, handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein Nomen. Dieses wird dann großgeschrieben:
- das tägliche Arbeiten
-
Vervollständige die Regeln zur Nominalisierung.
TippsArtikel begleiten Nomen, werden aber selbst nicht zum Nomen.
Nomen werden auch als Substantive bezeichnet.
LösungAlles lässt sich auf eine Regel zusammenfassen: Nomen werden immer großgeschrieben. Beispiele für Nomen und Nominalisierungen sind:
- das laute Lachen,
- lautes Lachen,
- die Lache.
-
Bestimme die Nominalisierung der Verben und Adjektive.
TippsAuf der rechten Seite sind die Verben und Adjektive großgeschrieben, weil sie nominalisiert sind, also wie Nomen gebraucht werden.
Die meisten Nominalisierungen erkennst du genau wie auch normale Nomen am Artikel der, die, das.
Manchmal ist der Artikel mit einer Präposition verschmolzen:
- beim = bei + dem
Auch nominalisierte Verben können von einem Adjektiv begleitet werden:
- Das tägliche Aufräumen ist für Deri zur Gewohnheit geworden.
LösungNeben Verben können Adjektive nominalisiert werden:
- Das Tollste waren die fliegenden Raumschiffe.
-
Wende die Regeln zur Nominalisierung an.
TippsAdjektive werden normalerweise kleingeschrieben.
- der spitzeste Gipfel
- am spitzesten
Achte auf versteckte Artikel, etwa:
- beim = bei + dem
- zum = zu + dem
Mengenangaben werden kleingeschrieben.
Wenn es keinen Hinweis auf eine Nominalisierung gibt, dann ist es auch keine.
LösungHier musst du noch einmal genau hinschauen, ob die Wörter nominalisiert wurden. Entscheide nach den gelernten Regeln: Findest du ein Wort, das auf ein Nomen hinweist? Artikel? Pronomen? Mengenangabe? Falls ja, dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Nominalisierung.
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